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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßaebliches

zahlung übergehn zu können. Da erlitt im Jahre 1893 die österreichische Valuta
plötzlich eine so bedeutende Entwertung, daß die Ausgabe des Goldes dieses aus
dem Lande getrieben haben würde, und obwohl seit 1896 der Paristand wieder
hergestellt ist. wagt man immer noch nicht, den gelben Schatz aus seinem sichern
Gewahrsam zu entlassen, weil man, über die Ursachen der Valntnschwankungen um
unklaren, eine plötzliche Wiederkehr des Unheils fürchtet. Dr. PH- Kalkmann
sucht nun in der Schrift: Die Entwertung der österreichischen Valuta im
Jahre 1893 und ihre Ursachen (Wiener staatswissenschaftliche Studien. heraus¬
gegeben von Bernatzik und Philippovich, drittes Heft des ersten Bandes, Frei¬
burg i. B.. Leipzig und Tübingen, I. C. B. Mohr, 1899) die Regierung zu be¬
ruhigen. Die Sache sei ganz einfach. England habe 1893 in Australien und
Amerika bedeutende Kapitalien verloren. Das habe die Engländer gezwungen, ihre
im Auslande angelegten Kapitalien zurückzuziehn und deu Diskont zu erhöhen. Das
Gold Ströme immer dahin, wo um meisten damit zu verdienen sei, aber wahrend die
Goldländer diese Gelegenheit durch Goldsendungen zu benutzen in der Lage seien,
müßten sich die Silber- und Papierländer in solchen Zeiten eine Verschlechterung
ihrer Valuta gefallen lassen, denn da bei ihnen weniger zu verdienen sei. hätten
ihr Geld und ihre Wechsel einen niedrigen Kurs. Das sei allerdings nur eme
schematische Darstellung des Hergangs, der in jedem einzelnen Falle viele Be¬
sonderheiten aufweise. Wenn Österreich jetzt die Barzahlung aufnehme, stunde es
einer wiederkehrenden solchen Konjunktur gegenüber ganz in der günstigen Lage
der Goldländer, habe also davon nichts zu befürchten, und einem übermäßigen
Goldabfluß zu wehren, brauche es nnr zu dem Mittel, das anderwärts gebräuchlich,
in Österreich aber bisher gescheut worden sei, zur Diskonterhöhung seine Zuflucht
zu nehmen.


Spiritismus und Mystik.

, Wenn eine Schrift Modernes Hexenwesen,
spiritistische und antispiritistische Plaudereien (Leipzig. C. G. Naumann, 190v> be¬
titelt ist und Rudolf Kleinpanl zum Verfasser hat, so versprechen wir uns ein
""genehmes Lcsestündchen davou. Und wir finden uns nicht getan ehe. Mit der
allerliebst erzählten Geschichte der Verlobung des russischen Nikolaus und der
preußischen Charlotte, wobei ein Niugzauber spielt, fäugt er an der urgelehrte
Mann, der seine Gelehrsamkeit in der Gestalt erheiternder Spielsachen verschlecht,
kommt aus dem hundertsten ins tausendste, wie es sich für einen gewandten Plau¬
derer schickt, führt uus so durch alle Gebiete der, schwarzen und weißen Magie und
des Volksaberglaubens, macht die Spiritisten lächerlich und schließt mit den Worten -
"Der Spiritismus ist für deu Gebildeten ein Überlebsel; er ist eine vcrsnnkne
Glocke, die noch läutet, obwohl sie gesprungen ist, und schrill "ut mißtönend ,n
die Gegenwart hinein schallt; er ist das moderne Hexenwesen." Aber vielleicht
nimmt uns Kleinpanl diese Charakteristik seines Buches Übel; im Vorwort nämlich
steckt er eine furchtbar ernste Miene auf, so ernsthaft, wie sie em Kleinpanl nnr
irgend zustande bringt. "Kein Zweifel, mit einem neueii Gespensterbuche mit einem
Haufen frischer, seusatioueller Wunder, mit weitern merkwürdigen Thatsachen ^als
wenn er nicht gerade das alles lieferte!! würde ich mehr Gluck machen als mit
einer einschneidenden Kritik. . . . Warum kann ich es denn nicht las en einmal in
das mystische Wespennest zu stechen und mir, ich weiß es, nur Feinde damit zu
machen, womöglich alte Freunde vor den Kopf zu stoßen?" Das klingt ,a beinahe
heldenhaft und tragisch! Kleiupaul macht sich eben unter andern spaßen anch den,
ein wenig zu heucheln. Die spiritistischen und okkultistischen Narren mögen un
deutschen Vaterland- so zahlreich sein, wie sie wollen, die Million erreicht ihre Zahl
sicherlich nicht; und wären ihrer so viel, so machten sie immer noch nicht den


