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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Stand der Ingenieure, Techniker, Architekten, Landwirte, Forstwirte, Bergleute usw.
Man würde damit erklären, daß sogar die "höchsten Kräfte des Handelsstandes"
mit einer Bildung auskommen könnten, die jenen andern Berufen für ihre führenden
Geister nicht mehr genüge. "studieren" sollten zwar nicht alle, die Kaufleute
hießen, aber "studieren müßten" heute die Kaufleute, die an der Spitze der Kauf¬
mannschaft marschierten und deshalb weithin gesehen würden, und die im öffent¬
lichen Leben als die berufnen Vertreter dieses Standes erschienen.

Das sind Raisonnements, denen wir trotz aller Hochachtung der "wissenschaft¬
lichen" Bildung im allgemeinen und bei den Kaufleuten im besondern keinen reellen
Wert zuzuerkennen vermögen. Jedenfalls kann es eine Handelswissenschaft geben,
und es giebt auch eine ohne besondre Handelshochschulen, und Kaufleute können
diese Wissenschaft "studieren" und auf ihre Höhe gelangen, ohne das gerade auf
Handelshochschulen thun zu müssen.

Wir würden es sehr im Interesse des gewollten guten Zwecks, um deu sich
auch Vanderborght entschieden Verdienste erworben hat, bedauern, wenn etwa
auch hier der leidige doktrinäre Streit um den "wissenschaftlichen Charakter" und
"Rang" dieser sogenannten "Hochschulen" im Verhältnis zu den Technischen Hoch¬
schulen und den Universitäten in den Vordergrund gedrängt würde. Gerade die
Intelligenz unter den Kaufleuten denkt viel zu nüchtern nud sieht viel zu klar, als
daß sie sich durch solche Imponderabilien gewinnen ließe. Es ist aber namentlich
anch für die Zukunft strikt von der Hand zu weisen, daß alle die Kaufleute, "die
an der Spitze der Kaufmannschaft marschieren und im öffentlichen Leben als die
berufnen Vertreter dieses Standes erscheinen," im schulmäßigen Sinne studiert haben
müßten, oder daß sich überhaupt in der Praxis der Unterschied zwischen "studierten"
und "unstudierten" Kaufleuten in diesem Sinne einbürgerte.

Die Förderung der haudelswissenschaftlichen und der handelspolitischen Bildung
in der deutschen Kaufmannschaft erscheint uns als eine so dringende Pflicht aller
berufnen Teile, daß wir jeden Streit um Doktor- und Formfrage, der vom kräftigen
Handeln abhält, tief beklagen und lieber die schönen aber leeren Namen "Hoch¬
schule" und "Akademie," ja auch das in diesem Falle Undefinierte und sehr strittige
Wort "Wissenschaft" ganz preisgeben, als die Sache darunter leiden sehen wollen.

Praktisch gilt für die nötige Förderung der haudelswissenschaftlichen und handels¬
politischen Bildung unter den Kaufleuten in ganz besonderm Grade der Spruch:
"Es führen viele Wege nach Rom!" Der eine wird diesen gehn, der andre jenen;
der eine wird ihn mit zwanzig Jahren antreten, der andre mit vierzig oder fünfzig
Jahren. Nur daß ihn recht viele und immer mehr Kaufleute antreten, und daß sie
zu einem gedeihlichen Ziele gelangen, dafür ist kräftige Fürsorge und ausgiebige
Gelegenheit zu schaffen. Besondre "Handelshochschulen" und besondre "Handels¬
hochschulkurse" werden die Gelegenheit in sehr wünschenswerter Weise vermehren;
als die einzige zweckmäßige Gelegenheit sind sie aber nicht zu betrachten, ein Monopol
auf die hier erwünschte "Wissenschaftlichkeit" ist ihnen nicht zuzusprechen.

Das muß schon deshalb scharf betont werden, weil man überhaupt an der
Neigung krankt, alle Hilfe von öffentlichen, womöglich "behördlichen" Institutionen
zu verlangen, und wenn gerade dieser Weg irgendwo nicht gangbar erscheint, über¬
haupt das Vorgehn aufzugeben. Es muß gerade deshalb den jungen und den alten
Kaufleuten die Erkenntnis beigebracht werden, daß die Erlangung eiuer höhern
handelswissenschaftlichen und handelspolitischen Bildung auch denen möglich ist, die
keine Handelshochschule besuchen können.

