das ahd. alp = alap, el-piß = el-apiß (vgl. lat. ol-or) und man hat nicht nöthig versetzung des l anzunehmen, da der eigentliche wurzelvocal, wie im slav. öfter, aphäresis erlitten hat, labud f. alabud, olabud. Im litth. mangelt gleichfalls f, weshalb die häufigen feminina auf -ybe je- nen gothischen auf -ubni vergleichbar scheinen. --
7) die ags. und altn. mundart aspiriert gothische me- dia in- und auslautend, daher man zu ahd. p das ags. altn. f. halte, vgl. ags. el-fet, yl-fet (olor) altn. al-ft; el-f (fluvius) etc. Dieses f. begegnet wiederum in hochdeut- schen dialecten inlautendem b statt p, wie in tauba (co- lumba), wofür ich noch nie taupa gelesen habe. Und auch der Gothe schwankt zwischen ubni und ufni.
ableitungen mit F (ahd. V).
sind völlig unwirksam und nur in den seltnen verbindun- gen lf, mf, nf, die in keinem ablautenden verbo fortle- ben, zu muthmaßen, vgl. die goth. wörter vul-fs (lupus) fim-f (quinque) han-fs (kullos, mancus, mutilus). Ahd. findet sich noch der ableitungsvocal im pl. fin-evei T. 44, 23. Im griech. lat. etc. herrscht hier parallele tenuis, fim-f ist das dorische pem-pe; vul-fs ist lu-pus (für ul- pus oder für ul-upus? wie lu-kos = slav. vul-k) und das in keiner andern deutschen mundart als der gothi- schen bekannte han-fs ist wohl das litth. kum-pas (krumm) vgl. kam-pas (winkel, krümmung). Die ft sämmtlicher deutscher sprachen erfordern vorsicht, da sie aus ältern lautverhältnissen übrig sein können und der verschiebung widerstanden haben. Das ahd. sem-fti (facilis) scheint genau das ags. sof-te, folglich hierher unter F zu rech- nen. In chun-ft, nun-st f. chum-ft, num-ft entspricht das ahd. ft dem goth. in num-fts; ob nun hier ein wirk- lich ableitendes f im spiel, oder es bloß euphonisch zwi- schen m und t geschoben sei, wage ich noch nicht zu entscheiden. Das gilt auch vom goth. hvil-ftri.
ableitungen mit V (ahd. W).
in der älteren sprache gangbar und erkenntlich, in der neueren verwischt und abgestorben; schon im ahd. macht die vocalische auflösung des w schwierigkeiten. Ich un- terscheide hier wieder nach den drei ableitungsvocalen
III. conſonantiſche ableitungen. F.
das ahd. alp = alap, el-piƷ = el-apiƷ (vgl. lat. ol-or) und man hat nicht nöthig verſetzung des l anzunehmen, da der eigentliche wurzelvocal, wie im ſlav. öfter, aphäreſis erlitten hat, labud f. alabud, olabud. Im litth. mangelt gleichfalls f, weshalb die häufigen feminina auf -ybe je- nen gothiſchen auf -ubni vergleichbar ſcheinen. —
7) die agſ. und altn. mundart aſpiriert gothiſche me- dia in- und auslautend, daher man zu ahd. p das agſ. altn. f. halte, vgl. agſ. el-fet, yl-fet (olor) altn. al-ft; el-f (fluvius) etc. Dieſes f. begegnet wiederum in hochdeut- ſchen dialecten inlautendem b ſtatt p, wie in tûba (co- lumba), wofür ich noch nie tûpa geleſen habe. Und auch der Gothe ſchwankt zwiſchen ubni und ufni.
ableitungen mit F (ahd. V).
