Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abschnitt. Werkzeug.
Kinnbakkens Aeste giebt. Lazarus, welcher Glas ver-
schlukkte, hatte keinen Geschmak (r), und ihm fehlte die
vierte Verbindung, weil kein dritter Ast des fünften Paares
vorhanden war; doch wir verlassen uns nicht eben auf
diesen Bericht.

Vielleicht könnte man den Geschmak sowohl vom
neunten als fünften Paare herleiten (s): und es scheint
in der Erzälung des berümten Heuermanns (t) der
Geschmak verloren gegangen zu sein, da man den Ast des
neunten Paares, wegen einer scirrhöse gewordnen Drüse
weggeschnitten hatte.

§. 11.
Werkzeug des Geschmakkes, ausser der Zunge.

Wofern sich am Gaumen, den Bakken, im Schlunde,
und im Umfange des Mundes der Geschmak einiger maas-
sen äussert, so scheint die Analogie einige änliche Werk-
zeuge, und dergleichen Wärzchen zu erfordern, von denen
sich eine änliche Empfindung erwarten läst.

An den Thieren zeiget sich überhaupt dergleichen an
den Bakken (u), am Gaumen (x), am Schlunde (y),
den Mandeln (z), der Schlundröhre (a), in einigen
Arten, wo man Wärzchen angebracht findet, und es hat
die Oberhaut ihre Scheiden.

Jm
(r) [Spaltenumbruch] COLUMB p. 264. ROL-
FINK diss. p.
333.
(s) WILLIS anim. brut. p. 115.
(t) physiolog. T. II. pag. 293.
obgleich nicht recht deutlich.
(u) An der Schildkröte, RUY-
SCHII adv. II. n.
9. Am Kalbe
Mem. avant. 1699. T. II. p. 245.
An der Gazelle die Pariser; an
Ochsen und andern Thieren, MAL-
PIGH. pag.
58.
(x) RUYSCH loc. cit. HOFF-
MANN p.
84. am Schafe; ge-
[Spaltenumbruch] spizzte Körperchen und Piramiden
hat LEEUWENHOECK phil.
transact. n.
320. und im Ochsen,
MALPIGH p. 58.
(y) I. M. HOFFMANN de
gustu pag.
24. Am Kalbe. Jm
Schlunde des Schweins p. 25.
(z) Idem p. 24.
(a) An der Schildkröte RUYSCH
loc. cit.
und Thes. VIII. t. 2. f. 4.
in Fischen FRACASSANUS
pag.
168.
C c 5

I. Abſchnitt. Werkzeug.
Kinnbakkens Aeſte giebt. Lazarus, welcher Glas ver-
ſchlukkte, hatte keinen Geſchmak (r), und ihm fehlte die
vierte Verbindung, weil kein dritter Aſt des fuͤnften Paares
vorhanden war; doch wir verlaſſen uns nicht eben auf
dieſen Bericht.

Vielleicht koͤnnte man den Geſchmak ſowohl vom
neunten als fuͤnften Paare herleiten (s): und es ſcheint
in der Erzaͤlung des beruͤmten Heuermanns (t) der
Geſchmak verloren gegangen zu ſein, da man den Aſt des
neunten Paares, wegen einer ſcirrhoͤſe gewordnen Druͤſe
weggeſchnitten hatte.

§. 11.
Werkzeug des Geſchmakkes, auſſer der Zunge.

Wofern ſich am Gaumen, den Bakken, im Schlunde,
und im Umfange des Mundes der Geſchmak einiger maaſ-
ſen aͤuſſert, ſo ſcheint die Analogie einige aͤnliche Werk-
zeuge, und dergleichen Waͤrzchen zu erfordern, von denen
ſich eine aͤnliche Empfindung erwarten laͤſt.

An den Thieren zeiget ſich uͤberhaupt dergleichen an
den Bakken (u), am Gaumen (x), am Schlunde (y),
den Mandeln (z), der Schlundroͤhre (a), in einigen
Arten, wo man Waͤrzchen angebracht findet, und es hat
die Oberhaut ihre Scheiden.

