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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Herren im Abgeordnetenhause nicht bestreiten werden, eine schwere und undankbare
Aufgabe. Namentlich gilt dies für die nachträglich, auf Grund nun einmal nicht
zu entbehrender Taxen und dergleichen zu verteilenden größern Summen ini Unter¬
schiede von der ersten Nolstcmdshilfe, bei der es die Hauptsache ist, schnell und
reichlich, ohne kleinliche Prüfung, zu geben. Die konservativen Abgeordneten haben
wohl nicht bedacht, wie sehr sie durch ihr Verhalten dem Staat diese Aufgabe
erschweren. Unzufriedne bleiben bei solchen Hilfsaktionen immer übrig, auch mit
Recht Uuzufricdne, denn Fehler und Härten sind im einzelnen gar nicht zu ver¬
meiden. Die Herren haben aber dnrch ihre Beschlüsse der Unzufriedenheit reichlich
Nahrung geliefert, und die Sozinldcmokraten müßten ihnen eine Dankadresse Votiren;
ihr Acker ist es, den man gedüngt hat.


Eine Stimme aus Dänemark.

Die große Mehrzahl der Gebildeten
Deutschlands weiß eigentlich recht wenig von dem germanischen Nachbarlande und
Nachbarvolke, das auf seinem geheimnisvollen Inselreiche am Belt und am Kattegat
an die Nordmarken des Deutschen Reiches angrenzt. Man reist in die Schweiz,
nach Italien und Tirol, und dn neuerdings auch Norwegen Mode geworden ist,
so berührt man wohl auch Kopenhagen und seine schöne Umgegend für einige Tage.
Mit dem Bndeker in der Hand besieht man die dänischen Königspalaste und Museen
und das herrliche Schloß am Meere bei Helsingör, mit Andacht betrachtet man die
vom Dichter geweihte Terrasse, wo Hamlet der Geist erschien, oder den Steinhaufen,
der Hamlets Grab darstellt -- aber damit ist dann die Reise durch Dänemark ge¬
wöhnlich auch abgemacht. Nur wenige können anch ein wenig Dänisch, obwohl es
-- mit Ausnahme der Präpositionen, Konjunktionen und Adverbien -- dem Deutschen
so verwandt und ähnlich ist, nur wenige können dänische Zeitungen lesen und mit
den Leuten des Landes plaudern. Doch den meisten deutschen Reisenden dürste
die im Durchschnitt ungemein große Wohlerzogenheit, Höflichkeit, Zuvorkommenheit,
Geräuschlosigkeit, Liebenswürdigkeit und die freundliche Bereitwilligkeit und Geläufig¬
keit, mit der die Dänen meist das Deutsche spreche", wohlthuend auffallen. Man
fühlt sich als Fremder schnell heimisch in diesem stammverwandten Lande und unter
diesem Volke, auch als Deutscher, obwohl mau sich sagen muß, daß das dänische
Volk ja Grund hätte, nur mit gemischten, und die ältere Generation sicherlich nur
mit feindseligen Gefühlen den Deutschen, besonders den Preußen gegenüberzutreten,
die vor vierunddreißig Jahren -- allerdings schon eine lange Zeit, in der viel
Gras gewachsen ist -- der dänischen Monarchie ein Drittel ihres Ländergebietes
und fast die Hälfte der ihr unterthänigen Bevölkerung entrissen haben. Dieser
Verlust mußte deu Dänen umso schmerzlicher sein, als ihnen etwa fünfzig Jahre
vorher schou das seit Jahrhunderten zugehörige Norwegen verloren gegangen war,
und die Engländer ihnen die gesamte dänisch-norwegische Flotte weggenommen hatten.
Trotz all dieses nationalen Unglücks erscheint das heutige Dänemark dem Fremden
doch im wesentlichen als ein glückliches Land, wo es noch Behagen und Freude
am Leben giebt, und wo die ungeheure innere Zerrissenheit andrer Länder Europas,
die die dräuende Arbeiterfrage, der leidenschaftlich tobende Hader und Kampf der
politischen Parteien und der Streit zwischen Handel, Landwirtschaft und Industrie
geschaffen haben, noch nicht zu finden ist.

