Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Erstes Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches [Beginn Spaltensatz] vermählen. Um nun ihrem Buben die Wege Dies Buch ist eine ehrliche Arbeit, doch ihm der Atom. Es sind meist nur Schatten Stachdruck sämtlicher Aussähe nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Bering gestatte". Verantwortlich! der Herausgeber George Cletnow in Berlin-Schöneberg. -- Manujiripllendungen und Blies" werden erbeten unter der Adresse: An den HerauSaebcr der Grenzboten in Berlin-Frtedena", Hcdwigftr. 1". Fernsprecher der Schrislleituug! Amt Uhland L"M, des Verlags: Amt Lü"vo SS10. Berlag- Verlag der Grenzboten W. in. b. H. in Berlin SV/. 11. Druck! "Der Reichsbote" G. in. b. H. in Berlin SV. 11. D-ffauer Strahl W/M. Maßgebliches und Unmaßgebliches [Beginn Spaltensatz] vermählen. Um nun ihrem Buben die Wege Dies Buch ist eine ehrliche Arbeit, doch ihm der Atom. Es sind meist nur Schatten Stachdruck sämtlicher Aussähe nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Bering gestatte». Verantwortlich! der Herausgeber George Cletnow in Berlin-Schöneberg. — Manujiripllendungen und Blies» werden erbeten unter der Adresse: An den HerauSaebcr der Grenzboten in Berlin-Frtedena», Hcdwigftr. 1». Fernsprecher der Schrislleituug! Amt Uhland L«M, des Verlags: Amt Lü«vo SS10. Berlag- Verlag der Grenzboten W. in. b. H. in Berlin SV/. 11. Druck! „Der Reichsbote" G. in. b. H. in Berlin SV. 11. D-ffauer Strahl W/M. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0492" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/327958"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_2313" prev="#ID_2312"> vermählen. Um nun ihrem Buben die Wege<lb/> zur ersehnten Offizierslaufbahn zu öffnen,<lb/> läßt sie sich in Konspirationen mit dem fran¬<lb/> zösischen König ein. Sie wird entdeckt, ge¬<lb/> foltert und zum Tod durchs Schwert ver-<lb/> urteit, aber endlich noch begnadigt. Und da<lb/> auch ihr Sohn noch Ofsiziersdegen und eine<lb/> vornehme Braut erringt, findet sich ein wohl¬<lb/> gefälliges Ende.</p> <p xml:id="ID_2314" next="#ID_2315"> Dies Buch ist eine ehrliche Arbeit, doch<lb/> mehr des historischen Fleißes als der künstleri¬<lb/> schen Wirkung wegen rühmenswert. Mit all¬<lb/> mählich steigender Ungeduld sieht man den<lb/> Verfasser dabei verweilen, wie er mit spitzem<lb/> Pinsel eine Fülle von Details ausmalt und<lb/> strichelt, wie er mit Behagen immer neue Ge¬<lb/> genstände herbeiträgt und abschreibt, und als<lb/> er daran geht, Menschen zu formen, versagt</p> <cb/><lb/> <p xml:id="ID_2315" prev="#ID_2314"> ihm der Atom. Es sind meist nur Schatten<lb/> geworden, Staffagen, und selbst die Haupt¬<lb/> figur ist nicht rund gesehen. Und wie un¬<lb/> möglich ist erst dieser Viktor von Dieszbach.<lb/> In der großen Liebe Katharinens schlottert<lb/> er wie in einem zu weiten Wams. Aber<lb/> auch die mit so viel Liebe abgeschilderten<lb/> Gegenstände haben nicht den seltsam geheimnis¬<lb/> vollen Schimmer eigenen Lebens, mit dem<lb/> sie ein geborener Erzähler zu umgeben wüßte.<lb/> Es ist, als ob man zwischen ausgestellten An¬<lb/> tiquitäten ginge. Den Geist der Zeit hört<lb/> man kaum. Man sucht Leben und findet ge¬<lb/> lehrtes Zettelwerk und ist am Ende der ge¬<lb/> wundenen Rede, die den Stil des Jahr¬<lb/> hunderts vergeblich zu bannen sucht, herzlich<lb/> müde geworden.</p> <note type="byline"> <L. P.</note> <cb type="end"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> <p xml:id="ID_2316"> Stachdruck sämtlicher Aussähe nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Bering gestatte».<lb/> Verantwortlich! der Herausgeber George Cletnow in Berlin-Schöneberg. — Manujiripllendungen und Blies»<lb/> werden erbeten unter der Adresse:</p> <p xml:id="ID_2317"> An den HerauSaebcr der Grenzboten in Berlin-Frtedena», Hcdwigftr. 1».<lb/> Fernsprecher der Schrislleituug! Amt Uhland L«M, des Verlags: Amt Lü«vo SS10.<lb/> Berlag- Verlag der Grenzboten W. in. b. H. in Berlin SV/. 11.<lb/> Druck! „Der Reichsbote" G. in. b. H. in Berlin SV. 11. D-ffauer Strahl W/M.</p> </note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0492]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
vermählen. Um nun ihrem Buben die Wege
zur ersehnten Offizierslaufbahn zu öffnen,
läßt sie sich in Konspirationen mit dem fran¬
zösischen König ein. Sie wird entdeckt, ge¬
foltert und zum Tod durchs Schwert ver-
urteit, aber endlich noch begnadigt. Und da
auch ihr Sohn noch Ofsiziersdegen und eine
vornehme Braut erringt, findet sich ein wohl¬
gefälliges Ende.
Dies Buch ist eine ehrliche Arbeit, doch
mehr des historischen Fleißes als der künstleri¬
schen Wirkung wegen rühmenswert. Mit all¬
mählich steigender Ungeduld sieht man den
Verfasser dabei verweilen, wie er mit spitzem
Pinsel eine Fülle von Details ausmalt und
strichelt, wie er mit Behagen immer neue Ge¬
genstände herbeiträgt und abschreibt, und als
er daran geht, Menschen zu formen, versagt
ihm der Atom. Es sind meist nur Schatten
geworden, Staffagen, und selbst die Haupt¬
figur ist nicht rund gesehen. Und wie un¬
möglich ist erst dieser Viktor von Dieszbach.
In der großen Liebe Katharinens schlottert
er wie in einem zu weiten Wams. Aber
auch die mit so viel Liebe abgeschilderten
Gegenstände haben nicht den seltsam geheimnis¬
vollen Schimmer eigenen Lebens, mit dem
sie ein geborener Erzähler zu umgeben wüßte.
Es ist, als ob man zwischen ausgestellten An¬
tiquitäten ginge. Den Geist der Zeit hört
man kaum. Man sucht Leben und findet ge¬
lehrtes Zettelwerk und ist am Ende der ge¬
wundenen Rede, die den Stil des Jahr¬
hunderts vergeblich zu bannen sucht, herzlich
müde geworden.
<L. P.
Stachdruck sämtlicher Aussähe nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Bering gestatte».
Verantwortlich! der Herausgeber George Cletnow in Berlin-Schöneberg. — Manujiripllendungen und Blies»
werden erbeten unter der Adresse:
An den HerauSaebcr der Grenzboten in Berlin-Frtedena», Hcdwigftr. 1».
Fernsprecher der Schrislleituug! Amt Uhland L«M, des Verlags: Amt Lü«vo SS10.
Berlag- Verlag der Grenzboten W. in. b. H. in Berlin SV/. 11.
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