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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr.

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Die Damen auf Markby

Der Wagen von Groß-Markby war schon vorgefahren. Die fleißigen Damen
um den Tisch herum, zu denen sich nun auch Olga und Julie gesellt hatten, steckten
ihre Arbeiten in die Whtascheu und begannen, gute Nacht z" sagen. Bibbi suchte
nervös die Gummibänder zu den Überärmeln der Pröpstin und fragte laut und
ängstlich, ob Stine doch nicht vergessen habe, den Mantel ihrer Mutter im Vor¬
zimmer dicht neben den Ofen zu hängen.

Olga hatte Arvid mit Beschlag belegt, und Erik stand geduldig mit einem
Abendmantel über den Arm da und wartete auf die an diesem Abend mehr als
langsame Julie. Alle andern halfen der Pröpstin beim Anziehen; sie hatte so
viele Westen, Plaids und gestrickte Schals unter ihrem Radmantel, daß sie, als
sie endlich fertig war, fast ihrer Kaffeekanne glich. Und dann mußte die Hauben¬
pyramide mit den violetten Bändern in einen Haubenkorb gepackt und mit einer
wattierter Kapuze vertauscht werden, von der Erik die Vermutung auszusprechen
pflegte, "daß sie im Krimkrieg entstanden sei."

Gib recht acht, liebe Elu! -- Elu war es anvertraut worden, das violette
Kunstwerk einzupacken. -- Lege die Bände-r ganz glatt in den Kopf hinein, liebes
Kind! Die alte Dame setzte sich, und zwei Mädchen zogen ihr die pelzgefütterten
Stiefel an.

Elu antwortete nur mechanisch: Ja, liebe Tante. Hinter ihr stand, den
Hut in der Hand, Hauptmann Arvid, um sich zu verabschieden. Sie reichte ihm
eine bebende, etwas feuchte Hand, während er den kostbaren Haubeukorb in
Empfang nahm.

Er sah sie fragend und bittend an. Sie fühlte es natürlich, ja, sie fühlte
es mit jedem Nerv ihres Körpers, ganz unnatürlich deutlich fühlte sie es, aber sie
konnte sich nicht dazu entschließen, aufzusehen, und er wagte es nicht einmal, ihr
die Hand zu drücken.

Zerdrück ihn nur nicht, lieber Arvid, ermahnte die Pröpstin, die ihren Hnuben-
korb mit den Augen verfolgte.

Julie suchte drüben am Spiegel ängstlich ihre Hutnadel --- nur um Erik
nicht ansehen zu müssen, der, nachdem er mit dein Mantel auf sie gewartet und
ihn ihr umgelegt hatte, nicht wieder weggehen zu wollen schien. Endlich fand sie
doch ihre Nadel und hob die Arme, um sie festzustecken. Erik lehnte noch immer
an der Wand neben dem Spiegel und sah sie nur an -- beinahe ironisch, kam es
ihr vor. Sie steckte ihre Nadel schlecht in den Hut, sodaß dieser nicht sitzen wollte,
ja sie war so nervös, daß sie sich in die Lippen beißen mußte, daß sie nicht in
Tränen ausbrach.

Bist du bald fertig? hörte sie Olga resigniert auf der Treppe draußen fragen.

Ja! -- Rasch wandte sie sich vom Spiegel ab. -- Gute Nacht, liebe Elu.
Übertrieben freundlich beugte sie sich im Vorübergehen vor, nur damit niemand
sehen sollte, wie aufgeregt sie war, und küßte Elu auf die Wange. Arvid stand
dicht daneben und wartete auf sie.

Elu machte eine" Moment die Augen fest zu, während sie Juliens gleich-
giltigen Kuß hinnahm, und dann senkte sie den Kopf tief.

Adieu! Adieu! rief die Pröpstin vom Wagen aus. Es klang wie ein Not¬
schrei. Sie hatte eine halbe Stunde gebraucht, alle ihre Umhüllungen anzuziehen,
und konnte nun durchaus nicht begreifen, "warum es denn so schrecklich lange
daure" , . .

