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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

hätten die Gegner die russische Kundgebung von vornherein lächerlich gemacht; von
Abrüstung sei aber darin bekanntlich gar nicht die Rede, sondern nur davon, daß
der Steigerung Einhalt gethan werden solle. Rußlands Absichten seien nun aller¬
dings, England gegenüber, uicht ganz friedlich, da es durch seine eignen wirtschaft¬
lichen Verhältnisse gezwungen sei, den Zugang zu südlichen Meeren zu suchen, die
ihm England versperre; indes vor Ablauf von zwei Jahren könne es an Krieg
nicht denken, weil es noch nicht hinlänglich mit Schncllfeuergeschützeu ausgerüstet
sei. Auch dann werde der Frieden vielleicht erhalten bleiben, denn "der kolossale
Aufschwung der Industrien aller Länder, namentlich der Industrien der Elektrizität
und des Lichts, absorbiert dermaßen alle disponibeln Kapitalien, daß den Mächten
der Finsternis zur Zeit faktisch nicht genng Mittel verbleiben, ihr trauriges Hand-
werk zu beginnen." Zuletzt werde Rußland selbst gezwungen sein, sich der eignen
Ausfuhr wegen zu der Politik der offnen Thür zu bekehren. Im Fall eiues Zu¬
sammenstoßes sei ein Vierbuud: Deutschland, England, Amerika, Japan -- gegen
Rußland und Frankreich möglich; die Vereinigten Staaten hätten natürlich nur
ihres Exports wegen eine Station im asiatischen Meere erstrebt, sonst würde die
Eroberung der Philippinen gar keinen Sinn haben.


Gartenbeschäftigung als Erziehungsmittel.

In einem Loup ä'oeil sur
Iss M-ä!us läßt Fürst de Ligue, der "Geistreiche" des Wiener Kongresses, von dem
das Wort 1s ecmAi'of ciimss, wais us marons pas herrührt, die Mahnung ergehn:
"Familienväter, flößt euern Kindern Lust und Freude am Garten ein, das macht sie
zu guten Menschen!" Nehmen wir das von dem Herrn gebrauchte Wort Miäino-
m-teils in mildester Bedeutung, so ist damit eine höchst beachtenswerte Anregung
gegeben. Das Ziel wäre sehr erwünscht: lauter gute, also liebenswürdige, uneigen¬
nützige, verträgliche, fleißige Söhne und Töchter. Und das Mittel dazu wäre gar
nicht beschwerlich, sogar der Gesundheit dienlich. Wir haben ausführlichere Hin-
deutungen und feinere Winke von dem hohen Herrn erwartet, der nicht nur als
Weltmann am Hofe der Königin Marie Antoinette von Frankreich viel galt, sondern
auch zu den kenntnisreichsten und anziehendsten französischen Schriftstellern der seligen
Nokokozeit gehört.*) Wir lernen auch viel aus der kleinen Schrift. Freilich hat
der Fürst nur die Gärten der, wie wir zu sagen pflegen, obern Zehntausend, nein,
der obersten kann. Fünfhundert im Auge, wie sie vor den Ereignissen von 1789
und 1793 im Vollgenuß ihrer ökonomischen und sozialen Bevorzugung standen.
Alleen, Felspartien, Grotten, Teiche, Wasserfälle beschäftigen ihn. Er kennt Twicken-
ham, Windsor, Blenheim. Er führt uns nach Ermenonville mit Erinnerungen an
die schöne Gabriele d'Estre^es und an I. I. Rousseau, doch ohne dessen "Bekennt¬
nisse" zu ernähren. Mit Katharina II. stand der Fürst in brieflichem und persön-
lichen Verkehr, und so rühmt er Zarskoselo, den Sommeraufenthalt der Gesetz¬
geberin von Rußland, der Besiegerin der Türken und der Gärtnerin von Zarskoselo,
aus eigner Anschauung. Am längsten verweilt er bei Wörlitz, das er auf die Ein¬
ladung des Herzogs Franz von Anhalt besuchte, um dort Schloß, Park, den aus
einem Elbarme gebildeten See, Floratempel und -- Pantheon zu bewundern.
Ernsthaft sind die Vorschläge gemeint, wie sich die Herren Großgrundbesitzer "fern
von Madrid" auf ihren Sommersitzen mit der Jagd, mit Anordnung zweckmäßiger
Holzschläge und Neupflcmzuugeu von dem Garnison- und Frauendienst, vou Hof-
geschichten und Glückspiel erholen sollen. Und wie menschenfreundlich mahnt Fürst
Karl Joseph als Anhänger der Encyklopädisten seine Standesgennssen, auf ihren



