Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Continuatio des abentheurlichen Simplicissimi Oder Der Schluß desselben. Nürnberg, 1669.werden; ha; antwortet Belial, wir wissen ja beyde Das III. Capitel. DAs freundlich Gespräch dieser zweyen hölli- und
werden; ha; antwortet Belial, wir wiſſen ja beyde Das III. Capitel. DAs freundlich Geſpraͤch dieſer zweyen hoͤlli- und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0018"/> werden; ha; antwortet <hi rendition="#aq">Belial,</hi> wir wiſſen ja beyde<lb/> mein <hi rendition="#aq">profeſſion,</hi> vermittelſt deren ich wenig Feyer-<lb/> taͤg halten: Sonder mich dergeſtalt thumlen wer-<lb/> de/ deinen Willen und Wunſch zuerlangen/ das<lb/><hi rendition="#aq">lerna malorum</hi> noch laͤnger bey <hi rendition="#aq">Europa</hi> verbleiben:<lb/> Oder doch dieſe <hi rendition="#aq">Dam</hi> andere Kletten ins Haar krie-<lb/> gen ſoll; allein wird deine Hochheit auch bedencken/<lb/> daß ich nichts erzwingen kan/ wann ihr das <hi rendition="#aq">Numen</hi><lb/> ein anders goͤnnet.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Das</hi> <hi rendition="#aq">III.</hi> <hi rendition="#fr">Capitel.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>As freundlich Geſpraͤch dieſer zweyen hoͤlli-<lb/> ſchen Geiſter war ſo ungeſtuͤmm und ſchroͤck-<lb/> lich/ daß es einen Haubt Lermen in der gantzen Hoͤl-<lb/> len erꝛegte/ maſſen in einer geſchwinde das gantze<lb/> hoͤlliſch Heer zuſammen kam/ umb zu vernemmen/<lb/> was etwann zuthun ſeyn moͤchte da erſchiene Lu-<lb/> cifers erſtes Kind/ die Hoffart mit ihren Toͤchtern;<lb/> der Geitz mit ſeinen Kindern; der Zorn ſambt Neyd<lb/> und Haß/ Rachgier/ Mißgunſt/ Verleumbdung/<lb/> und ihnen weiters verwandt war/ ſo dann auch<lb/> Wolluſt mit ſeinem Anhang/ als Geilheit/ Fraß<lb/> Muͤſſiggang und dergleichen/ item die Faulheit/ die<lb/> Untreu/ der Muthwill/ die Lugen/ der Fuͤrwitz ſo<lb/> Jungfern theuer macht/ die Falſchheit mit ihrem<lb/> lieblichen Toͤchterlein der Schmeicheley die an ſtatt<lb/> der Windfach einen Fuxſchwantz trug/ welches alles<lb/> ein ſeltzamen Auffzug abgab/ und verwunderlich zu-<lb/><supplied>ſe</supplied>hen war/ dann jedes kam inſonderbarer aigner Lie-<lb/> berey daher; ein theil war auffs praͤchtigſt herauß<lb/> gebutzt/ das ander gantz bettelhafftig angethan/ und<lb/> das dritte/ als die Unſchamhafftig und dergleichen/<lb/> gieng bey nahe uͤberall nackent; ein theil war ſo fett<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0018]
werden; ha; antwortet Belial, wir wiſſen ja beyde
mein profeſſion, vermittelſt deren ich wenig Feyer-
taͤg halten: Sonder mich dergeſtalt thumlen wer-
de/ deinen Willen und Wunſch zuerlangen/ das
lerna malorum noch laͤnger bey Europa verbleiben:
Oder doch dieſe Dam andere Kletten ins Haar krie-
gen ſoll; allein wird deine Hochheit auch bedencken/
daß ich nichts erzwingen kan/ wann ihr das Numen
ein anders goͤnnet.
Das III. Capitel.
DAs freundlich Geſpraͤch dieſer zweyen hoͤlli-
ſchen Geiſter war ſo ungeſtuͤmm und ſchroͤck-
lich/ daß es einen Haubt Lermen in der gantzen Hoͤl-
len erꝛegte/ maſſen in einer geſchwinde das gantze
hoͤlliſch Heer zuſammen kam/ umb zu vernemmen/
was etwann zuthun ſeyn moͤchte da erſchiene Lu-
cifers erſtes Kind/ die Hoffart mit ihren Toͤchtern;
der Geitz mit ſeinen Kindern; der Zorn ſambt Neyd
und Haß/ Rachgier/ Mißgunſt/ Verleumbdung/
und ihnen weiters verwandt war/ ſo dann auch
Wolluſt mit ſeinem Anhang/ als Geilheit/ Fraß
Muͤſſiggang und dergleichen/ item die Faulheit/ die
Untreu/ der Muthwill/ die Lugen/ der Fuͤrwitz ſo
Jungfern theuer macht/ die Falſchheit mit ihrem
lieblichen Toͤchterlein der Schmeicheley die an ſtatt
der Windfach einen Fuxſchwantz trug/ welches alles
ein ſeltzamen Auffzug abgab/ und verwunderlich zu-
ſehen war/ dann jedes kam inſonderbarer aigner Lie-
berey daher; ein theil war auffs praͤchtigſt herauß
gebutzt/ das ander gantz bettelhafftig angethan/ und
das dritte/ als die Unſchamhafftig und dergleichen/
gieng bey nahe uͤberall nackent; ein theil war ſo fett
und
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