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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812.

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wieder. Auf der Tafel aber waren alle Spei-
sen, die ihm vorgesetzt wurden, ungesalzen, da
ward er ärgerlich und sagte: "ich will lieber
nicht leben als solche Speise essen!" Wie er
das Wort ausgesagt, sprach die Königin zu
ihm: "jetzt wollt ihr nicht leben ohne Salz,
und doch habt ihr mich einmal wollen tödten
lassen, weil ich sagte, ich hätte euch lieber als
Salz!" da erkannt er seine Tochter, und küßte
sie, und bat sie um Verzeihung, und es war
ihm lieber als sein Königreich, und alle Edel-
steine der Welt, daß er sie wiedergefunden.

72.
Das Birnli will nit fallen.
Der Herr will das Birnli schüttle,
das Birnli will nit fallen:
der Herr, der schickt das Jockli hinaus,
es soll das Birnli schüttle:
das Jockli schüttelts Birnli nit,
das Birnli will nit fallen.
Da schickt der Herr das Hündli naus,
es soll das Jockli beißen:
das Hündli beißt das Jockli nit,
das Jockli schüttelts Birnli nit,
das Birnli will nit fallen.
Da schickt der Herr das Prügeli naus,
es soll das Hündli treffen:

wieder. Auf der Tafel aber waren alle Spei-
ſen, die ihm vorgeſetzt wurden, ungeſalzen, da
ward er aͤrgerlich und ſagte: „ich will lieber
nicht leben als ſolche Speiſe eſſen!“ Wie er
das Wort ausgeſagt, ſprach die Koͤnigin zu
ihm: „jetzt wollt ihr nicht leben ohne Salz,
und doch habt ihr mich einmal wollen toͤdten
laſſen, weil ich ſagte, ich haͤtte euch lieber als
Salz!“ da erkannt er ſeine Tochter, und kuͤßte
ſie, und bat ſie um Verzeihung, und es war
ihm lieber als ſein Koͤnigreich, und alle Edel-
ſteine der Welt, daß er ſie wiedergefunden.

72.
Das Birnli will nit fallen.
Der Herr will das Birnli ſchuͤttle,
das Birnli will nit fallen:
der Herr, der ſchickt das Jockli hinaus,
es ſoll das Birnli ſchuͤttle:
das Jockli ſchuͤttelts Birnli nit,
das Birnli will nit fallen.
Da ſchickt der Herr das Huͤndli naus,
es ſoll das Jockli beißen:
das Huͤndli beißt das Jockli nit,
das Jockli ſchuͤttelts Birnli nit,
das Birnli will nit fallen.
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[338/0372] wieder. Auf der Tafel aber waren alle Spei- ſen, die ihm vorgeſetzt wurden, ungeſalzen, da ward er aͤrgerlich und ſagte: „ich will lieber nicht leben als ſolche Speiſe eſſen!“ Wie er das Wort ausgeſagt, ſprach die Koͤnigin zu ihm: „jetzt wollt ihr nicht leben ohne Salz, und doch habt ihr mich einmal wollen toͤdten laſſen, weil ich ſagte, ich haͤtte euch lieber als Salz!“ da erkannt er ſeine Tochter, und kuͤßte ſie, und bat ſie um Verzeihung, und es war ihm lieber als ſein Koͤnigreich, und alle Edel- ſteine der Welt, daß er ſie wiedergefunden. 72. Das Birnli will nit fallen. Der Herr will das Birnli ſchuͤttle, das Birnli will nit fallen: der Herr, der ſchickt das Jockli hinaus, es ſoll das Birnli ſchuͤttle: das Jockli ſchuͤttelts Birnli nit, das Birnli will nit fallen. Da ſchickt der Herr das Huͤndli naus, es ſoll das Jockli beißen: das Huͤndli beißt das Jockli nit, das Jockli ſchuͤttelts Birnli nit, das Birnli will nit fallen. Da ſchickt der Herr das Pruͤgeli naus, es ſoll das Huͤndli treffen:

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/372>, abgerufen am 18.11.2024.