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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr.

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Wilhelm Driewer, der Ainderfreund

Zeitungen fordern, recht hoch ist. Dennoch ist das kaufmännische Inserat, sobald
es den wirkungsvollen Organen zugeteilt ist, und damit den führenden indischen
Kaufleuten zu Gesicht kommt, häufig recht erfolgreich trotz verhältnismäßig
kleiner Leserzahl. Führende Blätter Indiens, wie z. B. Times of Jndia
(Bombay), verlangen etwa 2,70 Mark bis 3 Mark für die Zollspalte (1 Zoll gleich
3,3 Zentimeter). Sie gehen jedoch je nach Häufigkeit und Zahl der Aufträge
erheblich herunter, z. B. bis zu 1,30 Mark für die Zollspalte bei zweiwöchent¬
lichen Inseraten, in einer Gesamtzisfer von hundertundvier im Jahre. Für
besonders bevorzugte Plätze im Inseratenteil muß für das Inserat 1 Mark besonders
bezahlt werden und für ein sofort auf den redaktionellen Inhalt folgendes
Inserat wird ein Aufschlag vou 50 Prozent zum Jnseratpreis verlangt. Der
erwähnte amerikanische Konsulatsbericht weist sodann darauf hin, daß es sich im
Hinblick auf das indische Sprachgemisch empfiehlt, möglichst wenig Text und
möglichst viel Illustrationen zu bringen. Er führt dabei aus, daß eine Anzahl
neu gegründeter indischer Reklamefirmen in dieser Beziehung wesentliche Er¬
leichterungen und Nutzen bieten könnten. Für Inserate, die für die breiten
Massen bestimmt sind, und in denen einfachere und billigere Artikel angeboten
werden, wird vorgeschlagen, möglichst die Abbildungen der Handelsmarken zu
verwenden, denn sie könnten meist besser helfen, Geschäfte zu machen, als
lange Beschreibungen, welche von der Mehrheit des einfachen Volkes doch nicht
gelesen werden können.




Wilhelm Driewer, der Ainderfreund
Die Geschichte einer Tierschaunacht
Margarete Mindthorst von (Fortsetzung)

Wilhelmi Driewer kam um die Hausecke in den Garten, schob vor der
kleinen, anliegenden Pforte mit gutmütigen Lachen ein paar Nachbarkinder
von sich ab, die sich draußen an ihn gehängt hatten, und sagte seiner Frau
einen frohen guten Abend. Ja. er sei früher heim, als es seine Absicht ge¬
wesen, antwortete er auf eine Frage Marthas, überbrachte ihr Grüße von Ver¬
wandten und Bekannten und wünschte ihr, sacht den Arm um ihre unter einer
weiten Schürze versteckten Gestalt legend, ein so prächtiges Bürschchen, wie er heute
bei den Verwandten über die Taufe gehalten hatte.


Wilhelm Driewer, der Ainderfreund

Zeitungen fordern, recht hoch ist. Dennoch ist das kaufmännische Inserat, sobald
es den wirkungsvollen Organen zugeteilt ist, und damit den führenden indischen
Kaufleuten zu Gesicht kommt, häufig recht erfolgreich trotz verhältnismäßig
kleiner Leserzahl. Führende Blätter Indiens, wie z. B. Times of Jndia
(Bombay), verlangen etwa 2,70 Mark bis 3 Mark für die Zollspalte (1 Zoll gleich
3,3 Zentimeter). Sie gehen jedoch je nach Häufigkeit und Zahl der Aufträge
erheblich herunter, z. B. bis zu 1,30 Mark für die Zollspalte bei zweiwöchent¬
lichen Inseraten, in einer Gesamtzisfer von hundertundvier im Jahre. Für
besonders bevorzugte Plätze im Inseratenteil muß für das Inserat 1 Mark besonders
bezahlt werden und für ein sofort auf den redaktionellen Inhalt folgendes
Inserat wird ein Aufschlag vou 50 Prozent zum Jnseratpreis verlangt. Der
erwähnte amerikanische Konsulatsbericht weist sodann darauf hin, daß es sich im
Hinblick auf das indische Sprachgemisch empfiehlt, möglichst wenig Text und
möglichst viel Illustrationen zu bringen. Er führt dabei aus, daß eine Anzahl
neu gegründeter indischer Reklamefirmen in dieser Beziehung wesentliche Er¬
leichterungen und Nutzen bieten könnten. Für Inserate, die für die breiten
Massen bestimmt sind, und in denen einfachere und billigere Artikel angeboten
werden, wird vorgeschlagen, möglichst die Abbildungen der Handelsmarken zu
verwenden, denn sie könnten meist besser helfen, Geschäfte zu machen, als
lange Beschreibungen, welche von der Mehrheit des einfachen Volkes doch nicht
gelesen werden können.




