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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

über das leere Auditorium in Unmut geraten sein und sich nicht nach Frankfurt
in den "Schmollwinkel" zurückgezogen haben; und wenn jetzt in unsrer sozial er¬
regten Zeit zu den Vorlesungen über Sozialismus und Verwandtes die Hörer aus
allen Fakultäten Herzuströmen, so werden vielleicht dieselben Vorlesungen schon in
wenigen Jahren vor leeren Bänken gehalten werden.

Außerdem ist daran zu erinnern -- wir gehn damit auf den letzten Teil der
Bücherschen Behauptung ein --, daß doch mich die nicht von der Mode begün¬
stigten Dozenten in ihren Vorlesungen ihr bestes leisten; ihr Vortrag läßt an
Lebendigkeit und Gründlichkeit gewöhnlich nichts zu wünschen übrig, ja gerade bei
diesen haben wir häufig einen Schwung der Rede wahrgenommen, den wir bei den
berühmten vermißten.

Zuletzt wird man sich vergegenwärtigen müssen, daß die Dozenten der Uni¬
versitäten Staatsbeamte sind, und daß sie darum in der Besoldung nach denselben
Grundsätzen zu behandeln sind, nach denen die übrigen Staatsbeamten behandelt
werden. Mit diesen Grundsätzen ist es nicht vereinbar, daß ein Beamter kraft
seiner besondern Leistungsfähigkeit sein Amt gewerbcmäßig ausbeutet. Auch die
Leistungsfähigkeit der übrigen Staatsbeamten ist unter sonst gleichen Verhältnissen
verschieden, aber jeder leistet dem Staate, der Gesamtheit sein bestes und ohne An¬
spruch auf besondre Gegenleistung, wenn sich seine Leistung über das Mittelmaß er¬
hebt. Unsrer Meinung nach wäre es sehr zu wünschen, wenn man die heute übliche
Art der Honorarentrichtnng und Verteilung in der angedeuteten Weise abänderte
p. G. Müller und diesen "Überrest mittelalterlichen Gebührenwesens" beseitigte,


Zur Handelshochschulbewegung.

Neuerdings hat Professor Stieda in
Leipzig in Conrnds Jahrbüchern in der Form einer Besprechung neuerer Schriften
über Handelsschüler und Handelshochschnlen eine beachtenswerte Beurteilung der
Handelshochschulbewegung gegeben, und hat ferner Professor Vanderbvrght in
Aachen in seinem -- von Stieda noch nicht berücksichtigten -- Lehrbuch "Handel und
Handelspolitik" diese Frage von seinem Standpunkt aus näher beleuchtet.

Nach Stiedas Urteil sind die Erfahrungen, die man in Leipzig mit der seit
Ostern 1898 eröffneten Handelshochschule gemacht hat, sehr erfreulich, aber auch
insofern lehrreich, als die als Regel vorgesehene Voraussetzung des Abiturienten-
examens für die Zulassung zum "Studium" thatsächlich mehr zur Ausnahme ge¬
worden ist, da zwei Drittel der Hochschüler nicht Abiturienten waren. Stieda stellt
die Forderung ans, daß jeder Kaufmann, der seine Lehrzeit beendet und einen tadel¬
losen sittlichen Lebenswandel geführt hat, zum Besuch der Handelshochschule zu¬
zulassen sei. Er warnt davor, dem zukünftigen Praktiker Kenntnisse beibringen zu
wollen, für deren Verwertung er nicht geeignet sei, und die er sich nur aneignen
könne, indem er sich für eine gewisse Zeit den eigentlichen Aufgaben seines Berufs
entfremdet. -- Man wird dem nur beipflichten können. Die bessere Ausbildung
für den praktischen Beruf als Kaufmann muß durchaus als der zu erstrebende Zweck
fest im Auge behalten werden, wenn sich die erfreulich in Aufnahme gekommne Be-
wegung nicht in mehr oder weniger unnütze und wirkungslose Experimente ver¬
laufen soll."

Vanderbvrght betont nachdrücklich die ..Wissenschaftlichkeit der Sache. Was
seien -- fragt er -- die Kameralwissenschaften, die landwirtschaftlichen und die
technischen Wissenschaften ursprünglich anders gewesen als ein bestimmter Wissens¬
kreis, der für einen besondern Ausbildungszweck ausgesucht worden sei? Und
doch stelle heute niemand, der sie wirklich kenne, ihren "wissenschaftlichen Charakter"
in Abrede. Dasselbe sei auch beim Handel möglich. Wolle man die Notwendigkeit
der Handelshochschnlen ablehnen, so stelle man den Kaufmanusstnnd tiefer als den


Grenzboten II 1900 82
Maßgebliches und Unmaßgebliches

über das leere Auditorium in Unmut geraten sein und sich nicht nach Frankfurt
in den „Schmollwinkel" zurückgezogen haben; und wenn jetzt in unsrer sozial er¬
regten Zeit zu den Vorlesungen über Sozialismus und Verwandtes die Hörer aus
allen Fakultäten Herzuströmen, so werden vielleicht dieselben Vorlesungen schon in
wenigen Jahren vor leeren Bänken gehalten werden.

