Sohn giebt ihm zwei Ehlen Zeug, das alte da- mit zu flicken. Darauf kommt der Enkel weinend und will auch so zwei Ehlen Zeug haben, der Va- ter giebt sie ihm und das Kind versteckt sie unter eine Latte am Dach, und sagt dann: es hebe sie da für seinen Vater auf, wenn er alt werde. Da bedenkt sich dieser eines bessern.
Zu dem Tode des Hühnchens. No. 80.
Etwas anders in den Kinderliedern S. 23--26. (Wunderhorn III.) Mit dem Ende hat Aehnlich- keit No. 18.
Von dem Schmid und dem Teufel No. 81.
Dieses treffliche Märchen scheint eine weitver- breitete Volkssage zu seyn. Gewöhnlich erzählt man es von einem Schmid zu Jüterbock und ausgezeichnet gut dargestellt ist es in dem Deutsch- franzos, der stellenweise überhaupt zu den leben- digsten Erzeugnissen der ersten Hälfte des 18. Jahr- hund gehört, befindlich. (Leipz. Ausg. v. 1736. S. 110 -- 30 Nürnberger von 1772. S. 80 -- 95.) Der fromme Schmied von Jüterbock trug einen schwarz und weißen Rock und hatte eines Abends einen heiligen Mann gern und freudig geherbergt, der ihm vor der Abreise gestattete drei Bitten zu thun. Er bat 1. daß sein Lieblingsstuhl hinter den Ofen die Kraft bekäme, jeden ungebetenen Gast auf sich festzuhalten, bis ihn der Schmied selbst loslasse. 2. daß sein Apfelbaum im Garten die daraufsteigenden gleicherweise nicht herunter lasse. 3. daß aus seinem Kohlensack keiner heraus käme, den er nicht selbst befreite. -- Nach einiger Zeit kommt der Tod, geräth auf den Sessel und muß dem Schmied noch 10 Jahre Leben schenken, wenn er herunter will; nach 10 Jahren kehrt er wieder, steigt auf den Apfelbaum und der Schmied ruft seine Gesellen, die mit Stangen den Tod jämmer- lich zerschlagen; diesmal wird er nur unter der Bedingung los, daß er den Schmied ewig leben
Sohn giebt ihm zwei Ehlen Zeug, das alte da- mit zu flicken. Darauf kommt der Enkel weinend und will auch ſo zwei Ehlen Zeug haben, der Va- ter giebt ſie ihm und das Kind verſteckt ſie unter eine Latte am Dach, und ſagt dann: es hebe ſie da fuͤr ſeinen Vater auf, wenn er alt werde. Da bedenkt ſich dieſer eines beſſern.
Zu dem Tode des Huͤhnchens. No. 80.
Etwas anders in den Kinderliedern S. 23—26. (Wunderhorn III.) Mit dem Ende hat Aehnlich- keit No. 18.
Von dem Schmid und dem Teufel No. 81.
Dieſes treffliche Maͤrchen ſcheint eine weitver- breitete Volksſage zu ſeyn. Gewoͤhnlich erzaͤhlt man es von einem Schmid zu Juͤterbock und ausgezeichnet gut dargeſtellt iſt es in dem Deutſch- franzos, der ſtellenweiſe uͤberhaupt zu den leben- digſten Erzeugniſſen der erſten Haͤlfte des 18. Jahr- hund gehoͤrt, befindlich. (Leipz. Ausg. v. 1736. S. 110 — 30 Nuͤrnberger von 1772. S. 80 — 95.) Der fromme Schmied von Juͤterbock trug einen ſchwarz und weißen Rock und hatte eines Abends einen heiligen Mann gern und freudig geherbergt, der ihm vor der Abreiſe geſtattete drei Bitten zu thun. Er bat 1. daß ſein Lieblingsſtuhl hinter den Ofen die Kraft bekaͤme, jeden ungebetenen Gaſt auf ſich feſtzuhalten, bis ihn der Schmied ſelbſt loslaſſe. 2. daß ſein Apfelbaum im Garten die daraufſteigenden gleicherweiſe nicht herunter laſſe. 3. daß aus ſeinem Kohlenſack keiner heraus kaͤme, den er nicht ſelbſt befreite. — Nach einiger Zeit kommt der Tod, geraͤth auf den Seſſel und muß dem Schmied noch 10 Jahre Leben ſchenken, wenn er herunter will; nach 10 Jahren kehrt er wieder, ſteigt auf den Apfelbaum und der Schmied ruft ſeine Geſellen, die mit Stangen den Tod jaͤmmer- lich zerſchlagen; diesmal wird er nur unter der Bedingung los, daß er den Schmied ewig leben
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Sohn giebt ihm zwei Ehlen Zeug, das alte da-
mit zu flicken. Darauf kommt der Enkel weinend
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eine Latte am Dach, und ſagt dann: es hebe ſie
da fuͤr ſeinen Vater auf, wenn er alt werde. Da
bedenkt ſich dieſer eines beſſern.
Zu dem Tode des Huͤhnchens. No. 80.
Etwas anders in den Kinderliedern S. 23—26.
(Wunderhorn III.) Mit dem Ende hat Aehnlich-
keit No. 18.
Von dem Schmid und dem Teufel
No. 81.
Dieſes treffliche Maͤrchen ſcheint eine weitver-
breitete Volksſage zu ſeyn. Gewoͤhnlich erzaͤhlt
man es von einem Schmid zu Juͤterbock und
ausgezeichnet gut dargeſtellt iſt es in dem Deutſch-
franzos, der ſtellenweiſe uͤberhaupt zu den leben-
digſten Erzeugniſſen der erſten Haͤlfte des 18. Jahr-
hund gehoͤrt, befindlich. (Leipz. Ausg. v. 1736. S.
110 — 30 Nuͤrnberger von 1772. S. 80 — 95.)
Der fromme Schmied von Juͤterbock trug einen
ſchwarz und weißen Rock und hatte eines Abends
einen heiligen Mann gern und freudig geherbergt,
der ihm vor der Abreiſe geſtattete drei Bitten zu
thun. Er bat 1. daß ſein Lieblingsſtuhl hinter den
Ofen die Kraft bekaͤme, jeden ungebetenen Gaſt
auf ſich feſtzuhalten, bis ihn der Schmied ſelbſt
loslaſſe. 2. daß ſein Apfelbaum im Garten die
daraufſteigenden gleicherweiſe nicht herunter laſſe.
3. daß aus ſeinem Kohlenſack keiner heraus kaͤme,
den er nicht ſelbſt befreite. — Nach einiger Zeit
kommt der Tod, geraͤth auf den Seſſel und muß
dem Schmied noch 10 Jahre Leben ſchenken, wenn
er herunter will; nach 10 Jahren kehrt er wieder,
ſteigt auf den Apfelbaum und der Schmied ruft
ſeine Geſellen, die mit Stangen den Tod jaͤmmer-
lich zerſchlagen; diesmal wird er nur unter der
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. LII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/474>, abgerufen am 18.12.2024.
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