wissenschaftlichen Anhänger des Darwinismus, zeige ja, wie der Weg vom Tier zum Geiste geht, und daß der Geist gewordne Mensch nicht mehr Tier sein, nicht mehr auf die Stufe der Tierheit zurücksinken dürfe.
Neue Literatur über Amerika
u der Geistesgeschichte Nordamerikas bildet die Sitte der Reisen junger Nordamerikaner nach Deutschland, und besonders der Be¬ such deutscher Universitäten, eine Epoche; damit beginnt nicht bloß der Einfluß des deutschen Geistes und vor allem Goethes auf die erst werdende amerikanische Literatur, deren größte ""d fortwirkendste Erscheinung, Ralph Waldo Emerson, an Goethe groß ge¬ worden ist, sondern auch die amerikanische Wissenschaft macht unter diesem Einfluß ihre ersten Schritte, und zwar allen voran die Geschichtswissenschaft, w ihre Anregungen von Göttingen erhielt. Dereinst wird man auch vou geradezu Mode gewordnen Reisen der Deutschen uach Nordamerika eine Epoche in der wirtschaftlichen und der sozialen Entwicklung Deutschlands satteren; denn diese Reisen, die den ausgesprochnen Zweck haben. Einrichtungen ^ Neuen Welt mit solchen der Alten zu vergleichen, um aus jenen zu lernen, Me diese etwa anders zu gestalten wären, werden zur Beurteilung und zur Eiterbildung unsrer wirtschaftlichen, sozialen und am letzten Ende auch poli- Ichen Verhältnisse ohne Zweifel wichtige Anregungen und Beiträge liefern, ercide daß diese Anregungen und Beitrüge nur einen kleinen Teil der Ein- ^'lungen zurückerstatten, die die transatlantischen Länder als europäische Kolonien und Tochterstaaten seit dem Ende des fünfzehnten Jahrhunderts ^?s""gen haben, gibt ihnen einen besondern Wert, denn was sind sie in " ^kühlen anders als ein Teil der großen Bewegungen, die von nun an ^unterbrochen von Ost nach West und von West nach Ost das nordatlan- lsche^Becken durchpulsen werden, so wie im Altertum durch das Mittelmeer ^ Ströme der Reisenden, des Handels, des Jdeentausches von Gestade zu ^lade zogen! Die rege Teilnahme Gesamteuropas an den Geschicken und - "Wicklungen Amerikas wird dazu beitragen, das nordatlantischc Becken öff^ 6" einem neuen Mittelmeer zu machen, dessen Gestadelünder in ..^"Mnwmng und Gegensatz eine große Gemeinsamkeit der Kultur auf Müder geographischer und ethischer Grundlage ausbilden werden. Es läßt l ep leicht absehen, daß dieses Meeresbecken ebenso im Mittelpunkt der Geschichte e neuen Jahrhunderts liegen wird, wie um das Mittelmeer die Geschichte Ägypten und Griechenland, von Karthago und Rom, von Byzanz, Venedig no vielen andern Mächten und Völkern des Altertums und des Mittelalters ans"^'"' ^""cW" und dahingegangen ist. Und auch das darf schon heute vor- sgesagt werdeu, daß unter den alten Völkern Europas das den größten "Miß auf diesen Wechselverkehr üben und den größten Gewinn daraus
Neue Literatur über Amerika
wissenschaftlichen Anhänger des Darwinismus, zeige ja, wie der Weg vom Tier zum Geiste geht, und daß der Geist gewordne Mensch nicht mehr Tier sein, nicht mehr auf die Stufe der Tierheit zurücksinken dürfe.