Die jüngere Generation in Dänemark steht Deutschland wohl meist ganz un¬
befangen gegenüber, in der ältern dagegen dürften alte traurige Erinnerungen bittere
Gefühle zurückgelassen haben, umso mehr, als ja im losgerissenen nördlichen
Schleswig uoch etwa 140 000 Dänen (das sind etwa sechs Prozent der heutigen
dänischen Nation) leben. Jedes Volk, das Ehrgefühl hat, pflegt die Erhaltung und


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Herren im Abgeordnetenhause nicht bestreiten werden, eine schwere und undankbare
Aufgabe. Namentlich gilt dies für die nachträglich, auf Grund nun einmal nicht
zu entbehrender Taxen und dergleichen zu verteilenden größern Summen ini Unter¬
schiede von der ersten Nolstcmdshilfe, bei der es die Hauptsache ist, schnell und
reichlich, ohne kleinliche Prüfung, zu geben. Die konservativen Abgeordneten haben
wohl nicht bedacht, wie sehr sie durch ihr Verhalten dem Staat diese Aufgabe
erschweren. Unzufriedne bleiben bei solchen Hilfsaktionen immer übrig, auch mit
Recht Uuzufricdne, denn Fehler und Härten sind im einzelnen gar nicht zu ver¬
meiden. Die Herren haben aber dnrch ihre Beschlüsse der Unzufriedenheit reichlich
Nahrung geliefert, und die Sozinldcmokraten müßten ihnen eine Dankadresse Votiren;
ihr Acker ist es, den man gedüngt hat.


Eine Stimme aus Dänemark.

Die große Mehrzahl der Gebildeten
Deutschlands weiß eigentlich recht wenig von dem germanischen Nachbarlande und
Nachbarvolke, das auf seinem geheimnisvollen Inselreiche am Belt und am Kattegat
an die Nordmarken des Deutschen Reiches angrenzt. Man reist in die Schweiz,
nach Italien und Tirol, und dn neuerdings auch Norwegen Mode geworden ist,
so berührt man wohl auch Kopenhagen und seine schöne Umgegend für einige Tage.
Mit dem Bndeker in der Hand besieht man die dänischen Königspalaste und Museen
und das herrliche Schloß am Meere bei Helsingör, mit Andacht betrachtet man die
vom Dichter geweihte Terrasse, wo Hamlet der Geist erschien, oder den Steinhaufen,
der Hamlets Grab darstellt — aber damit ist dann die Reise durch Dänemark ge¬
wöhnlich auch abgemacht. Nur wenige können anch ein wenig Dänisch, obwohl es
— mit Ausnahme der Präpositionen, Konjunktionen und Adverbien — dem Deutschen
so verwandt und ähnlich ist, nur wenige können dänische Zeitungen lesen und mit
den Leuten des Landes plaudern. Doch den meisten deutschen Reisenden dürste
die im Durchschnitt ungemein große Wohlerzogenheit, Höflichkeit, Zuvorkommenheit,
Geräuschlosigkeit, Liebenswürdigkeit und die freundliche Bereitwilligkeit und Geläufig¬
keit, mit der die Dänen meist das Deutsche spreche», wohlthuend auffallen. Man
fühlt sich als Fremder schnell heimisch in diesem stammverwandten Lande und unter
diesem Volke, auch als Deutscher, obwohl mau sich sagen muß, daß das dänische
Volk ja Grund hätte, nur mit gemischten, und die ältere Generation sicherlich nur
mit feindseligen Gefühlen den Deutschen, besonders den Preußen gegenüberzutreten,
die vor vierunddreißig Jahren — allerdings schon eine lange Zeit, in der viel
Gras gewachsen ist — der dänischen Monarchie ein Drittel ihres Ländergebietes
und fast die Hälfte der ihr unterthänigen Bevölkerung entrissen haben. Dieser
Verlust mußte deu Dänen umso schmerzlicher sein, als ihnen etwa fünfzig Jahre
vorher schou das seit Jahrhunderten zugehörige Norwegen verloren gegangen war,
und die Engländer ihnen die gesamte dänisch-norwegische Flotte weggenommen hatten.
Trotz all dieses nationalen Unglücks erscheint das heutige Dänemark dem Fremden
doch im wesentlichen als ein glückliches Land, wo es noch Behagen und Freude
am Leben giebt, und wo die ungeheure innere Zerrissenheit andrer Länder Europas,
die die dräuende Arbeiterfrage, der leidenschaftlich tobende Hader und Kampf der
politischen Parteien und der Streit zwischen Handel, Landwirtschaft und Industrie
geschaffen haben, noch nicht zu finden ist.