11

Mitte November trat eine traurige Zeit für Groß- und Klein-Markby ein.
Erstens regnete es so, daß man nicht einmal mit einem Brief bis zum Bahnhof
gehn konnte, ohne patschnasse Füße zu bekommen. Und dann war es -- ja,
Dagny sagte es gerade heraus, es war, als ob alle Menschen Angst voreinander
hätten und sich aus dem Wege gingen. Nie konnte sie nun Elu bewegen, zu
einem behaglichen Kaffee oder Tee mit ihr nach Groß-Markby zu gehn, und nie


Die Damen auf Markby

Der Wagen von Groß-Markby war schon vorgefahren. Die fleißigen Damen
um den Tisch herum, zu denen sich nun auch Olga und Julie gesellt hatten, steckten
ihre Arbeiten in die Whtascheu und begannen, gute Nacht z» sagen. Bibbi suchte
nervös die Gummibänder zu den Überärmeln der Pröpstin und fragte laut und
ängstlich, ob Stine doch nicht vergessen habe, den Mantel ihrer Mutter im Vor¬
zimmer dicht neben den Ofen zu hängen.

Olga hatte Arvid mit Beschlag belegt, und Erik stand geduldig mit einem
Abendmantel über den Arm da und wartete auf die an diesem Abend mehr als
langsame Julie. Alle andern halfen der Pröpstin beim Anziehen; sie hatte so
viele Westen, Plaids und gestrickte Schals unter ihrem Radmantel, daß sie, als
sie endlich fertig war, fast ihrer Kaffeekanne glich. Und dann mußte die Hauben¬
pyramide mit den violetten Bändern in einen Haubenkorb gepackt und mit einer
wattierter Kapuze vertauscht werden, von der Erik die Vermutung auszusprechen
pflegte, „daß sie im Krimkrieg entstanden sei."

Gib recht acht, liebe Elu! — Elu war es anvertraut worden, das violette
Kunstwerk einzupacken. — Lege die Bände-r ganz glatt in den Kopf hinein, liebes
Kind! Die alte Dame setzte sich, und zwei Mädchen zogen ihr die pelzgefütterten
Stiefel an.

Elu antwortete nur mechanisch: Ja, liebe Tante. Hinter ihr stand, den
Hut in der Hand, Hauptmann Arvid, um sich zu verabschieden. Sie reichte ihm
eine bebende, etwas feuchte Hand, während er den kostbaren Haubeukorb in
Empfang nahm.

Er sah sie fragend und bittend an. Sie fühlte es natürlich, ja, sie fühlte
es mit jedem Nerv ihres Körpers, ganz unnatürlich deutlich fühlte sie es, aber sie
konnte sich nicht dazu entschließen, aufzusehen, und er wagte es nicht einmal, ihr
die Hand zu drücken.

Zerdrück ihn nur nicht, lieber Arvid, ermahnte die Pröpstin, die ihren Hnuben-
korb mit den Augen verfolgte.

Julie suchte drüben am Spiegel ängstlich ihre Hutnadel -— nur um Erik
nicht ansehen zu müssen, der, nachdem er mit dein Mantel auf sie gewartet und
ihn ihr umgelegt hatte, nicht wieder weggehen zu wollen schien. Endlich fand sie
doch ihre Nadel und hob die Arme, um sie festzustecken. Erik lehnte noch immer
an der Wand neben dem Spiegel und sah sie nur an — beinahe ironisch, kam es
ihr vor. Sie steckte ihre Nadel schlecht in den Hut, sodaß dieser nicht sitzen wollte,
ja sie war so nervös, daß sie sich in die Lippen beißen mußte, daß sie nicht in
Tränen ausbrach.

Bist du bald fertig? hörte sie Olga resigniert auf der Treppe draußen fragen.

Ja! — Rasch wandte sie sich vom Spiegel ab. — Gute Nacht, liebe Elu.
Übertrieben freundlich beugte sie sich im Vorübergehen vor, nur damit niemand
sehen sollte, wie aufgeregt sie war, und küßte Elu auf die Wange. Arvid stand
dicht daneben und wartete auf sie.

Elu machte eine» Moment die Augen fest zu, während sie Juliens gleich-
giltigen Kuß hinnahm, und dann senkte sie den Kopf tief.

Adieu! Adieu! rief die Pröpstin vom Wagen aus. Es klang wie ein Not¬
schrei. Sie hatte eine halbe Stunde gebraucht, alle ihre Umhüllungen anzuziehen,
und konnte nun durchaus nicht begreifen, „warum es denn so schrecklich lange
daure" , . .