Neue Literatur über Amerika
u der Geistesgeschichte Nordamerikas bildet die Sitte der Reisen junger Nordamerikaner nach Deutschland, und besonders der Be¬ such deutscher Universitäten, eine Epoche; damit beginnt nicht bloß der Einfluß des deutschen Geistes und vor allem Goethes auf die erst werdende amerikanische Literatur, deren größte ""d fortwirkendste Erscheinung, Ralph Waldo Emerson, an Goethe groß ge¬ worden ist, sondern auch die amerikanische Wissenschaft macht unter diesem Einfluß ihre ersten Schritte, und zwar allen voran die Geschichtswissenschaft, w ihre Anregungen von Göttingen erhielt. Dereinst wird man auch vou geradezu Mode gewordnen Reisen der Deutschen uach Nordamerika eine Epoche in der wirtschaftlichen und der sozialen Entwicklung Deutschlands satteren; denn diese Reisen, die den ausgesprochnen Zweck haben. Einrichtungen ^ Neuen Welt mit solchen der Alten zu vergleichen, um aus jenen zu lernen, Me diese etwa anders zu gestalten wären, werden zur Beurteilung und zur Eiterbildung unsrer wirtschaftlichen, sozialen und am letzten Ende auch poli- Ichen Verhältnisse ohne Zweifel wichtige Anregungen und Beiträge liefern, ercide daß diese Anregungen und Beitrüge nur einen kleinen Teil der Ein- ^'lungen zurückerstatten, die die transatlantischen Länder als europäische Kolonien und Tochterstaaten seit dem Ende des fünfzehnten Jahrhunderts ^?s""gen haben, gibt ihnen einen besondern Wert, denn was sind sie in " ^kühlen anders als ein Teil der großen Bewegungen, die von nun an ^unterbrochen von Ost nach West und von West nach Ost das nordatlan- lsche^Becken durchpulsen werden, so wie im Altertum durch das Mittelmeer ^ Ströme der Reisenden, des Handels, des Jdeentausches von Gestade zu ^lade zogen! Die rege Teilnahme Gesamteuropas an den Geschicken und - »Wicklungen Amerikas wird dazu beitragen, das nordatlantischc Becken öff^ 6" einem neuen Mittelmeer zu machen, dessen Gestadelünder in ..^"Mnwmng und Gegensatz eine große Gemeinsamkeit der Kultur auf Müder geographischer und ethischer Grundlage ausbilden werden. Es läßt l ep leicht absehen, daß dieses Meeresbecken ebenso im Mittelpunkt der Geschichte e neuen Jahrhunderts liegen wird, wie um das Mittelmeer die Geschichte Ägypten und Griechenland, von Karthago und Rom, von Byzanz, Venedig no vielen andern Mächten und Völkern des Altertums und des Mittelalters ans"^'"' ^""cW" und dahingegangen ist. Und auch das darf schon heute vor- sgesagt werdeu, daß unter den alten Völkern Europas das den größten "Miß auf diesen Wechselverkehr üben und den größten Gewinn daraus
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Neue Literatur über Amerika
wissenschaftlichen Anhänger des Darwinismus, zeige ja, wie der Weg vom
Tier zum Geiste geht, und daß der Geist gewordne Mensch nicht mehr Tier
sein, nicht mehr auf die Stufe der Tierheit zurücksinken dürfe.
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u der Geistesgeschichte Nordamerikas bildet die Sitte der Reisen
junger Nordamerikaner nach Deutschland, und besonders der Be¬
such deutscher Universitäten, eine Epoche; damit beginnt nicht
bloß der Einfluß des deutschen Geistes und vor allem Goethes
auf die erst werdende amerikanische Literatur, deren größte
""d fortwirkendste Erscheinung, Ralph Waldo Emerson, an Goethe groß ge¬
worden ist, sondern auch die amerikanische Wissenschaft macht unter diesem
Einfluß ihre ersten Schritte, und zwar allen voran die Geschichtswissenschaft,
w ihre Anregungen von Göttingen erhielt. Dereinst wird man auch vou
geradezu Mode gewordnen Reisen der Deutschen uach Nordamerika eine
Epoche in der wirtschaftlichen und der sozialen Entwicklung Deutschlands
satteren; denn diese Reisen, die den ausgesprochnen Zweck haben. Einrichtungen
^ Neuen Welt mit solchen der Alten zu vergleichen, um aus jenen zu lernen,
Me diese etwa anders zu gestalten wären, werden zur Beurteilung und zur
Eiterbildung unsrer wirtschaftlichen, sozialen und am letzten Ende auch poli-
Ichen Verhältnisse ohne Zweifel wichtige Anregungen und Beiträge liefern,
ercide daß diese Anregungen und Beitrüge nur einen kleinen Teil der Ein-
^'lungen zurückerstatten, die die transatlantischen Länder als europäische
Kolonien und Tochterstaaten seit dem Ende des fünfzehnten Jahrhunderts
^?s""gen haben, gibt ihnen einen besondern Wert, denn was sind sie in
" ^kühlen anders als ein Teil der großen Bewegungen, die von nun an
^unterbrochen von Ost nach West und von West nach Ost das nordatlan-
lsche^Becken durchpulsen werden, so wie im Altertum durch das Mittelmeer
^ Ströme der Reisenden, des Handels, des Jdeentausches von Gestade zu
^lade zogen! Die rege Teilnahme Gesamteuropas an den Geschicken und
- »Wicklungen Amerikas wird dazu beitragen, das nordatlantischc Becken
öff^ 6" einem neuen Mittelmeer zu machen, dessen Gestadelünder in
..^"Mnwmng und Gegensatz eine große Gemeinsamkeit der Kultur auf
Müder geographischer und ethischer Grundlage ausbilden werden. Es läßt
l ep leicht absehen, daß dieses Meeresbecken ebenso im Mittelpunkt der Geschichte
e neuen Jahrhunderts liegen wird, wie um das Mittelmeer die Geschichte
Ägypten und Griechenland, von Karthago und Rom, von Byzanz, Venedig
no vielen andern Mächten und Völkern des Altertums und des Mittelalters
ans"^'"' ^""cW" und dahingegangen ist. Und auch das darf schon heute vor-
sgesagt werdeu, daß unter den alten Völkern Europas das den größten
"Miß auf diesen Wechselverkehr üben und den größten Gewinn daraus
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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/849>, abgerufen am 28.09.2024.
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