Endlich lieset man, daß das Schrekken nicht blos Theile auf allerhand Art verdrehe, und zerbreche, son- dern so gar zernichte.
Von dem Anblikke eines Gauklers waren die Schen- kel verdreht (a); oder zerbrochen, und ein Fus ver- dreht (b); oder die Gelenke am Fusse verzerrt (c); man fand auch an den zerbrochnen Stellen bewegliche natür- liche Vergliederung (d), der Rükkgrad war gleichsam verrenkt (e), und endlich schienen alle Gliedmassen ge- rädert zu seyn (f).
So sollen wirkliche Wunden vom Schrekken, oder von den, der Mutter beigebrachten Wunden verursacht worden seyn (g): der Kopf einer Frucht, war in einer unverlezzten Gebärmutter zerbrochen (h), die Hirnschale eingedrükkt, zerbrokkelt (i), zerstört (k) und so gar am- putirt (l), und im Kopfe ein Loch (m).
Eine Frucht hatte keine Hirnschale und Gehirn, und es war blos der Knochen des Hinterhauptes
übrig
(a)[Spaltenumbruch]Act. Hafn. 1675. obs. 59. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2. obs. 161.
(b)Job. a MEKERN p. 347. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 8. obs. 55.
(c)HILDAN. Cent. III. obs. 56.
(d)AMAND obstetric. p. 93.
(e)HILDAN l. c.
(f)HARTZOEKER Suite des Conjectures p. 140 MUYS praes. ad. I. de fibra musculori Zod. Med. Gall. I. p. 6. 2 HILDAN Epist. med. DUNCAN p. 400.
(g)De FIEUS p. 660.
(h)[Spaltenumbruch]MEKERN p. 348. HORST obs. 2. STORCH Hebammenk. p. 350.
(i)ALBERTI Med. leg. T. I. Cas. 6. app.
(k)BLANC. Jaarreg. c. VI. n. 57.
(l)HELMONT inject. mater HORST post. DONAT p. 748. Act. Hafn. T. II. n. 1. BOHN offic. med. dupl. p. 659. CRAA- NEN homin p 751.
Endlich lieſet man, daß das Schrekken nicht blos Theile auf allerhand Art verdrehe, und zerbreche, ſon- dern ſo gar zernichte.
Von dem Anblikke eines Gauklers waren die Schen- kel verdreht (a); oder zerbrochen, und ein Fus ver- dreht (b); oder die Gelenke am Fuſſe verzerrt (c); man fand auch an den zerbrochnen Stellen bewegliche natuͤr- liche Vergliederung (d), der Ruͤkkgrad war gleichſam verrenkt (e), und endlich ſchienen alle Gliedmaſſen ge- raͤdert zu ſeyn (f).
So ſollen wirkliche Wunden vom Schrekken, oder von den, der Mutter beigebrachten Wunden verurſacht worden ſeyn (g): der Kopf einer Frucht, war in einer unverlezzten Gebaͤrmutter zerbrochen (h), die Hirnſchale eingedruͤkkt, zerbrokkelt (i), zerſtoͤrt (k) und ſo gar am- putirt (l), und im Kopfe ein Loch (m).
Eine Frucht hatte keine Hirnſchale und Gehirn, und es war blos der Knochen des Hinterhauptes
uͤbrig
(a)[Spaltenumbruch]Act. Hafn. 1675. obſ. 59. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2. obſ. 161.
(b)Job. a MEKERN p. 347. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 8. obſ. 55.
(c)HILDAN. Cent. III. obſ. 56.
(d)AMAND obſtetric. p. 93.
(e)HILDAN l. c.
(f)HARTZOEKER Suite des Conjectures p. 140 MUYS præſ. ad. I. de fibra muſculori Zod. Med. Gall. I. p. 6. 2 HILDAN Epiſt. med. DUNCAN p. 400.
(g)De FIEUS p. 660.
(h)[Spaltenumbruch]MEKERN p. 348. HORST obſ. 2. STORCH Hebammenk. p. 350.
(i)ALBERTI Med. leg. T. I. Caſ. 6. app.
(k)BLANC. Jaarreg. c. VI. n. 57.
(l)HELMONT inject. mater HORST poſt. DONAT p. 748. Act. Hafn. T. II. n. 1. BOHN offic. med. dupl. p. 659. CRAA- NEN homin p 751.
