Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.Baustil und Mode der Intendantur hat aus der Intendantur auszuscheiden und ist ohne weiteres Erst dann, wenn auch die Stellungsfragen für die Sanitätsoffiziere, auf Die ganze Frage ließe sich, unsrer Ansicht nach, vorteilhaft durch eine Baustil und Mode Lark Gehring von ßsW Baustil und Mode der Intendantur hat aus der Intendantur auszuscheiden und ist ohne weiteres Erst dann, wenn auch die Stellungsfragen für die Sanitätsoffiziere, auf Die ganze Frage ließe sich, unsrer Ansicht nach, vorteilhaft durch eine Baustil und Mode Lark Gehring von ßsW <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0640" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/304056"/> <fw type="header" place="top"> Baustil und Mode</fw><lb/> <p xml:id="ID_2763" prev="#ID_2762"> der Intendantur hat aus der Intendantur auszuscheiden und ist ohne weiteres<lb/> dem Sanitätsamt des Armeekorps zu unterstellen. Dadurch würde der störende<lb/> Zwiespalt in der Verwaltung des Sanitätsdienstes mit einem Schlage beseitigt<lb/> werden. Es muß auch die Frage geregelt werden, ob die im Hauptmanns¬<lb/> range stehenden Sanitätsoffiziere beritten gemacht werden und die Sporen<lb/> tragen sollen. Ferner wäre es wohl billig, die bisherige Zulage von 12 Mark<lb/> 50 Pfennigen monatlich für Mitwahrnehmung des militürürztlichen Dienstes<lb/> bei einer großen Zahl von Bezirkskommandos zu erhöhen.</p><lb/> <p xml:id="ID_2764"> Erst dann, wenn auch die Stellungsfragen für die Sanitätsoffiziere, auf<lb/> die sie mit Recht ein hohes soziales Gewicht legen, eine befriedigende Lösung<lb/> gefunden haben, wird der Mangel an Sanitätsoffizieren in der Armee aufhören.</p><lb/> <p xml:id="ID_2765"> Die ganze Frage ließe sich, unsrer Ansicht nach, vorteilhaft durch eine<lb/> gemischte Kommission regeln, die mit Vorschlägen zur Beseitigung der bean¬<lb/> standeten Mißstände beauftragt würde.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Baustil und Mode<lb/><note type="byline"> Lark Gehring</note> von </head><lb/> <p xml:id="ID_2766" next="#ID_2767"> ßsW<lb/> KMAwieviel wird nicht heute gerade vom Stil gesprochen! Man kennt<lb/> l einen romanischen, gotischen, Renaissance-, Barock-, Rokoko-, klassi-<lb/> ^ Mischen, Biedermeier- und was weiß ich für Stil, und doch scheint<lb/> es, als ob das Wort in seiner eigentlichen Bedeutung ganz ver-<lb/> t kannt würde, daß es vielmehr oft da angewandt wird, wo das<lb/> Wort Mode am Platze wäre. Die Frage: Was ist Stil und was ist Mode?<lb/> scheint von so großer Bedeutung, daß es sich wohl lohnt, einige Minuten über<lb/> diese Frage nachzusinnen. 3ti1u8, das ist der Griffel, bezeichnete ursprünglich<lb/> einen Begriff der Rhetorik, heute wird dieses Wort in allgemeineren Sinne<lb/> gebraucht. Nach Buffons Definition ist: „der Stil der Mensch selbst", und<lb/> nach Rumohr bedeutet Stil: „das zur Gewohnheit gewordne Sichfügen in die<lb/> innern Forderungen des Darstellungsstoffes". Der Stil bildet sich also aus<lb/> diesen beiden Ursachen: dem Menschen und dem Darstellungsstoff. Aber der<lb/> Mensch, die Persönlichkeit ist ein Ergebnis der ganzen Zeit, die er zu durch¬<lb/> leben gezwungen ist, und seiner