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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.

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den kampfentscheidcnden Zielen beschäftigt ist. Wir wollen auf die Einzelheiten nicht
weiter eingehn, die in dem bisher besprochnen vierten Teil für die Fechtweise der
Artillerie noch unerwähnt geblieben sind, sondern wenden uns zum Schluß uoch mit
einigen Worten zu der alles verbindenden Felddienstordnnng vom I.Januar 1L00,
zurük da wir hier die Anhaltspunkte für das Zusammenwirken der verschiednen
Waffen finden.

Vor allem hebt die Einleitung hervor, daß nur im Laufe der Zeit die Manns-
zucht erreicht werden kann, die der Grundpfeiler der Armee, die Vorbedingung für
jeden Erfolg ist und für alle Verhältnisse mit Energie begründet und erhalten werden
'muß. Es wird ferner der Wert des Turnens für die Einzelausbildung erläutert
und betont, wie hauptsächlich die persönliche Haltung der Offiziere von bestimmenden
Einfluß auf den Untergebnen sei. Es genügt eben nicht, daß man befiehlt, sondern
es kommt darauf an. wie man befiehlt. Als Hilfsmittel für die Weiterbildung der
Offiziere sind Kriegsspiel, Vorträge, Winterarbeiten und Übungsreisen empfohlen.
Hier soll auch der Hinweis auf die Offiziere des Beurlnubtenstnndes nicht vergessen
sein. Die Ausbildung der Unteroffiziere liegt vornehmlich in der Hand der Kom¬
pagnie-, Eskadron- und Batteriechefs. Auf der Einzelausbildung baut sich der
Fortschritt der Abteilungen in den verschiedensten Dienstzweigen allmählich auf, bis
endlich die Übungen der größern Truppenverbände das militärische Dienstjahr ab¬
fließen. Die Einleitung endet mit den Worten, "daß ein jeder -- der höchste
Führer wie der jüngste Soldat -- sich stets bewußt bleiben muß, Unterlasse" und
Versäumnis belasten ihn schwerer als ein Fehlgreifen in der Wahl der Mittel."


s. in.
Wieder eine neue Geschichtsphilosophie!


Die idealistische Reaktion
gegen den abflauenden darwinischen Wind überschüttet uns mit einer wahren
Sturmflut von Büchern und Broschüren. Zu den beachtenswerten uuter diesen
weist mehr gutgemeinten als geglückten Natur- und Welterklärnngsversucheu gehört
ein Büchlein von Otto Werner: Die Menschheit; Gedanken über ihre religiöse,
kulturelle und ethnische Entwicklung (Leipzig, E. Haberland, 1899). Zwar seine
Naturerklärung, die er in einem frühern Buche (Die Stellung des Menschen in
der beseelten Schöpfung) dargelegt hat und in der Einleitung zur vorliegenden
Schrift kurz zusammenfaßt, klingt ziemlich phantastisch. Daß er den Menschen aus
Gott hervorgehn und zu Gott zurückkehren läßt, stimmt ja mit dem Grunddogma
des Christentums und aller idealistischen Philosophien überein, aber daß er den
Menschen vor den Tieren entstehn läßt, stimmt weder mit der Bibel noch mit
irgend einer idealistischen oder materialistischen Philosophie überein und erinnert
<n> die heutzutage wieder sehr häufigen gnostischen Schwärmereien. Nach ihm sind
die Tiere verkümmerte Menschen, die sich auf den verschleimen Entwicklungsstufen
der Menschheit vou dieser abgezweigt haben. Diese Phantasie legen wir ohne
Glossen ins Kabinett der prähistorischen Kuriositäten. Dem dagegen, was er über
die Entwicklung der historischen Menschheit sagt, können wir das Zeugnis nicht
^rsngen, daß es ein durch Kühnheit und Folgerichtigkeit imponierender, wenn auch
im einzelnen sehr anfechtbarer Gedankenbau ist. Vou den Tieren, führt er aus,
d'e durchaus an die Befriedigung sinnlicher Gegenwartsbednrfnisfe gebunden sind,
unterscheidet sich der Mensch durch die Freiheit, oder was dasselbe ist, durch Sitt¬
lichkeit und Religion. Das Wesen der Sittlichkeit besteht in dem Nichtgebuudensein
"" das Gegenwartsbedürfnis, in dem Trachten über dieses hinaus nach einem Zu¬
künftigen und Höhern; das Grnndgebot der Sittlichkeit aber lautet: Wahre deine
Freiheit. Und Religion ist die Besinnung des Menschen auf seinen Ursprung und
seine Bestimmung. Sittlichkeit und Religion sind demnach von Ursprung an dem


Grenzbotc-n I 1900

den kampfentscheidcnden Zielen beschäftigt ist. Wir wollen auf die Einzelheiten nicht
weiter eingehn, die in dem bisher besprochnen vierten Teil für die Fechtweise der
Artillerie noch unerwähnt geblieben sind, sondern wenden uns zum Schluß uoch mit
einigen Worten zu der alles verbindenden Felddienstordnnng vom I.Januar 1L00,
zurük da wir hier die Anhaltspunkte für das Zusammenwirken der verschiednen
Waffen finden.

