Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.Die Kaiserin suchte diesen Augenblick zur Wiederherstellung ihres eignen Ein¬ (Schluß folgt) Militärische Randglossen zum Vurenkriege Lark von Bruchhäuser von >le frühere Überschrift ließ sich nicht aufrecht erhalten. An den Die Kaiserin suchte diesen Augenblick zur Wiederherstellung ihres eignen Ein¬ (Schluß folgt) Militärische Randglossen zum Vurenkriege Lark von Bruchhäuser von >le frühere Überschrift ließ sich nicht aufrecht erhalten. An den <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0287" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/290698"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_1092" prev="#ID_1091"> Die Kaiserin suchte diesen Augenblick zur Wiederherstellung ihres eignen Ein¬<lb/> flusses auszubeuten, indem sie die Zurückberufung des Fräulein Nelidow vor¬<lb/> schlug und unter Beteuerungen ihrer.Hingebung und Uneigennützigst erklärte,<lb/> sie wisse sehr wohl, daß sie ihren Gemahl nicht mehr zu fesseln vermöge. Mit<lb/> dieser Erklärung verband sie die dringende Bitte, Seine Majestät wolle seine<lb/> Wahl mindestens ans eine seiner würdige Person richten. Zu diesem Zweck<lb/> schlug sie die alte Freundin Nelidow vor, die denn auch zurückkehrte, alsbald<lb/> aber erklärte, daß sie nicht mehr bei Hofe erscheinen wollte, und damit Wort<lb/> hielt. Nichtsdestoweniger ist das alte Verhältnis des Kaisers zur Lapuchin wieder¬<lb/> hergestellt und ihr die Erlaubnis zu der — am 8. Februar erfolgten —<lb/> Heirat mit Gagarin erteilt worden. — So lagen die Dinge wenigstens bei<lb/> meiner Abreise von Se. Petersberg, wo die Chevalier, Kutaissows Geliebte,<lb/> mir die bezüglichen Mitteilungen gemacht hat.</p><lb/> <p xml:id="ID_1093"> (Schluß folgt)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Militärische Randglossen zum Vurenkriege<lb/><note type="byline"> Lark von Bruchhäuser</note> von</head><lb/> <p xml:id="ID_1094"> >le frühere Überschrift ließ sich nicht aufrecht erhalten. An den<lb/> .ersten" Teil des Burenkrieges haben sich ein zweiter und dritter<lb/> I gefügt, wobei die Grenzlinien nicht überall scharf hervortreten.<lb/> Sollte jeder dieser Teile gleich sorgfältig unter die Lupe ge-<lb/> — nommer werden, so ergäbe das ein dickleibiges Buch. Von einem<lb/> ^nahe darf man eine gewisse Vollständigkeit fordern: hier soll nicht viel mehr<lb/> " ^ lose aneinander gereihte Aphorismen geboten werden. Zunächst aber<lb/> möchten wir einen kurzen Rückblick auf die Kriegsereignisse werfen, die in den<lb/> frühern „Randglossen" noch nicht berührt worden sind. Unter dem Eindruck<lb/> n Waffenstreckung Cronjes, der Freigabe von Ladysmith und der Besetzung<lb/> wu Bloemfontein waren die frühern groben Fehler der englischen Heeres-<lb/> ^ung, soivie die kriegerischen Großthaten der Buren schon in Gefahr, in Ver¬<lb/> gessenheit zu geraten, sodaß es nicht unangebracht erscheint, die Erinnerung<lb/> aran etwas aufzufrischen. Da um eine knappe Aufzählung der einzelnen<lb/> »rgänge allzu trocken ausfallen dürfte, so werden nur sie dadurch zu würzen<lb/> reden, daß wir die jedesmalige englische Auffassung und Beurteilung der Lage,<lb/> me sie sich ^ Äußerungen der Presse ergiebt, einflechten. Es liegt ein<lb/> ^gentünllicher Humor in dem verblendeten Fehlgreifen der englischen Blätter,<lb/> ließe , ""^ ^ der schwerwiegendsten Thatsachen nicht belehren</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0287]
Die Kaiserin suchte diesen Augenblick zur Wiederherstellung ihres eignen Ein¬
flusses auszubeuten, indem sie die Zurückberufung des Fräulein Nelidow vor¬
schlug und unter Beteuerungen ihrer.Hingebung und Uneigennützigst erklärte,
sie wisse sehr wohl, daß sie ihren Gemahl nicht mehr zu fesseln vermöge. Mit
dieser Erklärung verband sie die dringende Bitte, Seine Majestät wolle seine
Wahl mindestens ans eine seiner würdige Person richten. Zu diesem Zweck
schlug sie die alte Freundin Nelidow vor, die denn auch zurückkehrte, alsbald
aber erklärte, daß sie nicht mehr bei Hofe erscheinen wollte, und damit Wort
hielt. Nichtsdestoweniger ist das alte Verhältnis des Kaisers zur Lapuchin wieder¬
hergestellt und ihr die Erlaubnis zu der — am 8. Februar erfolgten —
Heirat mit Gagarin erteilt worden. — So lagen die Dinge wenigstens bei
meiner Abreise von Se. Petersberg, wo die Chevalier, Kutaissows Geliebte,
mir die bezüglichen Mitteilungen gemacht hat.
(Schluß folgt)
Militärische Randglossen zum Vurenkriege
Lark von Bruchhäuser von
>le frühere Überschrift ließ sich nicht aufrecht erhalten. An den
.ersten" Teil des Burenkrieges haben sich ein zweiter und dritter
I gefügt, wobei die Grenzlinien nicht überall scharf hervortreten.
Sollte jeder dieser Teile gleich sorgfältig unter die Lupe ge-
— nommer werden, so ergäbe das ein dickleibiges Buch. Von einem
^nahe darf man eine gewisse Vollständigkeit fordern: hier soll nicht viel mehr
" ^ lose aneinander gereihte Aphorismen geboten werden. Zunächst aber
möchten wir einen kurzen Rückblick auf die Kriegsereignisse werfen, die in den
frühern „Randglossen" noch nicht berührt worden sind. Unter dem Eindruck
n Waffenstreckung Cronjes, der Freigabe von Ladysmith und der Besetzung
wu Bloemfontein waren die frühern groben Fehler der englischen Heeres-
^ung, soivie die kriegerischen Großthaten der Buren schon in Gefahr, in Ver¬
gessenheit zu geraten, sodaß es nicht unangebracht erscheint, die Erinnerung
aran etwas aufzufrischen. Da um eine knappe Aufzählung der einzelnen
»rgänge allzu trocken ausfallen dürfte, so werden nur sie dadurch zu würzen
reden, daß wir die jedesmalige englische Auffassung und Beurteilung der Lage,
me sie sich ^ Äußerungen der Presse ergiebt, einflechten. Es liegt ein
^gentünllicher Humor in dem verblendeten Fehlgreifen der englischen Blätter,
ließe , ""^ ^ der schwerwiegendsten Thatsachen nicht belehren
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