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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

der Königin von Schweden, gab, war auch Elisabeth Christine erschienen, v'sse
eng. visills vaolis, sagte er zur Schwester, <i^s vous oonnaisssZ! ciöjZ..

Man kann der Verfasserin nicht ganz widersprechen, wenn sie an einer Stelle
sagt: "Man pflegt Friedrich Wilhelm den Zweiten für die Sittenlosigkeit seines
Hofes verantwortlich zu machen, aber mit Unrecht. Den Grund dazu hat das
Eheleben Friedrichs des Zweiten gelegt; indem er seine Gemahlin von dem Familien¬
leben ausschloß, untergrub er die Basis der Familie: die Achtung vor der Frau.
Das Beispiel, welches er gab, begann sehr bald gewaltig um sich zu greifen, und
der erste, der ihm darin folgte, war des Prinzen eigner Bruder, der Prinz von
Preußen, der seine Gemahlin in jeder Weise vernachlässigte. Andre ahmten ihm
darin nach, und so griff der Sumpf um sich, denn die Fromm zögerten nicht, dem
Beispiel ihrer Männer Folge zu leisten."

Zu dem Mangel an Mut und Willenskraft, der den Charakter Elisabeth
Christinens beherrscht, kommen noch ihre einseitigen geistigen Anlagen. Aber so
beschränkt und dumm, wie sie in den Briefen der Hofgesellschaft, besonders durch
Friedrichs eigne Mutter, geschildert wird, kann sie doch nicht gewesen sein.
Jedenfalls hat sie sich redlich bemüht, die Lücken ihrer unzulänglichen Bildung aus¬
zufüllen. Davon legen nicht nur die Briefe an ihren Bruder Karl ein deutliches
Zeugnis ab, sondern auch die zahlreichen im Druck erschienenen Übersetzungen aus
dem Deutschen ins Französische, z. B. die Übersetzung von Gellerts geistlichen Oden
und Liedern und von dessen moralischen Vorlesungen. Da sie aber weder die
deutsche noch die französische Sprache vollkommen beherrschte, ist die Annahme wohl
berechtigt, daß sie bei ihren literarischen Arbeiten die Hilfe andrer stark in An¬
spruch genommen hat. -- Wenn wir auch der Verfasserin dieser neuen Biographie
in ihren ausgesprochnen Sympathien für die Gemahlin Friedrichs des Großen nicht
ganz folgen können, so begrüßen wir diese Publikation doch als neuen wertvollen
Beitrag zur Geschichte der friderizianischen Zeit. Die Ausstattung des Buches ist
E. <A. musterhaft.


Neue Übersetzungen.

Es wird in Deutschland, und nicht mit Unrecht,
seit längerer Zeit darüber geklagt, daß viel zu viel übersetzt wird. Von manchem
mittelmäßigen Werk des Auslands erhalten wir eine deutsche Bearbeitung nach der
andern, von jedem durch eine Mode emporgetragnen Neuling möglicherweise gleich
die gesammelten Werke. Dem gegenüber ist es erfreulich, wenn alte klassische
Schriften in neuem deutschem Gewände vorgelegt werden. So bringt der Verlag
von Wiegandt <K Grieben <M. K. Sarasin) in Berlin drei Flaggenwerke der fran¬
zösischen Literatur in guten Übersetzungen neu heraus. Zunächst den ersten Band
der "Versuche" von Michel de Montaigne, übertragen von Wilhelm Vollgraff;
dann die "Bekenntnisse" von Jean Jacques Rousseau, übersetzt von Ernst Hardt;
endlich einen Band Erzählungen von Voltaire, ebenfalls von dem Dichter Ernst
Hardt übertragen. Über die Werke von Montaigne und Rousseau, von denen das
zweite eine vollständige Wiedergabe des Originals ist, braucht neues nicht gesagt
zu werden. Hervorgehoben sei aber die Ausstattung, für Rousseau ein schöner
Lederhaut mit ganz dünnem satiniertem Papier im bequemen Taschenformat, klar in einer
dünnen Antiqua gedruckt, für Montaigne ein großes Bibliothekformat mit dicker
Antiqua auf starkem Papier; beide Bände sind mit vortrefflichen Bildern der Ver¬
fasser geschmückt. Voltaires Erzählungen, äußerlich ebenfalls gut ausgestattet und
mit dem Bildnis Voltaires von Latour versehn, bieten aber etwas wie eine Über¬
raschung. Denn sie wirken, in dieser Zusammenstellung kaum in Deutschland ver¬
öffentlicht, wie völlig neu. Ihre feingeschliffne Satire, die dabei (der Ausdruck sei
gestattet) wie ans dem Ärmel geschüttelt erscheint, gewährt immer neuen Genuß,


Maßgebliches und Unmaßgebliches

der Königin von Schweden, gab, war auch Elisabeth Christine erschienen, v'sse
eng. visills vaolis, sagte er zur Schwester, <i^s vous oonnaisssZ! ciöjZ..

