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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Die Motorluftschiffahrt der modernen Heere

Das einzige Verbrechen, das eine Zunahme aufweist, ist der Mord und der
versuchte Mord. Im ganzen kamen 21 Fälle mehr vor als im Vorjahre.

Auch das Erziehungs- und Schulwesen zeigt in allen seinen Zweigen
erfreuliche Fortschritte. Die dem Ministerium des Schulwesens für das
Jahr 1907 zur Verfügung stehende Summe betrug 7,74 Millionen Mark,
d. h. 1,6 Millionen Mark mehr als im Vorjahre. Für das Jahr 1908 wurden
weitere 1,58 Millionen in das Budget zur Hebung der Volkserziehung ein¬
gestellt und außerdem 2,17 Millionen zum Bau vou Schulhäusern.

So zeigt auch dieser erste Bericht des neuen Herrn in Ägypten auf allen
Seiten in erfreulichster Weise die deutlichsten Anzeichen "ngeminderten Fort¬
schritts. Ohne Zweifel hat es Sir Eldon Gorst verstanden, weiterzuarbeiten
im Sinne und auf den Bahnen seines Vorgängers. Nicht ohne einen gewissen
Stolz schließt er den Teil seines Berichts, der der Verwaltung Ägyptens ge¬
widmet ist, mit den Worten, er wage die Hoffnung auszusprechen, daß das
gewohnte Maß des Fortschritts auch im abgelcmfnen Jahre in allen Zweigen
der Verwaltung erreicht worden sei. Besonders wird noch auf das gute
Einvernehmen und stete einmütige Zusammenarbeiten des Khediven und seiner
Minister mit deu Beamten der britischen Negierung hingewiesen und betont,
daß es immer der Grundsatz der Regierung gewesen sei, zunächst die wichtigsten
Aufgaben in Angriff zu nehmen; daß noch viel zu tun übrig sei, müsse ohne
weiteres eingeräumt werden. Nicht die Wichtigkeit einer Frage an sich könne
für ihre Ausführung hauptsächlich maßgebend sein, sondern vielmehr ihre
Wichtigkeit im Vergleich mit andern Aufgabe", und dieser Grundsatz dürfe
auch von denen, die die Maßnahmen der Negierung kritisieren, nicht außer
acht gelassen werden.

Man gewinnt bei dem Studium des Berichts, aus dem hier nur das
Unwesentlichste wiedergegeben werden konnte, den Eindruck, daß es allem
Anschein uach England gelungen ist, auf den überaus schwierige" ägyptische"
Posten den richtigen Mann zu stellen.




Die Alotorluftschiffahrt der modernen Heere

^^WLöas Jahr 1908 hat staunenswerte Erfolge auf dem Wege zur
Eroberung der Luft gemacht. Was in kühner, zäher Arbeit von
^ Generationen erstrebt worden ist, steht nun in täglich brauchbarer
werdender Gestalt vor unsern Augen. Der Soldat war von jeher
l auch auf diesem wie jedem andern Gebiete der Verkehrstechnik
ein eifriger Mitarbeiter. In der Lösung der Luftschiffahrtsfrage erweist er sich,
namentlich in Deutschland, als Wegführer. Die Heeresverwaltungen sind auch


Die Motorluftschiffahrt der modernen Heere

Das einzige Verbrechen, das eine Zunahme aufweist, ist der Mord und der
versuchte Mord. Im ganzen kamen 21 Fälle mehr vor als im Vorjahre.

Auch das Erziehungs- und Schulwesen zeigt in allen seinen Zweigen
erfreuliche Fortschritte. Die dem Ministerium des Schulwesens für das
Jahr 1907 zur Verfügung stehende Summe betrug 7,74 Millionen Mark,
d. h. 1,6 Millionen Mark mehr als im Vorjahre. Für das Jahr 1908 wurden
weitere 1,58 Millionen in das Budget zur Hebung der Volkserziehung ein¬
gestellt und außerdem 2,17 Millionen zum Bau vou Schulhäusern.

So zeigt auch dieser erste Bericht des neuen Herrn in Ägypten auf allen
Seiten in erfreulichster Weise die deutlichsten Anzeichen »ngeminderten Fort¬
schritts. Ohne Zweifel hat es Sir Eldon Gorst verstanden, weiterzuarbeiten
im Sinne und auf den Bahnen seines Vorgängers. Nicht ohne einen gewissen
Stolz schließt er den Teil seines Berichts, der der Verwaltung Ägyptens ge¬
widmet ist, mit den Worten, er wage die Hoffnung auszusprechen, daß das
gewohnte Maß des Fortschritts auch im abgelcmfnen Jahre in allen Zweigen
der Verwaltung erreicht worden sei. Besonders wird noch auf das gute
Einvernehmen und stete einmütige Zusammenarbeiten des Khediven und seiner
Minister mit deu Beamten der britischen Negierung hingewiesen und betont,
daß es immer der Grundsatz der Regierung gewesen sei, zunächst die wichtigsten
Aufgaben in Angriff zu nehmen; daß noch viel zu tun übrig sei, müsse ohne
weiteres eingeräumt werden. Nicht die Wichtigkeit einer Frage an sich könne
für ihre Ausführung hauptsächlich maßgebend sein, sondern vielmehr ihre
Wichtigkeit im Vergleich mit andern Aufgabe», und dieser Grundsatz dürfe
auch von denen, die die Maßnahmen der Negierung kritisieren, nicht außer
acht gelassen werden.