Auch kaufmännische Fortbildungsschulen und Fachschulen können den handels¬
wissenschaftlichen Geist pflegen und ihren begabten Zöglingen die Anregung geben,
sich durch zweckmäßiges "Selbststudium" auf die Höhe emporzuarbeiten. Auch Vereine


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Stand der Ingenieure, Techniker, Architekten, Landwirte, Forstwirte, Bergleute usw.
Man würde damit erklären, daß sogar die „höchsten Kräfte des Handelsstandes"
mit einer Bildung auskommen könnten, die jenen andern Berufen für ihre führenden
Geister nicht mehr genüge. „studieren" sollten zwar nicht alle, die Kaufleute
hießen, aber „studieren müßten" heute die Kaufleute, die an der Spitze der Kauf¬
mannschaft marschierten und deshalb weithin gesehen würden, und die im öffent¬
lichen Leben als die berufnen Vertreter dieses Standes erschienen.

Das sind Raisonnements, denen wir trotz aller Hochachtung der „wissenschaft¬
lichen" Bildung im allgemeinen und bei den Kaufleuten im besondern keinen reellen
Wert zuzuerkennen vermögen. Jedenfalls kann es eine Handelswissenschaft geben,
und es giebt auch eine ohne besondre Handelshochschulen, und Kaufleute können
diese Wissenschaft „studieren" und auf ihre Höhe gelangen, ohne das gerade auf
Handelshochschulen thun zu müssen.

Wir würden es sehr im Interesse des gewollten guten Zwecks, um deu sich
auch Vanderborght entschieden Verdienste erworben hat, bedauern, wenn etwa
auch hier der leidige doktrinäre Streit um den „wissenschaftlichen Charakter" und
„Rang" dieser sogenannten „Hochschulen" im Verhältnis zu den Technischen Hoch¬
schulen und den Universitäten in den Vordergrund gedrängt würde. Gerade die
Intelligenz unter den Kaufleuten denkt viel zu nüchtern nud sieht viel zu klar, als
daß sie sich durch solche Imponderabilien gewinnen ließe. Es ist aber namentlich
anch für die Zukunft strikt von der Hand zu weisen, daß alle die Kaufleute, „die
an der Spitze der Kaufmannschaft marschieren und im öffentlichen Leben als die
berufnen Vertreter dieses Standes erscheinen," im schulmäßigen Sinne studiert haben
müßten, oder daß sich überhaupt in der Praxis der Unterschied zwischen „studierten"
und „unstudierten" Kaufleuten in diesem Sinne einbürgerte.

Die Förderung der haudelswissenschaftlichen und der handelspolitischen Bildung
in der deutschen Kaufmannschaft erscheint uns als eine so dringende Pflicht aller
berufnen Teile, daß wir jeden Streit um Doktor- und Formfrage, der vom kräftigen
Handeln abhält, tief beklagen und lieber die schönen aber leeren Namen „Hoch¬
schule" und „Akademie," ja auch das in diesem Falle Undefinierte und sehr strittige
Wort „Wissenschaft" ganz preisgeben, als die Sache darunter leiden sehen wollen.

Praktisch gilt für die nötige Förderung der haudelswissenschaftlichen und handels¬
politischen Bildung unter den Kaufleuten in ganz besonderm Grade der Spruch:
„Es führen viele Wege nach Rom!" Der eine wird diesen gehn, der andre jenen;
der eine wird ihn mit zwanzig Jahren antreten, der andre mit vierzig oder fünfzig
Jahren. Nur daß ihn recht viele und immer mehr Kaufleute antreten, und daß sie
zu einem gedeihlichen Ziele gelangen, dafür ist kräftige Fürsorge und ausgiebige
Gelegenheit zu schaffen. Besondre „Handelshochschulen" und besondre „Handels¬
hochschulkurse" werden die Gelegenheit in sehr wünschenswerter Weise vermehren;
als die einzige zweckmäßige Gelegenheit sind sie aber nicht zu betrachten, ein Monopol
auf die hier erwünschte „Wissenschaftlichkeit" ist ihnen nicht zuzusprechen.

Das muß schon deshalb scharf betont werden, weil man überhaupt an der
Neigung krankt, alle Hilfe von öffentlichen, womöglich „behördlichen" Institutionen
zu verlangen, und wenn gerade dieser Weg irgendwo nicht gangbar erscheint, über¬
haupt das Vorgehn aufzugeben. Es muß gerade deshalb den jungen und den alten
Kaufleuten die Erkenntnis beigebracht werden, daß die Erlangung eiuer höhern
handelswissenschaftlichen und handelspolitischen Bildung auch denen möglich ist, die
keine Handelshochschule besuchen können.

