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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Rede von Professor Slaby dahin, daß man seit mehreren Monaten erwäge, wie
die Erfahrungen der Schulreform von 1892 praktisch angewandt werden können,
und wie die Reformschulen und die Schulen nach Altonaer System zu verwerten
seien. Das humanistische Gymnasium solle aber nicht herabgedrückt
werden, -- Unser Unterrichtswesen kann sich nach folgender Richtung entwickeln:
Das Gymnasium bleibt, was es war -- wobei natürlich nicht ausgeschlossen ist,
daß es alte Zopfe ablegt und neue Methoden in den Dienst nimmt und sich ein
offnes Auge für das praktische Leben erwirbt --, und die Realschulen der ver-
schiednen Art trete" gleichberechtigt neben das Gymnasium. Hiermit würde aller¬
dings die Einheit der höhern Bildung verloren gehn. Wir würden zweierlei ge¬
bildete Menschen nebeneinander haben, altsprachlich-humanistisch gebildete und neu¬
sprachlich-realistisch gebildete. Wir würden sie in manchem Berufe, z. B. dem der
Ärzte, zugleich vertreten finden. Dies ist offenbar ein Übelstand. Aber ist dieser
Zustand nicht schon jetzt vorhanden? Nur in engherzigen Beamten- und Gymnasial-
professorenkreisen scheidet der aus dem Kreise der Gebildeten aus, der keine Kenntnis
der Verba auf hat. Thatsächlich sind doch die Anforderungen so hoch gestiegen,
daß ein Universalismus, der früher möglich war, ausgeschlossen ist. Eine nnivörsiws
litteriu'um im alten Sinne giebt es nicht mehr. Ohne Teilung der Arbeit bis in
die Vorstufe des Gymnasiums und der Realschule hinein ist nicht mehr aus¬
zukommen. Man lasse die Dinge also so gehn, wie sie nicht anders gehn können.

Dem gegenüber wird nun der Versuch gemacht, die Einheit der Bildung zu
bewahren, indem man Anstalten einrichtet, in denen bis in die Sekunda ein ein¬
heitlicher Lehrgang festgehalten wird, und in denen sich erst danach Gymnasium
und Realschule trennen, Reformgymuasien, in denen die alte Bilduugsform durch
eine modernisierte ersetzt werden soll. Ob damit etwas besseres, als wir gegen¬
wärtig haben, erreicht wird, ist zweifelhaft. Hieraus könnten böse Halbheiten ent¬
steh". Die Engländer und die Amerikaner beneiden uns um unsre Gymnasien;
thun wir da recht, diese Gymnasien gegen das minderwertige englische oder ameri¬
kanische System auszutauschen? Auch die Einrichtung von technischen Ab¬
teilungen an den Universitäten, wie es in Göttingen der Fall ist, und wie es in
Leipzig und in Jena geplant wird, ist ein Mittelding, von dem nicht zu erwarten
ist, daß es den hochgespannter Anforderungen der Gegenwart genügt. Daß man
aber alte und neue Sprachen, Naturwissenschaften und Humaniora auf dem Gym¬
nasium nicht zugleich treiben, und daß das Gymnasium durch die Verbindung mit
den Realfächern die alten Ziele nicht mehr erreichen kann, liegt am Tage. Darum
ist die Erklärung des Herrn Kultusministers, daß die Gymnasien nicht herabgedrückt
werden sollen, mit Freuden zu begrüßen. Ich habe nur die Furcht, daß man, um
den Anforderungen der Gegenwart einigermaßen zu genügen, doch zu viel moderne
Dinge herüber nimmt. Der Schüler soll natürlich in entsprechender Weise er¬
leichtert werden; aber man hat es nur zu oft erfahren, die Erleichterung bleibt
auf dem Papier, und was den Schülern blüht, ist neue Belastung.


Philosophische Schriften.

