Vorhofe statt des Knochenhäutchens dienet; durch diese die Feuchtigkeit des Vorhofes, durch diese die ausge- spannte Membran, welche der berühmte Mann Schei- dewand nennt, die sehr weiche nervige Erhabenheiten des Vorhofes (q), und die empfindende breyige Mem- bran (r), der halbzirklichen Kanäle, und in der Schnek- ke die häutige Scheide der Spiralplatte (s), welche die Stiegen theilt, gedrükkt werde.
Berühmte Männer schreiben gemeiniglich der Luft, welche durch das eirunde Loch eintritt (t), und den Vor- hof anfüllet, sehr ähnliche Verrichtungen zu (u). Da aber Nerven, welche von der Luft berührt werden, noth- wendig verderben, und zu einer durchsichtigen harten Saite vertrokkenen, so hat die Natur mit gutem Grun- de sowohl die Trummelsaite, als die Nerven des Vor- hofes, und das empfindende Knochenhäutchen der halb- zirklichen Kanäle, wie auch das Knochenhäutchen in der Schnekke, nicht mit Luft, sondern mit Dünsten umgeben (x), welche an diesen Nerven die Zartheit und Weichheit, die zur Empfindung nothwendig sind, in Schuzz nehmen.
§. 7. Der Sizz des Gehörs.
Nothwendig muß das Gehör im Jnnersten| seinen Sizz haben, und im Jrrgange statt finden, da man noch, wenn gleich die Ohrknöchgen, die Trummelhaut
zer-
(q)[Spaltenumbruch]p. 241.
(r)p. 231. 241.
(s)p. 236.
(t)MAZIN, instit. p. 121. MERY de l' Oreille p. 429.
(u) Daß diese Luft durch dem Steigbiegel in Bewegung gesezzt werde, sagt Physiolog. p. 482. Ein [Spaltenumbruch]
Kreislauf durch die Nervchen des des Vorhofes. LAMY, p. 76. BARTOLI, p. 319.
(x) Daß solches aus den Schlag- adern erzeugt werde, ESTEVE, p. 24. wäre beinahe richtig, wenn er nur das Luft genannt hätte, was Dunst ist.
III. Abſchnitt. Werkzeug.
Vorhofe ſtatt des Knochenhaͤutchens dienet; durch dieſe die Feuchtigkeit des Vorhofes, durch dieſe die ausge- ſpannte Membran, welche der beruͤhmte Mann Schei- dewand nennt, die ſehr weiche nervige Erhabenheiten des Vorhofes (q), und die empfindende breyige Mem- bran (r), der halbzirklichen Kanaͤle, und in der Schnek- ke die haͤutige Scheide der Spiralplatte (s), welche die Stiegen theilt, gedruͤkkt werde.
Beruͤhmte Maͤnner ſchreiben gemeiniglich der Luft, welche durch das eirunde Loch eintritt (t), und den Vor- hof anfuͤllet, ſehr aͤhnliche Verrichtungen zu (u). Da aber Nerven, welche von der Luft beruͤhrt werden, noth- wendig verderben, und zu einer durchſichtigen harten Saite vertrokkenen, ſo hat die Natur mit gutem Grun- de ſowohl die Trummelſaite, als die Nerven des Vor- hofes, und das empfindende Knochenhaͤutchen der halb- zirklichen Kanaͤle, wie auch das Knochenhaͤutchen in der Schnekke, nicht mit Luft, ſondern mit Duͤnſten umgeben (x), welche an dieſen Nerven die Zartheit und Weichheit, die zur Empfindung nothwendig ſind, in Schuzz nehmen.
§. 7. Der Sizz des Gehoͤrs.
Nothwendig muß das Gehoͤr im Jnnerſten| ſeinen Sizz haben, und im Jrrgange ſtatt finden, da man noch, wenn gleich die Ohrknoͤchgen, die Trummelhaut
zer-
(q)[Spaltenumbruch]p. 241.
(r)p. 231. 241.
(s)p. 236.
(t)MAZIN, inſtit. p. 121. MERY de l’ Oreille p. 429.
(u) Daß dieſe Luft durch dem Steigbiegel in Bewegung geſezzt werde, ſagt Phyſiolog. p. 482. Ein [Spaltenumbruch]
Kreislauf durch die Nervchen des des Vorhofes. LAMY, p. 76. BARTOLI, p. 319.
(x) Daß ſolches aus den Schlag- adern erzeugt werde, ESTEVE, p. 24. waͤre beinahe richtig, wenn er nur das Luft genannt haͤtte, was Dunſt iſt.
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III. Abſchnitt. Werkzeug.
Vorhofe ſtatt des Knochenhaͤutchens dienet; durch dieſe
die Feuchtigkeit des Vorhofes, durch dieſe die ausge-
ſpannte Membran, welche der beruͤhmte Mann Schei-
dewand nennt, die ſehr weiche nervige Erhabenheiten des
Vorhofes (q), und die empfindende breyige Mem-
bran (r), der halbzirklichen Kanaͤle, und in der Schnek-
ke die haͤutige Scheide der Spiralplatte (s), welche
die Stiegen theilt, gedruͤkkt werde.
Beruͤhmte Maͤnner ſchreiben gemeiniglich der Luft,
welche durch das eirunde Loch eintritt (t), und den Vor-
hof anfuͤllet, ſehr aͤhnliche Verrichtungen zu (u). Da
aber Nerven, welche von der Luft beruͤhrt werden, noth-
wendig verderben, und zu einer durchſichtigen harten
Saite vertrokkenen, ſo hat die Natur mit gutem Grun-
de ſowohl die Trummelſaite, als die Nerven des Vor-
hofes, und das empfindende Knochenhaͤutchen der halb-
zirklichen Kanaͤle, wie auch das Knochenhaͤutchen in
der Schnekke, nicht mit Luft, ſondern mit Duͤnſten
umgeben (x), welche an dieſen Nerven die Zartheit und
Weichheit, die zur Empfindung nothwendig ſind, in
Schuzz nehmen.
§. 7.
Der Sizz des Gehoͤrs.
Nothwendig muß das Gehoͤr im Jnnerſten| ſeinen
Sizz haben, und im Jrrgange ſtatt finden, da man
noch, wenn gleich die Ohrknoͤchgen, die Trummelhaut
zer-
(q)
p. 241.
(r) p. 231. 241.
(s) p. 236.
(t) MAZIN, inſtit. p. 121.
MERY de l’ Oreille p. 429.
(u) Daß dieſe Luft durch dem
Steigbiegel in Bewegung geſezzt
werde, ſagt Phyſiolog. p. 482. Ein
Kreislauf durch die Nervchen des
des Vorhofes. LAMY, p. 76.
BARTOLI, p. 319.
(x) Daß ſolches aus den Schlag-
adern erzeugt werde, ESTEVE,
p. 24. waͤre beinahe richtig, wenn
er nur das Luft genannt haͤtte,
was Dunſt iſt.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/701>, abgerufen am 20.11.2024.
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