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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

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"Oberlehrer und Abiturienten

Es gibt nur das eine Heilmittel: Gehen Sie, meine Herren Oberlehrer,
nicht mehr auf solche Abschiedskneipen unreifer, unselbständiger Jünglinge,
dann verlieren die Kneipzeitungen ihren Zweck. Denken Sie an Ihre eigne
Jugend, rechnen Sie nicht auf unmittelbare Dankbarkeit Ihrer Schüler, denn
die gibts nicht. Erst allmählich lernen die bessern unter ihnen, was sie Ihnen
verdanken. Viele lernens überhaupt nicht, Sie erkennen sie leicht, denn Sie
werden nicht mehr von ihnen gegrüßt, und wenns die Söhne Ihrer eignen
Kollegen sind. Wollen Ihre einstigen Schüler später mit Ihnen Verkehren,
so haben sie vollauf Gelegenheit dazu. Auch Ihnen selbst wird es mehr be¬
hagen, mit wirklich frei gewordnen, gereiften jungen Leuten zusammen zu sein,
als mit denen, die eben erst Ihre Schüler waren, und mit denen Sie -- ge¬
stehen Sie es nur! -- doch nichts rechtes anzufangen wissen. Es liegt also
in Ihrer Hand allein, den Übelständen auszuweichen, von denen in diesen
Zeilen die Rede war. Entlassen Sie die jungen Leute unmittelbar nach der
Prüfung, womöglich an demselben Tage; bekümmern Sie sich dann gar nicht
mehr um sie, lassen Sie sie erst ausreifen, dann werden beide Teile Genuß
und Freude am Verkehr haben. Vor allem: Besuchen Sie nie wieder einen
Abschiedskommers. Tun Sie es doch, so schädigen Sie nicht nur sich selbst,
sondern Ihren ganzen Stand.

Nachschrift der Redaktion.

Der Herr Verfasser nimmt die Sache
Wohl etwas zu tragisch. Wir bezweifeln natürlich die Richtigkeit seiner Beob¬
achtungen nicht im geringsten, aber er scheint sie zu sehr zu generalisieren.
So sehr heute die Pietätlosigkeit der Schüler durch eine unbesonnene und sich
ihrer schweren Verantwortlichkeit gar nicht recht bewußte Presse, die auch über
pädagogische Fragen oft genug leichtsinnig und oberflächlich abspricht, gefördert
und leider auch von vielen Eltern genährt wird, so haben wir doch in einem
Zeitraum der Schultätigkeit, die des geehrten Verfassers Dienstzeit beinahe um
das Doppelte übertrifft, und an drei Anstalten sehr verschiednen Charakters
und in ganz verschiedner Umgebung zwar auch natürlich Beispiele von Pietät¬
losigkeit getroffen, aber im großen und ganzen über Mangel an Pietät und
Anhänglichkeit nicht zu klagen gehabt. Ja eben die Abiturientenkommerse
boten und bieten nicht nur den jeweiligen Abiturienten, sondern auch frühern
Schülern, die sich dazu freiwillig und gern einfanden und einfinden, die will-
kommne Gelegenheit, dieser Anhänglichkeit an Schule und Lehrer Ausdruck zu
geben, und es würde beiden Teilen, Lehrern und Schülern, etwas gefehlt
haben, wenn ein solcher Kommers sie nicht noch einmal vor dem Scheiden in
zwangloser Form vereinigt hätte. So soll es sein, und so ist es auch vielfach.
Wo es anders ist, da besteht überhaupt nicht das richtige Verhältnis. Kommen
Taktlosigkeiten dabei vor -- und solche sind auch uns nicht unbekannt --, so
fallen diese immer nur einzelnen zur Last, kleine Freiheiten darf man nicht so
tragisch nehmen. Am besten ist es natürlich, wenn gar keine "Kneipzeitung"
vorkommt, oder wenn da, wo solche vorkommen, die Lehrer von Anfang an


