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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

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Werden damit geradezu Orgien gefeiert auf
Kosten der breiten polnischen Vulksmassen.
Diesmal ist es um so gefährlicher, weil es
dem ganzen Lande Milliardenschaden zufügen
kann. Die Spekulanten fischen nämlich die
sich noch im Umlauf befindenden deutschen
Zahlungsmittel heraus, tauschen sie in Pol¬
nische Mark ein und verringern auf diese
Weise die Zahlkraft der Polnischen Zahlmittel.
Der Balutaunterschied zu ungunsten der pol¬
nischen Mark beträgt im Verhältnis zur
deutschen Mark in gewissen Geldarten, wie
z. B. bei den Eintausendmarkbanknoten mit
rotem Stempel, bis 30 Prozent.

Dieser Handel wird auf großem Fuße
betrieben. Es betreiben ihn die Juden aus
dem Königreich, indem sie ganz frech Inserate
in den Warschauer Zeitungen veröffentlichen,
daß sie "deutsche Banknoten in polnische um¬
tauschen mit Zuzahlung einer hohen Provision",

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es betreiben ihn unsere Kaufleute, die sich
für die Ware mit deutschen Zahlmitteln be¬
zahlen lassen und den Rest in Polnischen Mark
auszahlen. Wie weit diese freche Spekulation
geht, beweist am besten eine Notiz der deut¬
schen "Posener Neusten Nachrichten", daß eine
gewisse Speditionsfirma (angeblich eine Pol¬
nische) eine Rechnung auf 3ö2 Mark ausge¬
stellt hatte mit der Bemerkung, daß man nur
249 Mark berechne, sofern die Bezahlung in
deutschem Gelde erfolgt.

Vorstehendes Beispiel zeigt grell, daß die
Spekulation den Wertunterschied zwischen der
deutschen und Polnischen Mark mit über
30 Prozent berechnet.

Es ist das eine deutliche Arbeit zum
Schaden der Polnischen Valuta. Werden
unsere Behörden auch Weiterhin sich diese
Angelegenheit kraftlos mitansehen? Es ist
die höchste Zeit, diesem Wucher vorzubeugen.

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Nachrichten aus j)vier

Die Parteien im polnischen Landtage.

Die Polnischen Landtagsabgeordneten zer¬
fallen gegenwärtig, wie wir einer Mitteilung
des "Dziennik Poznanski" entnehmen, in
14 Parteien, und zwar: Volksnatiunaler
Landtagsverband (79 Abgeordnete), nationale
VoWvereinigung (63), polnische Volkspartei
-- Befreiungsgruppe (67), polnische Volks¬
partei -- Piastengruppe (84), polnische
sozialdemokratische Partei (35), christlich-
nationaler Arbeiterklub (30), Klub der 'kon¬
stitutionellen Arbeit (17), nationaler Arbeiter¬
verband (16), polnische Volkspnrtei -- Sia-
Pinskigruppe (.12), Abgeordnete ohne Partei¬
zugehörigkeit (12), freie Vereinigung der
jüdischen Abgeordneten (10), deutsche Volks¬
partei (2), Sezessionisten der Polnischen
Volkspartei (6). Dazu tritt die in der vor¬
liegenden Korrespondenz noch nicht berück¬
sichtigte bürgerliche Partei, der 12 Abgeord¬
nete angehören. Außerdem gehören zu den
Neugründungen der letzten Zeit die nationale

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VollSvereinigung, der christlich-nationale
Arbeiterklub und die Sezessionisten der
Polnischen Bolksvereinigung. Eingegangen
sind vor kurzer Zeit die Partei der Polnischen
Volksvereinigung und der unabhängigen
Volksparteiler.

W. Schon zum Minister des gewesenen
preuszischen Teilgebietes ernannt.

Aus Warschau wird unter dem 14. d. Mes.
folgendes berichtet:

Auf Vorschlag des Ministerrates hat das
Staatsoberhaupt den Posten des ersten
Ministers im gewesenen preußischen Teilgebiet
dem Abgeordneten Wladislaus Septa, früheren
Vorsitzenden des polnischen Klubs in Berlin
anvertraut.

In den nächsten Tagen soll die Ernennung
amtlich bekannt gegeben werden. Minister
Septa ist aus Posen nach Warschau gekommen
und wird in den nächsten Tagen sein Amt
übernehmen.

