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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

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Materialien zur ostdeutschen Frage

Und dann, warum fangen wir unsere deutschen Demonstrationszüge nicht
häufiger ab und geben ihnen auch über die Ansprache hinaus in Garten, Platz
oder Kirche ein schönes, alle vereinigendes Ende in Volkslust oder Volksernst?
Ein Männer- oder Jugendchor, der im Volksliede vom Vaterland singt oder ein
Volksfest, von Neigen, Gesang und Vläserchor belebt oder ein Orgelspiel von Bach,
zu dem alle zum Schluß die Kirche betreten!

Wie ist es mit den Erntefesten? Wer schafft aus den Resten alter Bräuche
neue? Und verwurzelt in ihnen gerade die Erinnerung an diese harte Zeit der
Not? Damit die Enkel sehen, daß die Väter trotz allem den Mut zu deutscher
Freude hattenl -- Liegen überall in den Kuppeln der Kirchlürme schon Dokumente
und Erinnerungszeichen an diese Zeiten? Wie viele junge Stämmchen wachsen
schon den Gefallenen zum Gedächtnis in kommende Tage hinein? Wurden in
Kirchen- und Gemeindebüchern schon überall in besonderer Liste die Namen der
Gefallenen verbunst? Man kann eine schöne, ernste, feierliche Handlung daraus
machen!

An die Arbeit ihr Herren l Und besonders ihr Herren Pfarrer und Lehrer
auf dem Lande! Die Mühe lohnt sich im Gelingen!

Die Deutsche Vereinigung, Bromberg, Weltzienplatz 1, hilft gern mit Rat
und, wo eS sein kann, mit der Tat. -- Und es ist genug erreicht, wenn die Teil¬
nehmer an alledem nur das Gefühl mit wegnehmen:

Wir sind etwas, wir deutsches Volk!


[Beginn Spaltensatz]
Deutsch-polnischer Ausgleich")

>Die polnische Presse innerhalb des
deutschen Gebietes lehnt den von den
Deutschen Volksräten geforderten Aus¬
gleich zwischen der deutschen und der Pol¬
nischen Bevölkerung einmütig ab. Abge¬
sehen von den in den Spalten der polni¬
schen Blätter nun einmal unvermeid¬
lichen gehässigen Ausführungen gegen das
Deutschtum überhaupt, sind es im wesent¬
lichen zwei Gründe, die dagegen ange-
führt werden: erstens, die Forderung
komme zu spät, zweitens, das Mißtrauen
gegen Deutschland sei so stark und w ge¬
rechtfertigt, daß der Ausgleich nie und
nimmer innerhalb eines deutschen, son¬
dern ausschließlich im Nahmen eines pol¬
nischen Rechtsstaates stattfinden könne.
Interessant ist auch das hin und wieder
zutage tretende dritte Argument, daß ein
Ausgleich nur insoweit zustande kommen
dürfe, als er nicht gegen die Bestim¬
mungen des Versailler Friedens verstoße,
da Polen gehalten sei, sich ihnen zu fü¬
gen. Besonders scharf betont der "Dzien-
nik Bydgoski" den Standpunkt mit den
Worten: "Verlangt jedoch von uns nicht.

[Spaltenumbruch]

daß wir uns dem Urteil der Entente
widersetzen, welche in diesem Falle das
Werkzeug in der Hand der Vorsehung
darstellt." Diese Begründung ist mehr
als oberflächlich und auch innerlich unehr¬
lich, denn die Entscheidung über das
Schicksal im Osten ruht auch in Polens
-eigener Hand, das ebenso oft wie Deutsch"
land betont hat. die Versailler Beschlüsse
keineswegs als "nbedingt bindend anzu¬
erkennen, falls sie seinen Wünschen nicht
Genüge geben sollten. Die Schwierige
leiten, über die man jetzt im Rat der Vier
bezüglich der Ostfrage hinwegkomme"
möchte, liegen ferner, abgesehen von der
unversöhnlichen Haltung des auf seinen
eigenen Vorteil bedachten Frankreichs,
gerade in den weitgehenden polnischen
Forderungen. Bis jetzt liegt die Sache
doch so, daß die Versailler FriedenskoN-
ferenz in den wesentlichsten Punkten die
polnischen Wünsche erfüllte und daß das
Friedenswerk hauptsächlich ihretwegen
scheitern droht. Die Forderung nach dew
Ausgleich soll die Polen keineswegs zwin¬
gen, sich den Versailler Beschlüssen, auf
die sie doch selbst den maßgebendsten Ein¬
fluß haben, zu widersetzen, sondern sie

[Ende Spaltensatz]

*) Geschrieben am 20. Juni.
Materialien zur ostdeutschen Frage

Und dann, warum fangen wir unsere deutschen Demonstrationszüge nicht
häufiger ab und geben ihnen auch über die Ansprache hinaus in Garten, Platz
oder Kirche ein schönes, alle vereinigendes Ende in Volkslust oder Volksernst?
Ein Männer- oder Jugendchor, der im Volksliede vom Vaterland singt oder ein
Volksfest, von Neigen, Gesang und Vläserchor belebt oder ein Orgelspiel von Bach,
zu dem alle zum Schluß die Kirche betreten!