Vor allem hebt die Einleitung hervor, daß nur im Laufe der Zeit die Manns-
zucht erreicht werden kann, die der Grundpfeiler der Armee, die Vorbedingung für
jeden Erfolg ist und für alle Verhältnisse mit Energie begründet und erhalten werden
'muß. Es wird ferner der Wert des Turnens für die Einzelausbildung erläutert
und betont, wie hauptsächlich die persönliche Haltung der Offiziere von bestimmenden
Einfluß auf den Untergebnen sei. Es genügt eben nicht, daß man befiehlt, sondern
es kommt darauf an. wie man befiehlt. Als Hilfsmittel für die Weiterbildung der
Offiziere sind Kriegsspiel, Vorträge, Winterarbeiten und Übungsreisen empfohlen.
Hier soll auch der Hinweis auf die Offiziere des Beurlnubtenstnndes nicht vergessen
sein. Die Ausbildung der Unteroffiziere liegt vornehmlich in der Hand der Kom¬
pagnie-, Eskadron- und Batteriechefs. Auf der Einzelausbildung baut sich der
Fortschritt der Abteilungen in den verschiedensten Dienstzweigen allmählich auf, bis
endlich die Übungen der größern Truppenverbände das militärische Dienstjahr ab¬
fließen. Die Einleitung endet mit den Worten, „daß ein jeder — der höchste
Führer wie der jüngste Soldat — sich stets bewußt bleiben muß, Unterlasse» und
Versäumnis belasten ihn schwerer als ein Fehlgreifen in der Wahl der Mittel."


s. in.
Wieder eine neue Geschichtsphilosophie!


Die idealistische Reaktion
gegen den abflauenden darwinischen Wind überschüttet uns mit einer wahren
Sturmflut von Büchern und Broschüren. Zu den beachtenswerten uuter diesen
weist mehr gutgemeinten als geglückten Natur- und Welterklärnngsversucheu gehört
ein Büchlein von Otto Werner: Die Menschheit; Gedanken über ihre religiöse,
kulturelle und ethnische Entwicklung (Leipzig, E. Haberland, 1899). Zwar seine
Naturerklärung, die er in einem frühern Buche (Die Stellung des Menschen in
der beseelten Schöpfung) dargelegt hat und in der Einleitung zur vorliegenden
Schrift kurz zusammenfaßt, klingt ziemlich phantastisch. Daß er den Menschen aus
Gott hervorgehn und zu Gott zurückkehren läßt, stimmt ja mit dem Grunddogma
des Christentums und aller idealistischen Philosophien überein, aber daß er den
Menschen vor den Tieren entstehn läßt, stimmt weder mit der Bibel noch mit
irgend einer idealistischen oder materialistischen Philosophie überein und erinnert
<n> die heutzutage wieder sehr häufigen gnostischen Schwärmereien. Nach ihm sind
die Tiere verkümmerte Menschen, die sich auf den verschleimen Entwicklungsstufen
der Menschheit vou dieser abgezweigt haben. Diese Phantasie legen wir ohne
Glossen ins Kabinett der prähistorischen Kuriositäten. Dem dagegen, was er über
die Entwicklung der historischen Menschheit sagt, können wir das Zeugnis nicht
^rsngen, daß es ein durch Kühnheit und Folgerichtigkeit imponierender, wenn auch
im einzelnen sehr anfechtbarer Gedankenbau ist. Vou den Tieren, führt er aus,
d'e durchaus an die Befriedigung sinnlicher Gegenwartsbednrfnisfe gebunden sind,
unterscheidet sich der Mensch durch die Freiheit, oder was dasselbe ist, durch Sitt¬
lichkeit und Religion. Das Wesen der Sittlichkeit besteht in dem Nichtgebuudensein
"« das Gegenwartsbedürfnis, in dem Trachten über dieses hinaus nach einem Zu¬
künftigen und Höhern; das Grnndgebot der Sittlichkeit aber lautet: Wahre deine
Freiheit. Und Religion ist die Besinnung des Menschen auf seinen Ursprung und
seine Bestimmung. Sittlichkeit und Religion sind demnach von Ursprung an dem


