Es pflegt dasjenige Salzwasser, welches im Feuer geronnen, und zu einer Art von zusammengelaufnem Ei- weisse geworden ist, etwas schwerer zu schmelzen (y). Es löset sich also später, und allererst nach acht Tagen nach und nach auf (z), um seine Flüßigkeit wieder zu er- langen. Allein dasjenige Salzwasser, welches durch den stärksten Weingeist verhärtet worden, bleibt in der That ganze Jare lang unauflöslich (a).
§. 5. Der Schleim im Salzwasser des Blutes.
Jm Salzwasser befindet sich etwas weniger (b) von einem verdünnten Schleime, und dieser offenbaret sich bald unter der Gestalt eines sehr zarten und durchsichtigen Gewebes im Blute (c), und er ist ungemein von der ge- rinnbaren Art, welche nach dem Ausdrukke der französi- schen Aerzte, der flieswässrige Theil im Blute heist, unterschieden (c*). Man hat diesen Salzwasserschleim ohnlängst viel genauer beschrieben (d), und er erscheinet in einem Wasser, welches im hunderten Grade warm gehalten ward, und in welches man das Blut aus der Ader auffing, als dieses kalt geworden, durchsichtig, leimartig; er wich dem Fingerdrukke aus (e), und ward nach etlichen Stunden schwarzbraun und von festerm Wesen (f); es bleibt etwas ganz weniges, gleichsam klei- artiges davon im Weingeiste zurükke (g); er läst sich nie
in
(y)[Spaltenumbruch]senac T. II. n. 408.
(z)Schwenke S. 167. daß es sich ganz und gar nicht auflöse, hatte der vortrefliche Petit be- hauptet. Epist. II. S. 25.
(a)Boerhaave angef. Ort. S. 353. Man füge noch den von Haen hinzu am angef. Orte S. 86.
(b)SenakT. II. S. 97.
(c)SenakT. II. S. 100. Ques- naiOeconom. anim. T. II. S. 358. 359. Ehedem hatte dergleicheu [Spaltenumbruch]
Godfried Moebius aus den Blut- adern des Fusses gezogen, und er schreibt ihn vornämlich schwachen Körpern zu S. 259. und sinibal- dvs in Apoll bifronte S. 112. Ebenfals der berümte Schwenke S. 172. 173.
(c*)SenakT. II. S. 97. Ques- nat angef. Ort.
(d)De haen S. 97. u. f.
(e) S. 97. 98.
(f) S. 98.
(g) Ebendas.
Fuͤnftes Buch. Das Blut.
Es pflegt dasjenige Salzwaſſer, welches im Feuer geronnen, und zu einer Art von zuſammengelaufnem Ei- weiſſe geworden iſt, etwas ſchwerer zu ſchmelzen (y). Es loͤſet ſich alſo ſpaͤter, und allererſt nach acht Tagen nach und nach auf (z), um ſeine Fluͤßigkeit wieder zu er- langen. Allein dasjenige Salzwaſſer, welches durch den ſtaͤrkſten Weingeiſt verhaͤrtet worden, bleibt in der That ganze Jare lang unaufloͤslich (a).
§. 5. Der Schleim im Salzwaſſer des Blutes.
Jm Salzwaſſer befindet ſich etwas weniger (b) von einem verduͤnnten Schleime, und dieſer offenbaret ſich bald unter der Geſtalt eines ſehr zarten und durchſichtigen Gewebes im Blute (c), und er iſt ungemein von der ge- rinnbaren Art, welche nach dem Ausdrukke der franzoͤſi- ſchen Aerzte, der flieswaͤſſrige Theil im Blute heiſt, unterſchieden (c*). Man hat dieſen Salzwaſſerſchleim ohnlaͤngſt viel genauer beſchrieben (d), und er erſcheinet in einem Waſſer, welches im hunderten Grade warm gehalten ward, und in welches man das Blut aus der Ader auffing, als dieſes kalt geworden, durchſichtig, leimartig; er wich dem Fingerdrukke aus (e), und ward nach etlichen Stunden ſchwarzbraun und von feſterm Weſen (f); es bleibt etwas ganz weniges, gleichſam klei- artiges davon im Weingeiſte zuruͤkke (g); er laͤſt ſich nie
in
(y)[Spaltenumbruch]ſenac T. II. n. 408.
