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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.

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der Kirche paradox und als leibhaftige Ironie verlaufe: "An allen Orten sehe"
wir jetzt die Herren und Großmögende" sich zu dem Glauben an Christus bekennen.
Dagegen haben die kleinen Leute,' das Volk, die Zöllner und Sünder, die ihm einst
nachgingen, sich jetzt vielfach von ihm abgewendet. Eine seltsame Umkehrung des
ursprünglichen Verhältnisses! Und seltsam würde wohl auch Jesum, wem, er wieder¬
kehrte und das Christentum. wie es nun in der Welt ist, betrachtete, manches darm
nannten. Wenn er einmal den Beratungen im Kabinett dessen, von dem geglaubt
wird, daß er sein Stellvertreter auf Erden sei, oder auch den Verhandlungen in
unsern Kultusministerien und Synoden beiwohnte, oder wenn er eine Tageszeitung,
die sein Zeichen, das Kreuz, an der Stirn trägt, in die Hand nähme und durch¬
läse, vom Leitartikel über die Notwendigkeit des christlichen Glaubens für die Er¬
haltung der irdischen Königreiche bis zu den Anzeigen auf der letzten Seite, die
zum Genuß aller Freuden der Reichshauptstadt einladen: ob nicht manchmal wieder
jenes ironische Lächeln um seine Lippen spielen würde, als wollte er sagen: Also
Wirklich, so hoch bin ich zu Ehren gekommen auf Erden? Das hätte ich wahrlich
nicht gedacht."


"Der Bien" als Religionslehrer.

Der großartige Fortschritt der Natur¬
wissenschaften im vorigen Jahrhundert ist aus zwei Ursachen mit Begeisterung be¬
grüßt und gefeiert worden: um der Technik willen -- und die in dieser Beziehung
auf ihn gesetzten Erwartungen hat er nicht allein erfüllt, sondern übertroffen --,
"ut weil man von ihm erwartete, daß er das Welträtsel lösen und den religiösen
Glauben ausrotten werde; in dieser Beziehung aber hat er grausam enttäuscht; er
h"t gerade die entgegengesetzte Wirkung hervorgebracht. Insbesondre sind bei den
Naturforschern selbst zwei merkwürdige Wendungen eingetreten, auf die wir die
Leser schon wiederholt aufmerksam gemacht haben. Nachdem man den göttlichen
Geist "ut den Menschengeist geleugnet und diesen zu einer Gehirnansschwitzung
degradiert hatte, hat mau sich genötigt gesehen, zuerst den Insekten, dann den
Protisten, den hellen, den Atomen Geist zuzuschreiben. deun der Wille und die
Intelligenz, die man im Kleinsten wirksam findet, sind doch eben nichts andres als
Geist. Und nachdem man die Zweckmäßigkeit des Weltalls für Einbildung. Pfaf en¬
geschwätz und Fabel, alle Erscheinungen aber für das zufällige Ergebms blind
Wirkender mechanischer Kräfte erklärt hatte, ist man allmählich ans dem Wege über
die "dnrch Anpassung gewordne Zweckmäßigkeit" und die "Zielstrebigkeit" zur
Teleologie zurückgeführt worden. Die Einzelforschung hat in den Organismen eme
so ungeheure Fülle der wunderbarsten, vordem nie geahnte" Zweckmäßigkeiten, der
Beweise einer alle menschliche Intelligenz übersteigenden Weisheit aufgedeckt, daß
sich keiner mehr dem Bekenntnisse zu entzieh" vermiig: hier waltet planvoll schaffende
göttliche Weisheit, und die Zahl der ursprünglich zweifelnde" oder unglänlugen
Denker ist nicht gering, die auf dem Grunde der durchwühlten und dnrchleuch eden
Welt nichts andres gefunden habe" als den alten Gott des Katechismus. Zu ihnen
gehört der Pfarrer F. Gerstung, der seine Erfahrungen in einem vortreffliche"
Büchlei" niedergelegt hat: Glaubensbekenntnis eines Bieneuvaters (Frei-
burg i. B. und Leipzig, Paul Waetzel. 1900). Er giebt eine Jmkerzeitschrift
heraus und hat eine ganze Reihe von Schriften über Bienenleben und Imkerei
veröffentlicht. In der vorliegenden Schrift zeigt er zunächst, welcher haarsträubende
Unsinn es ist, mit Ludwig Büchner den Bienenstock als einen sozialdemokratischen
Staat und die wunderbare" biologische" Erscheimmge" des Bienenlebens als Wir¬
kungen einer dew"ße und planvoll handelnden Bieneinntelligenz aufzufassen, die,
wem. sie vorhanden wäre, alle menschliche Weisheit und alles menschliche Vermögen
weit übersteigen würde. Freilich ist sie vorhanden, aber nicht als Privateigentum


