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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Die Ulabunkerstraße

Damenklöster macht. Morgen spreche ich mit der Äbtissin. So ein Mensch darf
nicht die Kinder unsrer Angehörigen unterrichten!

Aber Tante Betty! Melitta erschrak. Du weißt doch noch nichts von den
Gedichten des Herrn Fuchsius. Auch ist es kein Verbrechen, ein Talent zu haben.
Und außerdem --

Gräfin Betty machte eine kurze Handbewegung.

Wir wollen von andern Dingen sprechen, Melitta. Über diese Angelegenheit
hast du kein Urteil. Jedenfalls aber wirst du die Bekanntschaft mit Herrn Fuchsius
nicht fortsetzen. Hiermit verbiete ich es dir!

Als Melitta später in ihrem Zimmer war, nahm sie sich fest vor. die Bekannt¬
schaft mit Klaus Fuchsius sicherlich fortzusetzen. Er stieg in ihren Augen. Er
war undankbar und sprach schlecht über seine Wohltäter. Das konnte sie begreifen.
Über Tante Betty hätte sie auch gern schlecht geredet, sie wagte es nur nicht. Sie
und die ältere Dame verstanden sich nicht; das war von jeher so gewesen, und die
Wohltat, die Melitta annehmen mußte, drückte manchmal schwer auf ihr, bis sie
sie von sich abschüttelte und sich vornahm, nicht dankbar zu sein. Auch Herrn
Klaus Fuchsius wollte sie dem Kloster zu erhalten suchen.


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Am nächste" Tage machte Melitta die Besuche, die sich für einen Gast von
Wittekind geziemten, und die sie von früher her gewohnt war. Zuerst ging sie
zu der Äbtissin, Frau von Borkenhagen, die sie mit großer Güte empfing, ange¬
legentlich nach ihreni Ergehen fragte und Gräfin Eberstein beneidete, einen jungen
Besuch im Hause zu beherbergen.

Ich habe gar keine Jugend in meiner Familie, sagte sie mit ihrer etwas
zirpenden Stimme. Sonst müßte sie herkommen und ihre alte Taute besuchen.
Die Jugend ist etwas Schönes! Dabei seufzte sie, und Melitta sah mit einem
Anflug von Teilnahme in ihr altes kluges Gesicht.

Ich würde Hochwürden Gnaden gern auf lange besuchen!

Die Äbtissin schüttelte den Kopf. Das würde Ihnen bald langweilig werden,
liebes Kind. Gräfin Eberstein paßt besser für Sie. Sie kann Sie auch noch er¬
ziehen; denn junge Mädchen müssen erzogen werden, und ich würde zu schwach
sein; viel zu schwach. Gräfin Betty ist stark, sehr stark.

Wiederum entschlüpfte ihr ein kleiner Seufzer, und Melitta entsann sich gehört
zu haben, daß Gräfin Eberstein ein strenges Regiment über die Äbtissin führte,
und daß diese selten etwas ohne ihre Erlaubnis tun durfte.

Frau von Borkenhagen empfing ihren Besuch in einem schönen alten Zimmer,
dessen Türen nach dem Garten weit geöffnet standen. Das war der sogenannte
Äbtissinnengarten, der in den allgemeinen Klosterpark hineinschnitt, von ihm aber
durch eine hohe Buchenhecke abgetrennt war. Er hatte einen großen Rasen und
viele Rosenbüsche und war friedlich und schön, wie alles im Kloster.

Melittas Augen ruhten mit beinahe sehnsüchtiger Bewunderung ans dem stillen
Gärtchen und dem Empfangszimmer, wo sie in einem bequemen Sessel Platz ge¬
nommen hatte. An den weißen Stuckwänden hingen schöne alte Bilder in Gold¬
rahmen; auf dem Fußboden lagen weiche Teppiche, und die blanken Mahagoni¬
möbel trugen zu einer etwas altmodischen Behaglichkeit bei. Das junge Mädchen
mußte immer in häßlichen Räumen leben. In kahlen Schulzimmern, oder in ihrem
bescheidnen Schlafgemach. Und gerade sie trug Verlangen nach Behagen und schöner
Umgebung und allem, was das Leben reich machte. Die Äbtissin berichtete ihr
von einige" Klosterereignisseu. Eine Dame war gestorben, eine neue war feierlich
eingeführt worden. Dem Klosterpächter, der seinen Hof hinter dem Park hatte,
war ein neues Wohnhaus gebaut worden, und die Schule, die in der Nähe des
Pachthofes lag, mußte vergrößert werden.

Das ist wohl die Schule, an der Herr Fuchsins unterrichten sollte? fragte
Melitta.


