der Trummelhaut, die zween Schenkel stossen in der Spizze eines längern Fusses zusammen, dessen innerstes Ende in ein auf beiden Seiten holes eirundes Plättchen eingefügt ist, welches auf ein änliches Loch des eirunden Fensters paßt.
§. 18. Das rundliche Knöchgen.
Es hat der scharfsichtige Morgagnus einige Spu- ren von dem rundlichen Knöchgen(h) bei dem Arantius(i) angetroffen (k). Uebrigens eignet man die Entdekkung dieses Knöchgen gemeiniglich dem Franz Silvius de le Boe(l) zu; und es ist kein Wun- der, daß dieses so kleine Theilchen unter allen Knochen des menschlichen Körpers am spätesten bekannt ge- worden.
Es ist eirund (m) an beiden Seiten ein wenig aus- gehölt (n), und ruhet zum Theil auf der innern, etwas holen Oberfläche, des langen Schenkels des Ambosses, (o) zum Theil auf dem inwendigen Theile des Steigbie- gelkopfes, denn es lieget weder zwischen dem Ambosse (p) noch Steigbiegel. Doch es ist nicht nur beständig vorhanden, ob es gleich von einigen berümten Män-
nern
(h)[Spaltenumbruch]Lenticulare MERY p. 403. LAMY sensit, p. 66. gemeinig- lich rund.
(i)Anat. obs. c. 17.
(k)Epist. VI. n. 8. p. 122.
(l)apud LINDANVM physio- log. ref. p. 526. C. BARTHO- LINUM institut. anat. p. 158. T. BARTHOLINUM anat. renov. p. 714. VESLINGIUM Syntagm. p. 214. ob man gleich glanben sollte, daß sein Knöchgen zum fol- genden gerechnet werden müsse.
(m)VALSALVA, p. 28. MORGAGN. epist. VI. n. 30. p. 154. scaphiforme, DUVERNEY, t. 4. f. 5.
(n)[Spaltenumbruch]
von beiden Seiten erha- ben nennet es MERY l. c. und dieses findet in so fern auch statt, daß in dieser Erhabenheit ein kleines Thal vorkömmt. Die drei Fortsäzze, die man bey dem LINDENIO p. 527. findet, hat Niemand wiederholt.
(o)ALBIN oss. fet. f. 47. 50. SUE. T. 9. f. 9. 9*. CASSEBOHM tab. 3. f. 13. b. VALSALV t. 3. f. 7. R. MERY K.
(p)ut LAMY l. c. MERY, 430. CASSEBOHM n. 131. VALSALVA l. c. VERHEYN. BERTIN, p. 334. DUVERNEY, l. c. f. 4. 5. TARIN, t. 10. f. 3. WINSLOW, n. 524.
Das Gehoͤr. XV. Buch.
der Trummelhaut, die zween Schenkel ſtoſſen in der Spizze eines laͤngern Fuſſes zuſammen, deſſen innerſtes Ende in ein auf beiden Seiten holes eirundes Plaͤttchen eingefuͤgt iſt, welches auf ein aͤnliches Loch des eirunden Fenſters paßt.
§. 18. Das rundliche Knoͤchgen.
Es hat der ſcharfſichtige Morgagnus einige Spu- ren von dem rundlichen Knoͤchgen(h) bei dem Arantius(i) angetroffen (k). Uebrigens eignet man die Entdekkung dieſes Knoͤchgen gemeiniglich dem Franz Silvius de le Boe(l) zu; und es iſt kein Wun- der, daß dieſes ſo kleine Theilchen unter allen Knochen des menſchlichen Koͤrpers am ſpaͤteſten bekannt ge- worden.
Es iſt eirund (m) an beiden Seiten ein wenig aus- gehoͤlt (n), und ruhet zum Theil auf der innern, etwas holen Oberflaͤche, des langen Schenkels des Amboſſes, (o) zum Theil auf dem inwendigen Theile des Steigbie- gelkopfes, denn es lieget weder zwiſchen dem Amboſſe (p) noch Steigbiegel. Doch es iſt nicht nur beſtaͤndig vorhanden, ob es gleich von einigen beruͤmten Maͤn-
nern
(h)[Spaltenumbruch]Lenticulare MERY p. 403. LAMY ſenſit, p. 66. gemeinig- lich rund.
(i)Anat. obſ. c. 17.
(k)Epiſt. VI. n. 8. p. 122.
