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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Maßgebliches und Unmaßgebliches
Reichsspiegel.

Ms der Zeit zwischen den beiden Wnhlschlachten.)

Wenn das vorliegende Heft der Grenzlinien zur Ausgabe gelangt, ist die letzte
Entscheidung über die Zusammensetzung des neuen Reichstages gefallen. Aber in dem
Augenblick, wo diese Betrachtung niedergeschrieben wird, stehen wir noch in der
Zeit der Erwartung und können mir hoffen, daß der Tag der Stichwahlen zur
Vollendung bringt, was der 25. Januar verheißen hat. Auf eine Betrachtung der
Woche zwischen den beiden Wahlschlachten müssen wir uns also diesmal beschränken.

Wir können uns dabei mit Erscheinungen beschäftigen, die auch über die Zeit
der Wahlen hinaus ihre Bedeutung behalten.

Stichwahlen unterscheiden sich von den Hauptwnhlen immer dadurch, daß bei
ihnen nicht Überzeugungen, sondern taktische Rücksichten bestimmend sein müssen.
Darin liegt gewöhnlich eine große Schwierigkeit. Denn der Wahlkampf hat hänfig
die Köpfe so erhitzt, daß für ruhige Erwägungen über die zweckmäßigste Entscheidung
kein Raum mehr bleibt. Zorn und Rachegefühl, die nur zu leicht in der Wahl¬
bewegung erweckt werden, sind schlechte politische Ratgeber. Während es bei den
Hanptwahlen wünschenswert ist, daß die Wähler in der Abgabe ihrer Stimmen den
allgemeinen Prinzipien folgen, die für die Verhältnisse im Wahlkreise maßgebend
sind, knüpfen die Stichwahlen an die schon festgelegten Ergebnisse an, und die
Wähler sind nicht selten vor eine Entscheidung gestellt, bei der sie ihre eigentliche
politische Überzeugung ganz in den Hintergrund schieben müssen. So liegt die
Gefahr nahe, daß der Parteifanatisinus uoch im letzten Augenblick mancher durchaus
im Bereich der Möglichkeit liegenden Hoffnung eine schwere Enttäuschung bereitet.
Deshalb ist es gerade für die Stichwahlen von der größten Bedeutung, daß in der
von den Parteiorganisationen empfohlnen Taktik die größte Klarheit herrscht, und
alle verwirrenden Einflüsse möglichst ferngehalten werden."

In der Praxis ist das freilich oft nur ein "frommer Wunsch. Es hat auch
diesmal nicht an irreführender Stimmen gefehlt, die, um ihr Lieblingsprinzip zur
Geltung zu bringen, dem nächsten und wichtigsten Erfordernis der Wahltaktik hindernd
in den Weg getreten sind. Wie Weit das auf das Wahlergebnis wirklich von Einfluß
gewesen ist, wird später festzustellen sein. Heute beschäftigen wir uns nur mit der
Begründung, womit ein solches Verhalten zu rechtfertigen versucht worden ist. Deal
" in diesen Gründen sprechen sich Anschauungen uns, die auch für die fernere Politik
ihre Bedeutung behalten.

Für die Hauptwnhleu war allen nationalen Parteien die Richtschnur gegeben
worden: "Gegen Sozialdemokraten, Zentrum, Polen und Welsen!" Die Wirkung
war eine überraschende Niederlage der Sozialdemokratie gewesen, während das
Zentrum in seinem Bestände augenscheinlich nicht erschüttert worden war. Vom
nationalen Standpunkte aus konnte es unter diesen Umständen nnr ein Ziel für
die entscheidenden Stichwahlen geben, nämlich die Vervollständigung des Sieges
uach der Richtung hin, in der er schon halb erfochten war. Die Sozialdemokraten
mußten nun wenigstens vollständig geschlagen werden. Dieses Ziel konnte von
allen, die überhaupt geneigt waren, die schwarz-rote Koalition vom 13. Dezember
zu bekämpfen, um so eher anerkannt werden, als die Verluste der Sozialdemokratie
ja das Zentrum ebenfalls trafen. Je mehr im neuen Reichstag die Stimmen
derer, die zu jeder positiven Gesetzgebnngsarbeit um jede" Preis Nein sagen, ver¬
mindert werden, desto weniger wird auch das Zentrum imstande sein, die Rolle
einer regierenden Partei zu spielen. Auch die stärkste Partei im Reichstage muß
sich mit einer andern verbinden, wenn sie die Mehrheit und dadurch bestimmenden
Einfluß auf die Gesetzgebung gewinnen will. Schon nach den Hauptwahlen stand


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Maßgebliches und Unmaßgebliches
Reichsspiegel.