Außerdem ist daran zu erinnern — wir gehn damit auf den letzten Teil der
Bücherschen Behauptung ein —, daß doch mich die nicht von der Mode begün¬
stigten Dozenten in ihren Vorlesungen ihr bestes leisten; ihr Vortrag läßt an
Lebendigkeit und Gründlichkeit gewöhnlich nichts zu wünschen übrig, ja gerade bei
diesen haben wir häufig einen Schwung der Rede wahrgenommen, den wir bei den
berühmten vermißten.

Zuletzt wird man sich vergegenwärtigen müssen, daß die Dozenten der Uni¬
versitäten Staatsbeamte sind, und daß sie darum in der Besoldung nach denselben
Grundsätzen zu behandeln sind, nach denen die übrigen Staatsbeamten behandelt
werden. Mit diesen Grundsätzen ist es nicht vereinbar, daß ein Beamter kraft
seiner besondern Leistungsfähigkeit sein Amt gewerbcmäßig ausbeutet. Auch die
Leistungsfähigkeit der übrigen Staatsbeamten ist unter sonst gleichen Verhältnissen
verschieden, aber jeder leistet dem Staate, der Gesamtheit sein bestes und ohne An¬
spruch auf besondre Gegenleistung, wenn sich seine Leistung über das Mittelmaß er¬
hebt. Unsrer Meinung nach wäre es sehr zu wünschen, wenn man die heute übliche
Art der Honorarentrichtnng und Verteilung in der angedeuteten Weise abänderte
p. G. Müller und diesen „Überrest mittelalterlichen Gebührenwesens" beseitigte,


Zur Handelshochschulbewegung.

Neuerdings hat Professor Stieda in
Leipzig in Conrnds Jahrbüchern in der Form einer Besprechung neuerer Schriften
über Handelsschüler und Handelshochschnlen eine beachtenswerte Beurteilung der
Handelshochschulbewegung gegeben, und hat ferner Professor Vanderbvrght in
Aachen in seinem — von Stieda noch nicht berücksichtigten — Lehrbuch „Handel und
Handelspolitik" diese Frage von seinem Standpunkt aus näher beleuchtet.

Nach Stiedas Urteil sind die Erfahrungen, die man in Leipzig mit der seit
Ostern 1898 eröffneten Handelshochschule gemacht hat, sehr erfreulich, aber auch
insofern lehrreich, als die als Regel vorgesehene Voraussetzung des Abiturienten-
examens für die Zulassung zum „Studium" thatsächlich mehr zur Ausnahme ge¬
worden ist, da zwei Drittel der Hochschüler nicht Abiturienten waren. Stieda stellt
die Forderung ans, daß jeder Kaufmann, der seine Lehrzeit beendet und einen tadel¬
losen sittlichen Lebenswandel geführt hat, zum Besuch der Handelshochschule zu¬
zulassen sei. Er warnt davor, dem zukünftigen Praktiker Kenntnisse beibringen zu
wollen, für deren Verwertung er nicht geeignet sei, und die er sich nur aneignen
könne, indem er sich für eine gewisse Zeit den eigentlichen Aufgaben seines Berufs
entfremdet. — Man wird dem nur beipflichten können. Die bessere Ausbildung
für den praktischen Beruf als Kaufmann muß durchaus als der zu erstrebende Zweck
fest im Auge behalten werden, wenn sich die erfreulich in Aufnahme gekommne Be-
wegung nicht in mehr oder weniger unnütze und wirkungslose Experimente ver¬
laufen soll."