Die jüngere Generation in Dänemark steht Deutschland wohl meist ganz un¬
befangen gegenüber, in der ältern dagegen dürften alte traurige Erinnerungen bittere
Gefühle zurückgelassen haben, umso mehr, als ja im losgerissenen nördlichen
Schleswig uoch etwa 140 000 Dänen (das sind etwa sechs Prozent der heutigen
dänischen Nation) leben. Jedes Volk, das Ehrgefühl hat, pflegt die Erhaltung und


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[0626] Maßgebliches und Unmaßgebliches Herren im Abgeordnetenhause nicht bestreiten werden, eine schwere und undankbare Aufgabe. Namentlich gilt dies für die nachträglich, auf Grund nun einmal nicht zu entbehrender Taxen und dergleichen zu verteilenden größern Summen ini Unter¬ schiede von der ersten Nolstcmdshilfe, bei der es die Hauptsache ist, schnell und reichlich, ohne kleinliche Prüfung, zu geben. Die konservativen Abgeordneten haben wohl nicht bedacht, wie sehr sie durch ihr Verhalten dem Staat diese Aufgabe erschweren. Unzufriedne bleiben bei solchen Hilfsaktionen immer übrig, auch mit Recht Uuzufricdne, denn Fehler und Härten sind im einzelnen gar nicht zu ver¬ meiden. Die Herren haben aber dnrch ihre Beschlüsse der Unzufriedenheit reichlich Nahrung geliefert, und die Sozinldcmokraten müßten ihnen eine Dankadresse Votiren; ihr Acker ist es, den man gedüngt hat. Eine Stimme aus Dänemark. Die große Mehrzahl der Gebildeten Deutschlands weiß eigentlich recht wenig von dem germanischen Nachbarlande und Nachbarvolke, das auf seinem geheimnisvollen Inselreiche am Belt und am Kattegat an die Nordmarken des Deutschen Reiches angrenzt. Man reist in die Schweiz, nach Italien und Tirol, und dn neuerdings auch Norwegen Mode geworden ist, so berührt man wohl auch Kopenhagen und seine schöne Umgegend für einige Tage. Mit dem Bndeker in der Hand besieht man die dänischen Königspalaste und Museen und das herrliche Schloß am Meere bei Helsingör, mit Andacht betrachtet man die vom Dichter geweihte Terrasse, wo Hamlet der Geist erschien, oder den Steinhaufen, der Hamlets Grab darstellt — aber damit ist dann die Reise durch Dänemark ge¬ wöhnlich auch abgemacht. Nur wenige können anch ein wenig Dänisch, obwohl es — mit Ausnahme der Präpositionen, Konjunktionen und Adverbien — dem Deutschen so verwandt und ähnlich ist, nur wenige können dänische Zeitungen lesen und mit den Leuten des Landes plaudern. Doch den meisten deutschen Reisenden dürste die im Durchschnitt ungemein große Wohlerzogenheit, Höflichkeit, Zuvorkommenheit, Geräuschlosigkeit, Liebenswürdigkeit und die freundliche Bereitwilligkeit und Geläufig¬ keit, mit der die Dänen meist das Deutsche spreche», wohlthuend auffallen. Man fühlt sich als Fremder schnell heimisch in diesem stammverwandten Lande und unter diesem Volke, auch als Deutscher, obwohl mau sich sagen muß, daß das dänische Volk ja Grund hätte, nur mit gemischten, und die ältere Generation sicherlich nur mit feindseligen Gefühlen den Deutschen, besonders den Preußen gegenüberzutreten, die vor vierunddreißig Jahren — allerdings schon eine lange Zeit, in der viel Gras gewachsen ist — der dänischen Monarchie ein Drittel ihres Ländergebietes und fast die Hälfte der ihr unterthänigen Bevölkerung entrissen haben. Dieser Verlust mußte deu Dänen umso schmerzlicher sein, als ihnen etwa fünfzig Jahre vorher schou das seit Jahrhunderten zugehörige Norwegen verloren gegangen war, und die Engländer ihnen die gesamte dänisch-norwegische Flotte weggenommen hatten. Trotz all dieses nationalen Unglücks erscheint das heutige Dänemark dem Fremden doch im wesentlichen als ein glückliches Land, wo es noch Behagen und Freude am Leben giebt, und wo die ungeheure innere Zerrissenheit andrer Länder Europas, die die dräuende Arbeiterfrage, der leidenschaftlich tobende Hader und Kampf der politischen Parteien und der Streit zwischen Handel, Landwirtschaft und Industrie geschaffen haben, noch nicht zu finden ist. Die jüngere Generation in Dänemark steht Deutschland wohl meist ganz un¬ befangen gegenüber, in der ältern dagegen dürften alte traurige Erinnerungen bittere Gefühle zurückgelassen haben, umso mehr, als ja im losgerissenen nördlichen Schleswig uoch etwa 140 000 Dänen (das sind etwa sechs Prozent der heutigen dänischen Nation) leben. Jedes Volk, das Ehrgefühl hat, pflegt die Erhaltung und

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_226901/626>, abgerufen am 05.01.2025.