Anlagen. Sitten, Anschauungen, Daseins-<lb/> formen wirken mächtig auf das einzelne Individuum ein, sodaß nur ein kleiner<lb/> Teil Eigenheit übrig bleibt. Es ist im Leben wie auf dem Meere: in der<lb/> Nähe sehen wir jede kleine sich kräuselnde Welle, aber je größer die Entfernung,<lb/> desto gleichmäßiger, desto glatter scheint uns die Oberfläche. Wohl können<lb/> wir bis in die Zeit der Renaissance die Künstlerpersönlichkeiten unterscheiden,<lb/> ja bis in die Zeit des dreizehnten Jahrhunderts reichen unsre Forscherblicke</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0640]
Baustil und Mode
der Intendantur hat aus der Intendantur auszuscheiden und ist ohne weiteres
dem Sanitätsamt des Armeekorps zu unterstellen. Dadurch würde der störende
Zwiespalt in der Verwaltung des Sanitätsdienstes mit einem Schlage beseitigt
werden. Es muß auch die Frage geregelt werden, ob die im Hauptmanns¬
range stehenden Sanitätsoffiziere beritten gemacht werden und die Sporen
tragen sollen. Ferner wäre es wohl billig, die bisherige Zulage von 12 Mark
50 Pfennigen monatlich für Mitwahrnehmung des militürürztlichen Dienstes
bei einer großen Zahl von Bezirkskommandos zu erhöhen.
Erst dann, wenn auch die Stellungsfragen für die Sanitätsoffiziere, auf
die sie mit Recht ein hohes soziales Gewicht legen, eine befriedigende Lösung
gefunden haben, wird der Mangel an Sanitätsoffizieren in der Armee aufhören.
Die ganze Frage ließe sich, unsrer Ansicht nach, vorteilhaft durch eine
gemischte Kommission regeln, die mit Vorschlägen zur Beseitigung der bean¬
standeten Mißstände beauftragt würde.
Baustil und Mode
Lark Gehring von
ßsW
KMAwieviel wird nicht heute gerade vom Stil gesprochen! Man kennt
l einen romanischen, gotischen, Renaissance-, Barock-, Rokoko-, klassi-
^ Mischen, Biedermeier- und was weiß ich für Stil, und doch scheint
es, als ob das Wort in seiner eigentlichen Bedeutung ganz ver-
t kannt würde, daß es vielmehr oft da angewandt wird, wo das
Wort Mode am Platze wäre. Die Frage: Was ist Stil und was ist Mode?
scheint von so großer Bedeutung, daß es sich wohl lohnt, einige Minuten über
diese Frage nachzusinnen. 3ti1u8, das ist der Griffel, bezeichnete ursprünglich
einen Begriff der Rhetorik, heute wird dieses Wort in allgemeineren Sinne
gebraucht. Nach Buffons Definition ist: „der Stil der Mensch selbst", und
nach Rumohr bedeutet Stil: „das zur Gewohnheit gewordne Sichfügen in die
innern Forderungen des Darstellungsstoffes". Der Stil bildet sich also aus
diesen beiden Ursachen: dem Menschen und dem Darstellungsstoff. Aber der
Mensch, die Persönlichkeit ist ein Ergebnis der ganzen Zeit, die er zu durch¬
leben gezwungen ist, und seiner Anlagen. Sitten, Anschauungen, Daseins-
formen wirken mächtig auf das einzelne Individuum ein, sodaß nur ein kleiner
Teil Eigenheit übrig bleibt. Es ist im Leben wie auf dem Meere: in der
Nähe sehen wir jede kleine sich kräuselnde Welle, aber je größer die Entfernung,
desto gleichmäßiger, desto glatter scheint uns die Oberfläche. Wohl können
wir bis in die Zeit der Renaissance die Künstlerpersönlichkeiten unterscheiden,
ja bis in die Zeit des dreizehnten Jahrhunderts reichen unsre Forscherblicke
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