(l)apud LINDANVM phyſio- log. ref. p. 526. C. BARTHO- LINUM inſtitut. anat. p. 158. T. BARTHOLINUM anat. renov. p. 714. VESLINGIUM Syntagm. p. 214. ob man gleich glanben ſollte, daß ſein Knoͤchgen zum fol- genden gerechnet werden muͤſſe.
(m)VALSALVA, p. 28. MORGAGN. epiſt. VI. n. 30. p. 154. ſcaphiforme, DUVERNEY, t. 4. f. 5.
(n)[Spaltenumbruch]
von beiden Seiten erha- ben nennet es MERY l. c. und dieſes findet in ſo fern auch ſtatt, daß in dieſer Erhabenheit ein kleines Thal vorkoͤmmt. Die drei Fortſaͤzze, die man bey dem LINDENIO p. 527. findet, hat Niemand wiederholt.
(o)ALBIN oſſ. fet. f. 47. 50. SUE. T. 9. f. 9. 9*. CASSEBOHM tab. 3. f. 13. b. VALSALV t. 3. f. 7. R. MERY K.
(p)ut LAMY l. c. MERY, 430. CASSEBOHM n. 131. VALSALVA l. c. VERHEYN. BERTIN, p. 334. DUVERNEY, l. c. f. 4. 5. TARIN, t. 10. f. 3. WINSLOW, n. 524.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0580"n="562"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Gehoͤr. <hirendition="#aq">XV.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
der Trummelhaut, die zween Schenkel ſtoſſen in der<lb/>
Spizze eines laͤngern Fuſſes zuſammen, deſſen innerſtes<lb/>
Ende in ein auf beiden Seiten holes eirundes Plaͤttchen<lb/>
eingefuͤgt iſt, welches auf ein aͤnliches Loch des eirunden<lb/>
Fenſters paßt.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 18.<lb/><hirendition="#b">Das rundliche Knoͤchgen.</hi></head><lb/><p>Es hat der ſcharfſichtige <hirendition="#fr">Morgagnus</hi> einige Spu-<lb/>
ren von dem <hirendition="#fr">rundlichen Knoͤchgen</hi><noteplace="foot"n="(h)"><cb/><hirendition="#aq">Lenticulare MERY p. 403.<lb/>
LAMY ſenſit, p.</hi> 66. gemeinig-<lb/>
lich rund.</note> bei dem<lb/><hirendition="#fr">Arantius</hi><noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">Anat. obſ. c.</hi> 17.</note> angetroffen <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">Epiſt. VI. n. 8. p.</hi> 122.</note>. Uebrigens eignet man<lb/>
die Entdekkung dieſes Knoͤchgen gemeiniglich dem<lb/>
Franz Silvius de le <hirendition="#fr">Boe</hi><noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">apud LINDANVM phyſio-<lb/>
log. ref. p. 526. C. BARTHO-<lb/>
LINUM inſtitut. anat. p. 158. T.<lb/>
BARTHOLINUM anat. renov.<lb/>
p. 714. VESLINGIUM Syntagm.<lb/>
p.</hi> 214. ob man gleich glanben<lb/>ſollte, daß ſein Knoͤchgen zum fol-<lb/>
genden gerechnet werden muͤſſe.</note> zu; und es iſt kein Wun-<lb/>
der, daß dieſes ſo kleine Theilchen unter allen Knochen<lb/>
des menſchlichen Koͤrpers am ſpaͤteſten bekannt ge-<lb/>
worden.</p><lb/><p>Es iſt eirund <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">VALSALVA,</hi> p. 28.<lb/>
MORGAGN. epiſt. VI. n. 30. p.<lb/>
154. ſcaphiforme, DUVERNEY,<lb/>
t. 4. f.</hi> 5.</note> an beiden Seiten ein wenig aus-<lb/>
gehoͤlt <noteplace="foot"n="(n)"><cb/>
von beiden Seiten erha-<lb/>
ben nennet es <hirendition="#aq">MERY l. c.</hi> und<lb/>
dieſes findet in ſo fern auch ſtatt,<lb/>
daß in dieſer Erhabenheit ein<lb/>
kleines Thal vorkoͤmmt. Die<lb/>
drei Fortſaͤzze, die man bey dem<lb/><hirendition="#aq">LINDENIO p.</hi> 527. findet, hat<lb/>
Niemand wiederholt.</note>, und ruhet zum Theil auf der innern, etwas<lb/>
holen Oberflaͤche, des langen Schenkels des Amboſſes,<lb/><noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">ALBIN oſſ. fet. f. 47. 50.<lb/>
SUE. T. 9. f. 9. 9*. CASSEBOHM<lb/>
tab. 3. f. 13. b. VALSALV t. 3.<lb/>
f. 7. R. MERY K.</hi></note> zum Theil auf dem inwendigen Theile des Steigbie-<lb/>
gelkopfes, denn es lieget weder zwiſchen dem Amboſſe<lb/><noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">ut <hirendition="#g">LAMY</hi> l. c. <hirendition="#g">MERY,</hi><lb/>
430. <hirendition="#g">CASSEBOHM</hi> n. 131.<lb/>
VALSALVA l. c. VERHEYN.<lb/>
BERTIN, p. 334. DUVERNEY,<lb/>
l. c. f. 4. 5. TARIN, t. 10. f. 3.<lb/>
WINSLOW, n.</hi> 524.</note> noch Steigbiegel. Doch es iſt nicht nur beſtaͤndig<lb/>
vorhanden, ob es gleich von einigen beruͤmten Maͤn-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nern</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[562/0580]
Das Gehoͤr. XV. Buch.