Grenzboten I 1907 75
«Oberlehrer und Abiturienten

Es gibt nur das eine Heilmittel: Gehen Sie, meine Herren Oberlehrer,
nicht mehr auf solche Abschiedskneipen unreifer, unselbständiger Jünglinge,
dann verlieren die Kneipzeitungen ihren Zweck. Denken Sie an Ihre eigne
Jugend, rechnen Sie nicht auf unmittelbare Dankbarkeit Ihrer Schüler, denn
die gibts nicht. Erst allmählich lernen die bessern unter ihnen, was sie Ihnen
verdanken. Viele lernens überhaupt nicht, Sie erkennen sie leicht, denn Sie
werden nicht mehr von ihnen gegrüßt, und wenns die Söhne Ihrer eignen
Kollegen sind. Wollen Ihre einstigen Schüler später mit Ihnen Verkehren,
so haben sie vollauf Gelegenheit dazu. Auch Ihnen selbst wird es mehr be¬
hagen, mit wirklich frei gewordnen, gereiften jungen Leuten zusammen zu sein,
als mit denen, die eben erst Ihre Schüler waren, und mit denen Sie — ge¬
stehen Sie es nur! — doch nichts rechtes anzufangen wissen. Es liegt also
in Ihrer Hand allein, den Übelständen auszuweichen, von denen in diesen
Zeilen die Rede war. Entlassen Sie die jungen Leute unmittelbar nach der
Prüfung, womöglich an demselben Tage; bekümmern Sie sich dann gar nicht
mehr um sie, lassen Sie sie erst ausreifen, dann werden beide Teile Genuß
und Freude am Verkehr haben. Vor allem: Besuchen Sie nie wieder einen
Abschiedskommers. Tun Sie es doch, so schädigen Sie nicht nur sich selbst,
sondern Ihren ganzen Stand.

Nachschrift der Redaktion.

Der Herr Verfasser nimmt die Sache
Wohl etwas zu tragisch. Wir bezweifeln natürlich die Richtigkeit seiner Beob¬
achtungen nicht im geringsten, aber er scheint sie zu sehr zu generalisieren.
So sehr heute die Pietätlosigkeit der Schüler durch eine unbesonnene und sich
ihrer schweren Verantwortlichkeit gar nicht recht bewußte Presse, die auch über
pädagogische Fragen oft genug leichtsinnig und oberflächlich abspricht, gefördert
und leider auch von vielen Eltern genährt wird, so haben wir doch in einem
Zeitraum der Schultätigkeit, die des geehrten Verfassers Dienstzeit beinahe um
das Doppelte übertrifft, und an drei Anstalten sehr verschiednen Charakters
und in ganz verschiedner Umgebung zwar auch natürlich Beispiele von Pietät¬
losigkeit getroffen, aber im großen und ganzen über Mangel an Pietät und
Anhänglichkeit nicht zu klagen gehabt. Ja eben die Abiturientenkommerse
boten und bieten nicht nur den jeweiligen Abiturienten, sondern auch frühern
Schülern, die sich dazu freiwillig und gern einfanden und einfinden, die will-
kommne Gelegenheit, dieser Anhänglichkeit an Schule und Lehrer Ausdruck zu
geben, und es würde beiden Teilen, Lehrern und Schülern, etwas gefehlt
haben, wenn ein solcher Kommers sie nicht noch einmal vor dem Scheiden in
zwangloser Form vereinigt hätte. So soll es sein, und so ist es auch vielfach.
Wo es anders ist, da besteht überhaupt nicht das richtige Verhältnis. Kommen
Taktlosigkeiten dabei vor — und solche sind auch uns nicht unbekannt —, so
fallen diese immer nur einzelnen zur Last, kleine Freiheiten darf man nicht so
tragisch nehmen. Am besten ist es natürlich, wenn gar keine „Kneipzeitung"
vorkommt, oder wenn da, wo solche vorkommen, die Lehrer von Anfang an