Auch kaufmännische Fortbildungsschulen und Fachschulen können den handels¬
wissenschaftlichen Geist pflegen und ihren begabten Zöglingen die Anregung geben,
sich durch zweckmäßiges „Selbststudium" auf die Höhe emporzuarbeiten. Auch Vereine


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[0658] Maßgebliches und Unmaßgebliches Stand der Ingenieure, Techniker, Architekten, Landwirte, Forstwirte, Bergleute usw. Man würde damit erklären, daß sogar die „höchsten Kräfte des Handelsstandes" mit einer Bildung auskommen könnten, die jenen andern Berufen für ihre führenden Geister nicht mehr genüge. „studieren" sollten zwar nicht alle, die Kaufleute hießen, aber „studieren müßten" heute die Kaufleute, die an der Spitze der Kauf¬ mannschaft marschierten und deshalb weithin gesehen würden, und die im öffent¬ lichen Leben als die berufnen Vertreter dieses Standes erschienen. Das sind Raisonnements, denen wir trotz aller Hochachtung der „wissenschaft¬ lichen" Bildung im allgemeinen und bei den Kaufleuten im besondern keinen reellen Wert zuzuerkennen vermögen. Jedenfalls kann es eine Handelswissenschaft geben, und es giebt auch eine ohne besondre Handelshochschulen, und Kaufleute können diese Wissenschaft „studieren" und auf ihre Höhe gelangen, ohne das gerade auf Handelshochschulen thun zu müssen. Wir würden es sehr im Interesse des gewollten guten Zwecks, um deu sich auch Vanderborght entschieden Verdienste erworben hat, bedauern, wenn etwa auch hier der leidige doktrinäre Streit um den „wissenschaftlichen Charakter" und „Rang" dieser sogenannten „Hochschulen" im Verhältnis zu den Technischen Hoch¬ schulen und den Universitäten in den Vordergrund gedrängt würde. Gerade die Intelligenz unter den Kaufleuten denkt viel zu nüchtern nud sieht viel zu klar, als daß sie sich durch solche Imponderabilien gewinnen ließe. Es ist aber namentlich anch für die Zukunft strikt von der Hand zu weisen, daß alle die Kaufleute, „die an der Spitze der Kaufmannschaft marschieren und im öffentlichen Leben als die berufnen Vertreter dieses Standes erscheinen," im schulmäßigen Sinne studiert haben müßten, oder daß sich überhaupt in der Praxis der Unterschied zwischen „studierten" und „unstudierten" Kaufleuten in diesem Sinne einbürgerte. Die Förderung der haudelswissenschaftlichen und der handelspolitischen Bildung in der deutschen Kaufmannschaft erscheint uns als eine so dringende Pflicht aller berufnen Teile, daß wir jeden Streit um Doktor- und Formfrage, der vom kräftigen Handeln abhält, tief beklagen und lieber die schönen aber leeren Namen „Hoch¬ schule" und „Akademie," ja auch das in diesem Falle Undefinierte und sehr strittige Wort „Wissenschaft" ganz preisgeben, als die Sache darunter leiden sehen wollen. Praktisch gilt für die nötige Förderung der haudelswissenschaftlichen und handels¬ politischen Bildung unter den Kaufleuten in ganz besonderm Grade der Spruch: „Es führen viele Wege nach Rom!" Der eine wird diesen gehn, der andre jenen; der eine wird ihn mit zwanzig Jahren antreten, der andre mit vierzig oder fünfzig Jahren. Nur daß ihn recht viele und immer mehr Kaufleute antreten, und daß sie zu einem gedeihlichen Ziele gelangen, dafür ist kräftige Fürsorge und ausgiebige Gelegenheit zu schaffen. Besondre „Handelshochschulen" und besondre „Handels¬ hochschulkurse" werden die Gelegenheit in sehr wünschenswerter Weise vermehren; als die einzige zweckmäßige Gelegenheit sind sie aber nicht zu betrachten, ein Monopol auf die hier erwünschte „Wissenschaftlichkeit" ist ihnen nicht zuzusprechen. Das muß schon deshalb scharf betont werden, weil man überhaupt an der Neigung krankt, alle Hilfe von öffentlichen, womöglich „behördlichen" Institutionen zu verlangen, und wenn gerade dieser Weg irgendwo nicht gangbar erscheint, über¬ haupt das Vorgehn aufzugeben. Es muß gerade deshalb den jungen und den alten Kaufleuten die Erkenntnis beigebracht werden, daß die Erlangung eiuer höhern handelswissenschaftlichen und handelspolitischen Bildung auch denen möglich ist, die keine Handelshochschule besuchen können. Auch kaufmännische Fortbildungsschulen und Fachschulen können den handels¬ wissenschaftlichen Geist pflegen und ihren begabten Zöglingen die Anregung geben, sich durch zweckmäßiges „Selbststudium" auf die Höhe emporzuarbeiten. Auch Vereine

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_290410/658>, abgerufen am 01.07.2024.