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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.

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Fünftes Buch. Das Blut.
in ein Wasser zusammen (i) (k). Es hat dieses Wasser
einen kleinen Geruch an sich (l), es ist fast ohne allen Ge-
schmak, und es äussert, wenn man es mit andern Sal-
zen vermischt, nicht das geringste Zeichen von einem sau-
ren, oder laugenhaften Wesen (m). Und es scheinet
eben dieses Wasser mit der Materie, die wir ausdünsten,
einerlei zu seyn.

Büsset das Blut diesen Damf gleich ein, so er-
langt die übrige Blutmasse, bei einerlei Umfange, dennoch
eine grössere Schwere. Es machet der berühmte Jurin
diesen Unterscheid so gros, daß ein warmes Blut 1053
Theile, und ein kaltes 1055 (n) schwer wiegen soll.
George Martine (o) fand diese Verschiedenheit noch
um etwas grösser, indem sich nach ihm die Schwere des
warmen Blutes, zu dem gleichen Gewichte des kalten
Blutes, wie 135 zu 134 verhielt. Noch um etwas
grösser macht unser vormals ganz besondrer Freund, J.
F. Schreiber (p) dieses Verhältnis, wenn er solches
wie 100 zu 99 angibt.

§. 5.
Der rote Theil des Blutes (Blutklumpe, cruor).
Jst schwerer an Gewichte, als das Salz-
wasser, und Wasser.

Wir haben gesagt, daß das Blut, wenn es aus der
Blutader läuft, so gleich ganz und gar zu gerinnen an-
fange (q), und daß dieser ganze Saft bis dahin einerlei

Eigen-
(i) [Spaltenumbruch] Börhaave Element. Chem.
T. II.
S. 355. Oper. 119.
(k) Besiehe das 4te Buch.
(l) Daß es dennoch einigen Ge-
ruch an sich habe, bezeugt Carl
Aug.
von bergen Haematoscop.
S. 9.
(m) Börhaave ang. Ort.
(n) [Spaltenumbruch] Dissert. phys. mathem. VIII.
S. 104.
(o) Essays of a Societ. at Edim-
burg. T. II.
S. 97. n. 7. S. 99.
(p) Almagest. S. 156. Es gibt
Martine das erstere Verhältnis
mit diesem gleich gros an; sie ge-
hen aber in Warheit sehr weit von
einander ab.
(q) Buch 5. §. 8.

Fuͤnftes Buch. Das Blut.
in ein Waſſer zuſammen (i) (k). Es hat dieſes Waſſer
einen kleinen Geruch an ſich (l), es iſt faſt ohne allen Ge-
ſchmak, und es aͤuſſert, wenn man es mit andern Sal-
zen vermiſcht, nicht das geringſte Zeichen von einem ſau-
ren, oder laugenhaften Weſen (m). Und es ſcheinet
eben dieſes Waſſer mit der Materie, die wir ausduͤnſten,
einerlei zu ſeyn.

Buͤſſet das Blut dieſen Damf gleich ein, ſo er-
langt die uͤbrige Blutmaſſe, bei einerlei Umfange, dennoch
eine groͤſſere Schwere. Es machet der beruͤhmte Jurin
dieſen Unterſcheid ſo gros, daß ein warmes Blut 1053
Theile, und ein kaltes 1055 (n) ſchwer wiegen ſoll.
George Martine (o) fand dieſe Verſchiedenheit noch
um etwas groͤſſer, indem ſich nach ihm die Schwere des
warmen Blutes, zu dem gleichen Gewichte des kalten
Blutes, wie 135 zu 134 verhielt. Noch um etwas
groͤſſer macht unſer vormals ganz beſondrer Freund, J.
F. Schreiber (p) dieſes Verhaͤltnis, wenn er ſolches
wie 100 zu 99 angibt.

§. 5.
Der rote Theil des Blutes (Blutklumpe, cruor).
Jſt ſchwerer an Gewichte, als das Salz-
waſſer, und Waſſer.

Wir haben geſagt, daß das Blut, wenn es aus der
Blutader laͤuft, ſo gleich ganz und gar zu gerinnen an-
fange (q), und daß dieſer ganze Saft bis dahin einerlei

Eigen-
(i) [Spaltenumbruch] Börhaave Element. Chem.
T. II.
S. 355. Oper. 119.
(k) Beſiehe das 4te Buch.
(l) Daß es dennoch einigen Ge-
ruch an ſich habe, bezeugt Carl
Aug.
von bergen Haematoſcop.
S. 9.
(m) Börhaave ang. Ort.
(n) [Spaltenumbruch] Diſſert. phyſ. mathem. VIII.
S. 104.
(o) Eſſays of a Societ. at Edim-
burg. T. II.
S. 97. n. 7. S. 99.
(p) Almageſt. S. 156. Es gibt
Martine das erſtere Verhaͤltnis
mit dieſem gleich gros an; ſie ge-
hen aber in Warheit ſehr weit von
einander ab.
(q) Buch 5. §. 8.
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[60/0080] Fuͤnftes Buch. Das Blut. in ein Waſſer zuſammen (i) (k). Es hat dieſes Waſſer einen kleinen Geruch an ſich (l), es iſt faſt ohne allen Ge- ſchmak, und es aͤuſſert, wenn man es mit andern Sal- zen vermiſcht, nicht das geringſte Zeichen von einem ſau- ren, oder laugenhaften Weſen (m). Und es ſcheinet eben dieſes Waſſer mit der Materie, die wir ausduͤnſten, einerlei zu ſeyn. Buͤſſet das Blut dieſen Damf gleich ein, ſo er- langt die uͤbrige Blutmaſſe, bei einerlei Umfange, dennoch eine groͤſſere Schwere. Es machet der beruͤhmte Jurin dieſen Unterſcheid ſo gros, daß ein warmes Blut 1053 Theile, und ein kaltes 1055 (n) ſchwer wiegen ſoll. George Martine (o) fand dieſe Verſchiedenheit noch um etwas groͤſſer, indem ſich nach ihm die Schwere des warmen Blutes, zu dem gleichen Gewichte des kalten Blutes, wie 135 zu 134 verhielt. Noch um etwas groͤſſer macht unſer vormals ganz beſondrer Freund, J. F. Schreiber (p) dieſes Verhaͤltnis, wenn er ſolches wie 100 zu 99 angibt. §. 5. Der rote Theil des Blutes (Blutklumpe, cruor). Jſt ſchwerer an Gewichte, als das Salz- waſſer, und Waſſer. Wir haben geſagt, daß das Blut, wenn es aus der Blutader laͤuft, ſo gleich ganz und gar zu gerinnen an- fange (q), und daß dieſer ganze Saft bis dahin einerlei Eigen- (i) Börhaave Element. Chem. T. II. S. 355. Oper. 119. (k) Beſiehe das 4te Buch. (l) Daß es dennoch einigen Ge- ruch an ſich habe, bezeugt Carl Aug. von bergen Haematoſcop. S. 9. (m) Börhaave ang. Ort. (n) Diſſert. phyſ. mathem. VIII. S. 104. (o) Eſſays of a Societ. at Edim- burg. T. II. S. 97. n. 7. S. 99. (p) Almageſt. S. 156. Es gibt Martine das erſtere Verhaͤltnis mit dieſem gleich gros an; ſie ge- hen aber in Warheit ſehr weit von einander ab. (q) Buch 5. §. 8.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/80>, abgerufen am 20.11.2024.