*) <Mvrss ein xi'iiiLs as I^us, xrövSäöos et'uns introäueticm xs,r L.. I^er>?ix. 1. 1--4.
LruzsIIss ot I^sixsivK, 1860.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

hätten die Gegner die russische Kundgebung von vornherein lächerlich gemacht; von
Abrüstung sei aber darin bekanntlich gar nicht die Rede, sondern nur davon, daß
der Steigerung Einhalt gethan werden solle. Rußlands Absichten seien nun aller¬
dings, England gegenüber, uicht ganz friedlich, da es durch seine eignen wirtschaft¬
lichen Verhältnisse gezwungen sei, den Zugang zu südlichen Meeren zu suchen, die
ihm England versperre; indes vor Ablauf von zwei Jahren könne es an Krieg
nicht denken, weil es noch nicht hinlänglich mit Schncllfeuergeschützeu ausgerüstet
sei. Auch dann werde der Frieden vielleicht erhalten bleiben, denn „der kolossale
Aufschwung der Industrien aller Länder, namentlich der Industrien der Elektrizität
und des Lichts, absorbiert dermaßen alle disponibeln Kapitalien, daß den Mächten
der Finsternis zur Zeit faktisch nicht genng Mittel verbleiben, ihr trauriges Hand-
werk zu beginnen." Zuletzt werde Rußland selbst gezwungen sein, sich der eignen
Ausfuhr wegen zu der Politik der offnen Thür zu bekehren. Im Fall eiues Zu¬
sammenstoßes sei ein Vierbuud: Deutschland, England, Amerika, Japan — gegen
Rußland und Frankreich möglich; die Vereinigten Staaten hätten natürlich nur
ihres Exports wegen eine Station im asiatischen Meere erstrebt, sonst würde die
Eroberung der Philippinen gar keinen Sinn haben.


Gartenbeschäftigung als Erziehungsmittel.

In einem Loup ä'oeil sur
Iss M-ä!us läßt Fürst de Ligue, der „Geistreiche" des Wiener Kongresses, von dem
das Wort 1s ecmAi'of ciimss, wais us marons pas herrührt, die Mahnung ergehn:
„Familienväter, flößt euern Kindern Lust und Freude am Garten ein, das macht sie
zu guten Menschen!" Nehmen wir das von dem Herrn gebrauchte Wort Miäino-
m-teils in mildester Bedeutung, so ist damit eine höchst beachtenswerte Anregung
gegeben. Das Ziel wäre sehr erwünscht: lauter gute, also liebenswürdige, uneigen¬
nützige, verträgliche, fleißige Söhne und Töchter. Und das Mittel dazu wäre gar
nicht beschwerlich, sogar der Gesundheit dienlich. Wir haben ausführlichere Hin-
deutungen und feinere Winke von dem hohen Herrn erwartet, der nicht nur als
Weltmann am Hofe der Königin Marie Antoinette von Frankreich viel galt, sondern
auch zu den kenntnisreichsten und anziehendsten französischen Schriftstellern der seligen
Nokokozeit gehört.*) Wir lernen auch viel aus der kleinen Schrift. Freilich hat
der Fürst nur die Gärten der, wie wir zu sagen pflegen, obern Zehntausend, nein,
der obersten kann. Fünfhundert im Auge, wie sie vor den Ereignissen von 1789
und 1793 im Vollgenuß ihrer ökonomischen und sozialen Bevorzugung standen.
Alleen, Felspartien, Grotten, Teiche, Wasserfälle beschäftigen ihn. Er kennt Twicken-
ham, Windsor, Blenheim. Er führt uns nach Ermenonville mit Erinnerungen an
die schöne Gabriele d'Estre^es und an I. I. Rousseau, doch ohne dessen „Bekennt¬
nisse" zu ernähren. Mit Katharina II. stand der Fürst in brieflichem und persön-
lichen Verkehr, und so rühmt er Zarskoselo, den Sommeraufenthalt der Gesetz¬
geberin von Rußland, der Besiegerin der Türken und der Gärtnerin von Zarskoselo,
aus eigner Anschauung. Am längsten verweilt er bei Wörlitz, das er auf die Ein¬
ladung des Herzogs Franz von Anhalt besuchte, um dort Schloß, Park, den aus
einem Elbarme gebildeten See, Floratempel und — Pantheon zu bewundern.
Ernsthaft sind die Vorschläge gemeint, wie sich die Herren Großgrundbesitzer „fern
von Madrid" auf ihren Sommersitzen mit der Jagd, mit Anordnung zweckmäßiger
Holzschläge und Neupflcmzuugeu von dem Garnison- und Frauendienst, vou Hof-
geschichten und Glückspiel erholen sollen. Und wie menschenfreundlich mahnt Fürst
Karl Joseph als Anhänger der Encyklopädisten seine Standesgennssen, auf ihren