Die Ulabunkerstraße

Damenklöster macht. Morgen spreche ich mit der Äbtissin. So ein Mensch darf
nicht die Kinder unsrer Angehörigen unterrichten!

Aber Tante Betty! Melitta erschrak. Du weißt doch noch nichts von den
Gedichten des Herrn Fuchsius. Auch ist es kein Verbrechen, ein Talent zu haben.
Und außerdem —

Gräfin Betty machte eine kurze Handbewegung.

Wir wollen von andern Dingen sprechen, Melitta. Über diese Angelegenheit
hast du kein Urteil. Jedenfalls aber wirst du die Bekanntschaft mit Herrn Fuchsius
nicht fortsetzen. Hiermit verbiete ich es dir!

Als Melitta später in ihrem Zimmer war, nahm sie sich fest vor. die Bekannt¬
schaft mit Klaus Fuchsius sicherlich fortzusetzen. Er stieg in ihren Augen. Er
war undankbar und sprach schlecht über seine Wohltäter. Das konnte sie begreifen.
Über Tante Betty hätte sie auch gern schlecht geredet, sie wagte es nur nicht. Sie
und die ältere Dame verstanden sich nicht; das war von jeher so gewesen, und die
Wohltat, die Melitta annehmen mußte, drückte manchmal schwer auf ihr, bis sie
sie von sich abschüttelte und sich vornahm, nicht dankbar zu sein. Auch Herrn
Klaus Fuchsius wollte sie dem Kloster zu erhalten suchen.


5

Am nächste» Tage machte Melitta die Besuche, die sich für einen Gast von
Wittekind geziemten, und die sie von früher her gewohnt war. Zuerst ging sie
zu der Äbtissin, Frau von Borkenhagen, die sie mit großer Güte empfing, ange¬
legentlich nach ihreni Ergehen fragte und Gräfin Eberstein beneidete, einen jungen
Besuch im Hause zu beherbergen.

Ich habe gar keine Jugend in meiner Familie, sagte sie mit ihrer etwas
zirpenden Stimme. Sonst müßte sie herkommen und ihre alte Taute besuchen.
Die Jugend ist etwas Schönes! Dabei seufzte sie, und Melitta sah mit einem
Anflug von Teilnahme in ihr altes kluges Gesicht.

Ich würde Hochwürden Gnaden gern auf lange besuchen!

Die Äbtissin schüttelte den Kopf. Das würde Ihnen bald langweilig werden,
liebes Kind. Gräfin Eberstein paßt besser für Sie. Sie kann Sie auch noch er¬
ziehen; denn junge Mädchen müssen erzogen werden, und ich würde zu schwach
sein; viel zu schwach. Gräfin Betty ist stark, sehr stark.

Wiederum entschlüpfte ihr ein kleiner Seufzer, und Melitta entsann sich gehört
zu haben, daß Gräfin Eberstein ein strenges Regiment über die Äbtissin führte,
und daß diese selten etwas ohne ihre Erlaubnis tun durfte.

Frau von Borkenhagen empfing ihren Besuch in einem schönen alten Zimmer,
dessen Türen nach dem Garten weit geöffnet standen. Das war der sogenannte
Äbtissinnengarten, der in den allgemeinen Klosterpark hineinschnitt, von ihm aber
durch eine hohe Buchenhecke abgetrennt war. Er hatte einen großen Rasen und
viele Rosenbüsche und war friedlich und schön, wie alles im Kloster.

Melittas Augen ruhten mit beinahe sehnsüchtiger Bewunderung ans dem stillen
Gärtchen und dem Empfangszimmer, wo sie in einem bequemen Sessel Platz ge¬
nommen hatte. An den weißen Stuckwänden hingen schöne alte Bilder in Gold¬
rahmen; auf dem Fußboden lagen weiche Teppiche, und die blanken Mahagoni¬
möbel trugen zu einer etwas altmodischen Behaglichkeit bei. Das junge Mädchen
mußte immer in häßlichen Räumen leben. In kahlen Schulzimmern, oder in ihrem
bescheidnen Schlafgemach. Und gerade sie trug Verlangen nach Behagen und schöner
Umgebung und allem, was das Leben reich machte. Die Äbtissin berichtete ihr
von einige» Klosterereignisseu. Eine Dame war gestorben, eine neue war feierlich
eingeführt worden. Dem Klosterpächter, der seinen Hof hinter dem Park hatte,
war ein neues Wohnhaus gebaut worden, und die Schule, die in der Nähe des
Pachthofes lag, mußte vergrößert werden.

Das ist wohl die Schule, an der Herr Fuchsins unterrichten sollte? fragte
Melitta.


