linie sich in allen kleinsten Blutadern des ganzen Kör- pers befindet. Jch habe auch hier die Oefnungsverhält- nisse nicht sehr von der Schlagadern ihren verschieden be- funden.
§. 14. Die Geschichte der Klappen überhaupt.
Unter den Schlag- und Blutadern machen die Klap- pen einen merkwürdigen Unterschied, und wir wollen der leztern ihre Geschichte vorher entwerfen, ehe wir noch von den Endigungen der Blutadern handeln. Die Hö- lung ist in den Schlagadern, wenn man die nächste Ge- gend nach dem Herzen zu ausnimmt, überall frei und glatt. Jn den Blutadern, wenigstens denen allermeisten, finden sich in eben dieser Hölung besondere kleine Membranen, die dem Blutlauf seine Richtung geben, und allen Thie- ren, die warmes Blut haben, mit den Menschen gemein sind.
Die Alten wusten von diesen Klappen wenig. Dio- nysius, des Oxymachus Sohn (n), hat auf eine noch ganz dunkle Weise von den epandismois, oder besondern zertheilten und fremden Behältnissen in den Blutadern, Erwehnung gethan, also daß man nicht eigentlich sa- gen kann, was er damit haben wollen: in der That aber haben es einige von denenjenigen Schriftstellern, die sich hauptsächlich bemühen, alle Erfindungen derer Neuern aus dem Alterthume herzuholen, auf diese Klappen ge- zogen.
Die Schleuder (funda) an der Wadenblutader zä- let Salom. Alberti(p) und Theod. Janson von Al- meloveen(q) zu den Klappen: wie ich es einsehe, so
versteht
(n)[Spaltenumbruch]
Beim rvfvs Ephesius de appell. corp. hum. L. I. S. 42. Clinchians Ausgabe.
(p)[Spaltenumbruch]Histor. part. corp. hum. S. 170.
(q)Novantiqua. S. 228. auch Riolanus.
Blutadern.
linie ſich in allen kleinſten Blutadern des ganzen Koͤr- pers befindet. Jch habe auch hier die Oefnungsverhaͤlt- niſſe nicht ſehr von der Schlagadern ihren verſchieden be- funden.
§. 14. Die Geſchichte der Klappen uͤberhaupt.
Unter den Schlag- und Blutadern machen die Klap- pen einen merkwuͤrdigen Unterſchied, und wir wollen der leztern ihre Geſchichte vorher entwerfen, ehe wir noch von den Endigungen der Blutadern handeln. Die Hoͤ- lung iſt in den Schlagadern, wenn man die naͤchſte Ge- gend nach dem Herzen zu ausnimmt, uͤberall frei und glatt. Jn den Blutadern, wenigſtens denen allermeiſten, finden ſich in eben dieſer Hoͤlung beſondere kleine Membranen, die dem Blutlauf ſeine Richtung geben, und allen Thie- ren, die warmes Blut haben, mit den Menſchen gemein ſind.
Die Alten wuſten von dieſen Klappen wenig. Dio- nyſius, des Oxymachus Sohn (n), hat auf eine noch ganz dunkle Weiſe von den επανδισμοις, oder beſondern zertheilten und fremden Behaͤltniſſen in den Blutadern, Erwehnung gethan, alſo daß man nicht eigentlich ſa- gen kann, was er damit haben wollen: in der That aber haben es einige von denenjenigen Schriftſtellern, die ſich hauptſaͤchlich bemuͤhen, alle Erfindungen derer Neuern aus dem Alterthume herzuholen, auf dieſe Klappen ge- zogen.
Die Schleuder (funda) an der Wadenblutader zaͤ- let Salom. Alberti(p) und Theod. Janſon von Al- meloveen(q) zu den Klappen: wie ich es einſehe, ſo
verſteht
(n)[Spaltenumbruch]
Beim rvfvs Epheſius de appell. corp. hum. L. I. S. 42. Clinchians Ausgabe.
(p)[Spaltenumbruch]Hiſtor. part. corp. hum. S. 170.
