Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.Fünftes Buch. Das Blut. vortrefliche Senak (y) die Beobachtung, daß die Men-schenwärme nicht zugleich mit der Wärme der Luft wach- se, daß sie unter der Linie nicht grösser, als in Europa sei, und daß dieselbe, im stärksten Fieber, die Thierhizze nicht über 8 oder 10 Grade übertreffe (y*). Wenn man nun alles dieses untereinander verglei- §. 4. Der Damf im Blute. Man kann den Damf im Blute mit Augen sehen, ches (y) [Spaltenumbruch]
Ang. Ort. T. II. S. 247. (y*) Ebenders. ebendas. S. 246. (z) Man vergleiche den vorher- gehenden Paragraph 2 mit dem dritten. An Oertern, die von der Sonne nicht beschienen werden, macht sie Senac gleich gros. T. II. S. 247. Dahingegen sezzt der berühmte Sauvages die Blut- wärme im Winter auf 28 Reau- mürsche Grade, wenn die Luft im achten Grade kalt ist; im Som- mer auf 30, wenn die Luft gegen 251/2 bis 27 Grade erhizzet ist. Effets de l'air. (z*) [Spaltenumbruch]
Philos. Transact. n. 496. nämlich im Sonnenscheine. Da diese Wärme selbst im Schatten 98 Grade beträgt, so übertrift sol- che die Wärme im menschlichen Blute. lininge ebendas. n. 487. (a) Philos. Transact. n. 487. (b) Weil man gemeiniglich nach
Börhaaven glaubt, ein Mensch könne in einer solchen Luft nicht leben, die so heis, als das Blut wäre. Chem. T. I. S. 192. 193. sauvages Effets de l'air. S. 35. Fuͤnftes Buch. Das Blut. vortrefliche Senak (y) die Beobachtung, daß die Men-ſchenwaͤrme nicht zugleich mit der Waͤrme der Luft wach- ſe, daß ſie unter der Linie nicht groͤſſer, als in Europa ſei, und daß dieſelbe, im ſtaͤrkſten Fieber, die Thierhizze nicht uͤber 8 oder 10 Grade uͤbertreffe (y*). Wenn man nun alles dieſes untereinander verglei- §. 4. Der Damf im Blute. Man kann den Damf im Blute mit Augen ſehen, ches (y) [Spaltenumbruch]
Ang. Ort. T. II. S. 247. (y*) Ebenderſ. ebendaſ. S. 246. (z) Man vergleiche den vorher- gehenden Paragraph 2 mit dem dritten. An Oertern, die von der Sonne nicht beſchienen werden, macht ſie Senac gleich gros. T. II. S. 247. Dahingegen ſezzt der beruͤhmte Sauvages die Blut- waͤrme im Winter auf 28 Reau- muͤrſche Grade, wenn die Luft im achten Grade kalt iſt; im Som- mer auf 30, wenn die Luft gegen 25½ bis 27 Grade erhizzet iſt. Effets de l’air. (z*) [Spaltenumbruch]
Philoſ. Transact. n. 496. naͤmlich im Sonnenſcheine. Da dieſe Waͤrme ſelbſt im Schatten 98 Grade betraͤgt, ſo uͤbertrift ſol- che die Waͤrme im menſchlichen Blute. lininge ebendaſ. n. 487. (a) Philoſ. Transact. n. 487. (b) Weil man gemeiniglich nach
Börhaaven glaubt, ein Menſch koͤnne in einer ſolchen Luft nicht leben, die ſo heis, als das Blut waͤre. Chem. T. I. S. 192. 193. ſauvageſ Effets de l’air. S. 35. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0078" n="58"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Fuͤnftes Buch. Das Blut.</hi></fw><lb/> vortrefliche <hi rendition="#fr">Senak</hi> <note place="foot" n="(y)"><cb/> Ang. Ort. <hi rendition="#aq">T. II.</hi> S. 247.</note> die Beobachtung, daß die Men-<lb/> ſchenwaͤrme nicht zugleich mit der Waͤrme der Luft wach-<lb/> ſe, daß ſie unter der Linie nicht groͤſſer, als in Europa<lb/> ſei, und daß dieſelbe, im ſtaͤrkſten Fieber, die Thierhizze<lb/> nicht uͤber 8 oder 10 Grade uͤbertreffe <note place="foot" n="(y*)">Ebenderſ. ebendaſ. S. 246.</note>.</p><lb/> <p>Wenn man nun alles dieſes untereinander verglei-<lb/> chet, ſo erſiehet man daraus, daß zwar das Blut nach<lb/> der gemeinen Meinung mehrentheils waͤrmer, als der<lb/> Luftkreis iſt <note place="foot" n="(z)">Man vergleiche den vorher-<lb/> gehenden Paragraph 2 mit dem<lb/> dritten. An Oertern, die von der<lb/> Sonne nicht beſchienen werden,<lb/> macht ſie <hi rendition="#fr">Senac</hi> gleich gros. <hi rendition="#aq">T. II.</hi><lb/> S. 247. Dahingegen ſezzt der<lb/> beruͤhmte <hi rendition="#fr">Sauvages</hi> die Blut-<lb/> waͤrme im Winter auf 28 Reau-<lb/> muͤrſche Grade, wenn die Luft im<lb/> achten Grade kalt iſt; im Som-<lb/> mer auf 30, wenn die Luft gegen<lb/> 25½ bis 27 Grade erhizzet iſt.