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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr.

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Menschenfrühling

Onkel Aurelius konnte gut erzählen, auch Anneli hörte ihm gern zu, bis er
sich endlich mit einigen Scherzreden verabschiedete, um seinen Abendschoppen ein¬
zunehmen.

Anneli hatte die kleine Rike niemals so heiter und glücklich gesehen, und am
nächsten Tage lag noch der Abglanz dieser Heiterkeit auf ihrem Gesicht. Am dritten
Morgen aber weinte sie bitterlich und schickte Anneli wegen heftiger Kopfschmerzen
nach Hause. Es waren aber keine Kopfschmerzen, die ihr die Tränen entlockten,
sondern der Umstand, daß Slina Böteführ vom Kandidaten dazu ausersehen worden
war, seinen kleinen Hausstand in Ordnung zu halten und für ihn zu kochen.
Demoiselle Stahl verlangte wenig Bedienung, und Slina konnte bequem noch einen
kleinen Hausstand in der Nähe besorgen. Jedermann, der sie kannte, wußte, daß
sie gut für den Kandidaten sorgen würde, und daß er klug gehandelt hatte, sich
gerade an diese tüchtige Person zu wenden. Aber Rike Blüthen weinte noch einige
Tage länger, und sogar Christel hatte Mitleid mit ihr und schenkte ihr einen alten
zerlesnen Roman, der den Titel "Das gebrochne Herz" führte. Aber sie erfuhr
nicht, ob sich die arme Rike sehr über dieses Geschenk freute.


10

Anneli fing in dieser Zeit an, sich etwas nach Freundschaft zu sehnen, aber
sie fand niemand, der ihre Gefühle erwiderte. Da verschloß sie ihr kleines liebe¬
bedürftiges Herz und ging allein ihre Straße.

Auch Christel veränderte sich, aber nicht zu ihrem Vorteil. Ihre Lustigkeit
verschwand, sie wurde bei jedem Tadel empfindlich und war heute mit Rita Makler,
am nächsten Tage mit Karoline "heiß" befreundet. Rita war ja wieder in der
Stadt, wenn auch in einem andern Hause; sie hatte immer die schönsten Hüte und
sah über Anneli hinweg wie über einen kleinen Wurm am Wege. Karoline Lindig
war dagegen freundlich gegen die Kleine, wie es ihre Art und auch die ihrer
Familie war. Wenn Bürgernleisters auch für aufgeblasen galten, so hatten sie doch
gute Herzen.

Mit Sudecks war ihr Verhältnis auch wieder in Ordnung. Beim Vogel¬
schießen hatten sich Doktor und Bürgermeister über die kleine Uneinigkeit ausge¬
sprochen. Der Schuppen blieb bestehn, erhielt noch ein Vorlegeschloß, und sein
unheimlicher Inhalt blieb darin.

So war also alles wieder beim alten, nur eins kam neu dazu: der Spuk.
Seitdem man wußte, was im Sudeckschen Garten aufbewahrt wurde, sahen bevor¬
zugte Augen gelegentlich einige kleine Gespenster in der Gasse oder hinter der
Gartenbeete huschen, und die alte Frau Peters, die in der Dämmerung zu Frau
Roland gehn wollte, bemerkte eine lange weiße Gestalt, die neben ihr her schritt
und erst verschwand, als sie um Hilfe schrie.

Frau Peters wollte schon früher einmal Gespenster gesehen haben, aber nachher
war es nichts gewesen. Sie war kränklich und alt; eigentlich durfte man ihr diese
kleine Ausschweifung ihrer Phantasie nicht übelnehmen; aber als Christel von der
Geschichte hörte -- jedermann in der Schule erfuhr sie --, da geriet sie in hef¬
tigen Zorn.

Diese Schornsteinfeger sollen von mir hören! drohte sie Anneli gegenüber.
Sie spotten über mich. Erstens des Klaviers wegen, zweitens weil bei uns Ge¬
spenster sein sollen. An diesem Wahnsinn bist du schuld, Anneli, du hast uns in
Übeln Ruf gebracht. Aber ich verzeihe dir in Anbetracht deiner Jugend. Du
wußtest nicht, was du tatest, aber Frau Peters ist so alt wie Methusalem, ihr
verzeihe ich nicht, und ich werde mich an ihr rächen. Rache ist etwas schönes,
Rita Makler sagt es auch. Sie hat sich auch einmal an einem Onkel gerächt, der
sie immer neckte. Sie legte ihm einen Schwärmer in das Bett, und er verbrannte
sich das Bein. Dafür ist sie von Haus gekommen; aber man kann sich doch nicht
alles gefallen lassen.


