im Jahre 1758 (p) Mündungen, und gefärbte Gän- ge (q), welche gegen die Drüse zu liefen: und er füllte solche endlich gar mit Quekksilber aus. Es waren sechs bis sieben Gänge (r), welche aus der ungenannten Drüse kamen (s), unter sich nirgendwo zusammenhiengen (t), über die innere Fläche der zusammenfügenden Augen- liedshaut (u) herabliefen, und die sich einige Linien weit über dem Knorpel in der zusammenfügenden Haut des harten Augenhäutchens öffneten.
Doch es demonstrirte bereits der berühmte Hunter seit dem Jahre 1747, wie ich nunmehr sehe (u*), diese Gänge.
§. 14. Die übrige Quellen der Thränen.
Es ist indessen doch gewiß, daß nicht alle Feuchtig- keit, welche die Augen von aussen befeuchtet, von dieser Drüse, oder diesen Gängen ihren Ursprung bekömmt, welches man so gar aus dem untern Augenliede erkennen kann, welches eben so mit dem Auge zusammenhängen würde, und welches dennoch keine Gänge hat, von denen es inwendig befeuchtet werden könnte. Es dunstet demnach von der ganzen inwendigen Fläche der zusammenfügenden Augenliedshaut, und zugleich auch sonder Zweifel von der zusammenfügenden Haut des Auges, aus den Schlag- adern (x) überall ein Dunst aus, welcher beide zusam- menfügende Häutchen, so wie dergleichen aller Orten in dem menschlichen Körper zwischen benachbarten Mem-
branen
(p)[Spaltenumbruch]Ibid.
(q)pag. 77.
(r)pag. 78. So auch CASSE- BOHM, LIEUTAUD, RIBE. Bündelweise LIEUTAUD p. 135.
(s)Tab. 2. f. 1. f. 2.
(t)MONRO p. 78.
(u)RIBE l. c.
(u*)[Spaltenumbruch]Medic. Comm. p. 54. Er sahe an einem lebendigen Schaa- fe die Thränen aus den Gängen fliessen.
(x)RUYSCH Epist. III. p. 28. BOERHAAVE praelect. T. IV. p. 96. SIGNOROTTI apu d MELLI de fistul. lacrum. pag. 89. 90.
Das Geſicht. XVI. Buch.
im Jahre 1758 (p) Muͤndungen, und gefaͤrbte Gaͤn- ge (q), welche gegen die Druͤſe zu liefen: und er fuͤllte ſolche endlich gar mit Quekkſilber aus. Es waren ſechs bis ſieben Gaͤnge (r), welche aus der ungenannten Druͤſe kamen (s), unter ſich nirgendwo zuſammenhiengen (t), uͤber die innere Flaͤche der zuſammenfuͤgenden Augen- liedshaut (u) herabliefen, und die ſich einige Linien weit uͤber dem Knorpel in der zuſammenfuͤgenden Haut des harten Augenhaͤutchens oͤffneten.
Doch es demonſtrirte bereits der beruͤhmte Hunter ſeit dem Jahre 1747, wie ich nunmehr ſehe (u*), dieſe Gaͤnge.
§. 14. Die uͤbrige Quellen der Thraͤnen.
Es iſt indeſſen doch gewiß, daß nicht alle Feuchtig- keit, welche die Augen von auſſen befeuchtet, von dieſer Druͤſe, oder dieſen Gaͤngen ihren Urſprung bekoͤmmt, welches man ſo gar aus dem untern Augenliede erkennen kann, welches eben ſo mit dem Auge zuſammenhaͤngen wuͤrde, und welches dennoch keine Gaͤnge hat, von denen es inwendig befeuchtet werden koͤnnte. Es dunſtet demnach von der ganzen inwendigen Flaͤche der zuſammenfuͤgenden Augenliedshaut, und zugleich auch ſonder Zweifel von der zuſammenfuͤgenden Haut des Auges, aus den Schlag- adern (x) uͤberall ein Dunſt aus, welcher beide zuſam- menfuͤgende Haͤutchen, ſo wie dergleichen aller Orten in dem menſchlichen Koͤrper zwiſchen benachbarten Mem-
branen
(p)[Spaltenumbruch]Ibid.
(q)pag. 77.
(r)pag. 78. So auch CASSE- BOHM, LIEUTAUD, RIBE. Buͤndelweiſe LIEUTAUD p. 135.
(s)Tab. 2. f. 1. f. 2.
(t)MONRO p. 78.
(u)RIBE l. c.
(u*)[Spaltenumbruch]Medic. Comm. p. 54. Er ſahe an einem lebendigen Schaa- fe die Thraͤnen aus den Gaͤngen flieſſen.
(x)RUYSCH Epiſt. III. p. 28. BOERHAAVE praelect. T. IV. p. 96. SIGNOROTTI apu d MELLI de fiſtul. lacrum. pag. 89. 90.
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ſolche endlich gar mit Quekkſilber aus. Es waren ſechs
bis ſieben Gaͤnge (r), welche aus der ungenannten Druͤſe
kamen (s), unter ſich nirgendwo zuſammenhiengen (t),
uͤber die innere Flaͤche der zuſammenfuͤgenden Augen-
liedshaut (u) herabliefen, und die ſich einige Linien weit
uͤber dem Knorpel in der zuſammenfuͤgenden Haut des
harten Augenhaͤutchens oͤffneten.
Doch es demonſtrirte bereits der beruͤhmte Hunter
ſeit dem Jahre 1747, wie ich nunmehr ſehe (u*), dieſe
Gaͤnge.
§. 14.
Die uͤbrige Quellen der Thraͤnen.
Es iſt indeſſen doch gewiß, daß nicht alle Feuchtig-
keit, welche die Augen von auſſen befeuchtet, von dieſer
Druͤſe, oder dieſen Gaͤngen ihren Urſprung bekoͤmmt,
welches man ſo gar aus dem untern Augenliede erkennen
kann, welches eben ſo mit dem Auge zuſammenhaͤngen
wuͤrde, und welches dennoch keine Gaͤnge hat, von denen es
inwendig befeuchtet werden koͤnnte. Es dunſtet demnach
von der ganzen inwendigen Flaͤche der zuſammenfuͤgenden
Augenliedshaut, und zugleich auch ſonder Zweifel von der
zuſammenfuͤgenden Haut des Auges, aus den Schlag-
adern (x) uͤberall ein Dunſt aus, welcher beide zuſam-
menfuͤgende Haͤutchen, ſo wie dergleichen aller Orten
in dem menſchlichen Koͤrper zwiſchen benachbarten Mem-
branen
(p)
Ibid.
(q) pag. 77.
(r) pag. 78. So auch CASSE-
BOHM, LIEUTAUD, RIBE.
Buͤndelweiſe LIEUTAUD p. 135.
(s) Tab. 2. f. 1. f. 2.
(t) MONRO p. 78.
(u) RIBE l. c.
(u*)
Medic. Comm. p. 54. Er
ſahe an einem lebendigen Schaa-
fe die Thraͤnen aus den Gaͤngen
flieſſen.
(x) RUYSCH Epiſt. III. p. 28.
BOERHAAVE praelect. T. IV.
p. 96. SIGNOROTTI apu d
MELLI de fiſtul. lacrum. pag.
89. 90.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 738. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/756>, abgerufen am 20.11.2024.
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