"Dziennik Gdanski" (Danzig) Ur. 8 vom
10. August 1919. [Ende Spaltensatz]


Berlog: Berl"g her "renzboten ". ". b. H., Berlin SAl 1t, Tempelhofer Ufer SK".
Druck: ."er ",ich"b"te>, Berlin ""11.
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Werden damit geradezu Orgien gefeiert auf
Kosten der breiten polnischen Vulksmassen.
Diesmal ist es um so gefährlicher, weil es
dem ganzen Lande Milliardenschaden zufügen
kann. Die Spekulanten fischen nämlich die
sich noch im Umlauf befindenden deutschen
Zahlungsmittel heraus, tauschen sie in Pol¬
nische Mark ein und verringern auf diese
Weise die Zahlkraft der Polnischen Zahlmittel.
Der Balutaunterschied zu ungunsten der pol¬
nischen Mark beträgt im Verhältnis zur
deutschen Mark in gewissen Geldarten, wie
z. B. bei den Eintausendmarkbanknoten mit
rotem Stempel, bis 30 Prozent.

Dieser Handel wird auf großem Fuße
betrieben. Es betreiben ihn die Juden aus
dem Königreich, indem sie ganz frech Inserate
in den Warschauer Zeitungen veröffentlichen,
daß sie „deutsche Banknoten in polnische um¬
tauschen mit Zuzahlung einer hohen Provision",

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es betreiben ihn unsere Kaufleute, die sich
für die Ware mit deutschen Zahlmitteln be¬
zahlen lassen und den Rest in Polnischen Mark
auszahlen. Wie weit diese freche Spekulation
geht, beweist am besten eine Notiz der deut¬
schen „Posener Neusten Nachrichten", daß eine
gewisse Speditionsfirma (angeblich eine Pol¬
nische) eine Rechnung auf 3ö2 Mark ausge¬
stellt hatte mit der Bemerkung, daß man nur
249 Mark berechne, sofern die Bezahlung in
deutschem Gelde erfolgt.

Vorstehendes Beispiel zeigt grell, daß die
Spekulation den Wertunterschied zwischen der
deutschen und Polnischen Mark mit über
30 Prozent berechnet.

Es ist das eine deutliche Arbeit zum
Schaden der Polnischen Valuta. Werden
unsere Behörden auch Weiterhin sich diese
Angelegenheit kraftlos mitansehen? Es ist
die höchste Zeit, diesem Wucher vorzubeugen.

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Nachrichten aus j)vier

Die Parteien im polnischen Landtage.

Die Polnischen Landtagsabgeordneten zer¬
fallen gegenwärtig, wie wir einer Mitteilung
des „Dziennik Poznanski" entnehmen, in
14 Parteien, und zwar: Volksnatiunaler
Landtagsverband (79 Abgeordnete), nationale
VoWvereinigung (63), polnische Volkspartei
— Befreiungsgruppe (67), polnische Volks¬
partei — Piastengruppe (84), polnische
sozialdemokratische Partei (35), christlich-
nationaler Arbeiterklub (30), Klub der 'kon¬
stitutionellen Arbeit (17), nationaler Arbeiter¬
verband (16), polnische Volkspnrtei — Sia-
Pinskigruppe (.12), Abgeordnete ohne Partei¬
zugehörigkeit (12), freie Vereinigung der
jüdischen Abgeordneten (10), deutsche Volks¬
partei (2), Sezessionisten der Polnischen
Volkspartei (6). Dazu tritt die in der vor¬
liegenden Korrespondenz noch nicht berück¬
sichtigte bürgerliche Partei, der 12 Abgeord¬
nete angehören. Außerdem gehören zu den
Neugründungen der letzten Zeit die nationale

[Spaltenumbruch]

VollSvereinigung, der christlich-nationale
Arbeiterklub und die Sezessionisten der
Polnischen Bolksvereinigung. Eingegangen
sind vor kurzer Zeit die Partei der Polnischen
Volksvereinigung und der unabhängigen
Volksparteiler.

W. Schon zum Minister des gewesenen
preuszischen Teilgebietes ernannt.

Aus Warschau wird unter dem 14. d. Mes.
folgendes berichtet:

Auf Vorschlag des Ministerrates hat das
Staatsoberhaupt den Posten des ersten
Ministers im gewesenen preußischen Teilgebiet
dem Abgeordneten Wladislaus Septa, früheren
Vorsitzenden des polnischen Klubs in Berlin
anvertraut.

In den nächsten Tagen soll die Ernennung
amtlich bekannt gegeben werden. Minister
Septa ist aus Posen nach Warschau gekommen
und wird in den nächsten Tagen sein Amt
übernehmen.