Menschenfrühling

Onkel Aurelius konnte gut erzählen, auch Anneli hörte ihm gern zu, bis er
sich endlich mit einigen Scherzreden verabschiedete, um seinen Abendschoppen ein¬
zunehmen.

Anneli hatte die kleine Rike niemals so heiter und glücklich gesehen, und am
nächsten Tage lag noch der Abglanz dieser Heiterkeit auf ihrem Gesicht. Am dritten
Morgen aber weinte sie bitterlich und schickte Anneli wegen heftiger Kopfschmerzen
nach Hause. Es waren aber keine Kopfschmerzen, die ihr die Tränen entlockten,
sondern der Umstand, daß Slina Böteführ vom Kandidaten dazu ausersehen worden
war, seinen kleinen Hausstand in Ordnung zu halten und für ihn zu kochen.
Demoiselle Stahl verlangte wenig Bedienung, und Slina konnte bequem noch einen
kleinen Hausstand in der Nähe besorgen. Jedermann, der sie kannte, wußte, daß
sie gut für den Kandidaten sorgen würde, und daß er klug gehandelt hatte, sich
gerade an diese tüchtige Person zu wenden. Aber Rike Blüthen weinte noch einige
Tage länger, und sogar Christel hatte Mitleid mit ihr und schenkte ihr einen alten
zerlesnen Roman, der den Titel „Das gebrochne Herz" führte. Aber sie erfuhr
nicht, ob sich die arme Rike sehr über dieses Geschenk freute.


10

Anneli fing in dieser Zeit an, sich etwas nach Freundschaft zu sehnen, aber
sie fand niemand, der ihre Gefühle erwiderte. Da verschloß sie ihr kleines liebe¬
bedürftiges Herz und ging allein ihre Straße.

Auch Christel veränderte sich, aber nicht zu ihrem Vorteil. Ihre Lustigkeit
verschwand, sie wurde bei jedem Tadel empfindlich und war heute mit Rita Makler,
am nächsten Tage mit Karoline „heiß" befreundet. Rita war ja wieder in der
Stadt, wenn auch in einem andern Hause; sie hatte immer die schönsten Hüte und
sah über Anneli hinweg wie über einen kleinen Wurm am Wege. Karoline Lindig
war dagegen freundlich gegen die Kleine, wie es ihre Art und auch die ihrer
Familie war. Wenn Bürgernleisters auch für aufgeblasen galten, so hatten sie doch
gute Herzen.

Mit Sudecks war ihr Verhältnis auch wieder in Ordnung. Beim Vogel¬
schießen hatten sich Doktor und Bürgermeister über die kleine Uneinigkeit ausge¬
sprochen. Der Schuppen blieb bestehn, erhielt noch ein Vorlegeschloß, und sein
unheimlicher Inhalt blieb darin.

So war also alles wieder beim alten, nur eins kam neu dazu: der Spuk.
Seitdem man wußte, was im Sudeckschen Garten aufbewahrt wurde, sahen bevor¬
zugte Augen gelegentlich einige kleine Gespenster in der Gasse oder hinter der
Gartenbeete huschen, und die alte Frau Peters, die in der Dämmerung zu Frau
Roland gehn wollte, bemerkte eine lange weiße Gestalt, die neben ihr her schritt
und erst verschwand, als sie um Hilfe schrie.

Frau Peters wollte schon früher einmal Gespenster gesehen haben, aber nachher
war es nichts gewesen. Sie war kränklich und alt; eigentlich durfte man ihr diese
kleine Ausschweifung ihrer Phantasie nicht übelnehmen; aber als Christel von der
Geschichte hörte — jedermann in der Schule erfuhr sie —, da geriet sie in hef¬
tigen Zorn.

Diese Schornsteinfeger sollen von mir hören! drohte sie Anneli gegenüber.
Sie spotten über mich. Erstens des Klaviers wegen, zweitens weil bei uns Ge¬
spenster sein sollen. An diesem Wahnsinn bist du schuld, Anneli, du hast uns in
Übeln Ruf gebracht. Aber ich verzeihe dir in Anbetracht deiner Jugend. Du
wußtest nicht, was du tatest, aber Frau Peters ist so alt wie Methusalem, ihr
verzeihe ich nicht, und ich werde mich an ihr rächen. Rache ist etwas schönes,
Rita Makler sagt es auch. Sie hat sich auch einmal an einem Onkel gerächt, der
sie immer neckte. Sie legte ihm einen Schwärmer in das Bett, und er verbrannte
sich das Bein. Dafür ist sie von Haus gekommen; aber man kann sich doch nicht
alles gefallen lassen.