Wenn unser Volk zu keiner allgemein aner¬
kannten neuen Lebensanschauung gelangt -- um Fleiß und Eifer unsrer Gelehrten
liegt es nicht; mit bewundrungswürdiger Geduld und Ausdauer und mit der Waffe
ihres zum Haarspalten spitzgeschliffnen Scharfsinns suchen, grübeln und kombinieren
die unermüdlich weiter, or. Julius Schultz versöhnt in seiner Psychologie
der Axiome (Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht, 1899) die alte Metaphysik
und Logik mit der neuen Biologie. Er zeigt, daß die Grundsätze eigentlich For¬
derungen sind: "Halte gegebne Positionen fest! soll L., nicht non ^ sein! Er¬
warte bei Wiederkehr gleicher Bedingungen gleiche Ereignisse! Verstehe alle Phä-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Rede von Professor Slaby dahin, daß man seit mehreren Monaten erwäge, wie
die Erfahrungen der Schulreform von 1892 praktisch angewandt werden können,
und wie die Reformschulen und die Schulen nach Altonaer System zu verwerten
seien. Das humanistische Gymnasium solle aber nicht herabgedrückt
werden, — Unser Unterrichtswesen kann sich nach folgender Richtung entwickeln:
Das Gymnasium bleibt, was es war — wobei natürlich nicht ausgeschlossen ist,
daß es alte Zopfe ablegt und neue Methoden in den Dienst nimmt und sich ein
offnes Auge für das praktische Leben erwirbt —, und die Realschulen der ver-
schiednen Art trete« gleichberechtigt neben das Gymnasium. Hiermit würde aller¬
dings die Einheit der höhern Bildung verloren gehn. Wir würden zweierlei ge¬
bildete Menschen nebeneinander haben, altsprachlich-humanistisch gebildete und neu¬
sprachlich-realistisch gebildete. Wir würden sie in manchem Berufe, z. B. dem der
Ärzte, zugleich vertreten finden. Dies ist offenbar ein Übelstand. Aber ist dieser
Zustand nicht schon jetzt vorhanden? Nur in engherzigen Beamten- und Gymnasial-
professorenkreisen scheidet der aus dem Kreise der Gebildeten aus, der keine Kenntnis
der Verba auf hat. Thatsächlich sind doch die Anforderungen so hoch gestiegen,
daß ein Universalismus, der früher möglich war, ausgeschlossen ist. Eine nnivörsiws
litteriu'um im alten Sinne giebt es nicht mehr. Ohne Teilung der Arbeit bis in
die Vorstufe des Gymnasiums und der Realschule hinein ist nicht mehr aus¬
zukommen. Man lasse die Dinge also so gehn, wie sie nicht anders gehn können.

Dem gegenüber wird nun der Versuch gemacht, die Einheit der Bildung zu
bewahren, indem man Anstalten einrichtet, in denen bis in die Sekunda ein ein¬
heitlicher Lehrgang festgehalten wird, und in denen sich erst danach Gymnasium
und Realschule trennen, Reformgymuasien, in denen die alte Bilduugsform durch
eine modernisierte ersetzt werden soll. Ob damit etwas besseres, als wir gegen¬
wärtig haben, erreicht wird, ist zweifelhaft. Hieraus könnten böse Halbheiten ent¬
steh». Die Engländer und die Amerikaner beneiden uns um unsre Gymnasien;
thun wir da recht, diese Gymnasien gegen das minderwertige englische oder ameri¬
kanische System auszutauschen? Auch die Einrichtung von technischen Ab¬
teilungen an den Universitäten, wie es in Göttingen der Fall ist, und wie es in
Leipzig und in Jena geplant wird, ist ein Mittelding, von dem nicht zu erwarten
ist, daß es den hochgespannter Anforderungen der Gegenwart genügt. Daß man
aber alte und neue Sprachen, Naturwissenschaften und Humaniora auf dem Gym¬
nasium nicht zugleich treiben, und daß das Gymnasium durch die Verbindung mit
den Realfächern die alten Ziele nicht mehr erreichen kann, liegt am Tage. Darum
ist die Erklärung des Herrn Kultusministers, daß die Gymnasien nicht herabgedrückt
werden sollen, mit Freuden zu begrüßen. Ich habe nur die Furcht, daß man, um
den Anforderungen der Gegenwart einigermaßen zu genügen, doch zu viel moderne
Dinge herüber nimmt. Der Schüler soll natürlich in entsprechender Weise er¬
leichtert werden; aber man hat es nur zu oft erfahren, die Erleichterung bleibt
auf dem Papier, und was den Schülern blüht, ist neue Belastung.


Philosophische Schriften.

Wenn unser Volk zu keiner allgemein aner¬
kannten neuen Lebensanschauung gelangt — um Fleiß und Eifer unsrer Gelehrten
liegt es nicht; mit bewundrungswürdiger Geduld und Ausdauer und mit der Waffe
ihres zum Haarspalten spitzgeschliffnen Scharfsinns suchen, grübeln und kombinieren
die unermüdlich weiter, or. Julius Schultz versöhnt in seiner Psychologie
der Axiome (Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht, 1899) die alte Metaphysik
und Logik mit der neuen Biologie. Er zeigt, daß die Grundsätze eigentlich For¬
derungen sind: „Halte gegebne Positionen fest! soll L., nicht non ^ sein! Er¬
warte bei Wiederkehr gleicher Bedingungen gleiche Ereignisse! Verstehe alle Phä-