Wie ist es mit den Erntefesten? Wer schafft aus den Resten alter Bräuche
neue? Und verwurzelt in ihnen gerade die Erinnerung an diese harte Zeit der
Not? Damit die Enkel sehen, daß die Väter trotz allem den Mut zu deutscher
Freude hattenl — Liegen überall in den Kuppeln der Kirchlürme schon Dokumente
und Erinnerungszeichen an diese Zeiten? Wie viele junge Stämmchen wachsen
schon den Gefallenen zum Gedächtnis in kommende Tage hinein? Wurden in
Kirchen- und Gemeindebüchern schon überall in besonderer Liste die Namen der
Gefallenen verbunst? Man kann eine schöne, ernste, feierliche Handlung daraus
machen!

An die Arbeit ihr Herren l Und besonders ihr Herren Pfarrer und Lehrer
auf dem Lande! Die Mühe lohnt sich im Gelingen!

Die Deutsche Vereinigung, Bromberg, Weltzienplatz 1, hilft gern mit Rat
und, wo eS sein kann, mit der Tat. — Und es ist genug erreicht, wenn die Teil¬
nehmer an alledem nur das Gefühl mit wegnehmen:

Wir sind etwas, wir deutsches Volk!


[Beginn Spaltensatz]
Deutsch-polnischer Ausgleich")

>Die polnische Presse innerhalb des
deutschen Gebietes lehnt den von den
Deutschen Volksräten geforderten Aus¬
gleich zwischen der deutschen und der Pol¬
nischen Bevölkerung einmütig ab. Abge¬
sehen von den in den Spalten der polni¬
schen Blätter nun einmal unvermeid¬
lichen gehässigen Ausführungen gegen das
Deutschtum überhaupt, sind es im wesent¬
lichen zwei Gründe, die dagegen ange-
führt werden: erstens, die Forderung
komme zu spät, zweitens, das Mißtrauen
gegen Deutschland sei so stark und w ge¬
rechtfertigt, daß der Ausgleich nie und
nimmer innerhalb eines deutschen, son¬
dern ausschließlich im Nahmen eines pol¬
nischen Rechtsstaates stattfinden könne.
Interessant ist auch das hin und wieder
zutage tretende dritte Argument, daß ein
Ausgleich nur insoweit zustande kommen
dürfe, als er nicht gegen die Bestim¬
mungen des Versailler Friedens verstoße,
da Polen gehalten sei, sich ihnen zu fü¬
gen. Besonders scharf betont der „Dzien-
nik Bydgoski" den Standpunkt mit den
Worten: „Verlangt jedoch von uns nicht.

[Spaltenumbruch]

daß wir uns dem Urteil der Entente
widersetzen, welche in diesem Falle das
Werkzeug in der Hand der Vorsehung
darstellt." Diese Begründung ist mehr
als oberflächlich und auch innerlich unehr¬
lich, denn die Entscheidung über das
Schicksal im Osten ruht auch in Polens
-eigener Hand, das ebenso oft wie Deutsch»
land betont hat. die Versailler Beschlüsse
keineswegs als »nbedingt bindend anzu¬
erkennen, falls sie seinen Wünschen nicht
Genüge geben sollten. Die Schwierige
leiten, über die man jetzt im Rat der Vier
bezüglich der Ostfrage hinwegkomme»
möchte, liegen ferner, abgesehen von der
unversöhnlichen Haltung des auf seinen
eigenen Vorteil bedachten Frankreichs,
gerade in den weitgehenden polnischen
Forderungen. Bis jetzt liegt die Sache
doch so, daß die Versailler FriedenskoN-
ferenz in den wesentlichsten Punkten die
polnischen Wünsche erfüllte und daß das
Friedenswerk hauptsächlich ihretwegen
scheitern droht. Die Forderung nach dew
Ausgleich soll die Polen keineswegs zwin¬
gen, sich den Versailler Beschlüssen, auf
die sie doch selbst den maßgebendsten Ein¬
fluß haben, zu widersetzen, sondern sie