Wilhelm Driewer, der Ainderfreund
Die Geschichte einer Tierschaunacht
Margarete Mindthorst von (Fortsetzung)

Wilhelmi Driewer kam um die Hausecke in den Garten, schob vor der
kleinen, anliegenden Pforte mit gutmütigen Lachen ein paar Nachbarkinder
von sich ab, die sich draußen an ihn gehängt hatten, und sagte seiner Frau
einen frohen guten Abend. Ja. er sei früher heim, als es seine Absicht ge¬
wesen, antwortete er auf eine Frage Marthas, überbrachte ihr Grüße von Ver¬
wandten und Bekannten und wünschte ihr, sacht den Arm um ihre unter einer
weiten Schürze versteckten Gestalt legend, ein so prächtiges Bürschchen, wie er heute
bei den Verwandten über die Taufe gehalten hatte.


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[0472] Wilhelm Driewer, der Ainderfreund Zeitungen fordern, recht hoch ist. Dennoch ist das kaufmännische Inserat, sobald es den wirkungsvollen Organen zugeteilt ist, und damit den führenden indischen Kaufleuten zu Gesicht kommt, häufig recht erfolgreich trotz verhältnismäßig kleiner Leserzahl. Führende Blätter Indiens, wie z. B. Times of Jndia (Bombay), verlangen etwa 2,70 Mark bis 3 Mark für die Zollspalte (1 Zoll gleich 3,3 Zentimeter). Sie gehen jedoch je nach Häufigkeit und Zahl der Aufträge erheblich herunter, z. B. bis zu 1,30 Mark für die Zollspalte bei zweiwöchent¬ lichen Inseraten, in einer Gesamtzisfer von hundertundvier im Jahre. Für besonders bevorzugte Plätze im Inseratenteil muß für das Inserat 1 Mark besonders bezahlt werden und für ein sofort auf den redaktionellen Inhalt folgendes Inserat wird ein Aufschlag vou 50 Prozent zum Jnseratpreis verlangt. Der erwähnte amerikanische Konsulatsbericht weist sodann darauf hin, daß es sich im Hinblick auf das indische Sprachgemisch empfiehlt, möglichst wenig Text und möglichst viel Illustrationen zu bringen. Er führt dabei aus, daß eine Anzahl neu gegründeter indischer Reklamefirmen in dieser Beziehung wesentliche Er¬ leichterungen und Nutzen bieten könnten. Für Inserate, die für die breiten Massen bestimmt sind, und in denen einfachere und billigere Artikel angeboten werden, wird vorgeschlagen, möglichst die Abbildungen der Handelsmarken zu verwenden, denn sie könnten meist besser helfen, Geschäfte zu machen, als lange Beschreibungen, welche von der Mehrheit des einfachen Volkes doch nicht gelesen werden können. Wilhelm Driewer, der Ainderfreund Die Geschichte einer Tierschaunacht Margarete Mindthorst von (Fortsetzung) Wilhelmi Driewer kam um die Hausecke in den Garten, schob vor der kleinen, anliegenden Pforte mit gutmütigen Lachen ein paar Nachbarkinder von sich ab, die sich draußen an ihn gehängt hatten, und sagte seiner Frau einen frohen guten Abend. Ja. er sei früher heim, als es seine Absicht ge¬ wesen, antwortete er auf eine Frage Marthas, überbrachte ihr Grüße von Ver¬ wandten und Bekannten und wünschte ihr, sacht den Arm um ihre unter einer weiten Schürze versteckten Gestalt legend, ein so prächtiges Bürschchen, wie er heute bei den Verwandten über die Taufe gehalten hatte.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328099/472>, abgerufen am 13.11.2024.