(z)Schwenke S. 167. daß es ſich ganz und gar nicht aufloͤſe, hatte der vortrefliche Petit be- hauptet. Epiſt. II. S. 25.
(a)Boerhaave angef. Ort. S. 353. Man fuͤge noch den von Haen hinzu am angef. Orte S. 86.
(b)SenakT. II. S. 97.
(c)SenakT. II. S. 100. Ques- naiOeconom. anim. T. II. S. 358. 359. Ehedem hatte dergleicheu [Spaltenumbruch]
Godfried Moebius aus den Blut- adern des Fuſſes gezogen, und er ſchreibt ihn vornaͤmlich ſchwachen Koͤrpern zu S. 259. und ſinibal- dvſ in Apoll bifronte S. 112. Ebenfals der beruͤmte Schwenke S. 172. 173.
(c*)SenakT. II. S. 97. Ques- nat angef. Ort.
(d)De haen S. 97. u. f.
(e) S. 97. 98.
(f) S. 98.
(g) Ebendaſ.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0228"n="208"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Fuͤnftes Buch. Das Blut.</hi></fw><lb/><p>Es pflegt dasjenige Salzwaſſer, welches im Feuer<lb/>
geronnen, und zu einer Art von zuſammengelaufnem Ei-<lb/>
weiſſe geworden iſt, etwas ſchwerer zu ſchmelzen <noteplace="foot"n="(y)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#k">ſenac</hi> T. II. n.</hi> 408.</note>.<lb/>
Es loͤſet ſich alſo ſpaͤter, und allererſt nach acht Tagen<lb/>
nach und nach auf <noteplace="foot"n="(z)"><hirendition="#fr">Schwenke</hi> S. 167. daß es<lb/>ſich ganz und gar nicht aufloͤſe,<lb/>
hatte der vortrefliche <hirendition="#fr">Petit</hi> be-<lb/>
hauptet. <hirendition="#aq">Epiſt. II.</hi> S. 25.</note>, um ſeine Fluͤßigkeit wieder zu er-<lb/>
langen. Allein dasjenige Salzwaſſer, welches durch<lb/>
den ſtaͤrkſten Weingeiſt verhaͤrtet worden, bleibt in der<lb/>
That ganze Jare lang unaufloͤslich <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#fr">Boerhaave</hi> angef. Ort.<lb/>
S. 353. Man fuͤge noch den von<lb/><hirendition="#fr">Haen</hi> hinzu am angef. Orte S. 86.</note>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 5.<lb/>
Der Schleim im Salzwaſſer des Blutes.</head><lb/><p>Jm Salzwaſſer befindet ſich etwas weniger <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#fr">Senak</hi><hirendition="#aq">T. II.</hi> S. 97.</note> von<lb/>
einem verduͤnnten Schleime, und dieſer offenbaret ſich<lb/>
bald unter der Geſtalt eines ſehr zarten und durchſichtigen<lb/>
Gewebes im Blute <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#fr">Senak</hi><hirendition="#aq">T. II.</hi> S. 100. <hirendition="#fr">Ques-<lb/>
nai</hi><hirendition="#aq">Oeconom. anim. T. II.</hi> S. 358.<lb/>
359. Ehedem hatte dergleicheu<lb/><cb/>
Godfried <hirendition="#fr">Moebius</hi> aus den Blut-<lb/>
adern des Fuſſes gezogen, und er<lb/>ſchreibt ihn vornaͤmlich ſchwachen<lb/>
Koͤrpern zu S. 259. und <hirendition="#aq"><hirendition="#k">ſinibal-<lb/>
dvſ</hi> in Apoll bifronte</hi> S. 112.<lb/>
Ebenfals der beruͤmte <hirendition="#fr">Schwenke</hi><lb/>
S. 172. 173.</note>, und er iſt ungemein von der ge-<lb/>
rinnbaren Art, welche nach dem Ausdrukke der franzoͤſi-<lb/>ſchen Aerzte, der <hirendition="#fr">flieswaͤſſrige</hi> Theil im Blute heiſt,<lb/>