Grenzbotc-n I 1900
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[0521] den kampfentscheidcnden Zielen beschäftigt ist. Wir wollen auf die Einzelheiten nicht weiter eingehn, die in dem bisher besprochnen vierten Teil für die Fechtweise der Artillerie noch unerwähnt geblieben sind, sondern wenden uns zum Schluß uoch mit einigen Worten zu der alles verbindenden Felddienstordnnng vom I.Januar 1L00, zurük da wir hier die Anhaltspunkte für das Zusammenwirken der verschiednen Waffen finden. Vor allem hebt die Einleitung hervor, daß nur im Laufe der Zeit die Manns- zucht erreicht werden kann, die der Grundpfeiler der Armee, die Vorbedingung für jeden Erfolg ist und für alle Verhältnisse mit Energie begründet und erhalten werden 'muß. Es wird ferner der Wert des Turnens für die Einzelausbildung erläutert und betont, wie hauptsächlich die persönliche Haltung der Offiziere von bestimmenden Einfluß auf den Untergebnen sei. Es genügt eben nicht, daß man befiehlt, sondern es kommt darauf an. wie man befiehlt. Als Hilfsmittel für die Weiterbildung der Offiziere sind Kriegsspiel, Vorträge, Winterarbeiten und Übungsreisen empfohlen. Hier soll auch der Hinweis auf die Offiziere des Beurlnubtenstnndes nicht vergessen sein. Die Ausbildung der Unteroffiziere liegt vornehmlich in der Hand der Kom¬ pagnie-, Eskadron- und Batteriechefs. Auf der Einzelausbildung baut sich der Fortschritt der Abteilungen in den verschiedensten Dienstzweigen allmählich auf, bis endlich die Übungen der größern Truppenverbände das militärische Dienstjahr ab¬ fließen. Die Einleitung endet mit den Worten, „daß ein jeder — der höchste Führer wie der jüngste Soldat — sich stets bewußt bleiben muß, Unterlasse» und Versäumnis belasten ihn schwerer als ein Fehlgreifen in der Wahl der Mittel." s. in. Wieder eine neue Geschichtsphilosophie! Die idealistische Reaktion gegen den abflauenden darwinischen Wind überschüttet uns mit einer wahren Sturmflut von Büchern und Broschüren. Zu den beachtenswerten uuter diesen weist mehr gutgemeinten als geglückten Natur- und Welterklärnngsversucheu gehört ein Büchlein von Otto Werner: Die Menschheit; Gedanken über ihre religiöse, kulturelle und ethnische Entwicklung (Leipzig, E. Haberland, 1899). Zwar seine Naturerklärung, die er in einem frühern Buche (Die Stellung des Menschen in der beseelten Schöpfung) dargelegt hat und in der Einleitung zur vorliegenden Schrift kurz zusammenfaßt, klingt ziemlich phantastisch. Daß er den Menschen aus Gott hervorgehn und zu Gott zurückkehren läßt, stimmt ja mit dem Grunddogma des Christentums und aller idealistischen Philosophien überein, aber daß er den Menschen vor den Tieren entstehn läßt, stimmt weder mit der Bibel noch mit irgend einer idealistischen oder materialistischen Philosophie überein und erinnert <n> die heutzutage wieder sehr häufigen gnostischen Schwärmereien. Nach ihm sind die Tiere verkümmerte Menschen, die sich auf den verschleimen Entwicklungsstufen der Menschheit vou dieser abgezweigt haben. Diese Phantasie legen wir ohne Glossen ins Kabinett der prähistorischen Kuriositäten. Dem dagegen, was er über die Entwicklung der historischen Menschheit sagt, können wir das Zeugnis nicht ^rsngen, daß es ein durch Kühnheit und Folgerichtigkeit imponierender, wenn auch im einzelnen sehr anfechtbarer Gedankenbau ist. Vou den Tieren, führt er aus, d'e durchaus an die Befriedigung sinnlicher Gegenwartsbednrfnisfe gebunden sind, unterscheidet sich der Mensch durch die Freiheit, oder was dasselbe ist, durch Sitt¬ lichkeit und Religion. Das Wesen der Sittlichkeit besteht in dem Nichtgebuudensein "« das Gegenwartsbedürfnis, in dem Trachten über dieses hinaus nach einem Zu¬ künftigen und Höhern; das Grnndgebot der Sittlichkeit aber lautet: Wahre deine Freiheit. Und Religion ist die Besinnung des Menschen auf seinen Ursprung und seine Bestimmung. Sittlichkeit und Religion sind demnach von Ursprung an dem Grenzbotc-n I 1900

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_232551/521>, abgerufen am 27.06.2024.