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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Maßgebliches und Unmaßgebliches
Reichsspiegel.

(Die Lage in Südwestafrika und das Zentrum. Die Frage
der Wahlparole.)

Gerade zum Weihnachtsfest ist eine gute Nachricht aus Südwestafrika gekommen,
die Kunde von der Unterwerfung der Bondelzwaarts. Ein guter Schritt vorwärts
auf dem Wege der vollständigen Niederwerfung des Hottentottenaufstands! Noch
längere Zeit werden wir mit einzelnen Räuberbanden zu tun haben, aber unsre
braven Truppen sehen nun doch das Ende ihrer unsäglichen Mühen und Anstrengungen
in größerer Nähe vor sich. Das ist ihnen gerade jetzt zu gönnen, wo die Nach¬
richten aus der Heimat gewiß geeignet sind, sie mit großer Bitterkeit gegen die
Kleinlichkeit, Verständnislosigkeit und den Mangel an Ehrgefühl eines großen Teils
der bisherigen deutschen Volksvertretung zu erfüllen. Aber hoffentlich empfinden
sie doch durch diese bösen Erfahrungen hindurch, daß die Mehrheit der Nation
ihren Leistungen mit freudigem Stolz gefolgt ist und nicht geringere Bitterkeit,
noch mehr aber Scham empfindet über diese zum Teil wahrhaft kindischen Urteile
über den Hottentottenkrieg, wie man sie von der Tribüne des Reichstags zu hören
bekam. Um so mehr freuen wir uns, daß unsre deutschen Krieger in Südwest¬
afrika schneller, als erwartet werden konnte, den Lohn ihrer Arbeit und Ent¬
behrungen ernten können.

Leider bringen es die Umstände mit sich, daß diese jedes deutsche Herz erfreuende
Kunde dazu dienen muß, im Wahlkampf verwertet zu werden. Als eine der
traurigsten Verirrungen der Parteileidenschaft muß die nichtswürdige Insinuation,
die man in Zentrumsblättern findet, bezeichnet werden, wonach der Regierung die
Botschaft von der Unterwerfung der Bondelzwaarts sehr ungelegen gekommen sein
müsse. Die Blätter höhnen darüber, daß die Nachricht eine "Unglücksbotschaft"
gewesen sei, denn sie habe ja dem Zentrum Recht gegeben. Darin liegt eine
doppelte Unwahrheit. Zunächst ist es eine grobe Täuschung, wenn der Glaube
erweckt werden soll, als habe das Zentrum diese Wendung der Dinge in Südwest¬
afrika vorausgesehen, als es den Nachtragsetat ablehnte. Niemand konnte dergleichen
voraussehen. Die Bedeutung der Haltung des Zentrums für unsere innerpolitischen
Verhältnisse bleibt bestehn, auch wenn sich die Lage in Südwestafrika noch viel
günstiger gestaltet hätte, als man nach der letzten Nachricht annehmen darf. Weiter
aber ist noch sehr die Frage, ob sich die Hottentotten unterworfen hätten, wenn
das Zentrum der Regierung gegenüber seinen Willen durchgesetzt hätte.

Das ist natürlich nicht so zu verstehn, als ob die aufständischen Hottentotten
die Beschlüsse des deutschen Reichstags unter sich kritisch erwogen hätten. Die
Zentrumspresse hat den Gedanken in dieser verzerrten Form aufgegriffen und billige
Witze darüber gemacht. Wenn aber der Einfluß der Haltung des Reichstags auf die
Entschlüsse der Hottentotten abgeleugnet und dieser Gedanke lächerlich gemacht wird,
so wird dabei vergessen, daß dieser Einfluß durch ein Medium geht, das sich nicht
mit einem guten oder schlechten Witz beiseite schaffen läßt. Die Hottentottenhäupt-
linge lesen freilich keine Blätter mit eignen Drahtmeldungeu aus Berlin. Aber sie
erfahren, was in der Welt vorgeht, und wie es unter den Deutschen jenseits des
großen Wassers aussieht, von ihren Stammgenossen jenseits der englischen Grenze.
Und was ihnen da erzählt wird, hat vorher das Medium der englischen Presse und
der öffentlichen Meinung in Großbritannien und der Kapkolonie passiert. Wollen
wir diesen Einflüssen nachgehen, so müssen wir zu erfahren suchen, wie die Haltung
der bisherigen Reichstagsmehrheit in England beurteilt worden ist.

Am offenherzigsten hat sich darüber eine unmittelbar nach der Reichstagsauf¬
lösung geschriebne Berliner Korrespondenz des Daily Graphic ausgesprochen. Hier
wird geradezu behauptet, die Ablehnung des Nachtragsetats für Südwestafrika ent-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Maßgebliches und Unmaßgebliches
Reichsspiegel.

