Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
westfälische Geschichten

Das Haus des Pfeifenfranz lag uncmsgebaut in dem verwilderten Garten.
Die Dorn pflanzte Kartoffeln in den Garten: Damit er doch etwas einbringt. Es
war ein fortwährender Ärger für die beiden. Sie hatten ihr großes Haus, mit
Wirtschaftsgebäuden, mit allem Zubehör. Sie hätten das neue vermieten müssen
um geringen Zins, an die Leute im Dorf. Und dafür steckt mau nicht sein Geld
hinein, sagte die Dora. Als nach sechs Jahren aus der Stadt die Anfrage kam.
ob sie geneigt seien, das Anwesen um einen ordentlichen Preis zu verkaufen, da
griffen sie mit beiden Händen zu. Ein Drittel des Kaufpreises sollte sofort an¬
gezahlt, das übrige darauf stehn bleiben, als erste Hypothek und zu dem üblichen
Zinsfuß. So wurde der Kontrakt abgeschlossen mit dem Justizrat, durch den die
Anfrage an sie gelangt war. Sie hatten kaum darauf geachtet, wie er bemerkt
hatte, daß nicht er selbst der Käufer sei. Mags kaufen, wer will, hatte die Dora
gesagt, wenn wir nur den steten Ärger los werden, etwas zu besitzen, das nichts
einbringt und verfällt.

Der Käufer hatte es eilig. An dem alten Neubau wurde gehämmert und
gehackt und gezimmert und gemauert. Der Garten wurde angelegt. Ein Tanz-
!aal wurde aufgebaut, eine Theaterbühne kam hinein. Es wurde ein Gnsthvf
"ut Bäckerei und Brauerei und Brennerei, mit einem Laden für Kolonialwaren,
gerade wie beim Clermontwirt, nur daß alles viel größer war und schöner und
feiner. "Gasthof zur goldnen Krone" stand in großen goldnen Lettern über der
Tür angeschrieben. Der Besitzer selbst hatte sich bis dahin im Dorf nicht blicken
lassen. Ein Herr aus einer fremden Stadt, sagten die einen, der Wirt zum Roten
Hahn ans dem nächsten Städtchen, meinten die andern. Keiner wußte etwas. Der
pochen stand eben mit der Dora am Fenster, als ein offner Wagen bei der
Goldner Krone vorfuhr. Ein Herr saß darin mit einer Dame und einem kleinen
Mädchen. Der Jochen wurde totenblaß. Das war ja der Hera, der da Einzug
hielt in die Goldne Krone! Was konnte das zu bedeuten haben? Er sollte nicht
lange im unklaren bleibe". Der Küster kam gelaufen, atemlos. Hases gehört,
Clermontwirt, der Justizrat in der Stadt hat dein Grundstück gekauft, dein Bruder
hats bezahlt: der Hera ist der Besitzer der Goldner Krone. Gastwirt ist er ge¬
worden mit all seinem Studieren. Die Zahlkellnerin hat er geheiratet aus dem
größten Bierhaus in der Universitätsstadt. Soll sich en hübschen Taler erspart
haben und die Wirtschaft versteh". Es ist ein schmuckes Frauenzimmer, hat
-lügen im Kopf, so schwarz wie Kohlen; die Rieka, ihr kleines Mädchen, ist ihr
wie aus dem Gesicht geschnitten. Deine Freud wirst trage" können von heut an,
Clermontwirt!