Jm
(r) [Spaltenumbruch] COLUMB p. 264. ROL-
FINK diſſ. p.
333.
(s) WILLIS anim. brut. p. 115.
(t) phyſiolog. T. II. pag. 293.
obgleich nicht recht deutlich.
(u) An der Schildkroͤte, RUY-
SCHII adv. II. n.
9. Am Kalbe
Mem. avant. 1699. T. II. p. 245.
An der Gazelle die Pariſer; an
Ochſen und andern Thieren, MAL-
PIGH. pag.
58.
(x) RUYSCH loc. cit. HOFF-
MANN p.
84. am Schafe; ge-
[Spaltenumbruch] ſpizzte Koͤrperchen und Piramiden
hat LEEUWENHOECK phil.
tranſact. n.
320. und im Ochſen,
MALPIGH p. 58.
(y) I. M. HOFFMANN de
guſtu pag.
24. Am Kalbe. Jm
Schlunde des Schweins p. 25.
(z) Idem p. 24.
(a) An der Schildkroͤte RUYSCH
loc. cit.
und Theſ. VIII. t. 2. f. 4.
in Fiſchen FRACASSANUS
pag.
168.
C c 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0427" n="409"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Werkzeug.</hi></fw><lb/>
Kinnbakkens Ae&#x017F;te giebt. Lazarus, welcher Glas ver-<lb/>
&#x017F;chlukkte, hatte keinen Ge&#x017F;chmak <note place="foot" n="(r)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">COLUMB</hi> p. 264. ROL-<lb/>
FINK di&#x017F;&#x017F;. p.</hi> 333.</note>, und ihm fehlte die<lb/>
vierte Verbindung, weil kein dritter A&#x017F;t des fu&#x0364;nften Paares<lb/>
vorhanden war; doch wir verla&#x017F;&#x017F;en uns nicht eben auf<lb/>
die&#x017F;en Bericht.</p><lb/>
            <p>Vielleicht ko&#x0364;nnte man den Ge&#x017F;chmak &#x017F;owohl vom<lb/>
neunten als fu&#x0364;nften Paare herleiten <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">WILLIS anim. brut. p.</hi> 115.</note>: und es &#x017F;cheint<lb/>
in der Erza&#x0364;lung des beru&#x0364;mten <hi rendition="#fr">Heuermanns</hi> <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">phy&#x017F;iolog. T. II. pag.</hi> 293.<lb/>
obgleich nicht recht deutlich.</note> der<lb/>
Ge&#x017F;chmak verloren gegangen zu &#x017F;ein, da man den A&#x017F;t des<lb/>
neunten Paares, wegen einer &#x017F;cirrho&#x0364;&#x017F;e gewordnen Dru&#x0364;&#x017F;e<lb/>
wegge&#x017F;chnitten hatte.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 11.<lb/>
Werkzeug des Ge&#x017F;chmakkes, au&#x017F;&#x017F;er der Zunge.</head><lb/>
            <p>Wofern &#x017F;ich am Gaumen, den Bakken, im Schlunde,<lb/>
und im Umfange des Mundes der Ge&#x017F;chmak einiger maa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ert, &#x017F;o &#x017F;cheint die Analogie einige a&#x0364;nliche Werk-<lb/>
zeuge, und dergleichen Wa&#x0364;rzchen zu erfordern, von denen<lb/>
&#x017F;ich eine a&#x0364;nliche Empfindung erwarten la&#x0364;&#x017F;t.</p><lb/>
            <p>An den Thieren zeiget &#x017F;ich u&#x0364;berhaupt dergleichen an<lb/>
den Bakken <note place="foot" n="(u)">An der Schildkro&#x0364;te, <hi rendition="#aq">RUY-<lb/>
SCHII adv. II. n.</hi> 9. Am Kalbe<lb/><hi rendition="#aq">Mem. avant. 1699. T. II. p.</hi> 245.<lb/>
An der Gazelle die <hi rendition="#fr">Pari&#x017F;er;</hi> an<lb/>
Och&#x017F;en und andern Thieren, <hi rendition="#aq">MAL-<lb/>
PIGH. pag.</hi> 58.</note>, am Gaumen <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">RUYSCH loc. cit. HOFF-<lb/>
