Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abschnitt. Werkzeug.
befinde (g). Jch glaube, daß man daher, das Kno-
chenhäutchen in drei (h) und vier (i) Blätter zu unter-
scheiden, Anlaß hergenommen. Und dennoch hat man
längst entdekkt, daß sie zur Stirn-Aponevrosis des Hin-
terhaupts mit gehöre (k).

Sie senkt sich ferner zwischen beiden Jochbeinen über
die Stirn (l) in zarter Gestalt hernieder, wird vom Stirn-
muskel bedekkt, und verschwindet bei den Augenliedern
und der Nase (m), wo sie sich in ein Fadengewebe ver-
wandelt. Doch es lassen sich alle ihre Enden nicht recht
genau bestimmen, weil sie ihre Glätte verliehren, keine
gewisse Faserrichtung mehr bei ihrem undeutlichen Um-
risse beobachtet, und gleichsam mit Zerstreuung ver-
schwindet. Den wirklichen panniculus carnosus (n),
welchen der berühmte Weitbrecht, als vom Fette
durch zellförmige Fasern unterschieden, hinzugefügt hat,
kann ich nicht davor erkennen.

§. 5.
Die Muskeln des Hinterkopfes (o).
Die Stirnmuskeln.

Diese breite (p), ohngefähr parallelogrammförmi-
ge (q), kurze, fleischige Muskeln, der beide Enden

sehnig
(g) [Spaltenumbruch] G. STEPHANUS L. II.
c. 46. FALLOP, p. 216. DIE-
MERBROECK pag. 337. RODE-
REZ thes. n. 10. COWPER ad
Tab. 5. BIDLOI, WINSLOW
n. 200. BARBAUT splanchno-
log. p.
289.
(h) MARCHET p. 103.
(i) T. ANDREAE p. 147.
(k) la CHARRIERE operat.
chir. p.
268.
(l) WEITBRECHT p. 332.
(m) Daß sie durch das obere
[Spaltenumbruch] Augenlied sich verlängere, WEIT-
BRECHT l. c.
(n) p. 331. 332.
(o) FALLOP p. 62. b. CO-
LUMBUS
redet auch davon de
re anat. et CASSERIUS de au-
ditu T. hom. 3. f. 1. ad C. ob-
scure.
(p) ALBIN p. 139. t. XI. f. 6.
LUDWIG p. VII. COURCEL-
LES tab.
5.
(q) Jrregulär SANTORIN
p. 5. COURCELLES l. c.

I. Abſchnitt. Werkzeug.
befinde (g). Jch glaube, daß man daher, das Kno-
chenhaͤutchen in drei (h) und vier (i) Blaͤtter zu unter-
ſcheiden, Anlaß hergenommen. Und dennoch hat man
laͤngſt entdekkt, daß ſie zur Stirn-Aponevroſis des Hin-
terhaupts mit gehoͤre (k).

Sie ſenkt ſich ferner zwiſchen beiden Jochbeinen uͤber
die Stirn (l) in zarter Geſtalt hernieder, wird vom Stirn-
muſkel bedekkt, und verſchwindet bei den Augenliedern
und der Naſe (m), wo ſie ſich in ein Fadengewebe ver-
wandelt. Doch es laſſen ſich alle ihre Enden nicht recht
genau beſtimmen, weil ſie ihre Glaͤtte verliehren, keine
gewiſſe Faſerrichtung mehr bei ihrem undeutlichen Um-
riſſe beobachtet, und gleichſam mit Zerſtreuung ver-
ſchwindet. Den wirklichen panniculus carnoſus (n),
welchen der beruͤhmte Weitbrecht, als vom Fette
durch zellfoͤrmige Faſern unterſchieden, hinzugefuͤgt hat,
kann ich nicht davor erkennen.

§. 5.
Die Muſkeln des Hinterkopfes (o).
Die Stirnmuſkeln.