ſind völlig unwirkſam und nur in den ſeltnen verbindun- gen lf, mf, nf, die in keinem ablautenden verbo fortle- ben, zu muthmaßen, vgl. die goth. wörter vul-fs (lupus) fim-f (quinque) han-fs (κυλλός, mancus, mutilus). Ahd. findet ſich noch der ableitungsvocal im pl. fin-evî T. 44, 23. Im griech. lat. etc. herrſcht hier parallele tenuis, fim-f iſt das doriſche πέμ-πε; vul-fs iſt lu-pus (für ul- pus oder für ul-upus? wie λύ-κος = ſlav. vul-k) und das in keiner andern deutſchen mundart als der gothi- ſchen bekannte han-fs iſt wohl das litth. kum-pas (krumm) vgl. kam-pas (winkel, krümmung). Die ft ſämmtlicher deutſcher ſprachen erfordern vorſicht, da ſie aus ältern lautverhältniſſen übrig ſein können und der verſchiebung widerſtanden haben. Das ahd. ſem-fti (facilis) ſcheint genau das agſ. ſof-te, folglich hierher unter F zu rech- nen. In chun-ft, nun-ſt f. chum-ft, num-ft entſpricht das ahd. ft dem goth. in num-fts; ob nun hier ein wirk- lich ableitendes f im ſpiel, oder es bloß euphoniſch zwi- ſchen m und t geſchoben ſei, wage ich noch nicht zu entſcheiden. Das gilt auch vom goth. hvil-ftri.
ableitungen mit V (ahd. W).
in der älteren ſprache gangbar und erkenntlich, in der neueren verwiſcht und abgeſtorben; ſchon im ahd. macht die vocaliſche auflöſung des w ſchwierigkeiten. Ich un- terſcheide hier wieder nach den drei ableitungsvocalen
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das ahd. alp = alap, el-piƷ = el-apiƷ (vgl. lat. ol-or) und
man hat nicht nöthig verſetzung des l anzunehmen, da
der eigentliche wurzelvocal, wie im ſlav. öfter, aphäreſis
erlitten hat, labud f. alabud, olabud. Im litth. mangelt
gleichfalls f, weshalb die häufigen feminina auf -ybe je-
nen gothiſchen auf -ubni vergleichbar ſcheinen. —
7) die agſ. und altn. mundart aſpiriert gothiſche me-
dia in- und auslautend, daher man zu ahd. p das agſ.
altn. f. halte, vgl. agſ. el-fet, yl-fet (olor) altn. al-ft; el-f
(fluvius) etc. Dieſes f. begegnet wiederum in hochdeut-
ſchen dialecten inlautendem b ſtatt p, wie in tûba (co-
lumba), wofür ich noch nie tûpa geleſen habe. Und
auch der Gothe ſchwankt zwiſchen ubni und ufni.
ableitungen mit F (ahd. V).
ſind völlig unwirkſam und nur in den ſeltnen verbindun-
gen lf, mf, nf, die in keinem ablautenden verbo fortle-
ben, zu muthmaßen, vgl. die goth. wörter vul-fs (lupus)
fim-f (quinque) han-fs (κυλλός, mancus, mutilus). Ahd.
findet ſich noch der ableitungsvocal im pl. fin-evî T. 44,
23. Im griech. lat. etc. herrſcht hier parallele tenuis,
fim-f iſt das doriſche πέμ-πε; vul-fs iſt lu-pus (für ul-
pus oder für ul-upus? wie λύ-κος = ſlav. vul-k) und
das in keiner andern deutſchen mundart als der gothi-
ſchen bekannte han-fs iſt wohl das litth. kum-pas (krumm)
vgl. kam-pas (winkel, krümmung). Die ft ſämmtlicher
deutſcher ſprachen erfordern vorſicht, da ſie aus ältern
lautverhältniſſen übrig ſein können und der verſchiebung
widerſtanden haben. Das ahd. ſem-fti (facilis) ſcheint
genau das agſ. ſof-te, folglich hierher unter F zu rech-
nen. In chun-ft, nun-ſt f. chum-ft, num-ft entſpricht
das ahd. ft dem goth. in num-fts; ob nun hier ein wirk-
lich ableitendes f im ſpiel, oder es bloß euphoniſch zwi-
ſchen m und t geſchoben ſei, wage ich noch nicht zu
entſcheiden. Das gilt auch vom goth. hvil-ftri.
ableitungen mit V (ahd. W).
in der älteren ſprache gangbar und erkenntlich, in der
neueren verwiſcht und abgeſtorben; ſchon im ahd. macht
die vocaliſche auflöſung des w ſchwierigkeiten. Ich un-
terſcheide hier wieder nach den drei ableitungsvocalen
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/204>, abgerufen am 21.12.2024.
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