Man kann der Verfasserin nicht ganz widersprechen, wenn sie an einer Stelle
sagt: „Man pflegt Friedrich Wilhelm den Zweiten für die Sittenlosigkeit seines
Hofes verantwortlich zu machen, aber mit Unrecht. Den Grund dazu hat das
Eheleben Friedrichs des Zweiten gelegt; indem er seine Gemahlin von dem Familien¬
leben ausschloß, untergrub er die Basis der Familie: die Achtung vor der Frau.
Das Beispiel, welches er gab, begann sehr bald gewaltig um sich zu greifen, und
der erste, der ihm darin folgte, war des Prinzen eigner Bruder, der Prinz von
Preußen, der seine Gemahlin in jeder Weise vernachlässigte. Andre ahmten ihm
darin nach, und so griff der Sumpf um sich, denn die Fromm zögerten nicht, dem
Beispiel ihrer Männer Folge zu leisten."

Zu dem Mangel an Mut und Willenskraft, der den Charakter Elisabeth
Christinens beherrscht, kommen noch ihre einseitigen geistigen Anlagen. Aber so
beschränkt und dumm, wie sie in den Briefen der Hofgesellschaft, besonders durch
Friedrichs eigne Mutter, geschildert wird, kann sie doch nicht gewesen sein.
Jedenfalls hat sie sich redlich bemüht, die Lücken ihrer unzulänglichen Bildung aus¬
zufüllen. Davon legen nicht nur die Briefe an ihren Bruder Karl ein deutliches
Zeugnis ab, sondern auch die zahlreichen im Druck erschienenen Übersetzungen aus
dem Deutschen ins Französische, z. B. die Übersetzung von Gellerts geistlichen Oden
und Liedern und von dessen moralischen Vorlesungen. Da sie aber weder die
deutsche noch die französische Sprache vollkommen beherrschte, ist die Annahme wohl
berechtigt, daß sie bei ihren literarischen Arbeiten die Hilfe andrer stark in An¬
spruch genommen hat. — Wenn wir auch der Verfasserin dieser neuen Biographie
in ihren ausgesprochnen Sympathien für die Gemahlin Friedrichs des Großen nicht
ganz folgen können, so begrüßen wir diese Publikation doch als neuen wertvollen
Beitrag zur Geschichte der friderizianischen Zeit. Die Ausstattung des Buches ist
E. <A. musterhaft.


Neue Übersetzungen.

Es wird in Deutschland, und nicht mit Unrecht,
seit längerer Zeit darüber geklagt, daß viel zu viel übersetzt wird. Von manchem
mittelmäßigen Werk des Auslands erhalten wir eine deutsche Bearbeitung nach der
andern, von jedem durch eine Mode emporgetragnen Neuling möglicherweise gleich
die gesammelten Werke. Dem gegenüber ist es erfreulich, wenn alte klassische
Schriften in neuem deutschem Gewände vorgelegt werden. So bringt der Verlag
von Wiegandt <K Grieben <M. K. Sarasin) in Berlin drei Flaggenwerke der fran¬
zösischen Literatur in guten Übersetzungen neu heraus. Zunächst den ersten Band
der „Versuche" von Michel de Montaigne, übertragen von Wilhelm Vollgraff;
dann die „Bekenntnisse" von Jean Jacques Rousseau, übersetzt von Ernst Hardt;
endlich einen Band Erzählungen von Voltaire, ebenfalls von dem Dichter Ernst
Hardt übertragen. Über die Werke von Montaigne und Rousseau, von denen das
zweite eine vollständige Wiedergabe des Originals ist, braucht neues nicht gesagt
zu werden. Hervorgehoben sei aber die Ausstattung, für Rousseau ein schöner
Lederhaut mit ganz dünnem satiniertem Papier im bequemen Taschenformat, klar in einer
dünnen Antiqua gedruckt, für Montaigne ein großes Bibliothekformat mit dicker
Antiqua auf starkem Papier; beide Bände sind mit vortrefflichen Bildern der Ver¬
fasser geschmückt. Voltaires Erzählungen, äußerlich ebenfalls gut ausgestattet und
mit dem Bildnis Voltaires von Latour versehn, bieten aber etwas wie eine Über¬
raschung. Denn sie wirken, in dieser Zusammenstellung kaum in Deutschland ver¬
öffentlicht, wie völlig neu. Ihre feingeschliffne Satire, die dabei (der Ausdruck sei
gestattet) wie ans dem Ärmel geschüttelt erscheint, gewährt immer neuen Genuß,