Maßgebliches und Unmaßaebliches

zahlung übergehn zu können. Da erlitt im Jahre 1893 die österreichische Valuta
plötzlich eine so bedeutende Entwertung, daß die Ausgabe des Goldes dieses aus
dem Lande getrieben haben würde, und obwohl seit 1896 der Paristand wieder
hergestellt ist. wagt man immer noch nicht, den gelben Schatz aus seinem sichern
Gewahrsam zu entlassen, weil man, über die Ursachen der Valntnschwankungen um
unklaren, eine plötzliche Wiederkehr des Unheils fürchtet. Dr. PH- Kalkmann
sucht nun in der Schrift: Die Entwertung der österreichischen Valuta im
Jahre 1893 und ihre Ursachen (Wiener staatswissenschaftliche Studien. heraus¬
gegeben von Bernatzik und Philippovich, drittes Heft des ersten Bandes, Frei¬
burg i. B.. Leipzig und Tübingen, I. C. B. Mohr, 1899) die Regierung zu be¬
ruhigen. Die Sache sei ganz einfach. England habe 1893 in Australien und
Amerika bedeutende Kapitalien verloren. Das habe die Engländer gezwungen, ihre
im Auslande angelegten Kapitalien zurückzuziehn und deu Diskont zu erhöhen. Das
Gold Ströme immer dahin, wo um meisten damit zu verdienen sei, aber wahrend die
Goldländer diese Gelegenheit durch Goldsendungen zu benutzen in der Lage seien,
müßten sich die Silber- und Papierländer in solchen Zeiten eine Verschlechterung
ihrer Valuta gefallen lassen, denn da bei ihnen weniger zu verdienen sei. hätten
ihr Geld und ihre Wechsel einen niedrigen Kurs. Das sei allerdings nur eme
schematische Darstellung des Hergangs, der in jedem einzelnen Falle viele Be¬
sonderheiten aufweise. Wenn Österreich jetzt die Barzahlung aufnehme, stunde es
einer wiederkehrenden solchen Konjunktur gegenüber ganz in der günstigen Lage
der Goldländer, habe also davon nichts zu befürchten, und einem übermäßigen
Goldabfluß zu wehren, brauche es nnr zu dem Mittel, das anderwärts gebräuchlich,
in Österreich aber bisher gescheut worden sei, zur Diskonterhöhung seine Zuflucht
zu nehmen.


Spiritismus und Mystik.

, Wenn eine Schrift Modernes Hexenwesen,
spiritistische und antispiritistische Plaudereien (Leipzig. C. G. Naumann, 190v> be¬
titelt ist und Rudolf Kleinpanl zum Verfasser hat, so versprechen wir uns ein
"»genehmes Lcsestündchen davou. Und wir finden uns nicht getan ehe. Mit der
allerliebst erzählten Geschichte der Verlobung des russischen Nikolaus und der
preußischen Charlotte, wobei ein Niugzauber spielt, fäugt er an der urgelehrte
Mann, der seine Gelehrsamkeit in der Gestalt erheiternder Spielsachen verschlecht,
kommt aus dem hundertsten ins tausendste, wie es sich für einen gewandten Plau¬
derer schickt, führt uus so durch alle Gebiete der, schwarzen und weißen Magie und
des Volksaberglaubens, macht die Spiritisten lächerlich und schließt mit den Worten -
»Der Spiritismus ist für deu Gebildeten ein Überlebsel; er ist eine vcrsnnkne
Glocke, die noch läutet, obwohl sie gesprungen ist, und schrill "ut mißtönend ,n
die Gegenwart hinein schallt; er ist das moderne Hexenwesen." Aber vielleicht
nimmt uns Kleinpanl diese Charakteristik seines Buches Übel; im Vorwort nämlich
steckt er eine furchtbar ernste Miene auf, so ernsthaft, wie sie em Kleinpanl nnr
irgend zustande bringt. „Kein Zweifel, mit einem neueii Gespensterbuche mit einem
Haufen frischer, seusatioueller Wunder, mit weitern merkwürdigen Thatsachen ^als
wenn er nicht gerade das alles lieferte!! würde ich mehr Gluck machen als mit
einer einschneidenden Kritik. . . . Warum kann ich es denn nicht las en einmal in
das mystische Wespennest zu stechen und mir, ich weiß es, nur Feinde damit zu
machen, womöglich alte Freunde vor den Kopf zu stoßen?" Das klingt ,a beinahe
heldenhaft und tragisch! Kleiupaul macht sich eben unter andern spaßen anch den,
ein wenig zu heucheln. Die spiritistischen und okkultistischen Narren mögen un
deutschen Vaterland- so zahlreich sein, wie sie wollen, die Million erreicht ihre Zahl
sicherlich nicht; und wären ihrer so viel, so machten sie immer noch nicht den


