Nicht gar zu selten führen einige Löcher auch von der Höle der Hirnschale, wo diese sich nach dem Gehirn zu kehrt, in diesen Sinus hinein (a), und diese Löcher lassen Gefässe durch. Bisweilen mangelt der ganze Sinus überhaupt (b), wie am Pigmäen (b*).
Schon vorlängst waren die Schleimhölen im Keil- knochen, sowol dem Vesal(c), als Jakob Sylvius(d), Fallopius(e) und allen Zergliederern ihres Jahrhun- derts bekannt, und folglich sind sie keine Erfindung des guten Ruysch(f), der keines fremden Ruhmes bedürf- tig ist.
§. 12. Die Sinus des Kinnbakkens(g).
Selbst in der Frucht sind schon die Anfänge des Si- nus des Kinnbakkens deutlich zu sehen (h), ob sie gleich kleiner sind (i), und es wird dadurch die ganze hintere Erhabenheit dieses gleichnamigen Knochens dergestalt weitläuftig ausgehölt, daß diese Schleimhöle unter allen Schleimhölen die geräumigste ist (k). Auf ihr liegt die
Au-
(a)[Spaltenumbruch]Not. nost. 11. I. Ber. Carp. p. CCCCXL. Iac. SYLV. Vesan. calumn. depuls. p. 11. A. LAU- RENT. hist. p. 77. BUDAEUS. n. 22. CHARRIERE. p. 117.
(b)Icon. nost. not. 11. INGRAS- SIAS. pag. 98. SCHNEIDER. l. c. VATER mus. pag. 9. WINSLOW. n. 236. Iourn. de medec. 1757. Dec. BUDAEUS n. 20. sehr oft RIOLAN enchir. p. 19. 20. anthrop. p. 470. CHESELDEN. MONRO. n. 123. MORGAGN. l. c. le CLERC. p. 74. voll von schwaminiger Materie, BORGARUCCI. p. 361. Daß Och- sen und Schafe dergleichen Sinus nicht haben G. CUNEUS. n. 16. und die Thiere überhaupt, VIEUS- SENS. p. 9. doch sind welche im Pferde, BOURGELAT hippiatr. [Spaltenumbruch]
T. II. P. 2. p. 256. SCHNEIDER. p. 211. und im Ochsen derselbe.
(b*)TYSON.
(c)L. IV. c. 3. u. f.
(d)Calumn depuls.
(e)Obs. et de oss.
(f)ERNDL. scheibt die Entdek- kung diesem ber. Manne zu. It. angl. p. 85.
(g)TARIN tab. 6. COWPER. HIGHMOR. Es ist was sehr selt- nes, daß keiner gewesen, MOR- GAGN. Adv. I. p. 38. BUDAEUS n. 25.
(h)IANKE. p. XIII. ALBIN. f. 29. NESBIT. pag. 90. er wird zuerst gebildet, ZIMMERMANN physiol. p. 334.
(i)IANKE puer septenn. oss. max. I. p. 40.
(k)Icon. nost. f. 2. 3. u. f.
F f 3
I. Abſchnitt. Werkzeug.
Nicht gar zu ſelten fuͤhren einige Loͤcher auch von der Hoͤle der Hirnſchale, wo dieſe ſich nach dem Gehirn zu kehrt, in dieſen Sinus hinein (a), und dieſe Loͤcher laſſen Gefaͤſſe durch. Bisweilen mangelt der ganze Sinus uͤberhaupt (b), wie am Pigmaͤen (b*).
Schon vorlaͤngſt waren die Schleimhoͤlen im Keil- knochen, ſowol dem Veſal(c), als Jakob Sylvius(d), Fallopius(e) und allen Zergliederern ihres Jahrhun- derts bekannt, und folglich ſind ſie keine Erfindung des guten Ruyſch(f), der keines fremden Ruhmes beduͤrf- tig iſt.
§. 12. Die Sinus des Kinnbakkens(g).
Selbſt in der Frucht ſind ſchon die Anfaͤnge des Si- nus des Kinnbakkens deutlich zu ſehen (h), ob ſie gleich kleiner ſind (i), und es wird dadurch die ganze hintere Erhabenheit dieſes gleichnamigen Knochens dergeſtalt weitlaͤuftig ausgehoͤlt, daß dieſe Schleimhoͤle unter allen Schleimhoͤlen die geraͤumigſte iſt (k). Auf ihr liegt die
Au-
(a)[Spaltenumbruch]Not. noſt. 11. I. Ber. Carp. p. CCCCXL. Iac. SYLV. Veſan. calumn. depulſ. p. 11. A. LAU- RENT. hiſt. p. 77. BUDAEUS. n. 22. CHARRIERE. p. 117.