der Kirche paradox und als leibhaftige Ironie verlaufe: „An allen Orten sehe»
wir jetzt die Herren und Großmögende» sich zu dem Glauben an Christus bekennen.
Dagegen haben die kleinen Leute,' das Volk, die Zöllner und Sünder, die ihm einst
nachgingen, sich jetzt vielfach von ihm abgewendet. Eine seltsame Umkehrung des
ursprünglichen Verhältnisses! Und seltsam würde wohl auch Jesum, wem, er wieder¬
kehrte und das Christentum. wie es nun in der Welt ist, betrachtete, manches darm
nannten. Wenn er einmal den Beratungen im Kabinett dessen, von dem geglaubt
wird, daß er sein Stellvertreter auf Erden sei, oder auch den Verhandlungen in
unsern Kultusministerien und Synoden beiwohnte, oder wenn er eine Tageszeitung,
die sein Zeichen, das Kreuz, an der Stirn trägt, in die Hand nähme und durch¬
läse, vom Leitartikel über die Notwendigkeit des christlichen Glaubens für die Er¬
haltung der irdischen Königreiche bis zu den Anzeigen auf der letzten Seite, die
zum Genuß aller Freuden der Reichshauptstadt einladen: ob nicht manchmal wieder
jenes ironische Lächeln um seine Lippen spielen würde, als wollte er sagen: Also
Wirklich, so hoch bin ich zu Ehren gekommen auf Erden? Das hätte ich wahrlich
nicht gedacht."


„Der Bien" als Religionslehrer.

Der großartige Fortschritt der Natur¬
wissenschaften im vorigen Jahrhundert ist aus zwei Ursachen mit Begeisterung be¬
grüßt und gefeiert worden: um der Technik willen — und die in dieser Beziehung
auf ihn gesetzten Erwartungen hat er nicht allein erfüllt, sondern übertroffen —,
"ut weil man von ihm erwartete, daß er das Welträtsel lösen und den religiösen
Glauben ausrotten werde; in dieser Beziehung aber hat er grausam enttäuscht; er
h"t gerade die entgegengesetzte Wirkung hervorgebracht. Insbesondre sind bei den
Naturforschern selbst zwei merkwürdige Wendungen eingetreten, auf die wir die
Leser schon wiederholt aufmerksam gemacht haben. Nachdem man den göttlichen
Geist »ut den Menschengeist geleugnet und diesen zu einer Gehirnansschwitzung
degradiert hatte, hat mau sich genötigt gesehen, zuerst den Insekten, dann den
Protisten, den hellen, den Atomen Geist zuzuschreiben. deun der Wille und die
Intelligenz, die man im Kleinsten wirksam findet, sind doch eben nichts andres als
Geist. Und nachdem man die Zweckmäßigkeit des Weltalls für Einbildung. Pfaf en¬
geschwätz und Fabel, alle Erscheinungen aber für das zufällige Ergebms blind
Wirkender mechanischer Kräfte erklärt hatte, ist man allmählich ans dem Wege über
die „dnrch Anpassung gewordne Zweckmäßigkeit" und die „Zielstrebigkeit" zur
Teleologie zurückgeführt worden. Die Einzelforschung hat in den Organismen eme
so ungeheure Fülle der wunderbarsten, vordem nie geahnte» Zweckmäßigkeiten, der
Beweise einer alle menschliche Intelligenz übersteigenden Weisheit aufgedeckt, daß
sich keiner mehr dem Bekenntnisse zu entzieh» vermiig: hier waltet planvoll schaffende
göttliche Weisheit, und die Zahl der ursprünglich zweifelnde» oder unglänlugen
Denker ist nicht gering, die auf dem Grunde der durchwühlten und dnrchleuch eden
Welt nichts andres gefunden habe» als den alten Gott des Katechismus. Zu ihnen
gehört der Pfarrer F. Gerstung, der seine Erfahrungen in einem vortreffliche»
Büchlei» niedergelegt hat: Glaubensbekenntnis eines Bieneuvaters (Frei-
burg i. B. und Leipzig, Paul Waetzel. 1900). Er giebt eine Jmkerzeitschrift
heraus und hat eine ganze Reihe von Schriften über Bienenleben und Imkerei
veröffentlicht. In der vorliegenden Schrift zeigt er zunächst, welcher haarsträubende
Unsinn es ist, mit Ludwig Büchner den Bienenstock als einen sozialdemokratischen
Staat und die wunderbare» biologische» Erscheimmge» des Bienenlebens als Wir¬
kungen einer dewȧe und planvoll handelnden Bieneinntelligenz aufzufassen, die,
wem. sie vorhanden wäre, alle menschliche Weisheit und alles menschliche Vermögen
weit übersteigen würde. Freilich ist sie vorhanden, aber nicht als Privateigentum