2

Ju der Goldner Krone kostete das Glas Bier einen Pfennig weniger als beim
Clermontwirt, die Brötchen waren el" halbmal größer. Ein Orchestrion stand
w der Gaststube, spielte wunderschöne Tänze und Lieder, dafür brauchte nichts
gezahlt zu werden. Zeitungen lagen auf den, Tisch, ein Billard war da. Wenn
°le Gäste nicht Billard spielen wollte", konnten sie lesen oder Bilder besehen in
ven Büchern, die dort lagen. Das kostete alles nichts. Hinter dem Schenktisch
"ß die Wirtin, die schwarze Lotte. So fein wie ne Gräfin, sagten die Leute und
W "chön. und hielt einem jeden das Wort. War ihr keiner zu schlecht. Der
"ironenwkt, wie der sein Wort machen konnte, das wußten ja die Leute noch aus
A k ^ Clermonts Student seine Erlebnisse zum besten gegeben hatte,
^nfgermunt war er immer, und wenn nur einer ein Spielchen machen wollte, der
Hera war dabei. Eine Flasche "Guten" zu ponieren, ein Fäßchen "Echtes" auf¬
zulegen, für gute Freunde, darauf lui" es ihm "icht an. Er ging wie el" Herr
"Meidet und erzählte es einem jeden, der es hören wollte, daß er nur berge-
n"!hen" ^ ^ diesen scheinheiligen Heuchler, kaputt zu

Kein Wunder, daß die Leute in die Krone liefen, in der ersten Zeit, daß die


westfälische Geschichten

Das Haus des Pfeifenfranz lag uncmsgebaut in dem verwilderten Garten.
Die Dorn pflanzte Kartoffeln in den Garten: Damit er doch etwas einbringt. Es
war ein fortwährender Ärger für die beiden. Sie hatten ihr großes Haus, mit
Wirtschaftsgebäuden, mit allem Zubehör. Sie hätten das neue vermieten müssen
um geringen Zins, an die Leute im Dorf. Und dafür steckt mau nicht sein Geld
hinein, sagte die Dora. Als nach sechs Jahren aus der Stadt die Anfrage kam.
ob sie geneigt seien, das Anwesen um einen ordentlichen Preis zu verkaufen, da
griffen sie mit beiden Händen zu. Ein Drittel des Kaufpreises sollte sofort an¬
gezahlt, das übrige darauf stehn bleiben, als erste Hypothek und zu dem üblichen
Zinsfuß. So wurde der Kontrakt abgeschlossen mit dem Justizrat, durch den die
Anfrage an sie gelangt war. Sie hatten kaum darauf geachtet, wie er bemerkt
hatte, daß nicht er selbst der Käufer sei. Mags kaufen, wer will, hatte die Dora
gesagt, wenn wir nur den steten Ärger los werden, etwas zu besitzen, das nichts
einbringt und verfällt.

Der Käufer hatte es eilig. An dem alten Neubau wurde gehämmert und
gehackt und gezimmert und gemauert. Der Garten wurde angelegt. Ein Tanz-
!aal wurde aufgebaut, eine Theaterbühne kam hinein. Es wurde ein Gnsthvf
"ut Bäckerei und Brauerei und Brennerei, mit einem Laden für Kolonialwaren,
gerade wie beim Clermontwirt, nur daß alles viel größer war und schöner und
feiner. „Gasthof zur goldnen Krone" stand in großen goldnen Lettern über der
Tür angeschrieben. Der Besitzer selbst hatte sich bis dahin im Dorf nicht blicken
lassen. Ein Herr aus einer fremden Stadt, sagten die einen, der Wirt zum Roten
Hahn ans dem nächsten Städtchen, meinten die andern. Keiner wußte etwas. Der
pochen stand eben mit der Dora am Fenster, als ein offner Wagen bei der
Goldner Krone vorfuhr. Ein Herr saß darin mit einer Dame und einem kleinen
Mädchen. Der Jochen wurde totenblaß. Das war ja der Hera, der da Einzug
hielt in die Goldne Krone! Was konnte das zu bedeuten haben? Er sollte nicht
lange im unklaren bleibe». Der Küster kam gelaufen, atemlos. Hases gehört,
Clermontwirt, der Justizrat in der Stadt hat dein Grundstück gekauft, dein Bruder
hats bezahlt: der Hera ist der Besitzer der Goldner Krone. Gastwirt ist er ge¬
worden mit all seinem Studieren. Die Zahlkellnerin hat er geheiratet aus dem
größten Bierhaus in der Universitätsstadt. Soll sich en hübschen Taler erspart
haben und die Wirtschaft versteh». Es ist ein schmuckes Frauenzimmer, hat
-lügen im Kopf, so schwarz wie Kohlen; die Rieka, ihr kleines Mädchen, ist ihr
wie aus dem Gesicht geschnitten. Deine Freud wirst trage» können von heut an,
Clermontwirt!