<lb/><hi rendition="#aq">Effets de l’air.</hi></note>, in welchem man lebet; daß man aber<lb/> auch in einer ſolchen Luft noch leben koͤnne, welche um<lb/> ſechszehn und mehr Grade, uͤber die allerhoͤchſte Blut-<lb/> waͤrme heis iſt, indem die Luft in der Hizze des Karls-<lb/> bades um eilf <note place="foot" n="(z*)"><cb/><hi rendition="#aq">Philoſ. Transact. n.</hi> 496.<lb/> naͤmlich im Sonnenſcheine. Da<lb/> dieſe Waͤrme ſelbſt im Schatten<lb/> 98 Grade betraͤgt, ſo uͤbertrift ſol-<lb/> che die Waͤrme im menſchlichen<lb/> Blute. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">lininge</hi></hi> ebendaſ. <hi rendition="#aq">n.</hi> 487.</note>, und 28 Grade uͤber die 98 Grade,<lb/> die dem Blute eigen ſind, ausgeſchweifet, und das Ther-<lb/> mometer in einer ſchattigen Luft herabgefallen, als man<lb/> es einem Menſchen in den Mund gab <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">Philoſ. Transact. n.</hi> 487.</note>. Jch habe die-<lb/> ſes zu dem Ende mit vielem Fleiſſe geſammlet <note place="foot" n="(b)">Weil man gemeiniglich nach<lb/><hi rendition="#fr">Börhaaven</hi> glaubt, ein Menſch<lb/> koͤnne in einer ſolchen Luft nicht<lb/> leben, die ſo heis, als das Blut<lb/> waͤre. <hi rendition="#aq">Chem. T. I.</hi> S. 192. 193.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ſauvageſ</hi> Effets de l’air.</hi> S. 35.</note>, um den<lb/> Nuzzen an einem andren Orte davon in ſein Licht zu ſez-<lb/> zen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 4.<lb/> Der Damf im Blute.</head><lb/> <p>Man kann den Damf im Blute mit Augen ſehen,<lb/> und die Gegenwart des Feuers auch blos durch das Ge-<lb/> fuͤl ſchon emfinden. Es gibt naͤmlich das Blut, wel-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ches</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [58/0078]
Fuͤnftes Buch. Das Blut.
vortrefliche Senak (y) die Beobachtung, daß die Men-
ſchenwaͤrme nicht zugleich mit der Waͤrme der Luft wach-
ſe, daß ſie unter der Linie nicht groͤſſer, als in Europa
ſei, und daß dieſelbe, im ſtaͤrkſten Fieber, die Thierhizze
nicht uͤber 8 oder 10 Grade uͤbertreffe (y*).
Wenn man nun alles dieſes untereinander verglei-
chet, ſo erſiehet man daraus, daß zwar das Blut nach
der gemeinen Meinung mehrentheils waͤrmer, als der
Luftkreis iſt (z), in welchem man lebet; daß man aber
auch in einer ſolchen Luft noch leben koͤnne, welche um
ſechszehn und mehr Grade, uͤber die allerhoͤchſte Blut-
waͤrme heis iſt, indem die Luft in der Hizze des Karls-
bades um eilf (z*), und 28 Grade uͤber die 98 Grade,
die dem Blute eigen ſind, ausgeſchweifet, und das Ther-
mometer in einer ſchattigen Luft herabgefallen, als man
es einem Menſchen in den Mund gab (a). Jch habe die-
ſes zu dem Ende mit vielem Fleiſſe geſammlet (b), um den
Nuzzen an einem andren Orte davon in ſein Licht zu ſez-
zen.
§. 4.
Der Damf im Blute.
Man kann den Damf im Blute mit Augen ſehen,
und die Gegenwart des Feuers auch blos durch das Ge-
fuͤl ſchon emfinden. Es gibt naͤmlich das Blut, wel-
ches
(y)
Ang. Ort. T. II. S. 247.
(y*) Ebenderſ. ebendaſ. S. 246.
(z) Man vergleiche den vorher-
gehenden Paragraph 2 mit dem
dritten. An Oertern, die von der
Sonne nicht beſchienen werden,
macht ſie Senac gleich gros. T. II.
S. 247. Dahingegen ſezzt der
beruͤhmte Sauvages die Blut-
waͤrme im Winter auf 28 Reau-
muͤrſche Grade, wenn die Luft im
achten Grade kalt iſt; im Som-
mer auf 30, wenn die Luft gegen
25½ bis 27 Grade erhizzet iſt.
Effets de l’air.
(z*)
Philoſ. Transact. n. 496.
naͤmlich im Sonnenſcheine. Da
dieſe Waͤrme ſelbſt im Schatten
98 Grade betraͤgt, ſo uͤbertrift ſol-
che die Waͤrme im menſchlichen
Blute. lininge ebendaſ. n. 487.
(a) Philoſ. Transact. n. 487.
(b) Weil man gemeiniglich nach
Börhaaven glaubt, ein Menſch
koͤnne in einer ſolchen Luft nicht
leben, die ſo heis, als das Blut
waͤre. Chem. T. I. S. 192. 193.
ſauvageſ Effets de l’air. S. 35.
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