(Die Lage in Südwestafrika und das Zentrum. Die Frage
der Wahlparole.)

Gerade zum Weihnachtsfest ist eine gute Nachricht aus Südwestafrika gekommen,
die Kunde von der Unterwerfung der Bondelzwaarts. Ein guter Schritt vorwärts
auf dem Wege der vollständigen Niederwerfung des Hottentottenaufstands! Noch
längere Zeit werden wir mit einzelnen Räuberbanden zu tun haben, aber unsre
braven Truppen sehen nun doch das Ende ihrer unsäglichen Mühen und Anstrengungen
in größerer Nähe vor sich. Das ist ihnen gerade jetzt zu gönnen, wo die Nach¬
richten aus der Heimat gewiß geeignet sind, sie mit großer Bitterkeit gegen die
Kleinlichkeit, Verständnislosigkeit und den Mangel an Ehrgefühl eines großen Teils
der bisherigen deutschen Volksvertretung zu erfüllen. Aber hoffentlich empfinden
sie doch durch diese bösen Erfahrungen hindurch, daß die Mehrheit der Nation
ihren Leistungen mit freudigem Stolz gefolgt ist und nicht geringere Bitterkeit,
noch mehr aber Scham empfindet über diese zum Teil wahrhaft kindischen Urteile
über den Hottentottenkrieg, wie man sie von der Tribüne des Reichstags zu hören
bekam. Um so mehr freuen wir uns, daß unsre deutschen Krieger in Südwest¬
afrika schneller, als erwartet werden konnte, den Lohn ihrer Arbeit und Ent¬
behrungen ernten können.

Leider bringen es die Umstände mit sich, daß diese jedes deutsche Herz erfreuende
Kunde dazu dienen muß, im Wahlkampf verwertet zu werden. Als eine der
traurigsten Verirrungen der Parteileidenschaft muß die nichtswürdige Insinuation,
die man in Zentrumsblättern findet, bezeichnet werden, wonach der Regierung die
Botschaft von der Unterwerfung der Bondelzwaarts sehr ungelegen gekommen sein
müsse. Die Blätter höhnen darüber, daß die Nachricht eine „Unglücksbotschaft"
gewesen sei, denn sie habe ja dem Zentrum Recht gegeben. Darin liegt eine
doppelte Unwahrheit. Zunächst ist es eine grobe Täuschung, wenn der Glaube
erweckt werden soll, als habe das Zentrum diese Wendung der Dinge in Südwest¬
afrika vorausgesehen, als es den Nachtragsetat ablehnte. Niemand konnte dergleichen
voraussehen. Die Bedeutung der Haltung des Zentrums für unsere innerpolitischen
Verhältnisse bleibt bestehn, auch wenn sich die Lage in Südwestafrika noch viel
günstiger gestaltet hätte, als man nach der letzten Nachricht annehmen darf. Weiter
aber ist noch sehr die Frage, ob sich die Hottentotten unterworfen hätten, wenn
das Zentrum der Regierung gegenüber seinen Willen durchgesetzt hätte.

Das ist natürlich nicht so zu verstehn, als ob die aufständischen Hottentotten
die Beschlüsse des deutschen Reichstags unter sich kritisch erwogen hätten. Die
Zentrumspresse hat den Gedanken in dieser verzerrten Form aufgegriffen und billige
Witze darüber gemacht. Wenn aber der Einfluß der Haltung des Reichstags auf die
Entschlüsse der Hottentotten abgeleugnet und dieser Gedanke lächerlich gemacht wird,
so wird dabei vergessen, daß dieser Einfluß durch ein Medium geht, das sich nicht
mit einem guten oder schlechten Witz beiseite schaffen läßt. Die Hottentottenhäupt-
linge lesen freilich keine Blätter mit eignen Drahtmeldungeu aus Berlin. Aber sie
erfahren, was in der Welt vorgeht, und wie es unter den Deutschen jenseits des
großen Wassers aussieht, von ihren Stammgenossen jenseits der englischen Grenze.
Und was ihnen da erzählt wird, hat vorher das Medium der englischen Presse und
der öffentlichen Meinung in Großbritannien und der Kapkolonie passiert. Wollen
wir diesen Einflüssen nachgehen, so müssen wir zu erfahren suchen, wie die Haltung
der bisherigen Reichstagsmehrheit in England beurteilt worden ist.