Ms der Zeit zwischen den beiden Wnhlschlachten.)

Wenn das vorliegende Heft der Grenzlinien zur Ausgabe gelangt, ist die letzte
Entscheidung über die Zusammensetzung des neuen Reichstages gefallen. Aber in dem
Augenblick, wo diese Betrachtung niedergeschrieben wird, stehen wir noch in der
Zeit der Erwartung und können mir hoffen, daß der Tag der Stichwahlen zur
Vollendung bringt, was der 25. Januar verheißen hat. Auf eine Betrachtung der
Woche zwischen den beiden Wahlschlachten müssen wir uns also diesmal beschränken.

Wir können uns dabei mit Erscheinungen beschäftigen, die auch über die Zeit
der Wahlen hinaus ihre Bedeutung behalten.

Stichwahlen unterscheiden sich von den Hauptwnhlen immer dadurch, daß bei
ihnen nicht Überzeugungen, sondern taktische Rücksichten bestimmend sein müssen.
Darin liegt gewöhnlich eine große Schwierigkeit. Denn der Wahlkampf hat hänfig
die Köpfe so erhitzt, daß für ruhige Erwägungen über die zweckmäßigste Entscheidung
kein Raum mehr bleibt. Zorn und Rachegefühl, die nur zu leicht in der Wahl¬
bewegung erweckt werden, sind schlechte politische Ratgeber. Während es bei den
Hanptwahlen wünschenswert ist, daß die Wähler in der Abgabe ihrer Stimmen den
allgemeinen Prinzipien folgen, die für die Verhältnisse im Wahlkreise maßgebend
sind, knüpfen die Stichwahlen an die schon festgelegten Ergebnisse an, und die
Wähler sind nicht selten vor eine Entscheidung gestellt, bei der sie ihre eigentliche
politische Überzeugung ganz in den Hintergrund schieben müssen. So liegt die
Gefahr nahe, daß der Parteifanatisinus uoch im letzten Augenblick mancher durchaus
im Bereich der Möglichkeit liegenden Hoffnung eine schwere Enttäuschung bereitet.
Deshalb ist es gerade für die Stichwahlen von der größten Bedeutung, daß in der
von den Parteiorganisationen empfohlnen Taktik die größte Klarheit herrscht, und
alle verwirrenden Einflüsse möglichst ferngehalten werden."

In der Praxis ist das freilich oft nur ein „frommer Wunsch. Es hat auch
diesmal nicht an irreführender Stimmen gefehlt, die, um ihr Lieblingsprinzip zur
Geltung zu bringen, dem nächsten und wichtigsten Erfordernis der Wahltaktik hindernd
in den Weg getreten sind. Wie Weit das auf das Wahlergebnis wirklich von Einfluß
gewesen ist, wird später festzustellen sein. Heute beschäftigen wir uns nur mit der
Begründung, womit ein solches Verhalten zu rechtfertigen versucht worden ist. Deal
" in diesen Gründen sprechen sich Anschauungen uns, die auch für die fernere Politik
ihre Bedeutung behalten.

Für die Hauptwnhleu war allen nationalen Parteien die Richtschnur gegeben
worden: „Gegen Sozialdemokraten, Zentrum, Polen und Welsen!" Die Wirkung
war eine überraschende Niederlage der Sozialdemokratie gewesen, während das
Zentrum in seinem Bestände augenscheinlich nicht erschüttert worden war. Vom
nationalen Standpunkte aus konnte es unter diesen Umständen nnr ein Ziel für
die entscheidenden Stichwahlen geben, nämlich die Vervollständigung des Sieges
uach der Richtung hin, in der er schon halb erfochten war. Die Sozialdemokraten
mußten nun wenigstens vollständig geschlagen werden. Dieses Ziel konnte von
allen, die überhaupt geneigt waren, die schwarz-rote Koalition vom 13. Dezember
zu bekämpfen, um so eher anerkannt werden, als die Verluste der Sozialdemokratie
ja das Zentrum ebenfalls trafen. Je mehr im neuen Reichstag die Stimmen
derer, die zu jeder positiven Gesetzgebnngsarbeit um jede» Preis Nein sagen, ver¬
mindert werden, desto weniger wird auch das Zentrum imstande sein, die Rolle
einer regierenden Partei zu spielen. Auch die stärkste Partei im Reichstage muß
sich mit einer andern verbinden, wenn sie die Mehrheit und dadurch bestimmenden
Einfluß auf die Gesetzgebung gewinnen will. Schon nach den Hauptwahlen stand