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[0679] Maßgebliches und Unmaßgebliches der Königin von Schweden, gab, war auch Elisabeth Christine erschienen, v'sse eng. visills vaolis, sagte er zur Schwester, <i^s vous oonnaisssZ! ciöjZ.. Man kann der Verfasserin nicht ganz widersprechen, wenn sie an einer Stelle sagt: „Man pflegt Friedrich Wilhelm den Zweiten für die Sittenlosigkeit seines Hofes verantwortlich zu machen, aber mit Unrecht. Den Grund dazu hat das Eheleben Friedrichs des Zweiten gelegt; indem er seine Gemahlin von dem Familien¬ leben ausschloß, untergrub er die Basis der Familie: die Achtung vor der Frau. Das Beispiel, welches er gab, begann sehr bald gewaltig um sich zu greifen, und der erste, der ihm darin folgte, war des Prinzen eigner Bruder, der Prinz von Preußen, der seine Gemahlin in jeder Weise vernachlässigte. Andre ahmten ihm darin nach, und so griff der Sumpf um sich, denn die Fromm zögerten nicht, dem Beispiel ihrer Männer Folge zu leisten." Zu dem Mangel an Mut und Willenskraft, der den Charakter Elisabeth Christinens beherrscht, kommen noch ihre einseitigen geistigen Anlagen. Aber so beschränkt und dumm, wie sie in den Briefen der Hofgesellschaft, besonders durch Friedrichs eigne Mutter, geschildert wird, kann sie doch nicht gewesen sein. Jedenfalls hat sie sich redlich bemüht, die Lücken ihrer unzulänglichen Bildung aus¬ zufüllen. Davon legen nicht nur die Briefe an ihren Bruder Karl ein deutliches Zeugnis ab, sondern auch die zahlreichen im Druck erschienenen Übersetzungen aus dem Deutschen ins Französische, z. B. die Übersetzung von Gellerts geistlichen Oden und Liedern und von dessen moralischen Vorlesungen. Da sie aber weder die deutsche noch die französische Sprache vollkommen beherrschte, ist die Annahme wohl berechtigt, daß sie bei ihren literarischen Arbeiten die Hilfe andrer stark in An¬ spruch genommen hat. — Wenn wir auch der Verfasserin dieser neuen Biographie in ihren ausgesprochnen Sympathien für die Gemahlin Friedrichs des Großen nicht ganz folgen können, so begrüßen wir diese Publikation doch als neuen wertvollen Beitrag zur Geschichte der friderizianischen Zeit. Die Ausstattung des Buches ist E. <A. musterhaft. Neue Übersetzungen. Es wird in Deutschland, und nicht mit Unrecht, seit längerer Zeit darüber geklagt, daß viel zu viel übersetzt wird. Von manchem mittelmäßigen Werk des Auslands erhalten wir eine deutsche Bearbeitung nach der andern, von jedem durch eine Mode emporgetragnen Neuling möglicherweise gleich die gesammelten Werke. Dem gegenüber ist es erfreulich, wenn alte klassische Schriften in neuem deutschem Gewände vorgelegt werden. So bringt der Verlag von Wiegandt <K Grieben <M. K. Sarasin) in Berlin drei Flaggenwerke der fran¬ zösischen Literatur in guten Übersetzungen neu heraus. Zunächst den ersten Band der „Versuche" von Michel de Montaigne, übertragen von Wilhelm Vollgraff; dann die „Bekenntnisse" von Jean Jacques Rousseau, übersetzt von Ernst Hardt; endlich einen Band Erzählungen von Voltaire, ebenfalls von dem Dichter Ernst Hardt übertragen. Über die Werke von Montaigne und Rousseau, von denen das zweite eine vollständige Wiedergabe des Originals ist, braucht neues nicht gesagt zu werden. Hervorgehoben sei aber die Ausstattung, für Rousseau ein schöner Lederhaut mit ganz dünnem satiniertem Papier im bequemen Taschenformat, klar in einer dünnen Antiqua gedruckt, für Montaigne ein großes Bibliothekformat mit dicker Antiqua auf starkem Papier; beide Bände sind mit vortrefflichen Bildern der Ver¬ fasser geschmückt. Voltaires Erzählungen, äußerlich ebenfalls gut ausgestattet und mit dem Bildnis Voltaires von Latour versehn, bieten aber etwas wie eine Über¬ raschung. Denn sie wirken, in dieser Zusammenstellung kaum in Deutschland ver¬ öffentlicht, wie völlig neu. Ihre feingeschliffne Satire, die dabei (der Ausdruck sei gestattet) wie ans dem Ärmel geschüttelt erscheint, gewährt immer neuen Genuß,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/679>, abgerufen am 22.07.2024.