bade die monatliche Reinigungen (r): und von eben die- ser Ursache auch die Erleichterungen der Kopfbeschwerden, indem dadurch das Haupt von dem belastenden Blute, welches herabgezogen worden, befreit wird (s).
§. 41. Die Bewegung der Muskeln.
Es folgt nunmehr unter denjenigen Ursachen, die ausser dem Herzen das Blut in Bewegung sezzen, die kräftigste von allen, nämlich die Muskelkraft, wozu al- lerdings das Stehen und dessen Veränderung, der Fort- schritt, der Sprung, die Aussprache, das schnellere Atem- holen, das Hinabschlukken, und endlich die ernsthafte Anstrengung der Seele bei einer schweren Arbeit, mit ge- hören. Und überhaupt, es mögen welche Muskeln es wollen, schneller und langwieriger, von dem Befele der Seele, in Bewegung gesezzt werden, so wird dadurch im Blute allemal eine neue und sehr heftige Geschwindigkeit erregt. Aber auch in Menschen oder Thieren, welche vor Kraftlosigkeit bereits todt zu seyn scheinen, offenbaret, wenn sie übrigens unverstümmelt, ohne Fäulnis und ohne Gerinnungen sind, die Bewegung der Gedärme, das Erbrechen, Niesen (t), oder eine jegliche andre heftige Bewegung der Muskeln, das noch glimmende verborgne Leben, und diese Muskelbewegung bringt das schlum- mernde Blut mit Nachdrukk wieder in das Gleis des Umlaufes. Daher erfolgt aufs Laufen die stärkste Röthe in der Haut, die gröste Wärme, starker Schweis, feuer- farbiger Harn, Fäulnis in den Säften (u), Schwäche, und kurz alle Zufälle die im hizzigsten Fieber vorkom- men (x), ein Fieber selbst, welches innerhalb wenig Stun-
den
(r)[Spaltenumbruch]kloekhof morb. anim. S. 109. u. f.
(s)Storch von den Krankhei- ten der Schwangern. S. 230. u. f.
(t)[Spaltenumbruch]
4 Buch. 8 Buch. 4 Abschn.
(u)lister de humorib. S. 54.
(x)boerhaave praelect. ad In- stit. T. III. S. 500. 502.
in den Schlagadern.
bade die monatliche Reinigungen (r): und von eben die- ſer Urſache auch die Erleichterungen der Kopfbeſchwerden, indem dadurch das Haupt von dem belaſtenden Blute, welches herabgezogen worden, befreit wird (s).
§. 41. Die Bewegung der Muskeln.
Es folgt nunmehr unter denjenigen Urſachen, die auſſer dem Herzen das Blut in Bewegung ſezzen, die kraͤftigſte von allen, naͤmlich die Muskelkraft, wozu al- lerdings das Stehen und deſſen Veraͤnderung, der Fort- ſchritt, der Sprung, die Ausſprache, das ſchnellere Atem- holen, das Hinabſchlukken, und endlich die ernſthafte Anſtrengung der Seele bei einer ſchweren Arbeit, mit ge- hoͤren. Und uͤberhaupt, es moͤgen welche Muskeln es wollen, ſchneller und langwieriger, von dem Befele der Seele, in Bewegung geſezzt werden, ſo wird dadurch im Blute allemal eine neue und ſehr heftige Geſchwindigkeit erregt. Aber auch in Menſchen oder Thieren, welche vor Kraftloſigkeit bereits todt zu ſeyn ſcheinen, offenbaret, wenn ſie uͤbrigens unverſtuͤmmelt, ohne Faͤulnis und ohne Gerinnungen ſind, die Bewegung der Gedaͤrme, das Erbrechen, Nieſen (t), oder eine jegliche andre heftige Bewegung der Muskeln, das noch glimmende verborgne Leben, und dieſe Muskelbewegung bringt das ſchlum- mernde Blut mit Nachdrukk wieder in das Gleis des Umlaufes. Daher erfolgt aufs Laufen die ſtaͤrkſte Roͤthe in der Haut, die groͤſte Waͤrme, ſtarker Schweis, feuer- farbiger Harn, Faͤulnis in den Saͤften (u), Schwaͤche, und kurz alle Zufaͤlle die im hizzigſten Fieber vorkom- men (x), ein Fieber ſelbſt, welches innerhalb wenig Stun-
den
(r)[Spaltenumbruch]kloekhof morb. anim. S. 109. u. f.
(s)Storch von den Krankhei- ten der Schwangern. S. 230. u. f.
(t)[Spaltenumbruch]
4 Buch. 8 Buch. 4 Abſchn.
(u)liſter de humorib. S. 54.
(x)boerhaave praelect. ad In- ſtit. T. III. S. 500. 502.
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in den Schlagadern.
bade die monatliche Reinigungen (r): und von eben die-
ſer Urſache auch die Erleichterungen der Kopfbeſchwerden,
indem dadurch das Haupt von dem belaſtenden Blute,
welches herabgezogen worden, befreit wird (s).
§. 41.
Die Bewegung der Muskeln.
Es folgt nunmehr unter denjenigen Urſachen, die
auſſer dem Herzen das Blut in Bewegung ſezzen, die
kraͤftigſte von allen, naͤmlich die Muskelkraft, wozu al-
lerdings das Stehen und deſſen Veraͤnderung, der Fort-
ſchritt, der Sprung, die Ausſprache, das ſchnellere Atem-
holen, das Hinabſchlukken, und endlich die ernſthafte
Anſtrengung der Seele bei einer ſchweren Arbeit, mit ge-
hoͤren. Und uͤberhaupt, es moͤgen welche Muskeln es
wollen, ſchneller und langwieriger, von dem Befele der
Seele, in Bewegung geſezzt werden, ſo wird dadurch im
Blute allemal eine neue und ſehr heftige Geſchwindigkeit
erregt. Aber auch in Menſchen oder Thieren, welche
vor Kraftloſigkeit bereits todt zu ſeyn ſcheinen, offenbaret,
wenn ſie uͤbrigens unverſtuͤmmelt, ohne Faͤulnis und ohne
Gerinnungen ſind, die Bewegung der Gedaͤrme, das
Erbrechen, Nieſen (t), oder eine jegliche andre heftige
Bewegung der Muskeln, das noch glimmende verborgne
Leben, und dieſe Muskelbewegung bringt das ſchlum-
mernde Blut mit Nachdrukk wieder in das Gleis des
Umlaufes. Daher erfolgt aufs Laufen die ſtaͤrkſte Roͤthe
in der Haut, die groͤſte Waͤrme, ſtarker Schweis, feuer-
farbiger Harn, Faͤulnis in den Saͤften (u), Schwaͤche,
und kurz alle Zufaͤlle die im hizzigſten Fieber vorkom-
men (x), ein Fieber ſelbſt, welches innerhalb wenig Stun-
den
(r)
kloekhof morb. anim. S.
109. u. f.
(s) Storch von den Krankhei-
ten der Schwangern. S. 230. u. f.
(t)
4 Buch. 8 Buch. 4 Abſchn.
(u) liſter de humorib. S. 54.
(x) boerhaave praelect. ad In-
ſtit. T. III. S. 500. 502.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/367>, abgerufen am 20.11.2024.
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