2

Ju der Goldner Krone kostete das Glas Bier einen Pfennig weniger als beim
Clermontwirt, die Brötchen waren el» halbmal größer. Ein Orchestrion stand
w der Gaststube, spielte wunderschöne Tänze und Lieder, dafür brauchte nichts
gezahlt zu werden. Zeitungen lagen auf den, Tisch, ein Billard war da. Wenn
°le Gäste nicht Billard spielen wollte», konnten sie lesen oder Bilder besehen in
ven Büchern, die dort lagen. Das kostete alles nichts. Hinter dem Schenktisch
«ß die Wirtin, die schwarze Lotte. So fein wie ne Gräfin, sagten die Leute und
W »chön. und hielt einem jeden das Wort. War ihr keiner zu schlecht. Der
»ironenwkt, wie der sein Wort machen konnte, das wußten ja die Leute noch aus
A k ^ Clermonts Student seine Erlebnisse zum besten gegeben hatte,
^nfgermunt war er immer, und wenn nur einer ein Spielchen machen wollte, der
Hera war dabei. Eine Flasche „Guten" zu ponieren, ein Fäßchen „Echtes" auf¬
zulegen, für gute Freunde, darauf lui» es ihm »icht an. Er ging wie el» Herr
»Meidet und erzählte es einem jeden, der es hören wollte, daß er nur berge-
n"!hen" ^ ^ diesen scheinheiligen Heuchler, kaputt zu