Dieſe breite (p), ohngefaͤhr parallelogrammfoͤrmi-
ge (q), kurze, fleiſchige Muſkeln, der beide Enden

ſehnig
(g) [Spaltenumbruch] G. STEPHANUS L. II.
c. 46. FALLOP, p. 216. DIE-
MERBROECK pag. 337. RODE-
REZ theſ. n. 10. COWPER ad
Tab. 5. BIDLOI, WINSLOW
n. 200. BARBAUT ſplanchno-
log. p.
289.
(h) MARCHET p. 103.
(i) T. ANDREAE p. 147.
(k) la CHARRIERE operat.
chir. p.
268.
(l) WEITBRECHT p. 332.
(m) Daß ſie durch das obere
[Spaltenumbruch] Augenlied ſich verlaͤngere, WEIT-
BRECHT l. c.
(n) p. 331. 332.
(o) FALLOP p. 62. b. CO-
LUMBUS
redet auch davon de
re anat. et CASSERIUS de au-
ditu T. hom. 3. f. 1. ad C. ob-
ſcure.
(p) ALBIN p. 139. t. XI. f. 6.
LUDWIG p. VII. COURCEL-
LES tab.
5.
(q) Jrregulaͤr SANTORIN
p. 5. COURCELLES l. c.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0735" n="717"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Werkzeug.</hi></fw><lb/>
befinde <note place="foot" n="(g)"><cb/><hi rendition="#aq">G. STEPHANUS L. II.<lb/>
c. 46. FALLOP, p. 216. DIE-<lb/>
MERBROECK pag. 337. RODE-<lb/>
REZ the&#x017F;. n. 10. COWPER ad<lb/>
Tab. 5. <hi rendition="#g">BIDLOI,</hi> WINSLOW<lb/>
n. 200. BARBAUT &#x017F;planchno-<lb/>
log. p.</hi> 289.</note>. Jch glaube, daß man daher, das Kno-<lb/>
chenha&#x0364;utchen in drei <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">MARCHET p.</hi> 103.</note> und vier <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">T. ANDREAE p.</hi> 147.</note> Bla&#x0364;tter zu unter-<lb/>
&#x017F;cheiden, Anlaß hergenommen. Und dennoch hat man<lb/>
la&#x0364;ng&#x017F;t entdekkt, daß &#x017F;ie zur Stirn-Aponevro&#x017F;is des Hin-<lb/>
terhaupts mit geho&#x0364;re <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">la CHARRIERE operat.<lb/>
chir. p.</hi> 268.</note>.</p><lb/>
            <p>Sie &#x017F;enkt &#x017F;ich ferner zwi&#x017F;chen beiden Jochbeinen u&#x0364;ber<lb/>
die Stirn <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">WEITBRECHT p.</hi> 332.</note> in zarter Ge&#x017F;talt hernieder, wird vom Stirn-<lb/>
mu&#x017F;kel bedekkt, und ver&#x017F;chwindet bei den Augenliedern<lb/>
und der Na&#x017F;e <note place="foot" n="(m)">Daß &#x017F;ie durch das obere<lb/><cb/>
Augenlied &#x017F;ich verla&#x0364;ngere, <hi rendition="#aq">WEIT-<lb/>
BRECHT l. c.</hi></note>, wo &#x017F;ie &#x017F;ich in ein Fadengewebe ver-<lb/>
wandelt. Doch es la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich alle ihre Enden nicht recht<lb/>
genau be&#x017F;timmen, weil &#x017F;ie ihre Gla&#x0364;tte verliehren, keine<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;e Fa&#x017F;errichtung mehr bei ihrem undeutlichen Um-<lb/>
ri&#x017F;&#x017F;e beobachtet, und gleich&#x017F;am mit Zer&#x017F;treuung ver-<lb/>
&#x017F;chwindet. Den wirklichen <hi rendition="#aq">panniculus carno&#x017F;us</hi> <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 331. 332.</note>,<lb/>
welchen der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#fr">Weitbrecht,</hi> als vom Fette<lb/>