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[0288] Menschenfrühling Onkel Aurelius konnte gut erzählen, auch Anneli hörte ihm gern zu, bis er sich endlich mit einigen Scherzreden verabschiedete, um seinen Abendschoppen ein¬ zunehmen. Anneli hatte die kleine Rike niemals so heiter und glücklich gesehen, und am nächsten Tage lag noch der Abglanz dieser Heiterkeit auf ihrem Gesicht. Am dritten Morgen aber weinte sie bitterlich und schickte Anneli wegen heftiger Kopfschmerzen nach Hause. Es waren aber keine Kopfschmerzen, die ihr die Tränen entlockten, sondern der Umstand, daß Slina Böteführ vom Kandidaten dazu ausersehen worden war, seinen kleinen Hausstand in Ordnung zu halten und für ihn zu kochen. Demoiselle Stahl verlangte wenig Bedienung, und Slina konnte bequem noch einen kleinen Hausstand in der Nähe besorgen. Jedermann, der sie kannte, wußte, daß sie gut für den Kandidaten sorgen würde, und daß er klug gehandelt hatte, sich gerade an diese tüchtige Person zu wenden. Aber Rike Blüthen weinte noch einige Tage länger, und sogar Christel hatte Mitleid mit ihr und schenkte ihr einen alten zerlesnen Roman, der den Titel „Das gebrochne Herz" führte. Aber sie erfuhr nicht, ob sich die arme Rike sehr über dieses Geschenk freute. 10 Anneli fing in dieser Zeit an, sich etwas nach Freundschaft zu sehnen, aber sie fand niemand, der ihre Gefühle erwiderte. Da verschloß sie ihr kleines liebe¬ bedürftiges Herz und ging allein ihre Straße. Auch Christel veränderte sich, aber nicht zu ihrem Vorteil. Ihre Lustigkeit verschwand, sie wurde bei jedem Tadel empfindlich und war heute mit Rita Makler, am nächsten Tage mit Karoline „heiß" befreundet. Rita war ja wieder in der Stadt, wenn auch in einem andern Hause; sie hatte immer die schönsten Hüte und sah über Anneli hinweg wie über einen kleinen Wurm am Wege. Karoline Lindig war dagegen freundlich gegen die Kleine, wie es ihre Art und auch die ihrer Familie war. Wenn Bürgernleisters auch für aufgeblasen galten, so hatten sie doch gute Herzen. Mit Sudecks war ihr Verhältnis auch wieder in Ordnung. Beim Vogel¬ schießen hatten sich Doktor und Bürgermeister über die kleine Uneinigkeit ausge¬ sprochen. Der Schuppen blieb bestehn, erhielt noch ein Vorlegeschloß, und sein unheimlicher Inhalt blieb darin. So war also alles wieder beim alten, nur eins kam neu dazu: der Spuk. Seitdem man wußte, was im Sudeckschen Garten aufbewahrt wurde, sahen bevor¬ zugte Augen gelegentlich einige kleine Gespenster in der Gasse oder hinter der Gartenbeete huschen, und die alte Frau Peters, die in der Dämmerung zu Frau Roland gehn wollte, bemerkte eine lange weiße Gestalt, die neben ihr her schritt und erst verschwand, als sie um Hilfe schrie. Frau Peters wollte schon früher einmal Gespenster gesehen haben, aber nachher war es nichts gewesen. Sie war kränklich und alt; eigentlich durfte man ihr diese kleine Ausschweifung ihrer Phantasie nicht übelnehmen; aber als Christel von der Geschichte hörte — jedermann in der Schule erfuhr sie —, da geriet sie in hef¬ tigen Zorn. Diese Schornsteinfeger sollen von mir hören! drohte sie Anneli gegenüber. Sie spotten über mich. Erstens des Klaviers wegen, zweitens weil bei uns Ge¬ spenster sein sollen. An diesem Wahnsinn bist du schuld, Anneli, du hast uns in Übeln Ruf gebracht. Aber ich verzeihe dir in Anbetracht deiner Jugend. Du wußtest nicht, was du tatest, aber Frau Peters ist so alt wie Methusalem, ihr verzeihe ich nicht, und ich werde mich an ihr rächen. Rache ist etwas schönes, Rita Makler sagt es auch. Sie hat sich auch einmal an einem Onkel gerächt, der sie immer neckte. Sie legte ihm einen Schwärmer in das Bett, und er verbrannte sich das Bein. Dafür ist sie von Haus gekommen; aber man kann sich doch nicht alles gefallen lassen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299040/288>, abgerufen am 04.07.2024.