Grenzboten I 1907 75
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[0585] «Oberlehrer und Abiturienten Es gibt nur das eine Heilmittel: Gehen Sie, meine Herren Oberlehrer, nicht mehr auf solche Abschiedskneipen unreifer, unselbständiger Jünglinge, dann verlieren die Kneipzeitungen ihren Zweck. Denken Sie an Ihre eigne Jugend, rechnen Sie nicht auf unmittelbare Dankbarkeit Ihrer Schüler, denn die gibts nicht. Erst allmählich lernen die bessern unter ihnen, was sie Ihnen verdanken. Viele lernens überhaupt nicht, Sie erkennen sie leicht, denn Sie werden nicht mehr von ihnen gegrüßt, und wenns die Söhne Ihrer eignen Kollegen sind. Wollen Ihre einstigen Schüler später mit Ihnen Verkehren, so haben sie vollauf Gelegenheit dazu. Auch Ihnen selbst wird es mehr be¬ hagen, mit wirklich frei gewordnen, gereiften jungen Leuten zusammen zu sein, als mit denen, die eben erst Ihre Schüler waren, und mit denen Sie — ge¬ stehen Sie es nur! — doch nichts rechtes anzufangen wissen. Es liegt also in Ihrer Hand allein, den Übelständen auszuweichen, von denen in diesen Zeilen die Rede war. Entlassen Sie die jungen Leute unmittelbar nach der Prüfung, womöglich an demselben Tage; bekümmern Sie sich dann gar nicht mehr um sie, lassen Sie sie erst ausreifen, dann werden beide Teile Genuß und Freude am Verkehr haben. Vor allem: Besuchen Sie nie wieder einen Abschiedskommers. Tun Sie es doch, so schädigen Sie nicht nur sich selbst, sondern Ihren ganzen Stand. Nachschrift der Redaktion. Der Herr Verfasser nimmt die Sache Wohl etwas zu tragisch. Wir bezweifeln natürlich die Richtigkeit seiner Beob¬ achtungen nicht im geringsten, aber er scheint sie zu sehr zu generalisieren. So sehr heute die Pietätlosigkeit der Schüler durch eine unbesonnene und sich ihrer schweren Verantwortlichkeit gar nicht recht bewußte Presse, die auch über pädagogische Fragen oft genug leichtsinnig und oberflächlich abspricht, gefördert und leider auch von vielen Eltern genährt wird, so haben wir doch in einem Zeitraum der Schultätigkeit, die des geehrten Verfassers Dienstzeit beinahe um das Doppelte übertrifft, und an drei Anstalten sehr verschiednen Charakters und in ganz verschiedner Umgebung zwar auch natürlich Beispiele von Pietät¬ losigkeit getroffen, aber im großen und ganzen über Mangel an Pietät und Anhänglichkeit nicht zu klagen gehabt. Ja eben die Abiturientenkommerse boten und bieten nicht nur den jeweiligen Abiturienten, sondern auch frühern Schülern, die sich dazu freiwillig und gern einfanden und einfinden, die will- kommne Gelegenheit, dieser Anhänglichkeit an Schule und Lehrer Ausdruck zu geben, und es würde beiden Teilen, Lehrern und Schülern, etwas gefehlt haben, wenn ein solcher Kommers sie nicht noch einmal vor dem Scheiden in zwangloser Form vereinigt hätte. So soll es sein, und so ist es auch vielfach. Wo es anders ist, da besteht überhaupt nicht das richtige Verhältnis. Kommen Taktlosigkeiten dabei vor — und solche sind auch uns nicht unbekannt —, so fallen diese immer nur einzelnen zur Last, kleine Freiheiten darf man nicht so tragisch nehmen. Am besten ist es natürlich, wenn gar keine „Kneipzeitung" vorkommt, oder wenn da, wo solche vorkommen, die Lehrer von Anfang an Grenzboten I 1907 75

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/585>, abgerufen am 27.06.2024.