der Trummelhaut, die zween Schenkel ſtoſſen in der
Spizze eines laͤngern Fuſſes zuſammen, deſſen innerſtes
Ende in ein auf beiden Seiten holes eirundes Plaͤttchen
eingefuͤgt iſt, welches auf ein aͤnliches Loch des eirunden
Fenſters paßt.
§. 18.
Das rundliche Knoͤchgen.
Es hat der ſcharfſichtige Morgagnus einige Spu-
ren von dem rundlichen Knoͤchgen (h) bei dem
Arantius (i) angetroffen (k). Uebrigens eignet man
die Entdekkung dieſes Knoͤchgen gemeiniglich dem
Franz Silvius de le Boe (l) zu; und es iſt kein Wun-
der, daß dieſes ſo kleine Theilchen unter allen Knochen
des menſchlichen Koͤrpers am ſpaͤteſten bekannt ge-
worden.
Es iſt eirund (m) an beiden Seiten ein wenig aus-
gehoͤlt (n), und ruhet zum Theil auf der innern, etwas
holen Oberflaͤche, des langen Schenkels des Amboſſes,
(o) zum Theil auf dem inwendigen Theile des Steigbie-
gelkopfes, denn es lieget weder zwiſchen dem Amboſſe
(p) noch Steigbiegel. Doch es iſt nicht nur beſtaͤndig
vorhanden, ob es gleich von einigen beruͤmten Maͤn-
nern
(h)
Lenticulare MERY p. 403.
LAMY ſenſit, p. 66. gemeinig-
lich rund.
(i) Anat. obſ. c. 17.
(k) Epiſt. VI. n. 8. p. 122.
(l) apud LINDANVM phyſio-
log. ref. p. 526. C. BARTHO-
LINUM inſtitut. anat. p. 158. T.
BARTHOLINUM anat. renov.
p. 714. VESLINGIUM Syntagm.
p. 214. ob man gleich glanben
ſollte, daß ſein Knoͤchgen zum fol-
genden gerechnet werden muͤſſe.
(m) VALSALVA, p. 28.
MORGAGN. epiſt. VI. n. 30. p.
154. ſcaphiforme, DUVERNEY,
t. 4. f. 5.
(n)
von beiden Seiten erha-
ben nennet es MERY l. c. und
dieſes findet in ſo fern auch ſtatt,
daß in dieſer Erhabenheit ein
kleines Thal vorkoͤmmt. Die
drei Fortſaͤzze, die man bey dem
LINDENIO p. 527. findet, hat
Niemand wiederholt.
(o) ALBIN oſſ. fet. f. 47. 50.
SUE. T. 9. f. 9. 9*. CASSEBOHM
tab. 3. f. 13. b. VALSALV t. 3.
f. 7. R. MERY K.
(p) ut LAMY l. c. MERY,
430. CASSEBOHM n. 131.
VALSALVA l. c. VERHEYN.
BERTIN, p. 334. DUVERNEY,
l. c. f. 4. 5. TARIN, t. 10. f. 3.
WINSLOW, n. 524.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/580>, abgerufen am 20.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.