der Ribbenhaut, und der Lunge Luft vorhanden ist, so wird diese herausfahren, und sich im Wasser, in Ge- stalt der Bläschen, zeigen. Dieses sei erfolgt, sagt J. Friedrich Kessel(r), Franz Boissier(s), und die berühmten Bertier(t) und Esteve(u), welche doch an dieser Streitigkeit keinen rechten Antheil genommen.
Jch übergehe diejenigen, welche geschrieben, daß blos in Krankheiten, wenn die Lunge in Engbrüstigkeiten zer- rissen, die Luft in die Brust trete (x), oder daß die Rib- benhaut um vier, bis fünf Zoll von der Lunge abliege (y). Denn da sie von den Folgen der Krankheiten reden, und nicht von Erscheinungen von einem gesunden Körper, so kann man diese Männer nicht wieder uns auftreten lassen.
§. 5. Versuche, auf die sich unsre Meinung gründet. 1. Es geht die Ribbenhaut mit der Lunge in eins fort.
Jch habe die Gründe der Gegner aufrichtig, und ohne einigen Rükkhalt ihrer Stärke, vorgetragen: nun ist die Reihe an mich, zu zeigen, warum ich mich, weder durch das Ansehen dieser Männer, noch durch die gemachte Versuche, bewegen lassen kann, auf ihre Seite zu treten. Jch muß hierbei sagen, daß ich mich weder durch die Zu- neigung zu meinem Lehrer, oder zu meinem Verwannten, oder durch den Has des Hambergers, der bis zur er- sten Vertheidigung der Boerhaavischen Meinung mein
Freund
(r)[Spaltenumbruch]
Beim Hamberger, im ge- machten Versuch, in weit. Fort- sezzung der Haller- und Hamber- gischen Streitigkeiten. S. 29.
(s)Physique des corps animes. S. 9. 11. 22. besonders in warmen Wasser.
(t)[Spaltenumbruch]Effets de l' air. S. 43.
(u)De l'ouie. S. 26.
(x)FLOYER. physicians pul- sewatoh. Tom. II. S. 386.
(y)Memoir de chirurg. T. II. S. 551.
II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
der Ribbenhaut, und der Lunge Luft vorhanden iſt, ſo wird dieſe herausfahren, und ſich im Waſſer, in Ge- ſtalt der Blaͤschen, zeigen. Dieſes ſei erfolgt, ſagt J. Friedrich Keſſel(r), Franz Boiſſier(s), und die beruͤhmten Bertier(t) und Eſteve(u), welche doch an dieſer Streitigkeit keinen rechten Antheil genommen.
Jch uͤbergehe diejenigen, welche geſchrieben, daß blos in Krankheiten, wenn die Lunge in Engbruͤſtigkeiten zer- riſſen, die Luft in die Bruſt trete (x), oder daß die Rib- benhaut um vier, bis fuͤnf Zoll von der Lunge abliege (y). Denn da ſie von den Folgen der Krankheiten reden, und nicht von Erſcheinungen von einem geſunden Koͤrper, ſo kann man dieſe Maͤnner nicht wieder uns auftreten laſſen.
§. 5. Verſuche, auf die ſich unſre Meinung gruͤndet. 1. Es geht die Ribbenhaut mit der Lunge in eins fort.
Jch habe die Gruͤnde der Gegner aufrichtig, und ohne einigen Ruͤkkhalt ihrer Staͤrke, vorgetragen: nun iſt die Reihe an mich, zu zeigen, warum ich mich, weder durch das Anſehen dieſer Maͤnner, noch durch die gemachte Verſuche, bewegen laſſen kann, auf ihre Seite zu treten. Jch muß hierbei ſagen, daß ich mich weder durch die Zu- neigung zu meinem Lehrer, oder zu meinem Verwannten, oder durch den Has des Hambergers, der bis zur er- ſten Vertheidigung der Boerhaaviſchen Meinung mein
Freund
(r)[Spaltenumbruch]
Beim Hamberger, im ge- machten Verſuch, in weit. Fort- ſezzung der Haller- und Hamber- giſchen Streitigkeiten. S. 29.
(s)Phyſique des corps animes. S. 9. 11. 22. beſonders in warmen Waſſer.
(t)[Spaltenumbruch]Effets de l’ air. S. 43.
(u)De l’ouie. S. 26.
(x)FLOYER. phyſicians pul- ſewatoh. Tom. II. S. 386.
(y)Memoir de chirurg. T. II. S. 551.
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II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
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ſtalt der Blaͤschen, zeigen. Dieſes ſei erfolgt, ſagt J.
Friedrich Keſſel (r), Franz Boiſſier (s), und die
beruͤhmten Bertier (t) und Eſteve (u), welche doch an
dieſer Streitigkeit keinen rechten Antheil genommen.
Jch uͤbergehe diejenigen, welche geſchrieben, daß blos
in Krankheiten, wenn die Lunge in Engbruͤſtigkeiten zer-
riſſen, die Luft in die Bruſt trete (x), oder daß die Rib-
benhaut um vier, bis fuͤnf Zoll von der Lunge abliege (y).
Denn da ſie von den Folgen der Krankheiten reden, und
nicht von Erſcheinungen von einem geſunden Koͤrper, ſo
kann man dieſe Maͤnner nicht wieder uns auftreten laſſen.
§. 5.
Verſuche, auf die ſich unſre Meinung gruͤndet.
1. Es geht die Ribbenhaut mit der Lunge
in eins fort.
Jch habe die Gruͤnde der Gegner aufrichtig, und
ohne einigen Ruͤkkhalt ihrer Staͤrke, vorgetragen: nun
iſt die Reihe an mich, zu zeigen, warum ich mich, weder
durch das Anſehen dieſer Maͤnner, noch durch die gemachte
Verſuche, bewegen laſſen kann, auf ihre Seite zu treten.
Jch muß hierbei ſagen, daß ich mich weder durch die Zu-
neigung zu meinem Lehrer, oder zu meinem Verwannten,
oder durch den Has des Hambergers, der bis zur er-
ſten Vertheidigung der Boerhaaviſchen Meinung mein
Freund
(r)
Beim Hamberger, im ge-
machten Verſuch, in weit. Fort-
ſezzung der Haller- und Hamber-
giſchen Streitigkeiten. S. 29.
(s) Phyſique des corps animes.
S. 9. 11. 22. beſonders in warmen
Waſſer.
(t)
Effets de l’ air. S. 43.
(u) De l’ouie. S. 26.
(x) FLOYER. phyſicians pul-
ſewatoh. Tom. II. S. 386.
(y) Memoir de chirurg. T. II.
S. 551.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/209>, abgerufen am 21.12.2024.
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