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[0413] Maßgebliches und Unmaßaebliches zahlung übergehn zu können. Da erlitt im Jahre 1893 die österreichische Valuta plötzlich eine so bedeutende Entwertung, daß die Ausgabe des Goldes dieses aus dem Lande getrieben haben würde, und obwohl seit 1896 der Paristand wieder hergestellt ist. wagt man immer noch nicht, den gelben Schatz aus seinem sichern Gewahrsam zu entlassen, weil man, über die Ursachen der Valntnschwankungen um unklaren, eine plötzliche Wiederkehr des Unheils fürchtet. Dr. PH- Kalkmann sucht nun in der Schrift: Die Entwertung der österreichischen Valuta im Jahre 1893 und ihre Ursachen (Wiener staatswissenschaftliche Studien. heraus¬ gegeben von Bernatzik und Philippovich, drittes Heft des ersten Bandes, Frei¬ burg i. B.. Leipzig und Tübingen, I. C. B. Mohr, 1899) die Regierung zu be¬ ruhigen. Die Sache sei ganz einfach. England habe 1893 in Australien und Amerika bedeutende Kapitalien verloren. Das habe die Engländer gezwungen, ihre im Auslande angelegten Kapitalien zurückzuziehn und deu Diskont zu erhöhen. Das Gold Ströme immer dahin, wo um meisten damit zu verdienen sei, aber wahrend die Goldländer diese Gelegenheit durch Goldsendungen zu benutzen in der Lage seien, müßten sich die Silber- und Papierländer in solchen Zeiten eine Verschlechterung ihrer Valuta gefallen lassen, denn da bei ihnen weniger zu verdienen sei. hätten ihr Geld und ihre Wechsel einen niedrigen Kurs. Das sei allerdings nur eme schematische Darstellung des Hergangs, der in jedem einzelnen Falle viele Be¬ sonderheiten aufweise. Wenn Österreich jetzt die Barzahlung aufnehme, stunde es einer wiederkehrenden solchen Konjunktur gegenüber ganz in der günstigen Lage der Goldländer, habe also davon nichts zu befürchten, und einem übermäßigen Goldabfluß zu wehren, brauche es nnr zu dem Mittel, das anderwärts gebräuchlich, in Österreich aber bisher gescheut worden sei, zur Diskonterhöhung seine Zuflucht zu nehmen. Spiritismus und Mystik. , Wenn eine Schrift Modernes Hexenwesen, spiritistische und antispiritistische Plaudereien (Leipzig. C. G. Naumann, 190v> be¬ titelt ist und Rudolf Kleinpanl zum Verfasser hat, so versprechen wir uns ein "»genehmes Lcsestündchen davou. Und wir finden uns nicht getan ehe. Mit der allerliebst erzählten Geschichte der Verlobung des russischen Nikolaus und der preußischen Charlotte, wobei ein Niugzauber spielt, fäugt er an der urgelehrte Mann, der seine Gelehrsamkeit in der Gestalt erheiternder Spielsachen verschlecht, kommt aus dem hundertsten ins tausendste, wie es sich für einen gewandten Plau¬ derer schickt, führt uus so durch alle Gebiete der, schwarzen und weißen Magie und des Volksaberglaubens, macht die Spiritisten lächerlich und schließt mit den Worten - »Der Spiritismus ist für deu Gebildeten ein Überlebsel; er ist eine vcrsnnkne Glocke, die noch läutet, obwohl sie gesprungen ist, und schrill "ut mißtönend ,n die Gegenwart hinein schallt; er ist das moderne Hexenwesen." Aber vielleicht nimmt uns Kleinpanl diese Charakteristik seines Buches Übel; im Vorwort nämlich steckt er eine furchtbar ernste Miene auf, so ernsthaft, wie sie em Kleinpanl nnr irgend zustande bringt. „Kein Zweifel, mit einem neueii Gespensterbuche mit einem Haufen frischer, seusatioueller Wunder, mit weitern merkwürdigen Thatsachen ^als wenn er nicht gerade das alles lieferte!! würde ich mehr Gluck machen als mit einer einschneidenden Kritik. . . . Warum kann ich es denn nicht las en einmal in das mystische Wespennest zu stechen und mir, ich weiß es, nur Feinde damit zu machen, womöglich alte Freunde vor den Kopf zu stoßen?" Das klingt ,a beinahe heldenhaft und tragisch! Kleiupaul macht sich eben unter andern spaßen anch den, ein wenig zu heucheln. Die spiritistischen und okkultistischen Narren mögen un deutschen Vaterland- so zahlreich sein, wie sie wollen, die Million erreicht ihre Zahl sicherlich nicht; und wären ihrer so viel, so machten sie immer noch nicht den

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_290410/413>, abgerufen am 29.06.2024.