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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Skizzen und Bilder aus dem westfälischen Industriegebiete

Politik und weiß sich geschickt auszudrücken. Zur Kirche kommt er fast nie, aber
er hält seine Kinder zum Besuche des Gottesdienstes an. Er meint, man könne
Gott auch ebensogut in der Natur verehren und brauche auch ohne Kirche kein
schlechter Mensch zu sein. Doch nimmt er es sehr übel, wenn der Pastor ihn nicht
ebenso häufig besucht wie die andern Gemeindeglieder. Der Besuch des Pastors
gilt ihm als eine Ehre, deren er nicht verlustig gehn will, als sein gutes Recht,
auf das er durch seine Zugehörigkeit zur Kirche Anspruch zu haben meint. Es ist
ein gewisser Stolz in dem Mann, aber ein gebrochner Stolz. Nur daß er das
nicht zugeben will. Er möchte um jeden Preis den Schein vermeiden, als ob er
auf derselben Stufe stünde wie die andern religionsfeindlichen und vaterlandslosen
Sozialdemokraten. Vielleicht ist er im Herzen auch Bauer geblieben.

Seine Frau versorgt das Hauswesen leidlich, wenn auch überall ihr Mangel
an wirtschaftlichem Sinn zutage tritt. Die älteste Tochter ist ein braves, fleißiges
Mädchen, das durch Näharbeit zu dem Unterhalte der Familie beisteuert. Der
älteste Sohn dagegen ist in hohem Maße schwachsinnig. Er brachte es in der Schule
nicht über die Mittelstufe hinaus, auch da noch ein Stümper. Der Vater meint, es
sich nicht erklären zu können, warum der Junge so schlecht lerne. Schläge habe er
ihm genug verabreicht, aber ohne jeden Erfolg. Ob er beim Anblick seines Kindes nie
an den Alkohol gedacht hat? Die übrigen Kinder sind ziemlich normal. Aber wie ein
Druck liegt es auf ihnen allen. Ob sie es spüren, daß sie einem sinkenden Geschlechte
angehören? Ob sie den Vater fürchten, seine Zornausbrüche in der Trunkenheit?

Jüngst stand Klein-Mallinghof wieder einmal vor dem wirtschaftlichen Zu¬
sammenbruch. Er hatte seine Zinsen nicht bezahlen können. Allerlei unglückliche
Umstände sollten daran schuld gewesen sein. Die Hypothek war ihm gekündigt
worden. Ein wohlhabender Bauer hat sie auf seine Bitten und Tränen hin über¬
nommen. Noch einmal ist der Mann dem Schicksal entronnen, sein letztes Besitztum
zu verlieren! Aber ans wie lange? Ob er auf eignem Grund und Boden noch
Wird sterben können? Ein trauriges Bild sozialen Niederganges! Und wenn es
nur einzig dastünde!


2. Leute "aus dem Gsten"

Das industrielle Leben hat in Westfalen Menschen fast aus allen deutschen Pro¬
vinzen und Staaten zusammengewürfelt. Sogar Ausländer treten oft in größerer
Anzahl auf: Gnlizier, Italiener, Österreicher, Holländer. In den Schächten, in den
Fabriken arbeitet neben dem Westfalen der Hannoveraner, neben dem Brandenburger
der Schlesier. Außer den Polen sind besonders die Ost- und Westpreußen stark
vertreten. Sie sind meist arbeitsame und sparsame Leute. Wenn bei ihnen der
Alkohol nicht seine traurige Rolle spielt, leben sie meist auch bei großer Kinderzahl
in guten Vermögensverhältnissen. Sie empfinden im allgemeinen zunächst sehr stark
den Unterschied von ihrer heimischen Lebensweise. Sie haben mir oft ihre Lage
in der Heimat geschildert, ohne jede Klage, einfach erzählend, als etwas Natürliches
und Selbstverständliches. Aber darum gerade war ihr Bericht um so wirkungs¬
voller. Daheim waren sie Landarbeiter auf den großen Gütern. Sie bekamen einen
Taglohn von einigen Groschen. Er war lächerlich gering. Aber sie erhielten freie
-Wohnung. Nur was für eine Wohnung! Höchstens eine bis zwei Stuben in
Zufälligen, alten Häusern. Sie empfingen auch etwas Ackerland zum Anbau von
Kartoffel", ein bestimmtes Maß Korn, das vielleicht den Bedarf eben deckte. Etwas
-Lied konnten sie sich je nach den Umständen halten. Davon lebten sie. Sie kamen
eben durch, wenn auch kümmerlich genug. Schwer drückte sie aber das Dienst¬
verhältnis. Das wurde imnier wieder erwähnt. Der Mann mußte im Sommer


