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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

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dichtet zu schauen ist, sie lasse" auch nicht um
Schicksal des einzelnen das Schicksal des Ge¬
meinwesens erleben, sondern sie neben etwa
wie wandelnde Pcmorcunabildor episoden-
förmige Ausschnitte aus der Schweizergeschichte.
Die meisten der Szenen waren für die Sechs-
jahrhnndertfeier der schweizerischen Eidgenossen¬
schaft in Schwvz bestimmt. Mit anderen,
neueren vereinigt erscheinen sie nun in einem
Bande in vierter Auflage.

Sie sind in der erprobten Weise ver¬
lässiger Festspiele geschrieben: in der dank¬
baren Stimmung des Festtages sieht der
Bürger sich hier in seinen Altvordern ge¬
feiert, er hört viel von ihrem Mut, der Kraft
und ihrer Treue, die Helden gehen vorüber
mit männlicher Rede und Gebärde, wie man
es von ihnen erwarten darf, dein tapferen

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Sinn wird Sieg, auch einem maßvoll derben
Scherz ist Raum gegeben, zwischen Wasfen-
geklirr vernimmt man altvertraute Lieder und
manch feierliches Schlußbild ist zu sehen --
so ist für inniges Behagen und buntes Schau¬
werk Wohl gesorgt.

Adolf Frey: Die Jungfer vim Watten"")!.
Histor. Schweizerroman. Verlag der I. G.
Cottaschen Buchhandlung, Nachf.

Katherine, die letzte in der Zeit des endenden
großen Krieges geborene Tochter des berni¬
schen Altlandvogtes Gabriel von Wattenwyl,
hat von dem alternden Vater den tapferen
Sinn geerbt. Sie zwingt ein Roß, das kein
Mann zu reiten wagte. Wie ihr aber die
bernische Obrigkeit daS Verlöbnis mit Viktor
von Dießbach trennt, wird sie müde und läßt
sich in stillen? Bescheiden einem Pfarrherrn

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

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dichtet zu schauen ist, sie lasse» auch nicht um
Schicksal des einzelnen das Schicksal des Ge¬
meinwesens erleben, sondern sie neben etwa
wie wandelnde Pcmorcunabildor episoden-
förmige Ausschnitte aus der Schweizergeschichte.
Die meisten der Szenen waren für die Sechs-
jahrhnndertfeier der schweizerischen Eidgenossen¬
schaft in Schwvz bestimmt. Mit anderen,
neueren vereinigt erscheinen sie nun in einem
Bande in vierter Auflage.

Sie sind in der erprobten Weise ver¬
lässiger Festspiele geschrieben: in der dank¬
baren Stimmung des Festtages sieht der
Bürger sich hier in seinen Altvordern ge¬
feiert, er hört viel von ihrem Mut, der Kraft
und ihrer Treue, die Helden gehen vorüber
mit männlicher Rede und Gebärde, wie man
es von ihnen erwarten darf, dein tapferen

[Spaltenumbruch]

Sinn wird Sieg, auch einem maßvoll derben
Scherz ist Raum gegeben, zwischen Wasfen-
geklirr vernimmt man altvertraute Lieder und
manch feierliches Schlußbild ist zu sehen —
so ist für inniges Behagen und buntes Schau¬
werk Wohl gesorgt.

Adolf Frey: Die Jungfer vim Watten»»)!.
Histor. Schweizerroman. Verlag der I. G.
Cottaschen Buchhandlung, Nachf.

Katherine, die letzte in der Zeit des endenden
großen Krieges geborene Tochter des berni¬
schen Altlandvogtes Gabriel von Wattenwyl,
hat von dem alternden Vater den tapferen
Sinn geerbt. Sie zwingt ein Roß, das kein
Mann zu reiten wagte. Wie ihr aber die
bernische Obrigkeit daS Verlöbnis mit Viktor
von Dießbach trennt, wird sie müde und läßt
sich in stillen? Bescheiden einem Pfarrherrn

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[0491] Maßgebliches und Unmaßgebliches dichtet zu schauen ist, sie lasse» auch nicht um Schicksal des einzelnen das Schicksal des Ge¬ meinwesens erleben, sondern sie neben etwa wie wandelnde Pcmorcunabildor episoden- förmige Ausschnitte aus der Schweizergeschichte. Die meisten der Szenen waren für die Sechs- jahrhnndertfeier der schweizerischen Eidgenossen¬ schaft in Schwvz bestimmt. Mit anderen, neueren vereinigt erscheinen sie nun in einem Bande in vierter Auflage. Sie sind in der erprobten Weise ver¬ lässiger Festspiele geschrieben: in der dank¬ baren Stimmung des Festtages sieht der Bürger sich hier in seinen Altvordern ge¬ feiert, er hört viel von ihrem Mut, der Kraft und ihrer Treue, die Helden gehen vorüber mit männlicher Rede und Gebärde, wie man es von ihnen erwarten darf, dein tapferen Sinn wird Sieg, auch einem maßvoll derben Scherz ist Raum gegeben, zwischen Wasfen- geklirr vernimmt man altvertraute Lieder und manch feierliches Schlußbild ist zu sehen — so ist für inniges Behagen und buntes Schau¬ werk Wohl gesorgt. Adolf Frey: Die Jungfer vim Watten»»)!. Histor. Schweizerroman. Verlag der I. G. Cottaschen Buchhandlung, Nachf. Katherine, die letzte in der Zeit des endenden großen Krieges geborene Tochter des berni¬ schen Altlandvogtes Gabriel von Wattenwyl, hat von dem alternden Vater den tapferen Sinn geerbt. Sie zwingt ein Roß, das kein Mann zu reiten wagte. Wie ihr aber die bernische Obrigkeit daS Verlöbnis mit Viktor von Dießbach trennt, wird sie müde und läßt sich in stillen? Bescheiden einem Pfarrherrn

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_327465/491>, abgerufen am 28.12.2024.