(m)L. BOURGEOIS L. II. p. 71.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0288"n="236"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Frucht. <hirendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/><divn="4"><head>§. 25.<lb/><hirendition="#b">Zerbrochene, eingeſchnittene, zerſtoͤrte Theile.</hi></head><lb/><p>Endlich lieſet man, daß das Schrekken nicht blos<lb/>
Theile auf allerhand Art verdrehe, und zerbreche, ſon-<lb/>
dern ſo gar zernichte.</p><lb/><p>Von dem Anblikke eines Gauklers waren die Schen-<lb/>
kel verdreht <noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq">Act. Hafn. 1675. obſ.<lb/>
59. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2.<lb/>
obſ.</hi> 161.</note>; oder zerbrochen, und ein Fus ver-<lb/>
dreht <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">Job. a MEKERN p. 347.<lb/>
Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 8.<lb/>
obſ.</hi> 55.</note>; oder die Gelenke am Fuſſe verzerrt <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">HILDAN. Cent. III. obſ.</hi> 56.</note>; man<lb/>
fand auch an den zerbrochnen Stellen bewegliche natuͤr-<lb/>
liche Vergliederung <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">AMAND</hi> obſtetric. p.</hi> 93.</note>, der Ruͤkkgrad war gleichſam<lb/>
verrenkt <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">HILDAN l. c.</hi></note>, und endlich ſchienen alle Gliedmaſſen ge-<lb/>
raͤdert zu ſeyn <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">HARTZOEKER Suite des<lb/>
Conjectures p. 140 MUYS præſ.<lb/>
ad. I. de fibra muſculori Zod.<lb/>
Med. Gall. I. p. 6. 2 <hirendition="#g">HILDAN</hi><lb/>
Epiſt. med. DUNCAN p.</hi> 400.</note>.</p><lb/><p>So ſollen wirkliche Wunden vom Schrekken, oder<lb/>
von den, der Mutter beigebrachten Wunden verurſacht<lb/>
worden ſeyn <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">De FIEUS p.</hi> 660.</note>: der Kopf einer Frucht, war in einer<lb/>
unverlezzten Gebaͤrmutter zerbrochen <noteplace="foot"n="(h)"><cb/><hirendition="#aq">MEKERN p. 348. HORST<lb/>
obſ. 2. <hirendition="#g">STORCH</hi></hi> Hebammenk.<lb/><hirendition="#aq">p.</hi> 350.</note>, die Hirnſchale<lb/>
eingedruͤkkt, zerbrokkelt <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">ALBERTI Med. leg. T. I.<lb/>
Caſ. 6. app.</hi></note>, zerſtoͤrt <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">BLANC. Jaarreg. c. VI.<lb/>
n.</hi> 57.</note> und ſo gar am-<lb/>
putirt <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">HELMONT inject. mater<lb/><hirendition="#g">HORST</hi> poſt. DONAT p. 748.<lb/>
Act. Hafn. T. II. n. 1. <hirendition="#g">BOHN</hi><lb/>
offic. med. dupl. p. 659. CRAA-<lb/>
NEN homin p</hi> 751.</note>, und im Kopfe ein Loch <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">L. <hirendition="#g">BOURGEOIS</hi> L. II.<lb/>
p.</hi> 71.</note>.</p><lb/><p>Eine Frucht hatte keine Hirnſchale und Gehirn,<lb/>
und es war blos der Knochen des Hinterhauptes<lb/><fwplace="bottom"type="catch">uͤbrig</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[236/0288]
Die Frucht. XXIX. B.
§. 25.
Zerbrochene, eingeſchnittene, zerſtoͤrte Theile.
Endlich lieſet man, daß das Schrekken nicht blos
Theile auf allerhand Art verdrehe, und zerbreche, ſon-
dern ſo gar zernichte.
Von dem Anblikke eines Gauklers waren die Schen-
kel verdreht (a); oder zerbrochen, und ein Fus ver-
dreht (b); oder die Gelenke am Fuſſe verzerrt (c); man
fand auch an den zerbrochnen Stellen bewegliche natuͤr-
liche Vergliederung (d), der Ruͤkkgrad war gleichſam
verrenkt (e), und endlich ſchienen alle Gliedmaſſen ge-
raͤdert zu ſeyn (f).
So ſollen wirkliche Wunden vom Schrekken, oder
von den, der Mutter beigebrachten Wunden verurſacht
worden ſeyn (g): der Kopf einer Frucht, war in einer
unverlezzten Gebaͤrmutter zerbrochen (h), die Hirnſchale
eingedruͤkkt, zerbrokkelt (i), zerſtoͤrt (k) und ſo gar am-
putirt (l), und im Kopfe ein Loch (m).
Eine Frucht hatte keine Hirnſchale und Gehirn,
und es war blos der Knochen des Hinterhauptes
uͤbrig
(a)
Act. Hafn. 1675. obſ.
59. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2.
obſ. 161.
(b) Job. a MEKERN p. 347.
Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 8.
obſ. 55.
(c) HILDAN. Cent. III. obſ. 56.
(d) AMAND obſtetric. p. 93.
(e) HILDAN l. c.
(f) HARTZOEKER Suite des
Conjectures p. 140 MUYS præſ.
ad. I. de fibra muſculori Zod.
Med. Gall. I. p. 6. 2 HILDAN
Epiſt. med. DUNCAN p. 400.
(g) De FIEUS p. 660.
(h)
MEKERN p. 348. HORST
obſ. 2. STORCH Hebammenk.
p. 350.
(i) ALBERTI Med. leg. T. I.
Caſ. 6. app.
(k) BLANC. Jaarreg. c. VI.
n. 57.
(l) HELMONT inject. mater
HORST poſt. DONAT p. 748.
Act. Hafn. T. II. n. 1. BOHN
offic. med. dupl. p. 659. CRAA-
NEN homin p 751.
(m) L. BOURGEOIS L. II.
p. 71.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/288>, abgerufen am 20.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.