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[0164] Maßgebliches und Unmaßgebliches Rede von Professor Slaby dahin, daß man seit mehreren Monaten erwäge, wie die Erfahrungen der Schulreform von 1892 praktisch angewandt werden können, und wie die Reformschulen und die Schulen nach Altonaer System zu verwerten seien. Das humanistische Gymnasium solle aber nicht herabgedrückt werden, — Unser Unterrichtswesen kann sich nach folgender Richtung entwickeln: Das Gymnasium bleibt, was es war — wobei natürlich nicht ausgeschlossen ist, daß es alte Zopfe ablegt und neue Methoden in den Dienst nimmt und sich ein offnes Auge für das praktische Leben erwirbt —, und die Realschulen der ver- schiednen Art trete« gleichberechtigt neben das Gymnasium. Hiermit würde aller¬ dings die Einheit der höhern Bildung verloren gehn. Wir würden zweierlei ge¬ bildete Menschen nebeneinander haben, altsprachlich-humanistisch gebildete und neu¬ sprachlich-realistisch gebildete. Wir würden sie in manchem Berufe, z. B. dem der Ärzte, zugleich vertreten finden. Dies ist offenbar ein Übelstand. Aber ist dieser Zustand nicht schon jetzt vorhanden? Nur in engherzigen Beamten- und Gymnasial- professorenkreisen scheidet der aus dem Kreise der Gebildeten aus, der keine Kenntnis der Verba auf hat. Thatsächlich sind doch die Anforderungen so hoch gestiegen, daß ein Universalismus, der früher möglich war, ausgeschlossen ist. Eine nnivörsiws litteriu'um im alten Sinne giebt es nicht mehr. Ohne Teilung der Arbeit bis in die Vorstufe des Gymnasiums und der Realschule hinein ist nicht mehr aus¬ zukommen. Man lasse die Dinge also so gehn, wie sie nicht anders gehn können. Dem gegenüber wird nun der Versuch gemacht, die Einheit der Bildung zu bewahren, indem man Anstalten einrichtet, in denen bis in die Sekunda ein ein¬ heitlicher Lehrgang festgehalten wird, und in denen sich erst danach Gymnasium und Realschule trennen, Reformgymuasien, in denen die alte Bilduugsform durch eine modernisierte ersetzt werden soll. Ob damit etwas besseres, als wir gegen¬ wärtig haben, erreicht wird, ist zweifelhaft. Hieraus könnten böse Halbheiten ent¬ steh». Die Engländer und die Amerikaner beneiden uns um unsre Gymnasien; thun wir da recht, diese Gymnasien gegen das minderwertige englische oder ameri¬ kanische System auszutauschen? Auch die Einrichtung von technischen Ab¬ teilungen an den Universitäten, wie es in Göttingen der Fall ist, und wie es in Leipzig und in Jena geplant wird, ist ein Mittelding, von dem nicht zu erwarten ist, daß es den hochgespannter Anforderungen der Gegenwart genügt. Daß man aber alte und neue Sprachen, Naturwissenschaften und Humaniora auf dem Gym¬ nasium nicht zugleich treiben, und daß das Gymnasium durch die Verbindung mit den Realfächern die alten Ziele nicht mehr erreichen kann, liegt am Tage. Darum ist die Erklärung des Herrn Kultusministers, daß die Gymnasien nicht herabgedrückt werden sollen, mit Freuden zu begrüßen. Ich habe nur die Furcht, daß man, um den Anforderungen der Gegenwart einigermaßen zu genügen, doch zu viel moderne Dinge herüber nimmt. Der Schüler soll natürlich in entsprechender Weise er¬ leichtert werden; aber man hat es nur zu oft erfahren, die Erleichterung bleibt auf dem Papier, und was den Schülern blüht, ist neue Belastung. Philosophische Schriften. Wenn unser Volk zu keiner allgemein aner¬ kannten neuen Lebensanschauung gelangt — um Fleiß und Eifer unsrer Gelehrten liegt es nicht; mit bewundrungswürdiger Geduld und Ausdauer und mit der Waffe ihres zum Haarspalten spitzgeschliffnen Scharfsinns suchen, grübeln und kombinieren die unermüdlich weiter, or. Julius Schultz versöhnt in seiner Psychologie der Axiome (Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht, 1899) die alte Metaphysik und Logik mit der neuen Biologie. Er zeigt, daß die Grundsätze eigentlich For¬ derungen sind: „Halte gegebne Positionen fest! soll L., nicht non ^ sein! Er¬ warte bei Wiederkehr gleicher Bedingungen gleiche Ereignisse! Verstehe alle Phä-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_290410/164>, abgerufen am 29.06.2024.