11

Mitte November trat eine traurige Zeit für Groß- und Klein-Markby ein.
Erstens regnete es so, daß man nicht einmal mit einem Brief bis zum Bahnhof
gehn konnte, ohne patschnasse Füße zu bekommen. Und dann war es — ja,
Dagny sagte es gerade heraus, es war, als ob alle Menschen Angst voreinander
hätten und sich aus dem Wege gingen. Nie konnte sie nun Elu bewegen, zu
einem behaglichen Kaffee oder Tee mit ihr nach Groß-Markby zu gehn, und nie


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[0344] Die Damen auf Markby Der Wagen von Groß-Markby war schon vorgefahren. Die fleißigen Damen um den Tisch herum, zu denen sich nun auch Olga und Julie gesellt hatten, steckten ihre Arbeiten in die Whtascheu und begannen, gute Nacht z» sagen. Bibbi suchte nervös die Gummibänder zu den Überärmeln der Pröpstin und fragte laut und ängstlich, ob Stine doch nicht vergessen habe, den Mantel ihrer Mutter im Vor¬ zimmer dicht neben den Ofen zu hängen. Olga hatte Arvid mit Beschlag belegt, und Erik stand geduldig mit einem Abendmantel über den Arm da und wartete auf die an diesem Abend mehr als langsame Julie. Alle andern halfen der Pröpstin beim Anziehen; sie hatte so viele Westen, Plaids und gestrickte Schals unter ihrem Radmantel, daß sie, als sie endlich fertig war, fast ihrer Kaffeekanne glich. Und dann mußte die Hauben¬ pyramide mit den violetten Bändern in einen Haubenkorb gepackt und mit einer wattierter Kapuze vertauscht werden, von der Erik die Vermutung auszusprechen pflegte, „daß sie im Krimkrieg entstanden sei." Gib recht acht, liebe Elu! — Elu war es anvertraut worden, das violette Kunstwerk einzupacken. — Lege die Bände-r ganz glatt in den Kopf hinein, liebes Kind! Die alte Dame setzte sich, und zwei Mädchen zogen ihr die pelzgefütterten Stiefel an. Elu antwortete nur mechanisch: Ja, liebe Tante. Hinter ihr stand, den Hut in der Hand, Hauptmann Arvid, um sich zu verabschieden. Sie reichte ihm eine bebende, etwas feuchte Hand, während er den kostbaren Haubeukorb in Empfang nahm. Er sah sie fragend und bittend an. Sie fühlte es natürlich, ja, sie fühlte es mit jedem Nerv ihres Körpers, ganz unnatürlich deutlich fühlte sie es, aber sie konnte sich nicht dazu entschließen, aufzusehen, und er wagte es nicht einmal, ihr die Hand zu drücken. Zerdrück ihn nur nicht, lieber Arvid, ermahnte die Pröpstin, die ihren Hnuben- korb mit den Augen verfolgte. Julie suchte drüben am Spiegel ängstlich ihre Hutnadel -— nur um Erik nicht ansehen zu müssen, der, nachdem er mit dein Mantel auf sie gewartet und ihn ihr umgelegt hatte, nicht wieder weggehen zu wollen schien. Endlich fand sie doch ihre Nadel und hob die Arme, um sie festzustecken. Erik lehnte noch immer an der Wand neben dem Spiegel und sah sie nur an — beinahe ironisch, kam es ihr vor. Sie steckte ihre Nadel schlecht in den Hut, sodaß dieser nicht sitzen wollte, ja sie war so nervös, daß sie sich in die Lippen beißen mußte, daß sie nicht in Tränen ausbrach. Bist du bald fertig? hörte sie Olga resigniert auf der Treppe draußen fragen. Ja! — Rasch wandte sie sich vom Spiegel ab. — Gute Nacht, liebe Elu. Übertrieben freundlich beugte sie sich im Vorübergehen vor, nur damit niemand sehen sollte, wie aufgeregt sie war, und küßte Elu auf die Wange. Arvid stand dicht daneben und wartete auf sie. Elu machte eine» Moment die Augen fest zu, während sie Juliens gleich- giltigen Kuß hinnahm, und dann senkte sie den Kopf tief. Adieu! Adieu! rief die Pröpstin vom Wagen aus. Es klang wie ein Not¬ schrei. Sie hatte eine halbe Stunde gebraucht, alle ihre Umhüllungen anzuziehen, und konnte nun durchaus nicht begreifen, „warum es denn so schrecklich lange daure" , . . 11 Mitte November trat eine traurige Zeit für Groß- und Klein-Markby ein. Erstens regnete es so, daß man nicht einmal mit einem Brief bis zum Bahnhof gehn konnte, ohne patschnasse Füße zu bekommen. Und dann war es — ja, Dagny sagte es gerade heraus, es war, als ob alle Menschen Angst voreinander hätten und sich aus dem Wege gingen. Nie konnte sie nun Elu bewegen, zu einem behaglichen Kaffee oder Tee mit ihr nach Groß-Markby zu gehn, und nie

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_295218/344>, abgerufen am 26.06.2024.