Am offenherzigsten hat sich darüber eine unmittelbar nach der Reichstagsauf¬
lösung geschriebne Berliner Korrespondenz des Daily Graphic ausgesprochen. Hier
wird geradezu behauptet, die Ablehnung des Nachtragsetats für Südwestafrika ent-


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[0067] Maßgebliches und Unmaßgebliches Maßgebliches und Unmaßgebliches Reichsspiegel. (Die Lage in Südwestafrika und das Zentrum. Die Frage der Wahlparole.) Gerade zum Weihnachtsfest ist eine gute Nachricht aus Südwestafrika gekommen, die Kunde von der Unterwerfung der Bondelzwaarts. Ein guter Schritt vorwärts auf dem Wege der vollständigen Niederwerfung des Hottentottenaufstands! Noch längere Zeit werden wir mit einzelnen Räuberbanden zu tun haben, aber unsre braven Truppen sehen nun doch das Ende ihrer unsäglichen Mühen und Anstrengungen in größerer Nähe vor sich. Das ist ihnen gerade jetzt zu gönnen, wo die Nach¬ richten aus der Heimat gewiß geeignet sind, sie mit großer Bitterkeit gegen die Kleinlichkeit, Verständnislosigkeit und den Mangel an Ehrgefühl eines großen Teils der bisherigen deutschen Volksvertretung zu erfüllen. Aber hoffentlich empfinden sie doch durch diese bösen Erfahrungen hindurch, daß die Mehrheit der Nation ihren Leistungen mit freudigem Stolz gefolgt ist und nicht geringere Bitterkeit, noch mehr aber Scham empfindet über diese zum Teil wahrhaft kindischen Urteile über den Hottentottenkrieg, wie man sie von der Tribüne des Reichstags zu hören bekam. Um so mehr freuen wir uns, daß unsre deutschen Krieger in Südwest¬ afrika schneller, als erwartet werden konnte, den Lohn ihrer Arbeit und Ent¬ behrungen ernten können. Leider bringen es die Umstände mit sich, daß diese jedes deutsche Herz erfreuende Kunde dazu dienen muß, im Wahlkampf verwertet zu werden. Als eine der traurigsten Verirrungen der Parteileidenschaft muß die nichtswürdige Insinuation, die man in Zentrumsblättern findet, bezeichnet werden, wonach der Regierung die Botschaft von der Unterwerfung der Bondelzwaarts sehr ungelegen gekommen sein müsse. Die Blätter höhnen darüber, daß die Nachricht eine „Unglücksbotschaft" gewesen sei, denn sie habe ja dem Zentrum Recht gegeben. Darin liegt eine doppelte Unwahrheit. Zunächst ist es eine grobe Täuschung, wenn der Glaube erweckt werden soll, als habe das Zentrum diese Wendung der Dinge in Südwest¬ afrika vorausgesehen, als es den Nachtragsetat ablehnte. Niemand konnte dergleichen voraussehen. Die Bedeutung der Haltung des Zentrums für unsere innerpolitischen Verhältnisse bleibt bestehn, auch wenn sich die Lage in Südwestafrika noch viel günstiger gestaltet hätte, als man nach der letzten Nachricht annehmen darf. Weiter aber ist noch sehr die Frage, ob sich die Hottentotten unterworfen hätten, wenn das Zentrum der Regierung gegenüber seinen Willen durchgesetzt hätte. Das ist natürlich nicht so zu verstehn, als ob die aufständischen Hottentotten die Beschlüsse des deutschen Reichstags unter sich kritisch erwogen hätten. Die Zentrumspresse hat den Gedanken in dieser verzerrten Form aufgegriffen und billige Witze darüber gemacht. Wenn aber der Einfluß der Haltung des Reichstags auf die Entschlüsse der Hottentotten abgeleugnet und dieser Gedanke lächerlich gemacht wird, so wird dabei vergessen, daß dieser Einfluß durch ein Medium geht, das sich nicht mit einem guten oder schlechten Witz beiseite schaffen läßt. Die Hottentottenhäupt- linge lesen freilich keine Blätter mit eignen Drahtmeldungeu aus Berlin. Aber sie erfahren, was in der Welt vorgeht, und wie es unter den Deutschen jenseits des großen Wassers aussieht, von ihren Stammgenossen jenseits der englischen Grenze. Und was ihnen da erzählt wird, hat vorher das Medium der englischen Presse und der öffentlichen Meinung in Großbritannien und der Kapkolonie passiert. Wollen wir diesen Einflüssen nachgehen, so müssen wir zu erfahren suchen, wie die Haltung der bisherigen Reichstagsmehrheit in England beurteilt worden ist. Am offenherzigsten hat sich darüber eine unmittelbar nach der Reichstagsauf¬ lösung geschriebne Berliner Korrespondenz des Daily Graphic ausgesprochen. Hier wird geradezu behauptet, die Ablehnung des Nachtragsetats für Südwestafrika ent-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/67>, abgerufen am 24.07.2024.