durch zellfo&#x0364;rmige Fa&#x017F;ern unter&#x017F;chieden, hinzugefu&#x0364;gt hat,<lb/>
kann ich nicht davor erkennen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 5.<lb/>
Die Mu&#x017F;keln des Hinterkopfes <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">FALLOP p. 62. b. CO-<lb/>
LUMBUS</hi> redet auch davon <hi rendition="#aq">de<lb/>
re anat. et CASSERIUS de au-<lb/>
ditu T. hom. 3. f. 1. ad C. ob-<lb/>
&#x017F;cure.</hi></note>.<lb/>
Die Stirnmu&#x017F;keln.</head><lb/>
            <p>Die&#x017F;e breite <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">ALBIN p. 139. t. XI. f. 6.<lb/><hi rendition="#g">LUDWIG</hi> p. VII. COURCEL-<lb/>
LES tab.</hi> 5.</note>, ohngefa&#x0364;hr parallelogrammfo&#x0364;rmi-<lb/>
ge <note place="foot" n="(q)">Jrregula&#x0364;r <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SANTORIN</hi><lb/>
p. 5. COURCELLES l. c.</hi></note>, kurze, flei&#x017F;chige Mu&#x017F;keln, der beide Enden<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ehnig</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[717/0735] I. Abſchnitt. Werkzeug. befinde (g). Jch glaube, daß man daher, das Kno- chenhaͤutchen in drei (h) und vier (i) Blaͤtter zu unter- ſcheiden, Anlaß hergenommen. Und dennoch hat man laͤngſt entdekkt, daß ſie zur Stirn-Aponevroſis des Hin- terhaupts mit gehoͤre (k). Sie ſenkt ſich ferner zwiſchen beiden Jochbeinen uͤber die Stirn (l) in zarter Geſtalt hernieder, wird vom Stirn- muſkel bedekkt, und verſchwindet bei den Augenliedern und der Naſe (m), wo ſie ſich in ein Fadengewebe ver- wandelt. Doch es laſſen ſich alle ihre Enden nicht recht genau beſtimmen, weil ſie ihre Glaͤtte verliehren, keine gewiſſe Faſerrichtung mehr bei ihrem undeutlichen Um- riſſe beobachtet, und gleichſam mit Zerſtreuung ver- ſchwindet. Den wirklichen panniculus carnoſus (n), welchen der beruͤhmte Weitbrecht, als vom Fette durch zellfoͤrmige Faſern unterſchieden, hinzugefuͤgt hat, kann ich nicht davor erkennen. §. 5. Die Muſkeln des Hinterkopfes (o). Die Stirnmuſkeln. Dieſe breite (p), ohngefaͤhr parallelogrammfoͤrmi- ge (q), kurze, fleiſchige Muſkeln, der beide Enden ſehnig (g) G. STEPHANUS L. II. c. 46. FALLOP, p. 216. DIE- MERBROECK pag. 337. RODE- REZ theſ. n. 10. COWPER ad Tab. 5. BIDLOI, WINSLOW n. 200. BARBAUT ſplanchno- log. p. 289. (h) MARCHET p. 103. (i) T. ANDREAE p. 147. (k) la CHARRIERE operat. chir. p. 268. (l) WEITBRECHT p. 332. (m) Daß ſie durch das obere Augenlied ſich verlaͤngere, WEIT- BRECHT l. c. (n) p. 331. 332. (o) FALLOP p. 62. b. CO- LUMBUS redet auch davon de re anat. et CASSERIUS de au- ditu T. hom. 3. f. 1. ad C. ob- ſcure. (p) ALBIN p. 139. t. XI. f. 6. LUDWIG p. VII. COURCEL- LES tab. 5. (q) Jrregulaͤr SANTORIN p. 5. COURCELLES l. c.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/735
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 717. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/735>, abgerufen am 21.12.2024.