Kein Wunder, daß die Leute in die Krone liefen, in der ersten Zeit, daß die


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0055" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/293674"/>
            <fw type="header" place="top"> westfälische Geschichten</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_166"> Das Haus des Pfeifenfranz lag uncmsgebaut in dem verwilderten Garten.<lb/>
Die Dorn pflanzte Kartoffeln in den Garten: Damit er doch etwas einbringt. Es<lb/>
war ein fortwährender Ärger für die beiden. Sie hatten ihr großes Haus, mit<lb/>
Wirtschaftsgebäuden, mit allem Zubehör. Sie hätten das neue vermieten müssen<lb/>
um geringen Zins, an die Leute im Dorf. Und dafür steckt mau nicht sein Geld<lb/>
hinein, sagte die Dora. Als nach sechs Jahren aus der Stadt die Anfrage kam.<lb/>
ob sie geneigt seien, das Anwesen um einen ordentlichen Preis zu verkaufen, da<lb/>
griffen sie mit beiden Händen zu. Ein Drittel des Kaufpreises sollte sofort an¬<lb/>
gezahlt, das übrige darauf stehn bleiben, als erste Hypothek und zu dem üblichen<lb/>
Zinsfuß. So wurde der Kontrakt abgeschlossen mit dem Justizrat, durch den die<lb/>
Anfrage an sie gelangt war. Sie hatten kaum darauf geachtet, wie er bemerkt<lb/>
hatte, daß nicht er selbst der Käufer sei. Mags kaufen, wer will, hatte die Dora<lb/>
gesagt, wenn wir nur den steten Ärger los werden, etwas zu besitzen, das nichts<lb/>
einbringt und verfällt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_167"> Der Käufer hatte es eilig. An dem alten Neubau wurde gehämmert und<lb/>
gehackt und gezimmert und gemauert. Der Garten wurde angelegt. Ein Tanz-<lb/>
!aal wurde aufgebaut, eine Theaterbühne kam hinein. Es wurde ein Gnsthvf<lb/>
"ut Bäckerei und Brauerei und Brennerei, mit einem Laden für Kolonialwaren,<lb/>
gerade wie beim Clermontwirt, nur daß alles viel größer war und schöner und<lb/>
feiner. &#x201E;Gasthof zur goldnen Krone" stand in großen goldnen Lettern über der<lb/>
Tür angeschrieben. Der Besitzer selbst hatte sich bis dahin im Dorf nicht blicken<lb/>
lassen. Ein Herr aus einer fremden Stadt, sagten die einen, der Wirt zum Roten<lb/>
Hahn ans dem nächsten Städtchen, meinten die andern. Keiner wußte etwas. Der<lb/>
pochen stand eben mit der Dora am Fenster, als ein offner Wagen bei der<lb/>
Goldner Krone vorfuhr. Ein Herr saß darin mit einer Dame und einem kleinen<lb/>
Mädchen. Der Jochen wurde totenblaß. Das war ja der Hera, der da Einzug<lb/>
hielt in die Goldne Krone! Was konnte das zu bedeuten haben? Er sollte nicht<lb/>
lange im unklaren bleibe». Der Küster kam gelaufen, atemlos. Hases gehört,<lb/>
Clermontwirt, der Justizrat in der Stadt hat dein Grundstück gekauft, dein Bruder<lb/>
hats bezahlt: der Hera ist der Besitzer der Goldner Krone. Gastwirt ist er ge¬<lb/>
worden mit all seinem Studieren. Die Zahlkellnerin hat er geheiratet aus dem<lb/>
größten Bierhaus in der Universitätsstadt. Soll sich en hübschen Taler erspart<lb/>
haben und die Wirtschaft versteh». Es ist ein schmuckes Frauenzimmer, hat<lb/>
-lügen im Kopf, so schwarz wie Kohlen; die Rieka, ihr kleines Mädchen, ist ihr<lb/>
wie aus dem Gesicht geschnitten. Deine Freud wirst trage» können von heut an,<lb/>
Clermontwirt!</p><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> 2</head><lb/>
            <p xml:id="ID_168"> Ju der Goldner Krone kostete das Glas Bier einen Pfennig weniger als beim<lb/>
Clermontwirt, die Brötchen waren el» halbmal größer. Ein Orchestrion stand<lb/>
w der Gaststube, spielte wunderschöne Tänze und Lieder, dafür brauchte nichts<lb/>
gezahlt zu werden. Zeitungen lagen auf den, Tisch, ein Billard war da. Wenn<lb/>
°le Gäste nicht Billard spielen wollte», konnten sie lesen oder Bilder besehen in<lb/>
ven Büchern, die dort lagen. Das kostete alles nichts. Hinter dem Schenktisch<lb/>
«ß die Wirtin, die schwarze Lotte. So fein wie ne Gräfin, sagten die Leute und<lb/>
W »chön. und hielt einem jeden das Wort. War ihr keiner zu schlecht. Der<lb/>
»ironenwkt, wie der sein Wort machen konnte, das wußten ja die Leute noch aus<lb/>
A k ^   Clermonts Student seine Erlebnisse zum besten gegeben hatte,<lb/>
^nfgermunt war er immer, und wenn nur einer ein Spielchen machen wollte, der<lb/>
Hera war dabei. Eine Flasche &#x201E;Guten" zu ponieren, ein Fäßchen &#x201E;Echtes" auf¬<lb/>
zulegen, für gute Freunde, darauf lui» es ihm »icht an. Er ging wie el» Herr<lb/>