Skizzen und Bilder aus dem westfälischen Industriegebiete

Politik und weiß sich geschickt auszudrücken. Zur Kirche kommt er fast nie, aber
er hält seine Kinder zum Besuche des Gottesdienstes an. Er meint, man könne
Gott auch ebensogut in der Natur verehren und brauche auch ohne Kirche kein
schlechter Mensch zu sein. Doch nimmt er es sehr übel, wenn der Pastor ihn nicht
ebenso häufig besucht wie die andern Gemeindeglieder. Der Besuch des Pastors
gilt ihm als eine Ehre, deren er nicht verlustig gehn will, als sein gutes Recht,
auf das er durch seine Zugehörigkeit zur Kirche Anspruch zu haben meint. Es ist
ein gewisser Stolz in dem Mann, aber ein gebrochner Stolz. Nur daß er das
nicht zugeben will. Er möchte um jeden Preis den Schein vermeiden, als ob er
auf derselben Stufe stünde wie die andern religionsfeindlichen und vaterlandslosen
Sozialdemokraten. Vielleicht ist er im Herzen auch Bauer geblieben.

Seine Frau versorgt das Hauswesen leidlich, wenn auch überall ihr Mangel
an wirtschaftlichem Sinn zutage tritt. Die älteste Tochter ist ein braves, fleißiges
Mädchen, das durch Näharbeit zu dem Unterhalte der Familie beisteuert. Der
älteste Sohn dagegen ist in hohem Maße schwachsinnig. Er brachte es in der Schule
nicht über die Mittelstufe hinaus, auch da noch ein Stümper. Der Vater meint, es
sich nicht erklären zu können, warum der Junge so schlecht lerne. Schläge habe er
ihm genug verabreicht, aber ohne jeden Erfolg. Ob er beim Anblick seines Kindes nie
an den Alkohol gedacht hat? Die übrigen Kinder sind ziemlich normal. Aber wie ein
Druck liegt es auf ihnen allen. Ob sie es spüren, daß sie einem sinkenden Geschlechte
angehören? Ob sie den Vater fürchten, seine Zornausbrüche in der Trunkenheit?

Jüngst stand Klein-Mallinghof wieder einmal vor dem wirtschaftlichen Zu¬
sammenbruch. Er hatte seine Zinsen nicht bezahlen können. Allerlei unglückliche
Umstände sollten daran schuld gewesen sein. Die Hypothek war ihm gekündigt
worden. Ein wohlhabender Bauer hat sie auf seine Bitten und Tränen hin über¬
nommen. Noch einmal ist der Mann dem Schicksal entronnen, sein letztes Besitztum
zu verlieren! Aber ans wie lange? Ob er auf eignem Grund und Boden noch
Wird sterben können? Ein trauriges Bild sozialen Niederganges! Und wenn es
nur einzig dastünde!


2. Leute „aus dem Gsten"

Das industrielle Leben hat in Westfalen Menschen fast aus allen deutschen Pro¬
vinzen und Staaten zusammengewürfelt. Sogar Ausländer treten oft in größerer
Anzahl auf: Gnlizier, Italiener, Österreicher, Holländer. In den Schächten, in den
Fabriken arbeitet neben dem Westfalen der Hannoveraner, neben dem Brandenburger
der Schlesier. Außer den Polen sind besonders die Ost- und Westpreußen stark
vertreten. Sie sind meist arbeitsame und sparsame Leute. Wenn bei ihnen der
Alkohol nicht seine traurige Rolle spielt, leben sie meist auch bei großer Kinderzahl
in guten Vermögensverhältnissen. Sie empfinden im allgemeinen zunächst sehr stark
den Unterschied von ihrer heimischen Lebensweise. Sie haben mir oft ihre Lage
in der Heimat geschildert, ohne jede Klage, einfach erzählend, als etwas Natürliches
und Selbstverständliches. Aber darum gerade war ihr Bericht um so wirkungs¬
voller. Daheim waren sie Landarbeiter auf den großen Gütern. Sie bekamen einen
Taglohn von einigen Groschen. Er war lächerlich gering. Aber sie erhielten freie
-Wohnung. Nur was für eine Wohnung! Höchstens eine bis zwei Stuben in
Zufälligen, alten Häusern. Sie empfingen auch etwas Ackerland zum Anbau von
Kartoffel», ein bestimmtes Maß Korn, das vielleicht den Bedarf eben deckte. Etwas
-Lied konnten sie sich je nach den Umständen halten. Davon lebten sie. Sie kamen
eben durch, wenn auch kümmerlich genug. Schwer drückte sie aber das Dienst¬
verhältnis. Das wurde imnier wieder erwähnt. Der Mann mußte im Sommer


