Heftigkeit eine Menge Blut (k), und es wird der Kuchen von dem, aus der Frucht strömenden Geblüte (l), als- denn überzogen, wenn man keine Gewalt anwendet (m), wenn die Häute ganz bleiben (n), wenn die Frucht stirbt, und vom Blute leer ist (o).
Man hat auch den in die Nabelschlagadern injicir- ten Saft, aus der Oberfläche des Kuchens, schwizzen ge. sehen (p).
Alles dieses lehret uns, daß das Blut der Frucht aus dem Kuchen heraus läuft, und daß folglich seine O- berfläche nicht blind ist: ferner, daß die Gewalt, womit sich das Blut durch die Gefässe des Kuchens bewegt, nicht geringe ist: und endlich, daß das Blut der Frucht wieder in die Mutter zurükke geht, und durch die Wun- den derselben abfließt.
§. 35. Die in die Mutter eingesprizzte Säfte gehen in die Frucht über.
Der berühmte Cowper(a) sahe zuerst das in die Schlagadern des Unterbauches der Mutter injicirte Quekksilber, in die Blutadern des Kuchens, und in die cotyledones der Frucht übergehen.
Nach ihm sprizzte Raymund Vieussen, eben die- ses laufende Metall, in die Halsschlagadern eines Hun- des; er sahe selbiges in die Harnfruchthaut (a) eindrin-
gen
(k)[Spaltenumbruch]La MOTTE obs. 398. Eph. Nat. Cur. Vol. I.
(l)MERY p. 23. La MOTTE ebendas.
(m)MERY DENYS. p. 264.
(n)[Spaltenumbruch]DENYS p. 264. HEISTER Anal. Jul. 1722. p. 128. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obs. 184.
(o)Idem ibid.
(p)LANG. physiol. p. 224.
(a)COWPER ad. t. 54. BIDLOI DRAKE L. II. c 7. Phil. trans. n. 281.
(a)COWPER ad. t. 54. BIDLOI DRAKE L. II. c 7. Phil. trans. n. 281.
Die Frucht. XXIX. B.
Heftigkeit eine Menge Blut (k), und es wird der Kuchen von dem, aus der Frucht ſtroͤmenden Gebluͤte (l), als- denn uͤberzogen, wenn man keine Gewalt anwendet (m), wenn die Haͤute ganz bleiben (n), wenn die Frucht ſtirbt, und vom Blute leer iſt (o).
Man hat auch den in die Nabelſchlagadern injicir- ten Saft, aus der Oberflaͤche des Kuchens, ſchwizzen ge. ſehen (p).
Alles dieſes lehret uns, daß das Blut der Frucht aus dem Kuchen heraus laͤuft, und daß folglich ſeine O- berflaͤche nicht blind iſt: ferner, daß die Gewalt, womit ſich das Blut durch die Gefaͤſſe des Kuchens bewegt, nicht geringe iſt: und endlich, daß das Blut der Frucht wieder in die Mutter zuruͤkke geht, und durch die Wun- den derſelben abfließt.
§. 35. Die in die Mutter eingeſprizzte Saͤfte gehen in die Frucht uͤber.
Der beruͤhmte Cowper(a) ſahe zuerſt das in die Schlagadern des Unterbauches der Mutter injicirte Quekkſilber, in die Blutadern des Kuchens, und in die cotyledones der Frucht uͤbergehen.
Nach ihm ſprizzte Raymund Vieuſſen, eben die- ſes laufende Metall, in die Halsſchlagadern eines Hun- des; er ſahe ſelbiges in die Harnfruchthaut (a) eindrin-
gen
(k)[Spaltenumbruch]La MOTTE obſ. 398. Eph. Nat. Cur. Vol. I.
(l)MERY p. 23. La MOTTE ebendaſ.
(m)MERY DENYS. p. 264.
(n)[Spaltenumbruch]DENYS p. 264. HEISTER Anal. Jul. 1722. p. 128. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 184.
(o)Idem ibid.
(p)LANG. phyſiol. p. 224.
(a)COWPER ad. t. 54. BIDLOI DRAKE L. II. c 7. Phil. tranſ. n. 281.
(a)COWPER ad. t. 54. BIDLOI DRAKE L. II. c 7. Phil. tranſ. n. 281.
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[412[414]/0466]
Die Frucht. XXIX. B.
Heftigkeit eine Menge Blut (k), und es wird der Kuchen
von dem, aus der Frucht ſtroͤmenden Gebluͤte (l), als-
denn uͤberzogen, wenn man keine Gewalt anwendet (m),
wenn die Haͤute ganz bleiben (n), wenn die Frucht ſtirbt,
und vom Blute leer iſt (o).
Man hat auch den in die Nabelſchlagadern injicir-
ten Saft, aus der Oberflaͤche des Kuchens, ſchwizzen ge.
ſehen (p).
Alles dieſes lehret uns, daß das Blut der Frucht
aus dem Kuchen heraus laͤuft, und daß folglich ſeine O-
berflaͤche nicht blind iſt: ferner, daß die Gewalt, womit
ſich das Blut durch die Gefaͤſſe des Kuchens bewegt,
nicht geringe iſt: und endlich, daß das Blut der Frucht
wieder in die Mutter zuruͤkke geht, und durch die Wun-
den derſelben abfließt.
§. 35.
Die in die Mutter eingeſprizzte Saͤfte gehen in
die Frucht uͤber.
Der beruͤhmte Cowper (a) ſahe zuerſt das in die
Schlagadern des Unterbauches der Mutter injicirte
Quekkſilber, in die Blutadern des Kuchens, und in die
cotyledones der Frucht uͤbergehen.
Nach ihm ſprizzte Raymund Vieuſſen, eben die-
ſes laufende Metall, in die Halsſchlagadern eines Hun-
des; er ſahe ſelbiges in die Harnfruchthaut (a) eindrin-
gen
(k)
La MOTTE obſ. 398. Eph.
Nat. Cur. Vol. I.
(l) MERY p. 23. La MOTTE
ebendaſ.
(m) MERY DENYS. p. 264.
(n)
DENYS p. 264. HEISTER
Anal. Jul. 1722. p. 128. Eph. Nat.
Cur. Vol. I. obſ. 184.
(o) Idem ibid.
(p) LANG. phyſiol. p. 224.
(a) COWPER ad. t. 54. BIDLOI
DRAKE L. II. c 7. Phil. tranſ. n. 281.
(a) COWPER ad. t. 54. BIDLOI
DRAKE L. II. c 7. Phil. tranſ. n. 281.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 412[414]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/466>, abgerufen am 20.11.2024.
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