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[0178] Die Ulabunkerstraße Damenklöster macht. Morgen spreche ich mit der Äbtissin. So ein Mensch darf nicht die Kinder unsrer Angehörigen unterrichten! Aber Tante Betty! Melitta erschrak. Du weißt doch noch nichts von den Gedichten des Herrn Fuchsius. Auch ist es kein Verbrechen, ein Talent zu haben. Und außerdem — Gräfin Betty machte eine kurze Handbewegung. Wir wollen von andern Dingen sprechen, Melitta. Über diese Angelegenheit hast du kein Urteil. Jedenfalls aber wirst du die Bekanntschaft mit Herrn Fuchsius nicht fortsetzen. Hiermit verbiete ich es dir! Als Melitta später in ihrem Zimmer war, nahm sie sich fest vor. die Bekannt¬ schaft mit Klaus Fuchsius sicherlich fortzusetzen. Er stieg in ihren Augen. Er war undankbar und sprach schlecht über seine Wohltäter. Das konnte sie begreifen. Über Tante Betty hätte sie auch gern schlecht geredet, sie wagte es nur nicht. Sie und die ältere Dame verstanden sich nicht; das war von jeher so gewesen, und die Wohltat, die Melitta annehmen mußte, drückte manchmal schwer auf ihr, bis sie sie von sich abschüttelte und sich vornahm, nicht dankbar zu sein. Auch Herrn Klaus Fuchsius wollte sie dem Kloster zu erhalten suchen. 5 Am nächste» Tage machte Melitta die Besuche, die sich für einen Gast von Wittekind geziemten, und die sie von früher her gewohnt war. Zuerst ging sie zu der Äbtissin, Frau von Borkenhagen, die sie mit großer Güte empfing, ange¬ legentlich nach ihreni Ergehen fragte und Gräfin Eberstein beneidete, einen jungen Besuch im Hause zu beherbergen. Ich habe gar keine Jugend in meiner Familie, sagte sie mit ihrer etwas zirpenden Stimme. Sonst müßte sie herkommen und ihre alte Taute besuchen. Die Jugend ist etwas Schönes! Dabei seufzte sie, und Melitta sah mit einem Anflug von Teilnahme in ihr altes kluges Gesicht. Ich würde Hochwürden Gnaden gern auf lange besuchen! Die Äbtissin schüttelte den Kopf. Das würde Ihnen bald langweilig werden, liebes Kind. Gräfin Eberstein paßt besser für Sie. Sie kann Sie auch noch er¬ ziehen; denn junge Mädchen müssen erzogen werden, und ich würde zu schwach sein; viel zu schwach. Gräfin Betty ist stark, sehr stark. Wiederum entschlüpfte ihr ein kleiner Seufzer, und Melitta entsann sich gehört zu haben, daß Gräfin Eberstein ein strenges Regiment über die Äbtissin führte, und daß diese selten etwas ohne ihre Erlaubnis tun durfte. Frau von Borkenhagen empfing ihren Besuch in einem schönen alten Zimmer, dessen Türen nach dem Garten weit geöffnet standen. Das war der sogenannte Äbtissinnengarten, der in den allgemeinen Klosterpark hineinschnitt, von ihm aber durch eine hohe Buchenhecke abgetrennt war. Er hatte einen großen Rasen und viele Rosenbüsche und war friedlich und schön, wie alles im Kloster. Melittas Augen ruhten mit beinahe sehnsüchtiger Bewunderung ans dem stillen Gärtchen und dem Empfangszimmer, wo sie in einem bequemen Sessel Platz ge¬ nommen hatte. An den weißen Stuckwänden hingen schöne alte Bilder in Gold¬ rahmen; auf dem Fußboden lagen weiche Teppiche, und die blanken Mahagoni¬ möbel trugen zu einer etwas altmodischen Behaglichkeit bei. Das junge Mädchen mußte immer in häßlichen Räumen leben. In kahlen Schulzimmern, oder in ihrem bescheidnen Schlafgemach. Und gerade sie trug Verlangen nach Behagen und schöner Umgebung und allem, was das Leben reich machte. Die Äbtissin berichtete ihr von einige» Klosterereignisseu. Eine Dame war gestorben, eine neue war feierlich eingeführt worden. Dem Klosterpächter, der seinen Hof hinter dem Park hatte, war ein neues Wohnhaus gebaut worden, und die Schule, die in der Nähe des Pachthofes lag, mußte vergrößert werden. Das ist wohl die Schule, an der Herr Fuchsins unterrichten sollte? fragte Melitta.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/178>, abgerufen am 29.06.2024.