Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Drittes Vierteljahr.Papier, das einen eigentlich vornehmen Eindruck nicht aufkommen läßt. Aber Können wir also deu Gemäldeschuitt nicht völlig verbieten, so werden Skizzen aus unserm heutigen Volksleben Fritz Anders vonDritte Reihe ^ Ein 5>tadtjubiläuin (Schluß) le Stadt nahm an den Vorbereitungen zu dein Festspiele lebhaften Dies läßt sich dadurch sehr schön erreichen, dnß geeignetes Papier mit matter Ober¬
fl D. H, äche vor dem Druck satiniert und danach wieder aufgeweicht wird. Papier, das einen eigentlich vornehmen Eindruck nicht aufkommen läßt. Aber Können wir also deu Gemäldeschuitt nicht völlig verbieten, so werden Skizzen aus unserm heutigen Volksleben Fritz Anders vonDritte Reihe ^ Ein 5>tadtjubiläuin (Schluß) le Stadt nahm an den Vorbereitungen zu dein Festspiele lebhaften Dies läßt sich dadurch sehr schön erreichen, dnß geeignetes Papier mit matter Ober¬
fl D. H, äche vor dem Druck satiniert und danach wieder aufgeweicht wird. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0285" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/231455"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_875" prev="#ID_874"> Papier, das einen eigentlich vornehmen Eindruck nicht aufkommen läßt. Aber<lb/> es wäre vielleicht möglich, einmal ein Papier herzustellen, das diese Eigenschaft<lb/> nicht Hütte und doch zum Abdruck feinerer Tonschnitte geeignet wäre.*)</p><lb/> <p xml:id="ID_876"> Können wir also deu Gemäldeschuitt nicht völlig verbieten, so werden<lb/> wir allerdings sagen müssen, daß die höchsten und befriedigendsten Leistungen<lb/> der Technik nicht auf diesem Gebiete, sondern ans dem der Wiedergabe von<lb/> Originalzeichnungen liegen, die eigens für den Tonschnitt mit dem Pinsel in<lb/> Gvuachefarben gemalt sind. Die Verleger unsrer illustrierten Zeitungen sollte»<lb/> sich — nach dem Vorbilde der Fliegende» Blätter — noch mehr als bisher<lb/> darauf werfen, solche Zeichnungen zu erwerben. Daß es an vortrefflichen<lb/> Zeichnern, die diese Technik beherrschen, nicht fehlt, lehren eben die Fliegenden<lb/> Blätter. Und ich wüßte nicht, was man sich Reizenderes und Vollendeteres<lb/> denken könnte, als eine Zeichnung von Marold oder Rene Reinicke in Ton¬<lb/> schnitt übertragen. Dies ist das eigenste und spezifischste Gebiet des Holz¬<lb/> schnitts, hier liegt auch ohne Zweifel vor allem seine Zukunft.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Skizzen aus unserm heutigen Volksleben<lb/><note type="byline"> Fritz Anders</note> vonDritte Reihe<lb/> ^ Ein 5>tadtjubiläuin<lb/> (Schluß)</head><lb/> <p xml:id="ID_877" next="#ID_878"> le Stadt nahm an den Vorbereitungen zu dein Festspiele lebhaften<lb/> I Anteil. In den verschiednen Dcnnenkaffees wurden die Persvnnlfragen<lb/> jeglicher Art bis ans die vermutlich auf die Proben folgenden Ver¬<lb/> lobungen erörtert. Im Magistrate erwog man die Ausschmückung<lb/> der Stadt und die zu bewilligenden Kosten, und in der Bürgerschaft,<lb/> besonders am Stammtische im Bürgergarden, brach sich die Überzeugung<lb/> Bahn, daß zwar das Festspiel sehr schön zu werden verspreche, daß aber auch für<lb/> die Beteiligung der Allgemeinheit am Feste etwas geschehen müßte. Noch fehlte<lb/> ja die allgemeine Begeisterung, es fehlten die Arbeitsausschüsse, die Debatten, die<lb/> Kommissionen und Snbkommissivneu, die doch auch dazu gehörten, es fehlte vor<lb/> allem der Gegenstand, der des Schweres der Edeln wert war. — Meine Herren,<lb/> sagte der Herr Bürgermeister, der als kluger Volksführer immer erst seinen Kuchen<lb/> in den Ofen schob, wenn er warm war, ich will dem Verdienste des Herrn Ober-</p><lb/> <note xml:id="FID_79" place="foot"> Dies läßt sich dadurch sehr schön erreichen, dnß geeignetes Papier mit matter Ober¬<lb/> fl<note type="byline"> D. H,</note> äche vor dem Druck satiniert und danach wieder aufgeweicht wird. </note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0285]
Papier, das einen eigentlich vornehmen Eindruck nicht aufkommen läßt. Aber
es wäre vielleicht möglich, einmal ein Papier herzustellen, das diese Eigenschaft
nicht Hütte und doch zum Abdruck feinerer Tonschnitte geeignet wäre.*)
Können wir also deu Gemäldeschuitt nicht völlig verbieten, so werden
wir allerdings sagen müssen, daß die höchsten und befriedigendsten Leistungen
der Technik nicht auf diesem Gebiete, sondern ans dem der Wiedergabe von
Originalzeichnungen liegen, die eigens für den Tonschnitt mit dem Pinsel in
Gvuachefarben gemalt sind. Die Verleger unsrer illustrierten Zeitungen sollte»
sich — nach dem Vorbilde der Fliegende» Blätter — noch mehr als bisher
darauf werfen, solche Zeichnungen zu erwerben. Daß es an vortrefflichen
Zeichnern, die diese Technik beherrschen, nicht fehlt, lehren eben die Fliegenden
Blätter. Und ich wüßte nicht, was man sich Reizenderes und Vollendeteres
denken könnte, als eine Zeichnung von Marold oder Rene Reinicke in Ton¬
schnitt übertragen. Dies ist das eigenste und spezifischste Gebiet des Holz¬
schnitts, hier liegt auch ohne Zweifel vor allem seine Zukunft.
Skizzen aus unserm heutigen Volksleben
Fritz Anders vonDritte Reihe
^ Ein 5>tadtjubiläuin
(Schluß)
le Stadt nahm an den Vorbereitungen zu dein Festspiele lebhaften
I Anteil. In den verschiednen Dcnnenkaffees wurden die Persvnnlfragen
jeglicher Art bis ans die vermutlich auf die Proben folgenden Ver¬
lobungen erörtert. Im Magistrate erwog man die Ausschmückung
der Stadt und die zu bewilligenden Kosten, und in der Bürgerschaft,
besonders am Stammtische im Bürgergarden, brach sich die Überzeugung
Bahn, daß zwar das Festspiel sehr schön zu werden verspreche, daß aber auch für
die Beteiligung der Allgemeinheit am Feste etwas geschehen müßte. Noch fehlte
ja die allgemeine Begeisterung, es fehlten die Arbeitsausschüsse, die Debatten, die
Kommissionen und Snbkommissivneu, die doch auch dazu gehörten, es fehlte vor
allem der Gegenstand, der des Schweres der Edeln wert war. — Meine Herren,
sagte der Herr Bürgermeister, der als kluger Volksführer immer erst seinen Kuchen
in den Ofen schob, wenn er warm war, ich will dem Verdienste des Herrn Ober-
Dies läßt sich dadurch sehr schön erreichen, dnß geeignetes Papier mit matter Ober¬
fl D. H, äche vor dem Druck satiniert und danach wieder aufgeweicht wird.
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