Man gewinnt bei dem Studium des Berichts, aus dem hier nur das
Unwesentlichste wiedergegeben werden konnte, den Eindruck, daß es allem
Anschein uach England gelungen ist, auf den überaus schwierige» ägyptische«
Posten den richtigen Mann zu stellen.




Die Alotorluftschiffahrt der modernen Heere

^^WLöas Jahr 1908 hat staunenswerte Erfolge auf dem Wege zur
Eroberung der Luft gemacht. Was in kühner, zäher Arbeit von
^ Generationen erstrebt worden ist, steht nun in täglich brauchbarer
werdender Gestalt vor unsern Augen. Der Soldat war von jeher
l auch auf diesem wie jedem andern Gebiete der Verkehrstechnik
ein eifriger Mitarbeiter. In der Lösung der Luftschiffahrtsfrage erweist er sich,
namentlich in Deutschland, als Wegführer. Die Heeresverwaltungen sind auch


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[0491] Die Motorluftschiffahrt der modernen Heere Das einzige Verbrechen, das eine Zunahme aufweist, ist der Mord und der versuchte Mord. Im ganzen kamen 21 Fälle mehr vor als im Vorjahre. Auch das Erziehungs- und Schulwesen zeigt in allen seinen Zweigen erfreuliche Fortschritte. Die dem Ministerium des Schulwesens für das Jahr 1907 zur Verfügung stehende Summe betrug 7,74 Millionen Mark, d. h. 1,6 Millionen Mark mehr als im Vorjahre. Für das Jahr 1908 wurden weitere 1,58 Millionen in das Budget zur Hebung der Volkserziehung ein¬ gestellt und außerdem 2,17 Millionen zum Bau vou Schulhäusern. So zeigt auch dieser erste Bericht des neuen Herrn in Ägypten auf allen Seiten in erfreulichster Weise die deutlichsten Anzeichen »ngeminderten Fort¬ schritts. Ohne Zweifel hat es Sir Eldon Gorst verstanden, weiterzuarbeiten im Sinne und auf den Bahnen seines Vorgängers. Nicht ohne einen gewissen Stolz schließt er den Teil seines Berichts, der der Verwaltung Ägyptens ge¬ widmet ist, mit den Worten, er wage die Hoffnung auszusprechen, daß das gewohnte Maß des Fortschritts auch im abgelcmfnen Jahre in allen Zweigen der Verwaltung erreicht worden sei. Besonders wird noch auf das gute Einvernehmen und stete einmütige Zusammenarbeiten des Khediven und seiner Minister mit deu Beamten der britischen Negierung hingewiesen und betont, daß es immer der Grundsatz der Regierung gewesen sei, zunächst die wichtigsten Aufgaben in Angriff zu nehmen; daß noch viel zu tun übrig sei, müsse ohne weiteres eingeräumt werden. Nicht die Wichtigkeit einer Frage an sich könne für ihre Ausführung hauptsächlich maßgebend sein, sondern vielmehr ihre Wichtigkeit im Vergleich mit andern Aufgabe», und dieser Grundsatz dürfe auch von denen, die die Maßnahmen der Negierung kritisieren, nicht außer acht gelassen werden. Man gewinnt bei dem Studium des Berichts, aus dem hier nur das Unwesentlichste wiedergegeben werden konnte, den Eindruck, daß es allem Anschein uach England gelungen ist, auf den überaus schwierige» ägyptische« Posten den richtigen Mann zu stellen. Die Alotorluftschiffahrt der modernen Heere ^^WLöas Jahr 1908 hat staunenswerte Erfolge auf dem Wege zur Eroberung der Luft gemacht. Was in kühner, zäher Arbeit von ^ Generationen erstrebt worden ist, steht nun in täglich brauchbarer werdender Gestalt vor unsern Augen. Der Soldat war von jeher l auch auf diesem wie jedem andern Gebiete der Verkehrstechnik ein eifriger Mitarbeiter. In der Lösung der Luftschiffahrtsfrage erweist er sich, namentlich in Deutschland, als Wegführer. Die Heeresverwaltungen sind auch

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/491>, abgerufen am 12.12.2024.