Vanderbvrght betont nachdrücklich die ..Wissenschaftlichkeit der Sache. Was
seien — fragt er — die Kameralwissenschaften, die landwirtschaftlichen und die
technischen Wissenschaften ursprünglich anders gewesen als ein bestimmter Wissens¬
kreis, der für einen besondern Ausbildungszweck ausgesucht worden sei? Und
doch stelle heute niemand, der sie wirklich kenne, ihren „wissenschaftlichen Charakter"
in Abrede. Dasselbe sei auch beim Handel möglich. Wolle man die Notwendigkeit
der Handelshochschnlen ablehnen, so stelle man den Kaufmanusstnnd tiefer als den


Grenzboten II 1900 82
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[0657] Maßgebliches und Unmaßgebliches über das leere Auditorium in Unmut geraten sein und sich nicht nach Frankfurt in den „Schmollwinkel" zurückgezogen haben; und wenn jetzt in unsrer sozial er¬ regten Zeit zu den Vorlesungen über Sozialismus und Verwandtes die Hörer aus allen Fakultäten Herzuströmen, so werden vielleicht dieselben Vorlesungen schon in wenigen Jahren vor leeren Bänken gehalten werden. Außerdem ist daran zu erinnern — wir gehn damit auf den letzten Teil der Bücherschen Behauptung ein —, daß doch mich die nicht von der Mode begün¬ stigten Dozenten in ihren Vorlesungen ihr bestes leisten; ihr Vortrag läßt an Lebendigkeit und Gründlichkeit gewöhnlich nichts zu wünschen übrig, ja gerade bei diesen haben wir häufig einen Schwung der Rede wahrgenommen, den wir bei den berühmten vermißten. Zuletzt wird man sich vergegenwärtigen müssen, daß die Dozenten der Uni¬ versitäten Staatsbeamte sind, und daß sie darum in der Besoldung nach denselben Grundsätzen zu behandeln sind, nach denen die übrigen Staatsbeamten behandelt werden. Mit diesen Grundsätzen ist es nicht vereinbar, daß ein Beamter kraft seiner besondern Leistungsfähigkeit sein Amt gewerbcmäßig ausbeutet. Auch die Leistungsfähigkeit der übrigen Staatsbeamten ist unter sonst gleichen Verhältnissen verschieden, aber jeder leistet dem Staate, der Gesamtheit sein bestes und ohne An¬ spruch auf besondre Gegenleistung, wenn sich seine Leistung über das Mittelmaß er¬ hebt. Unsrer Meinung nach wäre es sehr zu wünschen, wenn man die heute übliche Art der Honorarentrichtnng und Verteilung in der angedeuteten Weise abänderte p. G. Müller und diesen „Überrest mittelalterlichen Gebührenwesens" beseitigte, Zur Handelshochschulbewegung. Neuerdings hat Professor Stieda in Leipzig in Conrnds Jahrbüchern in der Form einer Besprechung neuerer Schriften über Handelsschüler und Handelshochschnlen eine beachtenswerte Beurteilung der Handelshochschulbewegung gegeben, und hat ferner Professor Vanderbvrght in Aachen in seinem — von Stieda noch nicht berücksichtigten — Lehrbuch „Handel und Handelspolitik" diese Frage von seinem Standpunkt aus näher beleuchtet. Nach Stiedas Urteil sind die Erfahrungen, die man in Leipzig mit der seit Ostern 1898 eröffneten Handelshochschule gemacht hat, sehr erfreulich, aber auch insofern lehrreich, als die als Regel vorgesehene Voraussetzung des Abiturienten- examens für die Zulassung zum „Studium" thatsächlich mehr zur Ausnahme ge¬ worden ist, da zwei Drittel der Hochschüler nicht Abiturienten waren. Stieda stellt die Forderung ans, daß jeder Kaufmann, der seine Lehrzeit beendet und einen tadel¬ losen sittlichen Lebenswandel geführt hat, zum Besuch der Handelshochschule zu¬ zulassen sei. Er warnt davor, dem zukünftigen Praktiker Kenntnisse beibringen zu wollen, für deren Verwertung er nicht geeignet sei, und die er sich nur aneignen könne, indem er sich für eine gewisse Zeit den eigentlichen Aufgaben seines Berufs entfremdet. — Man wird dem nur beipflichten können. Die bessere Ausbildung für den praktischen Beruf als Kaufmann muß durchaus als der zu erstrebende Zweck fest im Auge behalten werden, wenn sich die erfreulich in Aufnahme gekommne Be- wegung nicht in mehr oder weniger unnütze und wirkungslose Experimente ver¬ laufen soll." Vanderbvrght betont nachdrücklich die ..Wissenschaftlichkeit der Sache. Was seien — fragt er — die Kameralwissenschaften, die landwirtschaftlichen und die technischen Wissenschaften ursprünglich anders gewesen als ein bestimmter Wissens¬ kreis, der für einen besondern Ausbildungszweck ausgesucht worden sei? Und doch stelle heute niemand, der sie wirklich kenne, ihren „wissenschaftlichen Charakter" in Abrede. Dasselbe sei auch beim Handel möglich. Wolle man die Notwendigkeit der Handelshochschnlen ablehnen, so stelle man den Kaufmanusstnnd tiefer als den Grenzboten II 1900 82

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_290410/657>, abgerufen am 29.06.2024.