hängt, und wenn es davon frei wäre, nichts mehr ha- ben würde, wovon es gehalten werden könnte, da sich in einem festen Wesen alle Grundstoffe und von allen Seiten einander anziehen.
Es scheinen feste Fasern, die dennoch nicht ohne solche Schweißlöcher wären, dergleichen in allen, auch den allerfesteten Körpern vorkommen, mehr Stärke oder Kraft zu versprechen. Daß in den Sehnen, feste Fa- sern da sind, scheint sehr wahrscheinlich zu sein, und die- ses läßet die ungemeine Stärke, und oftmalige Verhär- tung derselben auch vermuthen.
§. 7. Das Zellgewebe im Muskel.
Es hängt sich eine iede der kleinsten Fasern, ver- mittelst zarter Fäden und Membrangen an ihre nächsten Nachbarinnen an [Spaltenumbruch]f*, welche aller Orten aus ihrer ge- sammten Länge heraus kommen; und dieses ist ein wirkliches, aber in diesen Grundstoffen, magres Zellge- webe. Dieses ist es, welches Antonius von Leeuwen- hoeck vornehmlich, in allen Thieren verfolgt hat, es mochten Thiere von kalten, oder warmen Blute sein, als im Ochsen g, im Saafe h, in der Maus i, im Wall- fische k, am Stockfische l, und im Scomber [Spaltenumbruch]m.
Es dienen dergleichen Fächerblättgen einer iedwe- den sichtbaren Muskelfaser statt der Bekleidung n. Sie haben ebenfalls in den kleinsten Jnsekten o, dergleichen Netz, indem zween Fäden am Menschen, nach dem Le- euwenhoecko*, im Menschen, eine einzige gemein-
schaft-
f*Winslow n. 6.
gExp. & contempl. p. 410.
hEpist. physiolog. p. 59.
ip. 58.
kp. 4. Phil. trans. n. 339.
lp. 13.
mp. 20. Cons. Muys. C. VII. tot. t. 3. f. 2. 4. 5.
nLeeuwonhoeck Ep. physiolog. p. 58. 153. 162. 361.
op. 316. 317.
o*Leeuwenhoeck Epist. p. 115.
Die thieriſche Bewegung. XI. Buch.
haͤngt, und wenn es davon frei waͤre, nichts mehr ha- ben wuͤrde, wovon es gehalten werden koͤnnte, da ſich in einem feſten Weſen alle Grundſtoffe und von allen Seiten einander anziehen.
Es ſcheinen feſte Faſern, die dennoch nicht ohne ſolche Schweißloͤcher waͤren, dergleichen in allen, auch den allerfeſteten Koͤrpern vorkommen, mehr Staͤrke oder Kraft zu verſprechen. Daß in den Sehnen, feſte Fa- ſern da ſind, ſcheint ſehr wahrſcheinlich zu ſein, und die- ſes laͤßet die ungemeine Staͤrke, und oftmalige Verhaͤr- tung derſelben auch vermuthen.
§. 7. Das Zellgewebe im Muskel.
Es haͤngt ſich eine iede der kleinſten Faſern, ver- mittelſt zarter Faͤden und Membrangen an ihre naͤchſten Nachbarinnen an [Spaltenumbruch]f*, welche aller Orten aus ihrer ge- ſammten Laͤnge heraus kommen; und dieſes iſt ein wirkliches, aber in dieſen Grundſtoffen, magres Zellge- webe. Dieſes iſt es, welches Antonius von Leeuwen- hoeck vornehmlich, in allen Thieren verfolgt hat, es mochten Thiere von kalten, oder warmen Blute ſein, als im Ochſen g, im Saafe h, in der Maus i, im Wall- fiſche k, am Stockfiſche l, und im Scomber [Spaltenumbruch]m.
Es dienen dergleichen Faͤcherblaͤttgen einer iedwe- den ſichtbaren Muskelfaſer ſtatt der Bekleidung n. Sie haben ebenfalls in den kleinſten Jnſekten o, dergleichen Netz, indem zween Faͤden am Menſchen, nach dem Le- euwenhoecko*, im Menſchen, eine einzige gemein-
ſchaft-
f*Winslow n. 6.
gExp. & contempl. p. 410.
hEpiſt. phyſiolog. p. 59.
ip. 58.
kp. 4. Phil. tranſ. n. 339.
lp. 13.
mp. 20. Conſ. Muys. C. VII. tot. t. 3. f. 2. 4. 5.
nLeeuwonhoeck Ep. phyſiolog. p. 58. 153. 162. 361.
op. 316. 317.