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[0463] der Kirche paradox und als leibhaftige Ironie verlaufe: „An allen Orten sehe» wir jetzt die Herren und Großmögende» sich zu dem Glauben an Christus bekennen. Dagegen haben die kleinen Leute,' das Volk, die Zöllner und Sünder, die ihm einst nachgingen, sich jetzt vielfach von ihm abgewendet. Eine seltsame Umkehrung des ursprünglichen Verhältnisses! Und seltsam würde wohl auch Jesum, wem, er wieder¬ kehrte und das Christentum. wie es nun in der Welt ist, betrachtete, manches darm nannten. Wenn er einmal den Beratungen im Kabinett dessen, von dem geglaubt wird, daß er sein Stellvertreter auf Erden sei, oder auch den Verhandlungen in unsern Kultusministerien und Synoden beiwohnte, oder wenn er eine Tageszeitung, die sein Zeichen, das Kreuz, an der Stirn trägt, in die Hand nähme und durch¬ läse, vom Leitartikel über die Notwendigkeit des christlichen Glaubens für die Er¬ haltung der irdischen Königreiche bis zu den Anzeigen auf der letzten Seite, die zum Genuß aller Freuden der Reichshauptstadt einladen: ob nicht manchmal wieder jenes ironische Lächeln um seine Lippen spielen würde, als wollte er sagen: Also Wirklich, so hoch bin ich zu Ehren gekommen auf Erden? Das hätte ich wahrlich nicht gedacht." „Der Bien" als Religionslehrer. Der großartige Fortschritt der Natur¬ wissenschaften im vorigen Jahrhundert ist aus zwei Ursachen mit Begeisterung be¬ grüßt und gefeiert worden: um der Technik willen — und die in dieser Beziehung auf ihn gesetzten Erwartungen hat er nicht allein erfüllt, sondern übertroffen —, "ut weil man von ihm erwartete, daß er das Welträtsel lösen und den religiösen Glauben ausrotten werde; in dieser Beziehung aber hat er grausam enttäuscht; er h"t gerade die entgegengesetzte Wirkung hervorgebracht. Insbesondre sind bei den Naturforschern selbst zwei merkwürdige Wendungen eingetreten, auf die wir die Leser schon wiederholt aufmerksam gemacht haben. Nachdem man den göttlichen Geist »ut den Menschengeist geleugnet und diesen zu einer Gehirnansschwitzung degradiert hatte, hat mau sich genötigt gesehen, zuerst den Insekten, dann den Protisten, den hellen, den Atomen Geist zuzuschreiben. deun der Wille und die Intelligenz, die man im Kleinsten wirksam findet, sind doch eben nichts andres als Geist. Und nachdem man die Zweckmäßigkeit des Weltalls für Einbildung. Pfaf en¬ geschwätz und Fabel, alle Erscheinungen aber für das zufällige Ergebms blind Wirkender mechanischer Kräfte erklärt hatte, ist man allmählich ans dem Wege über die „dnrch Anpassung gewordne Zweckmäßigkeit" und die „Zielstrebigkeit" zur Teleologie zurückgeführt worden. Die Einzelforschung hat in den Organismen eme so ungeheure Fülle der wunderbarsten, vordem nie geahnte» Zweckmäßigkeiten, der Beweise einer alle menschliche Intelligenz übersteigenden Weisheit aufgedeckt, daß sich keiner mehr dem Bekenntnisse zu entzieh» vermiig: hier waltet planvoll schaffende göttliche Weisheit, und die Zahl der ursprünglich zweifelnde» oder unglänlugen Denker ist nicht gering, die auf dem Grunde der durchwühlten und dnrchleuch eden Welt nichts andres gefunden habe» als den alten Gott des Katechismus. Zu ihnen gehört der Pfarrer F. Gerstung, der seine Erfahrungen in einem vortreffliche» Büchlei» niedergelegt hat: Glaubensbekenntnis eines Bieneuvaters (Frei- burg i. B. und Leipzig, Paul Waetzel. 1900). Er giebt eine Jmkerzeitschrift heraus und hat eine ganze Reihe von Schriften über Bienenleben und Imkerei veröffentlicht. In der vorliegenden Schrift zeigt er zunächst, welcher haarsträubende Unsinn es ist, mit Ludwig Büchner den Bienenstock als einen sozialdemokratischen Staat und die wunderbare» biologische» Erscheimmge» des Bienenlebens als Wir¬ kungen einer dew»ße und planvoll handelnden Bieneinntelligenz aufzufassen, die, wem. sie vorhanden wäre, alle menschliche Weisheit und alles menschliche Vermögen weit übersteigen würde. Freilich ist sie vorhanden, aber nicht als Privateigentum

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_290410/463>, abgerufen am 29.06.2024.