»Meidet und erzählte es einem jeden, der es hören wollte, daß er nur berge-<lb/>
n"!hen" ^ ^ diesen scheinheiligen Heuchler, kaputt zu</p><lb/>
            <p xml:id="ID_169" next="#ID_170"> Kein Wunder, daß die Leute in die Krone liefen, in der ersten Zeit, daß die</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0055] westfälische Geschichten Das Haus des Pfeifenfranz lag uncmsgebaut in dem verwilderten Garten. Die Dorn pflanzte Kartoffeln in den Garten: Damit er doch etwas einbringt. Es war ein fortwährender Ärger für die beiden. Sie hatten ihr großes Haus, mit Wirtschaftsgebäuden, mit allem Zubehör. Sie hätten das neue vermieten müssen um geringen Zins, an die Leute im Dorf. Und dafür steckt mau nicht sein Geld hinein, sagte die Dora. Als nach sechs Jahren aus der Stadt die Anfrage kam. ob sie geneigt seien, das Anwesen um einen ordentlichen Preis zu verkaufen, da griffen sie mit beiden Händen zu. Ein Drittel des Kaufpreises sollte sofort an¬ gezahlt, das übrige darauf stehn bleiben, als erste Hypothek und zu dem üblichen Zinsfuß. So wurde der Kontrakt abgeschlossen mit dem Justizrat, durch den die Anfrage an sie gelangt war. Sie hatten kaum darauf geachtet, wie er bemerkt hatte, daß nicht er selbst der Käufer sei. Mags kaufen, wer will, hatte die Dora gesagt, wenn wir nur den steten Ärger los werden, etwas zu besitzen, das nichts einbringt und verfällt. Der Käufer hatte es eilig. An dem alten Neubau wurde gehämmert und gehackt und gezimmert und gemauert. Der Garten wurde angelegt. Ein Tanz- !aal wurde aufgebaut, eine Theaterbühne kam hinein. Es wurde ein Gnsthvf "ut Bäckerei und Brauerei und Brennerei, mit einem Laden für Kolonialwaren, gerade wie beim Clermontwirt, nur daß alles viel größer war und schöner und feiner. „Gasthof zur goldnen Krone" stand in großen goldnen Lettern über der Tür angeschrieben. Der Besitzer selbst hatte sich bis dahin im Dorf nicht blicken lassen. Ein Herr aus einer fremden Stadt, sagten die einen, der Wirt zum Roten Hahn ans dem nächsten Städtchen, meinten die andern. Keiner wußte etwas. Der pochen stand eben mit der Dora am Fenster, als ein offner Wagen bei der Goldner Krone vorfuhr. Ein Herr saß darin mit einer Dame und einem kleinen Mädchen. Der Jochen wurde totenblaß. Das war ja der Hera, der da Einzug hielt in die Goldne Krone! Was konnte das zu bedeuten haben? Er sollte nicht lange im unklaren bleibe». Der Küster kam gelaufen, atemlos. Hases gehört, Clermontwirt, der Justizrat in der Stadt hat dein Grundstück gekauft, dein Bruder hats bezahlt: der Hera ist der Besitzer der Goldner Krone. Gastwirt ist er ge¬ worden mit all seinem Studieren. Die Zahlkellnerin hat er geheiratet aus dem größten Bierhaus in der Universitätsstadt. Soll sich en hübschen Taler erspart haben und die Wirtschaft versteh». Es ist ein schmuckes Frauenzimmer, hat -lügen im Kopf, so schwarz wie Kohlen; die Rieka, ihr kleines Mädchen, ist ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Deine Freud wirst trage» können von heut an, Clermontwirt! 2 Ju der Goldner Krone kostete das Glas Bier einen Pfennig weniger als beim Clermontwirt, die Brötchen waren el» halbmal größer. Ein Orchestrion stand w der Gaststube, spielte wunderschöne Tänze und Lieder, dafür brauchte nichts gezahlt zu werden. Zeitungen lagen auf den, Tisch, ein Billard war da. Wenn °le Gäste nicht Billard spielen wollte», konnten sie lesen oder Bilder besehen in ven Büchern, die dort lagen. Das kostete alles nichts. Hinter dem Schenktisch «ß die Wirtin, die schwarze Lotte. So fein wie ne Gräfin, sagten die Leute und W »chön. und hielt einem jeden das Wort. War ihr keiner zu schlecht. Der »ironenwkt, wie der sein Wort machen konnte, das wußten ja die Leute noch aus A k ^ Clermonts Student seine Erlebnisse zum besten gegeben hatte, ^nfgermunt war er immer, und wenn nur einer ein Spielchen machen wollte, der Hera war dabei. Eine Flasche „Guten" zu ponieren, ein Fäßchen „Echtes" auf¬ zulegen, für gute Freunde, darauf lui» es ihm »icht an. Er ging wie el» Herr »Meidet und erzählte es einem jeden, der es hören wollte, daß er nur berge- n"!hen" ^ ^ diesen scheinheiligen Heuchler, kaputt zu Kein Wunder, daß die Leute in die Krone liefen, in der ersten Zeit, daß die

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_293618
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_293618/55
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_293618/55>, abgerufen am 28.06.2024.