o*Leeuwenhoeck Epiſt. p. 115.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0696"n="660"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die thieriſche Bewegung. <hirendition="#aq">XI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
haͤngt, und wenn es davon frei waͤre, nichts mehr ha-<lb/>
ben wuͤrde, wovon es gehalten werden koͤnnte, da ſich<lb/>
in einem feſten Weſen alle Grundſtoffe und von allen<lb/>
Seiten einander anziehen.</p><lb/><p>Es ſcheinen feſte Faſern, die dennoch nicht ohne<lb/>ſolche Schweißloͤcher waͤren, dergleichen in allen, auch<lb/>
den allerfeſteten Koͤrpern vorkommen, mehr Staͤrke oder<lb/>
Kraft zu verſprechen. Daß in den Sehnen, feſte Fa-<lb/>ſern da ſind, ſcheint ſehr wahrſcheinlich zu ſein, und die-<lb/>ſes laͤßet die ungemeine Staͤrke, und oftmalige Verhaͤr-<lb/>
tung derſelben auch vermuthen.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 7.<lb/>
Das Zellgewebe im Muskel.</head><lb/><p>Es haͤngt ſich eine iede der kleinſten Faſern, ver-<lb/>
mittelſt zarter Faͤden und Membrangen an ihre naͤchſten<lb/>
Nachbarinnen an <cb/><noteplace="foot"n="f*"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Winslow</hi> n.</hi> 6.</note>, welche aller Orten aus ihrer ge-<lb/>ſammten Laͤnge heraus kommen; und dieſes iſt ein<lb/>
wirkliches, aber in dieſen Grundſtoffen, magres Zellge-<lb/>
webe. Dieſes iſt es, welches Antonius von <hirendition="#fr">Leeuwen-<lb/>
hoeck</hi> vornehmlich, in allen Thieren verfolgt hat, es<lb/>
mochten Thiere von kalten, oder warmen Blute ſein, als<lb/>
im Ochſen <noteplace="foot"n="g"><hirendition="#aq">Exp. & contempl. p.</hi> 410.</note>, im Saafe <noteplace="foot"n="h"><hirendition="#aq">Epiſt. phyſiolog. p.</hi> 59.</note>, in der Maus <noteplace="foot"n="i"><hirendition="#aq">p.</hi> 58.</note>, im Wall-<lb/>
fiſche <noteplace="foot"n="k"><hirendition="#aq">p. 4. Phil. tranſ. n.</hi> 339.</note>, am Stockfiſche <noteplace="foot"n="l"><hirendition="#aq">p.</hi> 13.</note>, und im Scomber <cb/><noteplace="foot"n="m"><hirendition="#aq">p. 20. Conſ. <hirendition="#i">Muys.</hi> C. VII.<lb/>
tot. t. 3. f.</hi> 2. 4. 5.</note>.</p><lb/><p>Es dienen dergleichen Faͤcherblaͤttgen einer iedwe-<lb/>
den ſichtbaren Muskelfaſer ſtatt der Bekleidung <noteplace="foot"n="n"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Leeuwonhoeck</hi> Ep. phyſiolog.<lb/>
p.</hi> 58. 153. 162. 361.</note>. Sie<lb/>
haben ebenfalls in den kleinſten Jnſekten <noteplace="foot"n="o"><hirendition="#aq">p.</hi> 316. 317.</note>, dergleichen<lb/>
Netz, indem zween Faͤden am Menſchen, nach dem <hirendition="#fr">Le-<lb/>
euwenhoeck</hi><noteplace="foot"n="o*"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Leeuwenhoeck</hi> Epiſt. p.</hi> 115.</note>, im Menſchen, eine einzige gemein-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſchaft-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[660/0696]
Die thieriſche Bewegung. XI. Buch.
haͤngt, und wenn es davon frei waͤre, nichts mehr ha-
ben wuͤrde, wovon es gehalten werden koͤnnte, da ſich
in einem feſten Weſen alle Grundſtoffe und von allen
Seiten einander anziehen.
Es ſcheinen feſte Faſern, die dennoch nicht ohne
ſolche Schweißloͤcher waͤren, dergleichen in allen, auch
den allerfeſteten Koͤrpern vorkommen, mehr Staͤrke oder
Kraft zu verſprechen. Daß in den Sehnen, feſte Fa-
ſern da ſind, ſcheint ſehr wahrſcheinlich zu ſein, und die-
ſes laͤßet die ungemeine Staͤrke, und oftmalige Verhaͤr-
tung derſelben auch vermuthen.
§. 7.
Das Zellgewebe im Muskel.
Es haͤngt ſich eine iede der kleinſten Faſern, ver-
mittelſt zarter Faͤden und Membrangen an ihre naͤchſten
Nachbarinnen an
f*, welche aller Orten aus ihrer ge-
ſammten Laͤnge heraus kommen; und dieſes iſt ein
wirkliches, aber in dieſen Grundſtoffen, magres Zellge-
webe. Dieſes iſt es, welches Antonius von Leeuwen-
hoeck vornehmlich, in allen Thieren verfolgt hat, es
mochten Thiere von kalten, oder warmen Blute ſein, als
im Ochſen g, im Saafe h, in der Maus i, im Wall-
fiſche k, am Stockfiſche l, und im Scomber
m.
Es dienen dergleichen Faͤcherblaͤttgen einer iedwe-
den ſichtbaren Muskelfaſer ſtatt der Bekleidung n. Sie
haben ebenfalls in den kleinſten Jnſekten o, dergleichen
Netz, indem zween Faͤden am Menſchen, nach dem Le-
euwenhoeck o*, im Menſchen, eine einzige gemein-
ſchaft-
f* Winslow n. 6.
g Exp. & contempl. p. 410.
h Epiſt. phyſiolog. p. 59.
i p. 58.
k p. 4. Phil. tranſ. n. 339.
l p. 13.
m p. 20. Conſ. Muys. C. VII.
tot. t. 3. f. 2. 4. 5.
n Leeuwonhoeck Ep. phyſiolog.
p. 58. 153. 162. 361.
o p. 316. 317.
o* Leeuwenhoeck Epiſt. p. 115.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/696>, abgerufen am 20.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.