in Stükken. Von dem Werfen einer Kugel (l) zerbrach das Schulterbein, so wie von einem andern Wurfe (m).
Man muß sich vorstellen, daß den Knochen ihr Leim entzogen gewesen, und blos die erdige Grundstoffe noch übrig geblieben. Jndessen vermindert sich doch ein Kno- chen bis dahin, daß davon nur noch eine einzige Platte von aussen ganz übrig ist (n).
Bei einem Gaukler waren die Gelenkkapseln lokker, und die Knochen zart und zerreibbar (o).
§. 26. Es besteht der Knochensaft aus dikken Theilchen.
Jch habe vielleicht von diesem Safte zu weitläuftig gehandelt, von welchem Niemand leugnen wird, daß er nicht aus einem Leime bestehen sollte, worinnen die kalkartige Theilchen im Ueberflusse vorhanden sind. Jch sahe mich aber einer Streitigkeit wegen, welche ich nie- derzuschlagen suchen will, gezwungen zu zeigen, theils daß sich ein dergleichen Saft aus den Knochen heraus- ziehen läst, theils daß selbiger bei Verwundungen zum Vorschein kömmt, und theils, daß dieser Saft den Ver- lust eines Knochen, wieder zu ersezzen vermögend ist. Jndessen finden sich doch auch noch einige Punkte, welche ich mich, zu übergehen, genöthigt sehe.
Es ist die Dikke der erdigen Theichen, welche in diesem Safte den Knochen zugeführt werden, so ansehn- lich, daß derselbe durch keine andere, als rothe Gefässe (a), durchzugehen vermag, und es müssen sich selbige derge- stalt erweitern, daß sie das rote Blut deutlich in sich be- herbergen und führen können. Wir haben nämlich an
einem
(l)[Spaltenumbruch]Swensk. wetensk. handling. T. XVIII. p. 234. 235.
(m)WAGRET p. 195.
(n)LUDWIG von einer Frau [Spaltenumbruch]
mit weichen Knochen Journ. de medec. T. II.
(o)HEISTER Vol. X. Eph. Nat. Cur. obs. 2.
(a)Form. des os.
Die Frucht. XXIX. B.
in Stuͤkken. Von dem Werfen einer Kugel (l) zerbrach das Schulterbein, ſo wie von einem andern Wurfe (m).
Man muß ſich vorſtellen, daß den Knochen ihr Leim entzogen geweſen, und blos die erdige Grundſtoffe noch uͤbrig geblieben. Jndeſſen vermindert ſich doch ein Kno- chen bis dahin, daß davon nur noch eine einzige Platte von auſſen ganz uͤbrig iſt (n).
Bei einem Gaukler waren die Gelenkkapſeln lokker, und die Knochen zart und zerreibbar (o).
§. 26. Es beſteht der Knochenſaft aus dikken Theilchen.
Jch habe vielleicht von dieſem Safte zu weitlaͤuftig gehandelt, von welchem Niemand leugnen wird, daß er nicht aus einem Leime beſtehen ſollte, worinnen die kalkartige Theilchen im Ueberfluſſe vorhanden ſind. Jch ſahe mich aber einer Streitigkeit wegen, welche ich nie- derzuſchlagen ſuchen will, gezwungen zu zeigen, theils daß ſich ein dergleichen Saft aus den Knochen heraus- ziehen laͤſt, theils daß ſelbiger bei Verwundungen zum Vorſchein koͤmmt, und theils, daß dieſer Saft den Ver- luſt eines Knochen, wieder zu erſezzen vermoͤgend iſt. Jndeſſen finden ſich doch auch noch einige Punkte, welche ich mich, zu uͤbergehen, genoͤthigt ſehe.
Es iſt die Dikke der erdigen Theichen, welche in dieſem Safte den Knochen zugefuͤhrt werden, ſo anſehn- lich, daß derſelbe durch keine andere, als rothe Gefaͤſſe (a), durchzugehen vermag, und es muͤſſen ſich ſelbige derge- ſtalt erweitern, daß ſie das rote Blut deutlich in ſich be- herbergen und fuͤhren koͤnnen. Wir haben naͤmlich an
einem
(l)[Spaltenumbruch]Swensk. wetensk. handling. T. XVIII. p. 234. 235.
(m)WAGRET p. 195.
(n)LUDWIG von einer Frau [Spaltenumbruch]
mit weichen Knochen Journ. de medec. T. II.
(o)HEISTER Vol. X. Eph. Nat. Cur. obſ. 2.
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[538[540]/0592]
Die Frucht. XXIX. B.
in Stuͤkken. Von dem Werfen einer Kugel (l) zerbrach
das Schulterbein, ſo wie von einem andern Wurfe (m).
Man muß ſich vorſtellen, daß den Knochen ihr Leim
entzogen geweſen, und blos die erdige Grundſtoffe noch
uͤbrig geblieben. Jndeſſen vermindert ſich doch ein Kno-
chen bis dahin, daß davon nur noch eine einzige Platte
von auſſen ganz uͤbrig iſt (n).
Bei einem Gaukler waren die Gelenkkapſeln lokker,
und die Knochen zart und zerreibbar (o).
§. 26.
Es beſteht der Knochenſaft aus dikken Theilchen.
Jch habe vielleicht von dieſem Safte zu weitlaͤuftig
gehandelt, von welchem Niemand leugnen wird, daß
er nicht aus einem Leime beſtehen ſollte, worinnen die
kalkartige Theilchen im Ueberfluſſe vorhanden ſind. Jch
ſahe mich aber einer Streitigkeit wegen, welche ich nie-
derzuſchlagen ſuchen will, gezwungen zu zeigen, theils
daß ſich ein dergleichen Saft aus den Knochen heraus-
ziehen laͤſt, theils daß ſelbiger bei Verwundungen zum
Vorſchein koͤmmt, und theils, daß dieſer Saft den Ver-
luſt eines Knochen, wieder zu erſezzen vermoͤgend iſt.
Jndeſſen finden ſich doch auch noch einige Punkte, welche
ich mich, zu uͤbergehen, genoͤthigt ſehe.
Es iſt die Dikke der erdigen Theichen, welche in
dieſem Safte den Knochen zugefuͤhrt werden, ſo anſehn-
lich, daß derſelbe durch keine andere, als rothe Gefaͤſſe (a),
durchzugehen vermag, und es muͤſſen ſich ſelbige derge-
ſtalt erweitern, daß ſie das rote Blut deutlich in ſich be-
herbergen und fuͤhren koͤnnen. Wir haben naͤmlich an
einem
(l)
Swensk. wetensk. handling.
T. XVIII. p. 234. 235.
(m) WAGRET p. 195.
(n) LUDWIG von einer Frau
mit weichen Knochen Journ. de
medec. T. II.
(o) HEISTER Vol. X. Eph.
Nat. Cur. obſ. 2.
(a) Form. des os.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 538[540]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/592>, abgerufen am 20.11.2024.
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