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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Viertes Vierteljahr.

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Sind die Sterne fromme Lämmer Die Sonne geht schlafen im rosigen
Meer
Aus Gmanuel Geibels ^chülerzeit
Mit einem Brief und neunzehn ungedruckten Iugendgedichten")
Professor Stoll von(Schluß)

olgende zehn Gedichte stehen wie schon erwähnt auf einer einzigen
Seite in Achtelgröße in kleinster Perlschrift. Auf der Rückseite
des zu einem Briefchen zusammengefalteten Blattes steht "Frl.
Marie Ganslandt. Harem". Die dreizehn schon gedruckten sind
mit a bis n bezeichnet, die neunzehn neuen mit Ziffern.

"-

b.

Hier überschrieben "Sternenschrift". G, W, I.
31 ohne Überschrift! auch sind dort
Strophe 2 und 3 völlig verändert.

Gedicht aus dem Nachlaß. Seite 7 mit der
Überschrift "Abends"; hier überschrieben
"Schlummerlied."

1.

Meeresbilder.
Meeresstille

[Beginn Spaltensatz] Wie meines Liebchens Auge,
So ist des Meeres Flut,
In der die goldne Sonne,
Der blaue Himmel ruht. [Spaltenumbruch] Ich steh und schaue wieder
Und immer wieder hinein,
O Liebchen, mein herziges Liebchen,
O könnt' ich bei dir sein! [Ende Spaltensatz]

2.

Am Leuchtturm

[Beginn Spaltensatz] Siehst du, Kind? Schon wirft der Leuchtturm
Note Funken in das Meer,
Auf den stillen dunklen Fluten
Schwimmen seltsam sie umher: [Spaltenumbruch] Alles er anat. Die Wogen selber
Halbentschlummert, rauschen kaum,
Laß auch uns denn träumen, Liebchen,
Träumen wundersüßer Traum; [Ende Spaltensatz]
Träumen von entschwundnen Leiden,
Von vergangner dunkler Pein;
Leuchtend dann, wie rote Funken,
Wehe sich unsre Liebe drein.


*) Vergleiche Heft 41. Wir machen darauf aufmerksam, daß dieser Aufsatz im Verlag
von Pillardy u. Augustin in Cassel als Sonderdruck mit drei Bildern und einem Faksimile
erscheinen wird.


Sind die Sterne fromme Lämmer Die Sonne geht schlafen im rosigen
Meer
Aus Gmanuel Geibels ^chülerzeit
Mit einem Brief und neunzehn ungedruckten Iugendgedichten")
Professor Stoll von(Schluß)

olgende zehn Gedichte stehen wie schon erwähnt auf einer einzigen
Seite in Achtelgröße in kleinster Perlschrift. Auf der Rückseite
des zu einem Briefchen zusammengefalteten Blattes steht „Frl.
Marie Ganslandt. Harem". Die dreizehn schon gedruckten sind
mit a bis n bezeichnet, die neunzehn neuen mit Ziffern.

»-

b.

Hier überschrieben „Sternenschrift". G, W, I.
31 ohne Überschrift! auch sind dort
Strophe 2 und 3 völlig verändert.

Gedicht aus dem Nachlaß. Seite 7 mit der
Überschrift „Abends"; hier überschrieben
„Schlummerlied."

1.

Meeresbilder.
Meeresstille

[Beginn Spaltensatz] Wie meines Liebchens Auge,
So ist des Meeres Flut,
In der die goldne Sonne,
Der blaue Himmel ruht. [Spaltenumbruch] Ich steh und schaue wieder
Und immer wieder hinein,
O Liebchen, mein herziges Liebchen,
O könnt' ich bei dir sein! [Ende Spaltensatz]

2.

Am Leuchtturm

[Beginn Spaltensatz] Siehst du, Kind? Schon wirft der Leuchtturm
Note Funken in das Meer,
Auf den stillen dunklen Fluten
Schwimmen seltsam sie umher: [Spaltenumbruch] Alles er anat. Die Wogen selber
Halbentschlummert, rauschen kaum,
Laß auch uns denn träumen, Liebchen,
Träumen wundersüßer Traum; [Ende Spaltensatz]
Träumen von entschwundnen Leiden,
Von vergangner dunkler Pein;
Leuchtend dann, wie rote Funken,
Wehe sich unsre Liebe drein.


*) Vergleiche Heft 41. Wir machen darauf aufmerksam, daß dieser Aufsatz im Verlag
von Pillardy u. Augustin in Cassel als Sonderdruck mit drei Bildern und einem Faksimile
erscheinen wird.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_324408/97>, abgerufen am 22.07.2024.