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[0333] Maßgebliches und Unmaßgebliches Maßgebliches und Unmaßgebliches Reichsspiegel. Ms der Zeit zwischen den beiden Wnhlschlachten.) Wenn das vorliegende Heft der Grenzlinien zur Ausgabe gelangt, ist die letzte Entscheidung über die Zusammensetzung des neuen Reichstages gefallen. Aber in dem Augenblick, wo diese Betrachtung niedergeschrieben wird, stehen wir noch in der Zeit der Erwartung und können mir hoffen, daß der Tag der Stichwahlen zur Vollendung bringt, was der 25. Januar verheißen hat. Auf eine Betrachtung der Woche zwischen den beiden Wahlschlachten müssen wir uns also diesmal beschränken. Wir können uns dabei mit Erscheinungen beschäftigen, die auch über die Zeit der Wahlen hinaus ihre Bedeutung behalten. Stichwahlen unterscheiden sich von den Hauptwnhlen immer dadurch, daß bei ihnen nicht Überzeugungen, sondern taktische Rücksichten bestimmend sein müssen. Darin liegt gewöhnlich eine große Schwierigkeit. Denn der Wahlkampf hat hänfig die Köpfe so erhitzt, daß für ruhige Erwägungen über die zweckmäßigste Entscheidung kein Raum mehr bleibt. Zorn und Rachegefühl, die nur zu leicht in der Wahl¬ bewegung erweckt werden, sind schlechte politische Ratgeber. Während es bei den Hanptwahlen wünschenswert ist, daß die Wähler in der Abgabe ihrer Stimmen den allgemeinen Prinzipien folgen, die für die Verhältnisse im Wahlkreise maßgebend sind, knüpfen die Stichwahlen an die schon festgelegten Ergebnisse an, und die Wähler sind nicht selten vor eine Entscheidung gestellt, bei der sie ihre eigentliche politische Überzeugung ganz in den Hintergrund schieben müssen. So liegt die Gefahr nahe, daß der Parteifanatisinus uoch im letzten Augenblick mancher durchaus im Bereich der Möglichkeit liegenden Hoffnung eine schwere Enttäuschung bereitet. Deshalb ist es gerade für die Stichwahlen von der größten Bedeutung, daß in der von den Parteiorganisationen empfohlnen Taktik die größte Klarheit herrscht, und alle verwirrenden Einflüsse möglichst ferngehalten werden." In der Praxis ist das freilich oft nur ein „frommer Wunsch. Es hat auch diesmal nicht an irreführender Stimmen gefehlt, die, um ihr Lieblingsprinzip zur Geltung zu bringen, dem nächsten und wichtigsten Erfordernis der Wahltaktik hindernd in den Weg getreten sind. Wie Weit das auf das Wahlergebnis wirklich von Einfluß gewesen ist, wird später festzustellen sein. Heute beschäftigen wir uns nur mit der Begründung, womit ein solches Verhalten zu rechtfertigen versucht worden ist. Deal " in diesen Gründen sprechen sich Anschauungen uns, die auch für die fernere Politik ihre Bedeutung behalten. Für die Hauptwnhleu war allen nationalen Parteien die Richtschnur gegeben worden: „Gegen Sozialdemokraten, Zentrum, Polen und Welsen!" Die Wirkung war eine überraschende Niederlage der Sozialdemokratie gewesen, während das Zentrum in seinem Bestände augenscheinlich nicht erschüttert worden war. Vom nationalen Standpunkte aus konnte es unter diesen Umständen nnr ein Ziel für die entscheidenden Stichwahlen geben, nämlich die Vervollständigung des Sieges uach der Richtung hin, in der er schon halb erfochten war. Die Sozialdemokraten mußten nun wenigstens vollständig geschlagen werden. Dieses Ziel konnte von allen, die überhaupt geneigt waren, die schwarz-rote Koalition vom 13. Dezember zu bekämpfen, um so eher anerkannt werden, als die Verluste der Sozialdemokratie ja das Zentrum ebenfalls trafen. Je mehr im neuen Reichstag die Stimmen derer, die zu jeder positiven Gesetzgebnngsarbeit um jede» Preis Nein sagen, ver¬ mindert werden, desto weniger wird auch das Zentrum imstande sein, die Rolle einer regierenden Partei zu spielen. Auch die stärkste Partei im Reichstage muß sich mit einer andern verbinden, wenn sie die Mehrheit und dadurch bestimmenden Einfluß auf die Gesetzgebung gewinnen will. Schon nach den Hauptwahlen stand

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/333>, abgerufen am 27.06.2024.