unterſchieden <noteplace="foot"n="(c*)"><hirendition="#fr">Senak</hi><hirendition="#aq">T. II.</hi> S. 97. <hirendition="#fr">Ques-<lb/>
nat</hi> angef. Ort.</note>. Man hat dieſen Salzwaſſerſchleim<lb/>
ohnlaͤngſt viel genauer beſchrieben <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">De <hirendition="#k">haen</hi></hi> S. 97. u. f.</note>, und er erſcheinet<lb/>
in einem Waſſer, welches im hunderten Grade warm<lb/>
gehalten ward, und in welches man das Blut aus der<lb/>
Ader auffing, als dieſes kalt geworden, durchſichtig,<lb/>
leimartig; er wich dem Fingerdrukke aus <noteplace="foot"n="(e)">S. 97. 98.</note>, und ward<lb/>
nach etlichen Stunden ſchwarzbraun und von feſterm<lb/>
Weſen <noteplace="foot"n="(f)">S. 98.</note>; es bleibt etwas ganz weniges, gleichſam klei-<lb/>
artiges davon im Weingeiſte zuruͤkke <noteplace="foot"n="(g)">Ebendaſ.</note>; er laͤſt ſich nie<lb/><fwplace="bottom"type="catch">in</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[208/0228]
Fuͤnftes Buch. Das Blut.
Es pflegt dasjenige Salzwaſſer, welches im Feuer
geronnen, und zu einer Art von zuſammengelaufnem Ei-
weiſſe geworden iſt, etwas ſchwerer zu ſchmelzen (y).
Es loͤſet ſich alſo ſpaͤter, und allererſt nach acht Tagen
nach und nach auf (z), um ſeine Fluͤßigkeit wieder zu er-
langen. Allein dasjenige Salzwaſſer, welches durch
den ſtaͤrkſten Weingeiſt verhaͤrtet worden, bleibt in der
That ganze Jare lang unaufloͤslich (a).
§. 5.
Der Schleim im Salzwaſſer des Blutes.
Jm Salzwaſſer befindet ſich etwas weniger (b) von
einem verduͤnnten Schleime, und dieſer offenbaret ſich
bald unter der Geſtalt eines ſehr zarten und durchſichtigen
Gewebes im Blute (c), und er iſt ungemein von der ge-
rinnbaren Art, welche nach dem Ausdrukke der franzoͤſi-
ſchen Aerzte, der flieswaͤſſrige Theil im Blute heiſt,
unterſchieden (c*). Man hat dieſen Salzwaſſerſchleim
ohnlaͤngſt viel genauer beſchrieben (d), und er erſcheinet
in einem Waſſer, welches im hunderten Grade warm
gehalten ward, und in welches man das Blut aus der
Ader auffing, als dieſes kalt geworden, durchſichtig,
leimartig; er wich dem Fingerdrukke aus (e), und ward
nach etlichen Stunden ſchwarzbraun und von feſterm
Weſen (f); es bleibt etwas ganz weniges, gleichſam klei-
artiges davon im Weingeiſte zuruͤkke (g); er laͤſt ſich nie
in
(y)
ſenac T. II. n. 408.
(z) Schwenke S. 167. daß es
ſich ganz und gar nicht aufloͤſe,
hatte der vortrefliche Petit be-
hauptet. Epiſt. II. S. 25.
(a) Boerhaave angef. Ort.
S. 353. Man fuͤge noch den von
Haen hinzu am angef. Orte S. 86.
(b) Senak T. II. S. 97.
(c) Senak T. II. S. 100. Ques-
nai Oeconom. anim. T. II. S. 358.
359. Ehedem hatte dergleicheu
Godfried Moebius aus den Blut-
adern des Fuſſes gezogen, und er
ſchreibt ihn vornaͤmlich ſchwachen
Koͤrpern zu S. 259. und ſinibal-
dvſ in Apoll bifronte S. 112.
Ebenfals der beruͤmte Schwenke
S. 172. 173.
(c*) Senak T. II. S. 97. Ques-
nat angef. Ort.
(d) De haen S. 97. u. f.
(e) S. 97. 98.
(f) S. 98.
(g) Ebendaſ.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/228>, abgerufen am 20.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.