(b)Icon. noſt. not. 11. INGRAS- SIAS. pag. 98. SCHNEIDER. l. c. VATER muſ. pag. 9. WINSLOW. n. 236. Iourn. de medec. 1757. Dec. BUDAEUS n. 20. ſehr oft RIOLAN enchir. p. 19. 20. anthrop. p. 470. CHESELDEN. MONRO. n. 123. MORGAGN. l. c. le CLERC. p. 74. voll von ſchwaminiger Materie, BORGARUCCI. p. 361. Daß Och- ſen und Schafe dergleichen Sinus nicht haben G. CUNEUS. n. 16. und die Thiere uͤberhaupt, VIEUS- SENS. p. 9. doch ſind welche im Pferde, BOURGELAT hippiatr. [Spaltenumbruch]
T. II. P. 2. p. 256. SCHNEIDER. p. 211. und im Ochſen derſelbe.
(b*)TYSON.
(c)L. IV. c. 3. u. f.
(d)Calumn depulſ.
(e)Obſ. et de oſſ.
(f)ERNDL. ſcheibt die Entdek- kung dieſem ber. Manne zu. It. angl. p. 85.
(g)TARIN tab. 6. COWPER. HIGHMOR. Es iſt was ſehr ſelt- nes, daß keiner geweſen, MOR- GAGN. Adv. I. p. 38. BUDAEUS n. 25.
(h)IANKE. p. XIII. ALBIN. f. 29. NESBIT. pag. 90. er wird zuerſt gebildet, ZIMMERMANN phyſiol. p. 334.
(i)IANKE puer ſeptenn. oſſ. max. I. p. 40.
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F f 3
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I. Abſchnitt. Werkzeug.
Nicht gar zu ſelten fuͤhren einige Loͤcher auch von der
Hoͤle der Hirnſchale, wo dieſe ſich nach dem Gehirn zu
kehrt, in dieſen Sinus hinein (a), und dieſe Loͤcher laſſen
Gefaͤſſe durch. Bisweilen mangelt der ganze Sinus
uͤberhaupt (b), wie am Pigmaͤen (b*).
Schon vorlaͤngſt waren die Schleimhoͤlen im Keil-
knochen, ſowol dem Veſal (c), als Jakob Sylvius (d),
Fallopius (e) und allen Zergliederern ihres Jahrhun-
derts bekannt, und folglich ſind ſie keine Erfindung des
guten Ruyſch (f), der keines fremden Ruhmes beduͤrf-
tig iſt.
§. 12.
Die Sinus des Kinnbakkens (g).
Selbſt in der Frucht ſind ſchon die Anfaͤnge des Si-
nus des Kinnbakkens deutlich zu ſehen (h), ob ſie gleich
kleiner ſind (i), und es wird dadurch die ganze hintere
Erhabenheit dieſes gleichnamigen Knochens dergeſtalt
weitlaͤuftig ausgehoͤlt, daß dieſe Schleimhoͤle unter allen
Schleimhoͤlen die geraͤumigſte iſt (k). Auf ihr liegt die
Au-
(a)
Not. noſt. 11. I. Ber. Carp.
p. CCCCXL. Iac. SYLV. Veſan.
calumn. depulſ. p. 11. A. LAU-
RENT. hiſt. p. 77. BUDAEUS.
n. 22. CHARRIERE. p. 117.
(b) Icon. noſt. not. 11. INGRAS-
SIAS. pag. 98. SCHNEIDER. l. c.
VATER muſ. pag. 9. WINSLOW.
n. 236. Iourn. de medec. 1757. Dec.
BUDAEUS n. 20. ſehr oft RIOLAN
enchir. p. 19. 20. anthrop. p. 470.
CHESELDEN. MONRO. n. 123.
MORGAGN. l. c. le CLERC. p. 74.
voll von ſchwaminiger Materie,
BORGARUCCI. p. 361. Daß Och-
ſen und Schafe dergleichen Sinus
nicht haben G. CUNEUS. n. 16.
und die Thiere uͤberhaupt, VIEUS-
SENS. p. 9. doch ſind welche im
Pferde, BOURGELAT hippiatr.
T. II. P. 2. p. 256. SCHNEIDER.
p. 211. und im Ochſen derſelbe.
(b*) TYSON.
(c) L. IV. c. 3. u. f.
(d) Calumn depulſ.
(e) Obſ. et de oſſ.
(f) ERNDL. ſcheibt die Entdek-
kung dieſem ber. Manne zu. It.
angl. p. 85.
(g) TARIN tab. 6. COWPER.
HIGHMOR. Es iſt was ſehr ſelt-
nes, daß keiner geweſen, MOR-
GAGN. Adv. I. p. 38. BUDAEUS
n. 25.
(h) IANKE. p. XIII. ALBIN.
f. 29. NESBIT. pag. 90. er wird
zuerſt gebildet, ZIMMERMANN
phyſiol. p. 334.
(i) IANKE puer ſeptenn. oſſ.
max. I. p. 40.
(k) Icon. noſt. f. 2. 3. u. f.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/471>, abgerufen am 30.12.2024.
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