*) <Mvrss ein xi'iiiLs as I^us, xrövSäöos et'uns introäueticm xs,r L.. I^er>?ix. 1. 1—4.
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[0059] Maßgebliches und Unmaßgebliches hätten die Gegner die russische Kundgebung von vornherein lächerlich gemacht; von Abrüstung sei aber darin bekanntlich gar nicht die Rede, sondern nur davon, daß der Steigerung Einhalt gethan werden solle. Rußlands Absichten seien nun aller¬ dings, England gegenüber, uicht ganz friedlich, da es durch seine eignen wirtschaft¬ lichen Verhältnisse gezwungen sei, den Zugang zu südlichen Meeren zu suchen, die ihm England versperre; indes vor Ablauf von zwei Jahren könne es an Krieg nicht denken, weil es noch nicht hinlänglich mit Schncllfeuergeschützeu ausgerüstet sei. Auch dann werde der Frieden vielleicht erhalten bleiben, denn „der kolossale Aufschwung der Industrien aller Länder, namentlich der Industrien der Elektrizität und des Lichts, absorbiert dermaßen alle disponibeln Kapitalien, daß den Mächten der Finsternis zur Zeit faktisch nicht genng Mittel verbleiben, ihr trauriges Hand- werk zu beginnen." Zuletzt werde Rußland selbst gezwungen sein, sich der eignen Ausfuhr wegen zu der Politik der offnen Thür zu bekehren. Im Fall eiues Zu¬ sammenstoßes sei ein Vierbuud: Deutschland, England, Amerika, Japan — gegen Rußland und Frankreich möglich; die Vereinigten Staaten hätten natürlich nur ihres Exports wegen eine Station im asiatischen Meere erstrebt, sonst würde die Eroberung der Philippinen gar keinen Sinn haben. Gartenbeschäftigung als Erziehungsmittel. In einem Loup ä'oeil sur Iss M-ä!us läßt Fürst de Ligue, der „Geistreiche" des Wiener Kongresses, von dem das Wort 1s ecmAi'of ciimss, wais us marons pas herrührt, die Mahnung ergehn: „Familienväter, flößt euern Kindern Lust und Freude am Garten ein, das macht sie zu guten Menschen!" Nehmen wir das von dem Herrn gebrauchte Wort Miäino- m-teils in mildester Bedeutung, so ist damit eine höchst beachtenswerte Anregung gegeben. Das Ziel wäre sehr erwünscht: lauter gute, also liebenswürdige, uneigen¬ nützige, verträgliche, fleißige Söhne und Töchter. Und das Mittel dazu wäre gar nicht beschwerlich, sogar der Gesundheit dienlich. Wir haben ausführlichere Hin- deutungen und feinere Winke von dem hohen Herrn erwartet, der nicht nur als Weltmann am Hofe der Königin Marie Antoinette von Frankreich viel galt, sondern auch zu den kenntnisreichsten und anziehendsten französischen Schriftstellern der seligen Nokokozeit gehört.*) Wir lernen auch viel aus der kleinen Schrift. Freilich hat der Fürst nur die Gärten der, wie wir zu sagen pflegen, obern Zehntausend, nein, der obersten kann. Fünfhundert im Auge, wie sie vor den Ereignissen von 1789 und 1793 im Vollgenuß ihrer ökonomischen und sozialen Bevorzugung standen. Alleen, Felspartien, Grotten, Teiche, Wasserfälle beschäftigen ihn. Er kennt Twicken- ham, Windsor, Blenheim. Er führt uns nach Ermenonville mit Erinnerungen an die schöne Gabriele d'Estre^es und an I. I. Rousseau, doch ohne dessen „Bekennt¬ nisse" zu ernähren. Mit Katharina II. stand der Fürst in brieflichem und persön- lichen Verkehr, und so rühmt er Zarskoselo, den Sommeraufenthalt der Gesetz¬ geberin von Rußland, der Besiegerin der Türken und der Gärtnerin von Zarskoselo, aus eigner Anschauung. Am längsten verweilt er bei Wörlitz, das er auf die Ein¬ ladung des Herzogs Franz von Anhalt besuchte, um dort Schloß, Park, den aus einem Elbarme gebildeten See, Floratempel und — Pantheon zu bewundern. Ernsthaft sind die Vorschläge gemeint, wie sich die Herren Großgrundbesitzer „fern von Madrid" auf ihren Sommersitzen mit der Jagd, mit Anordnung zweckmäßiger Holzschläge und Neupflcmzuugeu von dem Garnison- und Frauendienst, vou Hof- geschichten und Glückspiel erholen sollen. Und wie menschenfreundlich mahnt Fürst Karl Joseph als Anhänger der Encyklopädisten seine Standesgennssen, auf ihren *) <Mvrss ein xi'iiiLs as I^us, xrövSäöos et'uns introäueticm xs,r L.. I^er>?ix. 1. 1—4. LruzsIIss ot I^sixsivK, 1860.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_290410/59>, abgerufen am 29.06.2024.