[Ende Spaltensatz]

*) Geschrieben am 20. Juni.
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[0360] Materialien zur ostdeutschen Frage Und dann, warum fangen wir unsere deutschen Demonstrationszüge nicht häufiger ab und geben ihnen auch über die Ansprache hinaus in Garten, Platz oder Kirche ein schönes, alle vereinigendes Ende in Volkslust oder Volksernst? Ein Männer- oder Jugendchor, der im Volksliede vom Vaterland singt oder ein Volksfest, von Neigen, Gesang und Vläserchor belebt oder ein Orgelspiel von Bach, zu dem alle zum Schluß die Kirche betreten! Wie ist es mit den Erntefesten? Wer schafft aus den Resten alter Bräuche neue? Und verwurzelt in ihnen gerade die Erinnerung an diese harte Zeit der Not? Damit die Enkel sehen, daß die Väter trotz allem den Mut zu deutscher Freude hattenl — Liegen überall in den Kuppeln der Kirchlürme schon Dokumente und Erinnerungszeichen an diese Zeiten? Wie viele junge Stämmchen wachsen schon den Gefallenen zum Gedächtnis in kommende Tage hinein? Wurden in Kirchen- und Gemeindebüchern schon überall in besonderer Liste die Namen der Gefallenen verbunst? Man kann eine schöne, ernste, feierliche Handlung daraus machen! An die Arbeit ihr Herren l Und besonders ihr Herren Pfarrer und Lehrer auf dem Lande! Die Mühe lohnt sich im Gelingen! Die Deutsche Vereinigung, Bromberg, Weltzienplatz 1, hilft gern mit Rat und, wo eS sein kann, mit der Tat. — Und es ist genug erreicht, wenn die Teil¬ nehmer an alledem nur das Gefühl mit wegnehmen: Wir sind etwas, wir deutsches Volk! Deutsch-polnischer Ausgleich") >Die polnische Presse innerhalb des deutschen Gebietes lehnt den von den Deutschen Volksräten geforderten Aus¬ gleich zwischen der deutschen und der Pol¬ nischen Bevölkerung einmütig ab. Abge¬ sehen von den in den Spalten der polni¬ schen Blätter nun einmal unvermeid¬ lichen gehässigen Ausführungen gegen das Deutschtum überhaupt, sind es im wesent¬ lichen zwei Gründe, die dagegen ange- führt werden: erstens, die Forderung komme zu spät, zweitens, das Mißtrauen gegen Deutschland sei so stark und w ge¬ rechtfertigt, daß der Ausgleich nie und nimmer innerhalb eines deutschen, son¬ dern ausschließlich im Nahmen eines pol¬ nischen Rechtsstaates stattfinden könne. Interessant ist auch das hin und wieder zutage tretende dritte Argument, daß ein Ausgleich nur insoweit zustande kommen dürfe, als er nicht gegen die Bestim¬ mungen des Versailler Friedens verstoße, da Polen gehalten sei, sich ihnen zu fü¬ gen. Besonders scharf betont der „Dzien- nik Bydgoski" den Standpunkt mit den Worten: „Verlangt jedoch von uns nicht. daß wir uns dem Urteil der Entente widersetzen, welche in diesem Falle das Werkzeug in der Hand der Vorsehung darstellt." Diese Begründung ist mehr als oberflächlich und auch innerlich unehr¬ lich, denn die Entscheidung über das Schicksal im Osten ruht auch in Polens -eigener Hand, das ebenso oft wie Deutsch» land betont hat. die Versailler Beschlüsse keineswegs als »nbedingt bindend anzu¬ erkennen, falls sie seinen Wünschen nicht Genüge geben sollten. Die Schwierige leiten, über die man jetzt im Rat der Vier bezüglich der Ostfrage hinwegkomme» möchte, liegen ferner, abgesehen von der unversöhnlichen Haltung des auf seinen eigenen Vorteil bedachten Frankreichs, gerade in den weitgehenden polnischen Forderungen. Bis jetzt liegt die Sache doch so, daß die Versailler FriedenskoN- ferenz in den wesentlichsten Punkten die polnischen Wünsche erfüllte und daß das Friedenswerk hauptsächlich ihretwegen scheitern droht. Die Forderung nach dew Ausgleich soll die Polen keineswegs zwin¬ gen, sich den Versailler Beschlüssen, auf die sie doch selbst den maßgebendsten Ein¬ fluß haben, zu widersetzen, sondern sie *) Geschrieben am 20. Juni.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/360>, abgerufen am 15.01.2025.