„Dziennik Gdanski" (Danzig) Ur. 8 vom
10. August 1919. [Ende Spaltensatz]


Berlog: Berl»g her «renzboten «. «. b. H., Berlin SAl 1t, Tempelhofer Ufer SK».
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[0468] Kleine Mitteilungen Werden damit geradezu Orgien gefeiert auf Kosten der breiten polnischen Vulksmassen. Diesmal ist es um so gefährlicher, weil es dem ganzen Lande Milliardenschaden zufügen kann. Die Spekulanten fischen nämlich die sich noch im Umlauf befindenden deutschen Zahlungsmittel heraus, tauschen sie in Pol¬ nische Mark ein und verringern auf diese Weise die Zahlkraft der Polnischen Zahlmittel. Der Balutaunterschied zu ungunsten der pol¬ nischen Mark beträgt im Verhältnis zur deutschen Mark in gewissen Geldarten, wie z. B. bei den Eintausendmarkbanknoten mit rotem Stempel, bis 30 Prozent. Dieser Handel wird auf großem Fuße betrieben. Es betreiben ihn die Juden aus dem Königreich, indem sie ganz frech Inserate in den Warschauer Zeitungen veröffentlichen, daß sie „deutsche Banknoten in polnische um¬ tauschen mit Zuzahlung einer hohen Provision", es betreiben ihn unsere Kaufleute, die sich für die Ware mit deutschen Zahlmitteln be¬ zahlen lassen und den Rest in Polnischen Mark auszahlen. Wie weit diese freche Spekulation geht, beweist am besten eine Notiz der deut¬ schen „Posener Neusten Nachrichten", daß eine gewisse Speditionsfirma (angeblich eine Pol¬ nische) eine Rechnung auf 3ö2 Mark ausge¬ stellt hatte mit der Bemerkung, daß man nur 249 Mark berechne, sofern die Bezahlung in deutschem Gelde erfolgt. Vorstehendes Beispiel zeigt grell, daß die Spekulation den Wertunterschied zwischen der deutschen und Polnischen Mark mit über 30 Prozent berechnet. Es ist das eine deutliche Arbeit zum Schaden der Polnischen Valuta. Werden unsere Behörden auch Weiterhin sich diese Angelegenheit kraftlos mitansehen? Es ist die höchste Zeit, diesem Wucher vorzubeugen. Kleine Mitteilungen Nachrichten aus j)vier Die Parteien im polnischen Landtage. Die Polnischen Landtagsabgeordneten zer¬ fallen gegenwärtig, wie wir einer Mitteilung des „Dziennik Poznanski" entnehmen, in 14 Parteien, und zwar: Volksnatiunaler Landtagsverband (79 Abgeordnete), nationale VoWvereinigung (63), polnische Volkspartei — Befreiungsgruppe (67), polnische Volks¬ partei — Piastengruppe (84), polnische sozialdemokratische Partei (35), christlich- nationaler Arbeiterklub (30), Klub der 'kon¬ stitutionellen Arbeit (17), nationaler Arbeiter¬ verband (16), polnische Volkspnrtei — Sia- Pinskigruppe (.12), Abgeordnete ohne Partei¬ zugehörigkeit (12), freie Vereinigung der jüdischen Abgeordneten (10), deutsche Volks¬ partei (2), Sezessionisten der Polnischen Volkspartei (6). Dazu tritt die in der vor¬ liegenden Korrespondenz noch nicht berück¬ sichtigte bürgerliche Partei, der 12 Abgeord¬ nete angehören. Außerdem gehören zu den Neugründungen der letzten Zeit die nationale VollSvereinigung, der christlich-nationale Arbeiterklub und die Sezessionisten der Polnischen Bolksvereinigung. Eingegangen sind vor kurzer Zeit die Partei der Polnischen Volksvereinigung und der unabhängigen Volksparteiler. W. Schon zum Minister des gewesenen preuszischen Teilgebietes ernannt. Aus Warschau wird unter dem 14. d. Mes. folgendes berichtet: Auf Vorschlag des Ministerrates hat das Staatsoberhaupt den Posten des ersten Ministers im gewesenen preußischen Teilgebiet dem Abgeordneten Wladislaus Septa, früheren Vorsitzenden des polnischen Klubs in Berlin anvertraut. In den nächsten Tagen soll die Ernennung amtlich bekannt gegeben werden. Minister Septa ist aus Posen nach Warschau gekommen und wird in den nächsten Tagen sein Amt übernehmen. „Dziennik Gdanski" (Danzig) Ur. 8 vom 10. August 1919. Berlog: Berl»g her «renzboten «. «. b. H., Berlin SAl 1t, Tempelhofer Ufer SK». Druck: .«er «,ich«b»te>, Berlin ««11.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/468>, abgerufen am 15.01.2025.