(q)Novantiqua. S. 228. auch Riolanus.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0311"n="255"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Blutadern.</hi></fw><lb/>
linie ſich in allen kleinſten Blutadern des ganzen Koͤr-<lb/>
pers befindet. Jch habe auch hier die Oefnungsverhaͤlt-<lb/>
niſſe nicht ſehr von der Schlagadern ihren verſchieden be-<lb/>
funden.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 14.<lb/>
Die Geſchichte der Klappen uͤberhaupt.</head><lb/><p>Unter den Schlag- und Blutadern machen die <hirendition="#fr">Klap-<lb/>
pen</hi> einen merkwuͤrdigen Unterſchied, und wir wollen<lb/>
der leztern ihre Geſchichte vorher entwerfen, ehe wir noch<lb/>
von den Endigungen der Blutadern handeln. Die Hoͤ-<lb/>
lung iſt in den Schlagadern, wenn man die naͤchſte Ge-<lb/>
gend nach dem Herzen zu ausnimmt, uͤberall frei und glatt.<lb/>
Jn den Blutadern, wenigſtens denen allermeiſten, finden<lb/>ſich in eben dieſer Hoͤlung beſondere kleine Membranen,<lb/>
die dem Blutlauf ſeine Richtung geben, und allen Thie-<lb/>
ren, die warmes Blut haben, mit den Menſchen gemein<lb/>ſind.</p><lb/><p>Die Alten wuſten von dieſen Klappen wenig. <hirendition="#fr">Dio-<lb/>
nyſius,</hi> des Oxymachus Sohn <noteplace="foot"n="(n)"><cb/>
Beim <hirendition="#aq"><hirendition="#k">rvfvs</hi> Epheſius de<lb/>
appell. corp. hum. L. I.</hi> S. 42.<lb/><hirendition="#fr">Clinchians</hi> Ausgabe.</note>, hat auf eine noch<lb/>
ganz dunkle Weiſe von den επανδισμοις, oder beſondern<lb/>
zertheilten und fremden Behaͤltniſſen in den Blutadern,<lb/>
Erwehnung gethan, alſo daß man nicht eigentlich ſa-<lb/>
gen kann, was er damit haben wollen: in der That aber<lb/>
haben es einige von denenjenigen Schriftſtellern, die ſich<lb/>
hauptſaͤchlich bemuͤhen, alle Erfindungen derer Neuern<lb/>
aus dem Alterthume herzuholen, auf dieſe Klappen ge-<lb/>
zogen.</p><lb/><p>Die <hirendition="#fr">Schleuder</hi> (<hirendition="#aq">funda</hi>) an der Wadenblutader zaͤ-<lb/>
let Salom. <hirendition="#fr">Alberti</hi><noteplace="foot"n="(p)"><cb/><hirendition="#aq">Hiſtor. part. corp. hum.</hi> S.<lb/>
170.</note> und Theod. <hirendition="#fr">Janſon</hi> von <hirendition="#fr">Al-<lb/>
meloveen</hi><noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">Novantiqua.</hi> S. 228. auch<lb/><hirendition="#fr">Riolanus.</hi></note> zu den Klappen: wie ich es einſehe, ſo<lb/><fwplace="bottom"type="catch">verſteht</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[255/0311]
Blutadern.
linie ſich in allen kleinſten Blutadern des ganzen Koͤr-
pers befindet. Jch habe auch hier die Oefnungsverhaͤlt-
niſſe nicht ſehr von der Schlagadern ihren verſchieden be-
funden.
§. 14.
Die Geſchichte der Klappen uͤberhaupt.
Unter den Schlag- und Blutadern machen die Klap-
pen einen merkwuͤrdigen Unterſchied, und wir wollen
der leztern ihre Geſchichte vorher entwerfen, ehe wir noch
von den Endigungen der Blutadern handeln. Die Hoͤ-
lung iſt in den Schlagadern, wenn man die naͤchſte Ge-
gend nach dem Herzen zu ausnimmt, uͤberall frei und glatt.
Jn den Blutadern, wenigſtens denen allermeiſten, finden
ſich in eben dieſer Hoͤlung beſondere kleine Membranen,
die dem Blutlauf ſeine Richtung geben, und allen Thie-
ren, die warmes Blut haben, mit den Menſchen gemein
ſind.
Die Alten wuſten von dieſen Klappen wenig. Dio-
nyſius, des Oxymachus Sohn (n), hat auf eine noch
ganz dunkle Weiſe von den επανδισμοις, oder beſondern
zertheilten und fremden Behaͤltniſſen in den Blutadern,
Erwehnung gethan, alſo daß man nicht eigentlich ſa-
gen kann, was er damit haben wollen: in der That aber
haben es einige von denenjenigen Schriftſtellern, die ſich
hauptſaͤchlich bemuͤhen, alle Erfindungen derer Neuern
aus dem Alterthume herzuholen, auf dieſe Klappen ge-
zogen.
Die Schleuder (funda) an der Wadenblutader zaͤ-
let Salom. Alberti (p) und Theod. Janſon von Al-
meloveen (q) zu den Klappen: wie ich es einſehe, ſo
verſteht
(n)
Beim rvfvs Epheſius de
appell. corp. hum. L. I. S. 42.
Clinchians Ausgabe.
(p)
Hiſtor. part. corp. hum. S.
170.
(q) Novantiqua. S. 228. auch
Riolanus.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/311>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.