von dem ausdämfenden Vermögen, das Gefässe haben, nicht aus (z*).
§. 15. Die einfachen Drüsen in der Luftröhre.
Wiewohl die Drüsen, von denen hier die Rede seyn wird, an einem andern Ort hin gehören (a), so kann ich sie hier doch nicht unberührt lassen, theils weil sie von ei- nigen Schriftstellern für die Ursprünge des Lungen- schleims angesehen werden, theils weil sie überhaupt in ei- nigen Krankheiten ihren Saft zu dem vorigen Schleime hinzumischen, und überdem diese Zufälle so oft vorkom- men, daß Menschen von gewissem Alter, sehr selten von diesem sonst schlimmen Uebel frei bleiben.
Es giebt also vorn am Mittelfelle, neben den An- fängen der grossen Gefässen, die zur Lungen hinlaufen, besonders in dem hintern Zwischenraume der Ribben- hautsäkke, neben der Zerspaltung des Luftröhrendarms, neben dessen Aesten, und den zur Lunge gehenden Schlag- und Blutadern, Drüsen, die wie die Luftröhrenaeste all- mählig kleiner in den Zwischenräumen der Lungenlap- pen werden (b), sehr zahlreich, von der einfachen Art, oval, oder olivenförmig, sonderlich gros, und zum Theil aus mehreren Lappen zusammengesezzt sind (c): sie sind in der Frucht weich, weisröthlich, von einem Salzwas- sersafte voll (d), und im erwachsnen Menschen, einen sonderbaren Uebel unterworfen. Sie schwellen nämlich über und über von einem sehr blauen Safte (e) auf, der
stark
(z*)[Spaltenumbruch]KAAVW. n. 117.
(a)L. II.
(b)FANTON. S. 320. Drü- sige Körper in der Lunge des Ele- fanten. Mus. Petrop. T. I S. 121.
(c)MORGAGNI epist. anat. [Spaltenumbruch]
IX. n. 41.
(d) Diesen Saft vergleicht poz- zivs mit dem Safte des Herzbeu- tels. Commerc. epist. S. 68. Mil- chig fand ihn morgagn. epist. anat. IX. n. 41.
(e)[Spaltenumbruch]De MARCHETT. SCHRAD. Dec. I. n. 7. morgag. angef. Ort. SENAC. Tom. 2. S. 687. verh. S-198.
Das Atemholen. VIII. Buch.
von dem ausdaͤmfenden Vermoͤgen, das Gefaͤſſe haben, nicht aus (z*).
§. 15. Die einfachen Druͤſen in der Luftroͤhre.
Wiewohl die Druͤſen, von denen hier die Rede ſeyn wird, an einem andern Ort hin gehoͤren (a), ſo kann ich ſie hier doch nicht unberuͤhrt laſſen, theils weil ſie von ei- nigen Schriftſtellern fuͤr die Urſpruͤnge des Lungen- ſchleims angeſehen werden, theils weil ſie uͤberhaupt in ei- nigen Krankheiten ihren Saft zu dem vorigen Schleime hinzumiſchen, und uͤberdem dieſe Zufaͤlle ſo oft vorkom- men, daß Menſchen von gewiſſem Alter, ſehr ſelten von dieſem ſonſt ſchlimmen Uebel frei bleiben.
Es giebt alſo vorn am Mittelfelle, neben den An- faͤngen der groſſen Gefaͤſſen, die zur Lungen hinlaufen, beſonders in dem hintern Zwiſchenraume der Ribben- hautſaͤkke, neben der Zerſpaltung des Luftroͤhrendarms, neben deſſen Aeſten, und den zur Lunge gehenden Schlag- und Blutadern, Druͤſen, die wie die Luftroͤhrenaeſte all- maͤhlig kleiner in den Zwiſchenraͤumen der Lungenlap- pen werden (b), ſehr zahlreich, von der einfachen Art, oval, oder olivenfoͤrmig, ſonderlich gros, und zum Theil aus mehreren Lappen zuſammengeſezzt ſind (c): ſie ſind in der Frucht weich, weisroͤthlich, von einem Salzwaſ- ſerſafte voll (d), und im erwachſnen Menſchen, einen ſonderbaren Uebel unterworfen. Sie ſchwellen naͤmlich uͤber und uͤber von einem ſehr blauen Safte (e) auf, der
ſtark
(z*)[Spaltenumbruch]KAAVW. n. 117.
(a)L. II.
(b)FANTON. S. 320. Druͤ- ſige Koͤrper in der Lunge des Ele- fanten. Muſ. Petrop. T. I S. 121.
(c)MORGAGNI epiſt. anat. [Spaltenumbruch]
IX. n. 41.
(d) Dieſen Saft vergleicht poz- zivſ mit dem Safte des Herzbeu- tels. Commerc. epiſt. S. 68. Mil- chig fand ihn morgagn. epiſt. anat. IX. n. 41.
(e)[Spaltenumbruch]De MARCHETT. SCHRAD. Dec. I. n. 7. morgag. angef. Ort. SENAC. Tom. 2. S. 687. verh. S-198.
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Das Atemholen. VIII. Buch.
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nicht aus (z*).
§. 15.
Die einfachen Druͤſen in der Luftroͤhre.
Wiewohl die Druͤſen, von denen hier die Rede ſeyn
wird, an einem andern Ort hin gehoͤren (a), ſo kann ich
ſie hier doch nicht unberuͤhrt laſſen, theils weil ſie von ei-
nigen Schriftſtellern fuͤr die Urſpruͤnge des Lungen-
ſchleims angeſehen werden, theils weil ſie uͤberhaupt in ei-
nigen Krankheiten ihren Saft zu dem vorigen Schleime
hinzumiſchen, und uͤberdem dieſe Zufaͤlle ſo oft vorkom-
men, daß Menſchen von gewiſſem Alter, ſehr ſelten von
dieſem ſonſt ſchlimmen Uebel frei bleiben.
Es giebt alſo vorn am Mittelfelle, neben den An-
faͤngen der groſſen Gefaͤſſen, die zur Lungen hinlaufen,
beſonders in dem hintern Zwiſchenraume der Ribben-
hautſaͤkke, neben der Zerſpaltung des Luftroͤhrendarms,
neben deſſen Aeſten, und den zur Lunge gehenden Schlag-
und Blutadern, Druͤſen, die wie die Luftroͤhrenaeſte all-
maͤhlig kleiner in den Zwiſchenraͤumen der Lungenlap-
pen werden (b), ſehr zahlreich, von der einfachen Art,
oval, oder olivenfoͤrmig, ſonderlich gros, und zum Theil
aus mehreren Lappen zuſammengeſezzt ſind (c): ſie ſind
in der Frucht weich, weisroͤthlich, von einem Salzwaſ-
ſerſafte voll (d), und im erwachſnen Menſchen, einen
ſonderbaren Uebel unterworfen. Sie ſchwellen naͤmlich
uͤber und uͤber von einem ſehr blauen Safte (e) auf, der
ſtark
(z*)
KAAVW. n. 117.
(a) L. II.
(b) FANTON. S. 320. Druͤ-
ſige Koͤrper in der Lunge des Ele-
fanten. Muſ. Petrop. T. I S. 121.
(c) MORGAGNI epiſt. anat.
IX. n. 41.
(d) Dieſen Saft vergleicht poz-
zivſ mit dem Safte des Herzbeu-
tels. Commerc. epiſt. S. 68. Mil-
chig fand ihn morgagn. epiſt.
anat. IX. n. 41.
(e)
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SCHRAD. Dec. I. n. 7. morgag.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/244>, abgerufen am 30.12.2024.
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