MANN p.</hi> 84. am Schafe; ge-<lb/><cb/>
&#x017F;pizzte Ko&#x0364;rperchen und Piramiden<lb/>
hat <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LEEUWENHOECK</hi> phil.<lb/>
tran&#x017F;act. n.</hi> 320. und im Och&#x017F;en,<lb/><hi rendition="#aq">MALPIGH p.</hi> 58.</note>, am Schlunde <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">I. M. <hi rendition="#g">HOFFMANN</hi> de<lb/>
gu&#x017F;tu pag.</hi> 24. Am Kalbe. Jm<lb/>
Schlunde des Schweins <hi rendition="#aq">p.</hi> 25.</note>,<lb/>
den Mandeln <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">Idem p.</hi> 24.</note>, der Schlundro&#x0364;hre <note place="foot" n="(a)">An der Schildkro&#x0364;te <hi rendition="#aq">RUYSCH<lb/>
loc. cit.</hi> und <hi rendition="#aq">The&#x017F;. VIII. t. 2. f.</hi> 4.<lb/>
in Fi&#x017F;chen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FRACASSANUS</hi><lb/>
pag.</hi> 168.</note>, in einigen<lb/>
Arten, wo man Wa&#x0364;rzchen angebracht findet, und es hat<lb/>
die Oberhaut ihre Scheiden.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">C c 5</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Jm</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[409/0427] I. Abſchnitt. Werkzeug. Kinnbakkens Aeſte giebt. Lazarus, welcher Glas ver- ſchlukkte, hatte keinen Geſchmak (r), und ihm fehlte die vierte Verbindung, weil kein dritter Aſt des fuͤnften Paares vorhanden war; doch wir verlaſſen uns nicht eben auf dieſen Bericht. Vielleicht koͤnnte man den Geſchmak ſowohl vom neunten als fuͤnften Paare herleiten (s): und es ſcheint in der Erzaͤlung des beruͤmten Heuermanns (t) der Geſchmak verloren gegangen zu ſein, da man den Aſt des neunten Paares, wegen einer ſcirrhoͤſe gewordnen Druͤſe weggeſchnitten hatte. §. 11. Werkzeug des Geſchmakkes, auſſer der Zunge. Wofern ſich am Gaumen, den Bakken, im Schlunde, und im Umfange des Mundes der Geſchmak einiger maaſ- ſen aͤuſſert, ſo ſcheint die Analogie einige aͤnliche Werk- zeuge, und dergleichen Waͤrzchen zu erfordern, von denen ſich eine aͤnliche Empfindung erwarten laͤſt. An den Thieren zeiget ſich uͤberhaupt dergleichen an den Bakken (u), am Gaumen (x), am Schlunde (y), den Mandeln (z), der Schlundroͤhre (a), in einigen Arten, wo man Waͤrzchen angebracht findet, und es hat die Oberhaut ihre Scheiden. Jm (r) COLUMB p. 264. ROL- FINK diſſ. p. 333. (s) WILLIS anim. brut. p. 115. (t) phyſiolog. T. II. pag. 293. obgleich nicht recht deutlich. (u) An der Schildkroͤte, RUY- SCHII adv. II. n. 9. Am Kalbe Mem. avant. 1699. T. II. p. 245. An der Gazelle die Pariſer; an Ochſen und andern Thieren, MAL- PIGH. pag. 58. (x) RUYSCH loc. cit. HOFF- MANN p. 84. am Schafe; ge- ſpizzte Koͤrperchen und Piramiden hat LEEUWENHOECK phil. tranſact. n. 320. und im Ochſen, MALPIGH p. 58. (y) I. M. HOFFMANN de guſtu pag. 24. Am Kalbe. Jm Schlunde des Schweins p. 25. (z) Idem p. 24. (a) An der Schildkroͤte RUYSCH loc. cit. und Theſ. VIII. t. 2. f. 4. in Fiſchen FRACASSANUS pag. 168. C c 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/427
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/427>, abgerufen am 20.11.2024.