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[0143] Skizzen und Bilder aus dem westfälischen Industriegebiete Politik und weiß sich geschickt auszudrücken. Zur Kirche kommt er fast nie, aber er hält seine Kinder zum Besuche des Gottesdienstes an. Er meint, man könne Gott auch ebensogut in der Natur verehren und brauche auch ohne Kirche kein schlechter Mensch zu sein. Doch nimmt er es sehr übel, wenn der Pastor ihn nicht ebenso häufig besucht wie die andern Gemeindeglieder. Der Besuch des Pastors gilt ihm als eine Ehre, deren er nicht verlustig gehn will, als sein gutes Recht, auf das er durch seine Zugehörigkeit zur Kirche Anspruch zu haben meint. Es ist ein gewisser Stolz in dem Mann, aber ein gebrochner Stolz. Nur daß er das nicht zugeben will. Er möchte um jeden Preis den Schein vermeiden, als ob er auf derselben Stufe stünde wie die andern religionsfeindlichen und vaterlandslosen Sozialdemokraten. Vielleicht ist er im Herzen auch Bauer geblieben. Seine Frau versorgt das Hauswesen leidlich, wenn auch überall ihr Mangel an wirtschaftlichem Sinn zutage tritt. Die älteste Tochter ist ein braves, fleißiges Mädchen, das durch Näharbeit zu dem Unterhalte der Familie beisteuert. Der älteste Sohn dagegen ist in hohem Maße schwachsinnig. Er brachte es in der Schule nicht über die Mittelstufe hinaus, auch da noch ein Stümper. Der Vater meint, es sich nicht erklären zu können, warum der Junge so schlecht lerne. Schläge habe er ihm genug verabreicht, aber ohne jeden Erfolg. Ob er beim Anblick seines Kindes nie an den Alkohol gedacht hat? Die übrigen Kinder sind ziemlich normal. Aber wie ein Druck liegt es auf ihnen allen. Ob sie es spüren, daß sie einem sinkenden Geschlechte angehören? Ob sie den Vater fürchten, seine Zornausbrüche in der Trunkenheit? Jüngst stand Klein-Mallinghof wieder einmal vor dem wirtschaftlichen Zu¬ sammenbruch. Er hatte seine Zinsen nicht bezahlen können. Allerlei unglückliche Umstände sollten daran schuld gewesen sein. Die Hypothek war ihm gekündigt worden. Ein wohlhabender Bauer hat sie auf seine Bitten und Tränen hin über¬ nommen. Noch einmal ist der Mann dem Schicksal entronnen, sein letztes Besitztum zu verlieren! Aber ans wie lange? Ob er auf eignem Grund und Boden noch Wird sterben können? Ein trauriges Bild sozialen Niederganges! Und wenn es nur einzig dastünde! 2. Leute „aus dem Gsten" Das industrielle Leben hat in Westfalen Menschen fast aus allen deutschen Pro¬ vinzen und Staaten zusammengewürfelt. Sogar Ausländer treten oft in größerer Anzahl auf: Gnlizier, Italiener, Österreicher, Holländer. In den Schächten, in den Fabriken arbeitet neben dem Westfalen der Hannoveraner, neben dem Brandenburger der Schlesier. Außer den Polen sind besonders die Ost- und Westpreußen stark vertreten. Sie sind meist arbeitsame und sparsame Leute. Wenn bei ihnen der Alkohol nicht seine traurige Rolle spielt, leben sie meist auch bei großer Kinderzahl in guten Vermögensverhältnissen. Sie empfinden im allgemeinen zunächst sehr stark den Unterschied von ihrer heimischen Lebensweise. Sie haben mir oft ihre Lage in der Heimat geschildert, ohne jede Klage, einfach erzählend, als etwas Natürliches und Selbstverständliches. Aber darum gerade war ihr Bericht um so wirkungs¬ voller. Daheim waren sie Landarbeiter auf den großen Gütern. Sie bekamen einen Taglohn von einigen Groschen. Er war lächerlich gering. Aber sie erhielten freie -Wohnung. Nur was für eine Wohnung! Höchstens eine bis zwei Stuben in Zufälligen, alten Häusern. Sie empfingen auch etwas Ackerland zum Anbau von Kartoffel», ein bestimmtes Maß Korn, das vielleicht den Bedarf eben deckte. Etwas -Lied konnten sie sich je nach den Umständen halten. Davon lebten sie. Sie kamen eben durch, wenn auch kümmerlich genug. Schwer drückte sie aber das Dienst¬ verhältnis. Das wurde imnier wieder erwähnt. Der Mann mußte im Sommer

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/143>, abgerufen am 27.06.2024.