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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr.

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Der wirtschaftliche Aufschwung der bolivianischen
Republik

man großen Vorteil hat Bolivien vor europäischen Ländern
voraus. Es hat leine auswärtige Schuld. Die einzige, die bis
vor kurzem existierte, war der Saldo der Forderungen, größten¬
teils chilenischer Untertanen, teilweise aus dem Jahre 1879
(Pazifischer Krieg), die in der Höhe von 6,5 Millionen Pesos
Gold von der chilenischen Regierung in dem zwischen beiden Republiken vor
kurzem abgeschlossenen Vertrage übernommen worden ist.

Dagegen verfügt Bolivien über größere Guthaben im Auslande. Es
sind die folgenden: die von Brasilien an Bolivien in den Jahren 1904 und
1905 als Entschädigung für die Abtretung eines Teiles des Acregebiets ge¬
zählten 2 Millionen Pfund Sterling. Von diesen sind festgelegt: 1 Million -F
bei N. M. Rothschild K Sons, 1 Million bei dem voinvwir Melaui
a'ösoowvts as ?g.ris. Beide Betrüge sind nur für den projektierten Eisen¬
bahnbau in Bolivien bestimmt, der im ganzen auf etwa 4 bis 5 Millionen -F
taxiert wird.

Außer diesen 2 Millionen-F hat Bolivien noch 150000 -F bei dem 0oinvtoir
N-Moral ä^soompw disponibel. Diese 150000 ^ sind im Oktober 1905 von
Chile auf Grund des schon genannten Vertrags bezahlt worden. Ferner muß
Chile eine gleiche Zahlung in diesem Jahre machen.

Weiter hat Chile in dem angezognen Vertrage die Verpflichtung über¬
nommen, auf die für die Bahnen Uguni-Potosi, Oruro-La Paz, Oruro-
Cvchabamba-Santa Cruz, La Paz bis in die Gegend des Beni, Potosi-
Sucre-Lagunillas-Santa Cruz zu invertierenden Kapitalien während dreißig
Jahren die Zinsgarantie von 5 Prozent jährlich zu stellen, und zwar unter
der Bedingung, daß die jährlichen Kosten dieser Verpflichtung den Betrag von
100000 nicht übersteigen.


Grenzboten II I90K 65


Der wirtschaftliche Aufschwung der bolivianischen
Republik

man großen Vorteil hat Bolivien vor europäischen Ländern
voraus. Es hat leine auswärtige Schuld. Die einzige, die bis
vor kurzem existierte, war der Saldo der Forderungen, größten¬
teils chilenischer Untertanen, teilweise aus dem Jahre 1879
(Pazifischer Krieg), die in der Höhe von 6,5 Millionen Pesos
Gold von der chilenischen Regierung in dem zwischen beiden Republiken vor
kurzem abgeschlossenen Vertrage übernommen worden ist.

Dagegen verfügt Bolivien über größere Guthaben im Auslande. Es
sind die folgenden: die von Brasilien an Bolivien in den Jahren 1904 und
1905 als Entschädigung für die Abtretung eines Teiles des Acregebiets ge¬
zählten 2 Millionen Pfund Sterling. Von diesen sind festgelegt: 1 Million -F
bei N. M. Rothschild K Sons, 1 Million bei dem voinvwir Melaui
a'ösoowvts as ?g.ris. Beide Betrüge sind nur für den projektierten Eisen¬
bahnbau in Bolivien bestimmt, der im ganzen auf etwa 4 bis 5 Millionen -F
taxiert wird.

Außer diesen 2 Millionen-F hat Bolivien noch 150000 -F bei dem 0oinvtoir
N-Moral ä^soompw disponibel. Diese 150000 ^ sind im Oktober 1905 von
Chile auf Grund des schon genannten Vertrags bezahlt worden. Ferner muß
Chile eine gleiche Zahlung in diesem Jahre machen.

Weiter hat Chile in dem angezognen Vertrage die Verpflichtung über¬
nommen, auf die für die Bahnen Uguni-Potosi, Oruro-La Paz, Oruro-
Cvchabamba-Santa Cruz, La Paz bis in die Gegend des Beni, Potosi-
Sucre-Lagunillas-Santa Cruz zu invertierenden Kapitalien während dreißig
Jahren die Zinsgarantie von 5 Prozent jährlich zu stellen, und zwar unter
der Bedingung, daß die jährlichen Kosten dieser Verpflichtung den Betrag von
100000 nicht übersteigen.


Grenzboten II I90K 65
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[0517] [Abbildung] Der wirtschaftliche Aufschwung der bolivianischen Republik man großen Vorteil hat Bolivien vor europäischen Ländern voraus. Es hat leine auswärtige Schuld. Die einzige, die bis vor kurzem existierte, war der Saldo der Forderungen, größten¬ teils chilenischer Untertanen, teilweise aus dem Jahre 1879 (Pazifischer Krieg), die in der Höhe von 6,5 Millionen Pesos Gold von der chilenischen Regierung in dem zwischen beiden Republiken vor kurzem abgeschlossenen Vertrage übernommen worden ist. Dagegen verfügt Bolivien über größere Guthaben im Auslande. Es sind die folgenden: die von Brasilien an Bolivien in den Jahren 1904 und 1905 als Entschädigung für die Abtretung eines Teiles des Acregebiets ge¬ zählten 2 Millionen Pfund Sterling. Von diesen sind festgelegt: 1 Million -F bei N. M. Rothschild K Sons, 1 Million bei dem voinvwir Melaui a'ösoowvts as ?g.ris. Beide Betrüge sind nur für den projektierten Eisen¬ bahnbau in Bolivien bestimmt, der im ganzen auf etwa 4 bis 5 Millionen -F taxiert wird. Außer diesen 2 Millionen-F hat Bolivien noch 150000 -F bei dem 0oinvtoir N-Moral ä^soompw disponibel. Diese 150000 ^ sind im Oktober 1905 von Chile auf Grund des schon genannten Vertrags bezahlt worden. Ferner muß Chile eine gleiche Zahlung in diesem Jahre machen. Weiter hat Chile in dem angezognen Vertrage die Verpflichtung über¬ nommen, auf die für die Bahnen Uguni-Potosi, Oruro-La Paz, Oruro- Cvchabamba-Santa Cruz, La Paz bis in die Gegend des Beni, Potosi- Sucre-Lagunillas-Santa Cruz zu invertierenden Kapitalien während dreißig Jahren die Zinsgarantie von 5 Prozent jährlich zu stellen, und zwar unter der Bedingung, daß die jährlichen Kosten dieser Verpflichtung den Betrag von 100000 nicht übersteigen. Grenzboten II I90K 65

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299040/517>, abgerufen am 26.12.2024.